Brandbombenanschlag auf Antifafestival

Die Festivalteam 05.08.2007 16:53 Themen: Antifa Freiräume
Brandbombenanschlag auf das Antifa Festival in der Reitschule Bern am 04.08.07
Vom 2.-5. August 2007 fand in der Reitschule Bern das 2. Antifaschistische Festival statt. Das Festival zog pro Abend an die 1500 BesucherInnen an und ist somit, nach der gelungenen ersten Ausgabe im Vorjahr, ein weiterer grosser Erfolg.

Jedoch wurde am Abend des 4. August kurz vor Mitternacht, während ein Konzert in vollem Gang war, ein verdächtiger Rucksack entdeckt. Dieser war mitten in der Menge neben dem Mischpult im zentralen Bereich der Grossen Halle deponiert worden. Dieser Rucksack wurde durch einen seitlichen Notausgang vor die Tür gelegt, wo er kurz darauf detonierte.

Nur durch sehr grosses Glück kamen keine Personen zu Schaden. Das Ausmass dieses Attentates wäre verheerend gewesen, wäre die Brandbombe im Innern der Halle detoniert. In dem Rucksack befanden sich mit einer brennbaren Flüssigkeit gefüllte Flaschen, welche mittels einer Zündvorrichtung zur Explosion gebracht wurden.

Als Reaktion auf den Brandanschlag wurde die Grosse Halle evakuiert und die weiteren Konzerte abgesagt. Dank der besonnenen Reaktion aller Beteiligten vor Ort verließen die BesucherInnen die Halle ohne Panik. Kurz darauf wurde die Feier auf dem Vorplatz der Reitschule fortgesetzt.

Versuchte Mordanschläge dieses Ausmasses sind in der Schweiz äusserst selten. Diese Woche sind es nun schon deren zwei. Bereits am 1. August nach dem Festakt auf der Rütliwiese explodierte ein Sprengsatz. Beide Anschläge wurden mittels eines Zündmechanismus ausgelöst. In beiden Fällen wurden willkürlich Tote in Kauf genommen, in beiden Fällen wurden Anschläge auf politische GegnerInnen der Nazis verübt.

Offenbar gibt es in der Schweiz militante Nazistrukturen, die über die erforderlichen Fähigkeiten und die notwendige Logistik zur Durchführung von Anschlägen dieser Qualität verfügen. Ereignisse wie diese zeigen in aller Deutlichkeit auf, wozu FaschistInnen heute wieder bereit sind. Solche Vorgänge dürfen nicht totgeschwiegen oder gar verharmlost werden. Dieser Entwicklung muss dringend Einhalt geboten werden.

Nie wieder Faschismus!

Das Festivalteam

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Ergänzungen

detoniert oder brannte? ;)

(muss ausgefüllt werden 05.08.2007 - 20:03
laut tagesanzeiger is der rucksack nicht detoniert sondern ging in flammen auf(stichflamme)
was stimmt denn nun?

 http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/schweiz/778171.html

Zur Frage der Detonation

Augenzeuge 05.08.2007 - 20:08
Erst detonierte vor dem Notausgang (wahrscheinlich) die Zündladung im Rucksack, dann brannten die wohl mit Benzin gefüllten Flaschen. Eine mehrere Quadratmeter große Fläche stand daraufhin vor dem Seiteneingang in Flammen.

Artikel auf Indy Schweiz:
 http://ch.indymedia.org/demix/2007/08/51596.shtml

Mehr bürgerliche Presse:
 http://www.espace.ch/artikel_403887.html
 http://www.mzbern.ch/pages/index.cfm?Artikel_ID=101620591
 http://www.20min.ch/news/bern/story/21297792

Details

Augenzeuge 05.08.2007 - 21:21
Die Brandbombe ((1)) wurde mit einer Batterie ((2)) gezündet und war in der Grossen Halle der Reitschule neben dem Mischpult platziert ((3)).

Weitere Medienmitteilung

Autonome Antifa Freiburg 06.08.2007 - 19:40
Sehr geehrte Medienschaffende,

nun, da wir den Schock etwas überwunden und etwas Zeit gefunden haben die gesamten Geschehnisse zusammenzutragen, möchten wir noch einige Fakten nachliefern, um die Dimension dieser „Stichflamme“ etwas zu verdeutlichen.

Die Flamme schoss etwa 4-5 Meter in die Höhe und der sich dabei gebildete Feuerball hatte einen Durchmesser von ca. 9 Metern. Dies ist eine in etwa 60 Quadratmeter abgedeckte Fläche.

