Neonazi Marcel Wöll zu 4 Monaten verurteilt

ProzessbeobachterIn 09.08.2007 13:48 Themen: Antifa
Am 7. August wurde der hessische Neonazi und NDP-Landesvorsitzende Marcel Wöll zu einer Freiheitsstrafe von 4 Monaten verurteilt. Mit der Formulierung "Stätten des sogenannten nationalsozialistischen Terrors - also Gehirnwäsche für Schüler" im Kreistag der Wetterau hatte Wöll den Holocaust geleugnet und sich somit der Volksverhetzung schuldig gemacht.
Am Dienstag, den 7. August wurde der wetterauer NPD-Kreistagsabgeordnete und hessische NPD-Landesvorsitzende Marcel Wöll aus Butzbach/Hoch-Weisel wegen Volksverhetzung zu 4 Monaten Gefängnis ohne Bewährung verurteilt.

Wöll hatte in einer Sitzung des Wetterauer Kreistags vom 14. März die Streichung der Zuschüsse für Fahrten zu Gedenkstätten des Nazi-Terrors gefordert, und dabei von "Stätten des sogenannten nationalsozialistischen Terrors - also Gehirnwäsche für Schüler" gesprochen.

Richter Markus Bange sah es als erwiesen an, dass Wöll diese Formulierung bewusst gewählt, und sich nicht wie die Verteidigung behauptete nur versprochen hatte. Der Wortlaut sei eindeutig, und Wöll habe sich bis zur Verhandlung nicht von der Aussage distanziert, obwohl er genug Gelegenheit dazu gehabt hätte.
In einem Interview mit der Hessenschau, welches am selben Tag wie die Kreistagssitzung geführt worden war hatte Wöll gar erklärt, er könne zu der Frage, ob es den Holocaust gegeben habe, "nichts sagen, weil ich mich sonst strafbar machen würde".

Damit erfüllt Wöll für den Richter den Tatbestand der Volksverhetzung. Da er bereits zu mehreren Bewährungsstrafen verurteilt ist, wurden die vier Monate nicht zur Bewährung ausgesetzt. Wöll kündigte Revision gegen das Urteil an.
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Ergänzungen

hintergründe

antifa-blogger 09.08.2007 - 13:57
näheres über das wirken des marcel wöll erfahrt Ihr u.a. unter  http://antifa-aktionen.blogspot.com/search?q=marcel+w%C3%B6ll .

keep on rockin´!

so siehter aus

terrorzwerg77 09.08.2007 - 14:28
war auch nötig das mal einer wegkommt wobei der warscheinlich nach paar wochen wieder entlassen wird wegen angeblich guter führung

egal so siehter aus der wüll
 http://media.de.indymedia.org/images/2006/11/161334.jpg

Ergänzung

xxx 09.08.2007 - 17:19
Der Prozess war peinlich. Das Gericht war schlecht vorbereitet. Es gab kein Abspielgerät für die DVD mit Mitschnitten aus dem Kreistag, dann gab es ein Abspielgerät, aber keine Boxen. Dann gab es Ton, aber nicht die passenden Codecs für den win media player.

Achja und dann gab es die DVD nicht, die musste erst von Giessen gebracht werden. Die DVD hätte direkt am Anfang gehört werden sollen, dann hätte man das peinliche Zeugenbefragen lassen können weile s um Kleinigkeiten ging die das Band alle enthalten hat.

Das Plädoyer von dem Staatsanwalt Vaupel, der regelmässig die Projektwerkstättler verknackt war peinlich, unsicher, hat der Verteidigung von Wöll Angriffspunkte gegeben, so dass ich zwischenzeitlich dachte das es gar keine Verurteilung gibt.

Wöll hatte zwei Anwälte, einmal einen Waldschmidt, der ich glaube stellvertretende Fraktionsvorsitzende der NPD im Kreis Friedberg ist(oder Land Hessen,weiss ich nicht genau). Der andere war Anwalt Sieg aus Frankfurt, der jeden und alles verteidigt der gut bezahlen kann. Hat wohl oft Mandanten aus der Frankfurter Rotlichtszene. Hab ein Gespräch über ihn mitbekommen wo jmd meinte das er die Albaner-Mafia in Ffm verteidigt.


Es waren 33 Sitzplätze zu vergeben. Der Saal war schnell voll. Unter den Zuschauern waren 9 Nazis, die Frau von Wöll im rosa Thor Steiner Hemd, Alfred und Doris Zutt und 6 Nazis wohl aus dem näheren Umfeld von Wöll und der freien Kameradschaft, was ja quasi ein und dasselbe ist.

Das Plädoyer von Waldschmidt war recht mau, Sieg war rethorisch recht geschickt. Waldschmidt hat den Ackermannprozess(deutsche Bank) in sein Plädoyer eingebaut, der Richter der aussah als ob er bald einschläft, gab Waldschmidt dann zu bedenken das er das damalige Urzeil nicht verstanden hätte. Waldschmidt hat sich desöfteren blamiert, was aber nur nochmal bestätigt warum er wohl stellvertretender Irgendwas ist.


Der Rest des Saals war mit Presse und Antinaziaktivisten voll, drei Kamerateams vom HR, Sat1 und Rtl waren da. Vor dem Saal waren 20-30 junge Antifas, Punks und Alternative, die Wöll und seine Bande mit Seifenblasen emfangen haben, sah sehr nett aus.

Inzwischen ist bekannt das Wöll Revision einlegen wird, die nächste Verhandlung wird dann wohl am Landgericht Giessen stattfinden. Hoffentlich bleibt es zumindest bei dem doch recht mauen Urteil.

Janine Wöll vs. Josephine Fröhlich

recherche 09.08.2007 - 18:10
@Ergänzung:

Die Nazifrau im rosa/weißen Thor-Steinar-Oberteil war nicht Marcel Wöll's Frau Janine Wöll, sondern Josephine Fröhlich von der NPD Wetterau. Janine Wöll war garnicht beim Prozess anwesend.

Bild von Josephine Fröhlich:  http://www.npd-wetterau.de/seiten/kreisverband2.php?ah=Kreisverband&&ID=4

Bitte recherchiert und zitiert richtig!

Zuschauer 09.08.2007 - 21:22
1. Wöll hat gesagt "... die Gedenkstätten des sogenannten nationalsozialistischen Terrors..." und nicht "... die sogenannten Gedenkstätten...", und genau darum hat Dr. Banke richtigerweise darauf erkannt, daß er gewollt und gezielt den Massenmord an Juden und anderen Opfern in Frage gestellt hat.
2. Die Frau in dem Thor Steinar-Shirt war nicht Wölls Ehefrau, sondern Josephine Fröhlich, Schatzmeisterin der NPD Wetterau.
3. Wölls Anwälte waren Dirk Waldschmidt aus Schöffengrung, gemeinsam mit dem Frankfurter Nazi Jörg Krebs stellvertretender Landesvorsitzender der NPD Hessen (der jüngere) Dr. Hans-Otto Sieg aus Frankfurt/Main (der ältere).
4. Wöll und Rechtsanwalt Sieg haben nach der Verhandlung gegenüber dier Presse geäußert, dass sie in Revision gehen wollen

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 3 Kommentare an

wir kriegen euch alle — antifa mitglied

Zitat von Wöll falsch wiedergegeben — ProzessbeobachterIn

wie immer — Rosbert