„Keine Freiräume für Nazis!"

Antifa Neuss 08.08.2007 06:07
Entschlossene Antifa-Demo rockt Neuss!
Am 07.08.2007 gingen ca. 280 AntifaschistInnen der unterschiedlichsten Strömungen aus Neuss und dem Umland gegen die vorhandenen Nazistrukturen im Rhein Kreis Neuss lautstark und kämpferisch auf die Straße.
Insbesondere richtete sich die Demonstration gegen die Gaststätte „Zum Groschen“ in der Friedrichstraße 15. Hier treffen sich seit Jahren organisierte Neonazis, wie zum Beispiel an jedem ersten Dienstag im Monat die NPD. An diesem ersten Dienstag zogen es die Nazis jedoch vor, angesichts des antifaschistischen Widerstandes die Neusser Innenstadt zu meiden.
Während der Demonstration wurden Redebeiträge zur aktuellen Bedrohung durch die vorhandenen Nazistrukturen gehalten, unter anderem fand eine Zwischenkundgebung unmittelbar vor der Gaststätte „Zum Groschen“ statt.
Die OrganisatorInnen der Antifa Neuss werten die gesamte Aktion als großen Erfolg, auch wenn es von Seiten der Polizei Provokationen wie beispielsweise das Filmen von TeilnehmerInnen der Demonstration und Mitlaufen von mindestens 10 Polizisten in Zivil gab. Zumindest das Filmen der Demonstration konnte durch mehrmalige Aufforderung und geschlossenes Auftreten der DemonstrationsteilnehmerInnen unterbunden werden.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Neuss, Grevenbroich und Dormagen

alik 08.08.2007 - 12:40
In Neuss, Grevenbroich und Dormagen gab es zeitgleich zur Antifa-Demo Flugblattaktionen und Stände der Nazis. Sie haben sich dabei offenbar gezielt die Tatsache zunutze gemacht, dass der grösste Teil der Antifas aus der Region sich auf der Demo in Neuss aufhalten würde.
Leider ist dieser Teil ihrer Rechnung wohl aufgegangen, da sie (nach eigenen Angaben) ihre Stände und Aktionen vollkommen ungestört durchführen konnten.

auf der Demo gehaltener Beitrag

Kein Bock auf pro Köln 11.08.2007 - 13:18
Redebeitrag der Kampagne „Kein Bock auf pro Köln“

Neben den alten und neuen Nazis der NPD versuchen in Nordrhein Westfalen auch andere extrem rechte Gruppierungen an Einfluss zu gewinnen und sich lokal politisch zu verankern. In eine wahrhafte Gründungseuphorie verfallen sind hierbei die Kameradinnen von „pro Köln“, einer selbst ernannten rechten Bürgerbewegung, bestehend vor allem aus ehemaligen Mitgliedern der NPD, der Deutschen Liga für Volk und Heimat und den Republikanern. Diese seit 2004 im Rat der Stadt Köln vertretene Organisation versucht momentan in NRW und darüber hinaus Fuß zufassen.

Die Arbeitsweise von „pro Köln“, „pro NRW“ und ihren wohlmeinend freundlich/positiv klingenden Ablegern unterscheidet sich inzwischen von dem der NPD und Kameradschaftsszene, so nimmt man mittlerweile eher auch von gemeinsamen Demonstrationen mit NPD´lern und Kameradschaftlerinnen Abstand. Man hat erkannt, dass solche Aktionen der Außenwahrnehmung wohl nicht besonders förderlich sind.

Vielmehr konzentriert sich „pro Köln“, die nach eigener Aussage „einzige Oppositionsgruppe“ im Rat der Stadt“, welche „kompromisslos gegen Klüngel, Kriminalität, Multi-Kulti und den linksliberalen Zeitgeist Stellung bezieht“ auf die tägliche Veröffentlichung von Artikeln auf ihrer Homepage und das Erstellen von Flugblättern und Infozeitschriften in großer Stückzahl, die dann als Kampagne in den jeweiligen Stadtbezirken unter die Bevölkerung gebracht werden. Topthemen sind die Agitation gegen Moscheen und Flüchtlingswohnheime, gegen so genannte „Klau Kids“, DrogengebraucherInnen und gegen die Förderung interkultureller Zentren.