Weiter teilen wir nicht die von der Polizei gemachte Einschätzung, dass es zu keiner Explosion gekommen sei. Die Personen, welche den Notausgang bewachten, hinter welcher der Rucksack explodierte, hörte trotz lauter Konzertmusik einen lauten, dumpfen Knall.

Auf welcher Basis die Polizei zu dieser Einschätzung kommt, können wir nicht nachvollziehen, da sie zum Zeitpunkt der Detonation noch nicht vor Ort war.

Eine solche Brandbombe, in einem voll besetzten Konzertsaal gezündet, würde wohl ohne zu übertreiben, zu Toten führen. Das es nicht so weit kam ist nur einer riesigen Portion Glück zu verdanken.

Wir fordern die Presse auf, nicht erst auf die Toten zu warten, bis solche Vorfälle als sehr ernst eingestuft werden.

Saludos antifascistas
Antifaschistische Grüsse
Salutations antifascistes
Antifascist greetings
Saluti antifascisti

Das Festivalteam

Online dokumentiert:  http://www.autonome-antifa.org/spip.php?page=antifa&id_article=43&design=2

11.August 07 - Heraus zur Antifa Demo!

antifascista 06.08.2007 - 20:39

Heraus zur:

Spontanen Antifademo

Gegen rechte Gewalt!
Gegen den Angriff auf das Antifa Festival!
Nie wieder Faschismus!

Samstag, 11. August 2007, 14 Uhr
Vorplatz der Reitschule

http://www.antifafestival.ch

1. August?

stumpelrielzchen 07.08.2007 - 09:55
wäre es möglich noch einen Link bzgl. der explosion auf der Rütliwiese am 1. august zu posten? kann nichts darüber finden. danke. solidarische grüße.

Infos zum Anschlag auf dem Rütli

Autonome Antifa Freiburg 07.08.2007 - 12:03
Sprengsatz auf dem Rütli explodierte mit Zeitzünder

Altdorf/Rütli. SDA/baz. Die Explosion nach der Bundesfeier auf dem Rütli erfolgte durch Feuerwerk. Dieses wurden in der Wiese vergraben und mittels Zeitzünder ausgelöst. Dennoch zeigte man sich am Tag danach bei der Rütlikommission zufrieden mit dem Verlauf der Feier.

Nach der Bundesfeier auf dem Rütli war es am Mittwoch zu einer Detonation gekommen. Verletzt wurde niemand. Wie die Urner Polizei am Donnerstag mitteilte, war vor der Feier eine Vorrichtung mit Feuerwerk in einem Loch von je 20 Zentimetern Tiefe und Durchmesser vergraben worden.

Der Urner Regierungsrat Josef Dittli spricht von einem bösartigen, mutwilligen Akt. Hinter der Tat stecke kriminelle Energie, sagte er in der Sendung «Rendez-vous» von Schweizer Radio DRS. Offenbar hätten die Täter das Schwergewicht auf die Störung der Feier gelegt. Anzeige

Polizei hat die nötigen Massnahmen getroffen

Die Polizei habe die Rütliwiese vor der Feier überprüft und auch während der Feier kontrolliert, sagte der Urner Sicherheitsdirektor weiter. Es seien alle für die Sicherheit nötigen Massnahmen getroffen worden.

Die Polizei ermittelt jetzt gegen Unbekannt wegen Gefährdung durch Sprengstoffe. Das Delikt untersteht der Bundesgerichtsbarkeit. Der wissenschaftliche Forschungsdienst der Stadtpolizei Zürich prüft die Überreste des Feuerwerks und klärt ab, wie dieses konstruiert und zur Explosion gebracht wurde.

Ein «komisches Gefühl im Magen» hinterlässt die Detonation beim Sprecher der Rütlikommission, Martin Hofer. Man wolle in diesem Fall die Abklärungen der Polizei abwarten.

Rütlikommission rundum zufrieden

Trotzdem ist die Rütlikommission rundum zufrieden. Gründe seien einerseits die Tatsache, dass die Feier überhaupt zustande gekommen sei und anderseits, dass sie zu einem sehr schönen Fest geworden sei, sagte Hofer. Das Ticket-System habe sich bewährt.

Positiv bewertet der Sprecher auch den Polizeieinsatz. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr in Brunnen SZ seien die Sicherheitskräfte in Uri und Luzern diskret, moderat und unkompliziert vorgegangen.

