Mars-TV sendete bei Gendreck-weg im Oderbruch

GX34KVIII-0815piep 11.08.2007 20:20 Themen: Biopolitik Medien Repression

Mars-TV ist eine lustige Form, die heutige Gesellschaft in Frage zu stellen oder der Repression frech zu begegnen. Während Aktionen stattfinden, so z.B Demos oder Blockaden, können Teams von als Mars-Menschis verkleideten Aktivisten umherschwirren, Polizisten oder Bürger befragen oder einfach nur im Weg sein (eine genauere Beschreibung möglicher Dialoge siehe unten). Das kann durch lustige Verkleidungen zur Deeskalation führen, aber auch eine kreative Form der Vermittlung zu einer bestimmten Aktion sein. Es kann aber auch ein sehr offensives Mittel sein, Verwirrung zu stiften, Ordnungsversuche durcheinander zu bringen oder Gewaltexzesse zu thematisieren und damit abzustoppen.

Bei der freiwilligen Feldbefreiung (http://www.gendreck-weg.de) am 22. Juli im Oderbruch war Mars-TV auf Sendung. Die folgenden Filmsequenzen vermitteln einen guten Eindruck von den Möglichkeiten der Straßentheater-Performance - die übrigens auch auf viele andere Einsatzorte übertragbar ist (in Berlin z.B. nervt ein Hausprojekt den Hausbesitzer mit "Mieter-TV" in sehr ähnlicher Weise). Die Grenzen herkömmlicher, an gesellschaftlichen Normen orientierter Handlungsmöglichkeiten (die leider auch bei "linken" Aktionen oft seltsam unterwürfig beachtet werden), können so erweitert werden.

Die Mars-TV-Sendung am 22. Juli 2007 als Kurzbericht: Am Startpunkt der Demo stürzte sich das Mars-TV-Team auf den Monsanto-Anwalt Stiebler aus Düsseldorf, der offenbar kontrollieren wollte, ob die Menschen, die er mit Unterlassungserklärungen bombardiert hatte, auch brav blieben.

Weiter ging es dann ständig entlang der Demonstration - vor und zurück, in Seitenwege (aufgehalten von der Polizei) und immer Interviews mit Uniformierten und vor dem abgesicherten Hof des Maisanbauers. Ziel war das ständige Informieren zur Sache, das Hinterfragen des staatlichen Schutzes für Profite, aber auch die Polizei zu nerven, zu stressen und abzulenken von ihrer eigentlichen Aufgabe: Die Demo auf der Straße zu halten.

Während der Demo erfolgte der Durchbruch. Genau an der Stelle, wo TeilnehmerInnen der Demonstration durch die lockere Polizeikette brachen, sendete MarsTV. Die Aufmerksamkeit der Uniformierten hatte sich u.a. auf das Filmteam gerichtet. Als Menschen in Richtung Maisfeld zu laufen begannen, wirbelte MarsTV an der "Front" weiter durcheinander. (Film 7). Das riss weitere Lücken. Eine Reporterin verfolgt (Ende des Film 7) einige Polizisten bei der Verfolgung und wird zurückgebracht - weiter interviewend. MarsTV bleibt aktiv (Film 8). Am Ende schiebt die Polizei von ihnen mit BeamtInnen und Autos (im Film 9). MarsTV eilt sofort dahin - der Schieberichtung entgegen ...

Das führt zur ersten Verhaftung: Die Polizei, die am Ende der Demo schiebt, nimmt einen MarsTV-Reporter fest (Film 10).

Weiter gehts dann in der Demo: Auch das dezimierte MarsTV sendet weiter (Film 11), zwischendurch kommt es immer wieder zu Übergriffen der Polizei, auch die Maiskolben nachempfundenen Mikrofon-Hologramme werden von Uniformierten-Händen zerstört (Film 12 ++ Film 13). Damit ist es aber immer noch nicht zuende, die Sendung geht weiter (Film 14).

Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

super

künstler 12.08.2007 - 12:19
inerviews ohne ton? was soll das denn werden? auch ist die quali nicht grad super

ist das so beabsichtigt oder habt ihr vielleicht die falsche version ausgespielt?


p.s. schaut euch mal die site an. da sind ein paar hilfreich tipps

Aufnahmen nur mit Digicam

R4TZKQ92FD§ 12.08.2007 - 19:49
Die Aufnahmen erfolgen mangels Alternative mit einer Digicam. Das Orginal ist also nicht besser. Ein früherer Versuch mit Profikamera scheiterte mal ganz, weil das Profiteam einen Fehler machte. Die Videoaktivisten, die diesmal dabei waren, haben MarsTV keinmal mit im Bild. Also das Motto: Besser als nix.