Nachdem es den altgedienten Neofaschisten und „pro Kölnern“ Manfred Rouhs und Markus Beisicht gelungen ist, das Konzept einer erfolgreichen lokalen Rechtsaußen-Fraktion zu etablieren, versuchen sie dieses nun in andere Regionen zu exportieren. In den meisten Regionen stecken Versuche einer rechtspopulitischen „Bürgerbewegung“ sicher noch in den Kinderschuhen. Ableger gibt es aber bereits in Gelsenkirchen, Oberhausen, Bottrop, Viersen und im Kreis Warendorf bei Münster. Doch auch anderswo bleibt das Konzept nicht gänzlich ohne Erfolg: einer im Januar 2005 gegründeten „Bürgerbewegung pro Deutschland“ gehören mittlerweile Gruppen u.a. in München, Berlin und Hannover an, allein in Baden-Württemberg gibt es momentan mehr als 10 in der Gründung steckende Ortsverbände. Im Hinblick auf die nächsten Landtags- und Kommunalwahlen in NRW wurde am 05.Februar diesen Jahres in Leverkusen zusätzlich die „Bürgerbewegung pro NRW“ gegründet.

Nicht zufällig übernahm der Düsseldorfer Rechtsanwalt und ehemalige stellvertretende "Republikaner"-Bundesvorsitzende Dr. Björn Clemens, welcher auch gerne mal auf NPD Veranstaltungen mit dem Neonazi-Liedermacher Frank Rennicke im Duett als Satiriker auftritt, die Versammlungsleitung. Nachdem Clemens zeitgleich den Republikanern endgültig den Rücken gekehrt hatte, zeichnen sich bei ihm nun Bestrebungen ab sich dem rechten Führungszirkel von „pro NRW“ anzuschließen. Dem Vorstand des „Vereins zur Koordinierung und Bündelung nonkonformer Wählervereinigungen“ gehören, neben 3 pro Kölnern, ausschließlich ehemalige Mitglieder der neofaschistischen Republikaner, so unter anderem der Dormagener Daniel Schöppe, an. Dieser hatte bereits Mitte letzten Jahres gemeinsam mit einigen Mitstreiterinnen nach eigenen Angaben 25.000 Flugblätter gegen einen geplanten Moscheeneubau in Dormagen verteilt.

Auch eine zirka 100köpfige „pro NRW Großveranstaltung“ unter dem Motto "Von pro Köln über pro NRW in den Landtag 2010?" fand am 25.März 2007 im nur wenige Kilometer entfernten Dormagener Stadtteil Nievenheim statt. Diese konnte allerdings nur unter großem Polizeischutz stattfinden, da Antifaschistinnen aus der Region direkt vor dem Gasthaus „Zum Anker“ zeigten, was sie von dieser braunen Hetze hielten. Die Ausbreitung bzw. der Erfolg von „pro sonstwas“ ist stark davon abhängig wie ihnen vor Ort von Anfang an begegnet wird, deshalb ist es so wichtig über sie zu informieren und ihnen offensiv entgegenzutreten.

In diesem Sinne:

Egal ob Nazitreffpunkte in Neuss, Pro NRW Ablegern oder anderem braunen Dreck - rechten Strukturen den Boden entziehen!!!

Zeig doch...

mal... 12.08.2007 - 13:56
die Bilder...

fotos

egal 12.08.2007 - 17:38
fotos

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 5 Kommentare an

super! — auswanderer

??? — Fragender

Fotos und Videos — egal

ankündigung — xxx

Gibts auch Fotos? — Bitte