Dass es dennoch einige Rechtsradikale auf die Rütliwiese geschafft haben, ist für Hofer kein Problem. Ausschlaggebend sei, das es ihnen nicht gelungen sei, massenhaft aufzutreten und die Feier zu stören. Bei rund 2000 Teilnehmern hätten die wenigen Extremisten keine Chance gehabt und seien ruhig geblieben.

Zur nächsten Bundesfeier sind laut Hofer noch keine Entscheide gefallen. Diese seien auch nicht so rasch zu erwarten. Das sei Sache der neuen Präsidentin der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft, der abtretenden Bundeskanzlerin Annemarie Huber-Hotz. Aber: «Das entscheidet Frau Huber-Hotz sicher nicht am 2. August», sagte Hofer.

Quelle:
 http://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=25EE0EB1-1422-0CEF-70EA11BB78A66425

Mehr Infos:
 http://www.autonome-antifa.org/spip.php?page=antifa&id_breve=450&design=2

Live-Interview von Radio Dreyeckland Freiburg

Autonome Antifa Freiburg 07.08.2007 - 12:35

Berner Zeitung zum Thema

Antinationaler Beobachter 07.08.2007 - 16:21
Anschlag auf das Antifa-Festival

Das Antifa-Festival in der Reitschule musste vorzeitig abgebrochen werden. 1500 Leute feierten, bevor die Organisatoren einen Rucksack mit einem Brandsatz fanden. Wenig später ging dieser auf der Strasse in Flammen auf.

Es ist Samstag, kurz vor Mitternacht. Die schottische Band Oi Polloi heizt den Zuschauern kräftig ein, als den Veranstaltern des Antifa-Festivals Geruch von Petrol in die Nase steigt. Auf der rechten Seite neben dem Mischpult in der Grossen Halle orten sie einen verdächtigen Rucksack. Dann geht es schnell: Ein geistesgegenwärtiger Mitarbeiter packt den Camouflage-farbenen Rucksack und deponiert ihn vorsorglich ausserhalb der Reitschule auf dem Trottoir an der Schützenmattstrasse. Keine Sekunde zu früh, denn wenige Augenblicke später geht der Rucksack, in dem sich drei Flaschen mit entzündlicher Flüssigkeit (wohl Petrol) befinden, in die Luft. Nur durch Zufall gibt es keine Verletzten; es entsteht eine Stichflamme von rund drei Metern Durchmesser.

Verfahren eingeleitet

Der Brandsatz war offenbar mit einem Zeitzünder ausgestattet. Sofort eilen Helfer mit einem Feuerlöscher herbei und löschen den brennenden Rucksack. Dann wird die Polizei alarmiert. Mit rund 20 Beamten sichert die Polizei Spuren und transportiert die Überreste ab. Wohl noch selten werden die Behörden bei der Reitschule so freundlich begrüsst wie jetzt. In der Grossen Halle werden die Besucher derweil nervös, viele strömen nach draussen und wollen wissen, was los ist. Aus Angst vor weiteren Brandsätzen entschliessen sich die Organisatoren, die Halle zu evakuieren. Auf dem Vorplatz geht die Party aber weiter. Dennoch sitzt bei vielen der Schock tief. So weit sind wir also schon, sagt eine Besucherin resigniert. Auch die Veranstalter sind entsetzt. Offenbar gibt es in der Schweiz militante Nazistrukturen, die über die Fähigkeiten zur Durchführung von Anschlägen dieser Qualität verfügen, schreiben sie in einer Medienmitteilung.

Nach dem Abbruch ist das Festival kein Musik-Happening mehr, sondern ein Umschlagplatz für Spekulationen. Viele Besucher gehen von einem Zusammenhang mit dem Sprengsatz, der am 1.August auf dem Rütli gefunden wurde, aus. Weil viele Personen am Festival filmten, hoffen die Antifaschisten, die Täterschaft so ausmachen zu können. Die Polizei hat ein Ermittlungsverfahren eröffnet.

Anschläge auf alternative Treffpunkte in Bern gab es auch in der Vergangenheit. So wurde 1999 das besetzte Haus «Solter-Polter» im Marziliquartier mit Feuerwaffen beschossen. Die Reitschule wurde zudem wiederholt von Rechtsextremen angegriffen.

Keine weiteren Zwischenfälle

Das zweite Antifa-Festival war zuvor sehr friedlich verlaufen. Weder beim Hirschenpark, wo Festivalbesucher rund 200 Zelte aufgebaut hatten, noch rund um die Reithalle kam es zu Zwischenfällen.

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Kein Bubenstreich

Wolf Röcken

Eine veraltete Halle mit gegen 1500 Personen im Dunkeln – und mittendrin ein Brandsatz. Einer, der während der Veranstaltung in der Nacht auf Sonntag in die Luft gehen sollte. Das ist kein Bubenstreich. Wer immer den Brandsatz in der Grossen Halle der Reitschule deponiert hat: Es ging nicht nur darum, eine wohl missliebige Veranstaltung zu stören. Es hat den oder die Täter offensichtlich auch nicht gestört, unter Umständen eine Massenpanik, einen Brand, Verletzungen oder gar Schlimmeres zu provozieren.

Ein solcher Anschlag löst nicht nur Kopfschütteln aus, sondern Entsetzen darüber, wie sich gewisse Menschen gegenüber Mitmenschen verhalten – egal, ob diese ganz anderer politischer Ansicht sind. Ob Rütli oder nun Reithalle: Wenn man bei politischen Anlässen nun Störmanöver und gar Anschläge fürchten muss, hat eine gefährliche Kultur Einzug gehalten.

Wann der Rucksack mit den Benzinflaschen abgestellt wurde, ist unklar. Fest steht, dass die Besucher des Antifa-Festivals beim Eingang nicht kontrolliert werden. Eine Einladung, Brandsätze im Publikum zu deponieren, ist das jedoch in keiner Art und Weise.

 wolf.roecken@bernerzeitung.ch

Erklärung des Festivalteams

FT 07.08.2007 - 19:20
Nun, da wir den Schock etwas überwunden und etwas Zeit gefunden haben die gesamten Geschehnisse zusammenzutragen, möchten wir noch einige Fakten nachliefern, um die Dimension dieser „Stichflamme“ etwas zu verdeutlichen.
Die Flamme schoss etwa 4-5 Meter in die Höhe und der sich dabei gebildete Feuerball hatte ca. einen Durchmesser von 9 Metern. Dies ist ein in etwa 60 Quadratmeter abgedeckte Fläche. Weiter teilen wir nicht die von der Polizei gemachte Einschätzung, dass es zu keiner Explosion gekommen sei. Die Personen, welche den Notausgang bewachten, hinter welcher der Rucksack explodierte, hörte trotz lauter Konzertmusik einen lauten, dumpfen Knall. Auf welcher Basis die Polizei zu dieser Einschätzung kommt, können wir nicht nachvollziehen, da sie zum Zeitpunkt der Detonation noch nicht vor Ort war.
Eine solche Brandbombe, in einem voll besetzten Konzertsaal gezündet, würde wohl ohne zu übertreiben, zu Toten führen. Das es nicht so weit kam ist nur einer riesigen Portion Glück zu verdanken. Wir fordern die Presse auf, nicht erst auf die Toten zu warten, bis solche Vorfälle als sehr ernst eingestuft werden.

Das Festivalteam

 http://www.antifafestival.ch

Sa.11.8 Bern, Spontandemo gegen rechte Gewalt!

Heraus zur Spontanen Antifademo...

Gegen rechte Gewalt!
Gegen den Angriff auf das Antifa Festival!
Nie wieder Faschismus!

Samstag 11. August 07
14.00 Uhr
Vorplatz der Reitschule

Brandanschlag in Bern

junge Welt, 08.08.2007 07.08.2007 - 22:57
Angriff auf Antifa-Festival in der Schweiz. Nur durch einen Zufall blieb Explosion ohne Folgen. Konzertveranstalter vermuten neofaschistischen Hintergrund. Von Ole Schneider

Bei einem Brandanschlag auf ein antifaschistisches Festival am vergangenen Wochenende in der Schweiz gab es nur durch Zufall keine Verletzten. Etwa 1500 Menschen waren am Samstag zu dem Konzert im autonomen Kulturzentrum »Reitschule« in Bern gekommen. Kurz vor Mitternacht entdeckten die Veranstalter einen Rucksack, der ihnen durch seinen starken Geruch aufgefallen war. Sie brachten ihn vor die Tür, wo er nur wenige Minuten später in Flammen aufging. Offenbar sorgte ein Zeitzünder dafür, daß die brennbare Flüssigkeit in dem Rucksack in einer meterhohen Flamme aufging. Daraufhin wurde die Halle evakuiert.

Die Berner Stadtpolizei hat die Ermittlungen übernommen, konnte aber bisher keinerlei Aussagen über den Hintergrund der Tat machen. Die Organisatoren des Festivals widersprachen am Montag der Aussage einer Polizeisprecherin, es habe sich nicht um einen Bombenanschlag gehandelt, da es keine Explosion gegeben habe. In ihrem Schreiben wiesen die Antifaschisten darauf hin, daß Augenzeugen »trotz lauter Konzertmusik« von einem »lauten, dumpfen Knall« berichteten. Die Flamme sei vier bis fünf Meter in die Höhe geschossen und habe einen großen Feuerball gebildet. »Eine solche Brandbombe, in einem voll besetzten Konzertsaal gezündet, würde wohl ohne zu übertreiben, zu Toten führen«, heißt es in der Erklärung.

Ein Sprecher des Antifa-Festivals bezeichnete den Anschlag am Dienstag gegenüber junge Welt in Zusammenhang mit einer weiteren Explosion zu Monatsbeginn als eine »neue Dimension der Gewalt« und vermutet Neofaschisten hinter den Angriffen. Am 1. August war es nach der Rede der sozialdemokratischen Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey auf der Rütliwiese in der Zentralschweiz zur Explosion eines vergrabenen Sprengkörpers gekommen. Auf der Wiese, auf der einer Legende nach die Schweiz begründet wurde, finden traditionell die Feierlichkeiten zum schweizerischen Nationalfeiertag statt. Verletzt wurde auch dort niemand, weil die Veranstaltung früher als geplant endete. In diesem Jahr gelang es den Veranstaltern des Festes zum ersten Mal seit Jahren, Neofaschisten von der Wiese fernzuhalten. In den vergangenen Jahren hatten diese es immer wieder geschafft, sich unter das Publikum zu mischen. In diesem Jahr konnte das von der Polizei verhindert werden. So gelangten nur vereinzelt Neonazis auf das Festgelände.

Die Veranstalter des linken Festivals gehen davon aus, daß »militante Neonazistrukturen« für die beiden Vorfälle verantwortlich sind. Diese verfügten »über die erforderlichen Fähigkeiten und die notwendige Logistik zur Durchführung von Anschlägen solcher Dimension«. Für den kommenden Samstag rufen sie zu einer Demonstration gegen rechte Gewalt auf. Treffpunkt ist um 14 Uhr auf dem Vorplatz der »Reithalle« in Bern.

 http://www.antifafestival.ch

Bild von der Explosion auf dem Rütli

egalö 08.08.2007 - 13:32
Hier noch ein Bild von der Bombe beim Rütli
 http://is.blick.ch/img/gen/C/h/HBChmm0S_Pxgen_r_420xA.jpg

Brandbombe im Großen Saal

Neues Deutschland 09.08.2007 - 23:16
Auf das Autonome Kulturzentrum in Bern verübten Unbekannte einen Anschlag

Von Björn Kietzmann

Auf das 2. Antifaschistische Festival der Berner Reitschule verübten Unbekannte am Wochenende einen Anschlag mit einer Brandbombe. Dass niemand verletzt wurde, ist purer Zufall.

Samstagabend, kurz vor Mitternacht im Autonomen Kulturzentrum Reitschule im Schweizer Bern: Mitten in der Menge neben dem Mischpult im zentralen Bereich der Großen Halle wird ein verdächtiger Rucksack entdeckt. 1500 Menschen waren zu diesem Zeitpunkt in der Halle.
Im Rucksack fanden die Veranstalter mit brennbaren Flüssigkeiten gefüllte Flaschen sowie eine Zündvorrichtung. Das gefährliche Gepäckstück sei daraufhin durch einen seitlichen Notausgang ins Freie gebracht worden, wo der Brandsatz wenige Augenblicke später detonierte, so die Organisatoren. Augenzeugen berichten von einer vier bis fünf Meter hohen Stichflamme, die aus dem Rucksack schoss und dabei einen Feuerball von neun Meter Durchmessern bildete. Mit Feuerlöschern wurde das Feuer gelöscht.

Sofort sagten die Veranstalter die noch ausstehenden Konzerte ab und evakuierten die Große Halle. Auf dem Vorplatz der Reitschule sammelten sich die Festival-Gäste. In der Zwischenzeit sicherten etwa 20 Polizeibeamte die Spuren rund um den mehrere Quadratmeter großen Brandfleck.

Das Festivalteam vermutet, dass hinter dem Anschlag militante Neonazis stecken, die über die erforderlichen Fähigkeiten und die notwendige Logistik verfügen. Versuchte Mordanschläge dieses Ausmaßes seien in der Schweiz äußerst selten, heißt es in seiner Erklärung. »Solche Vorgänge dürfen nicht totgeschwiegen oder gar verharmlost werden. Dieser Entwicklung muss dringend Einhalt geboten werden.«

Die Polizei habe das Geschehen heruntergespielt, so die Veranstalter. Das zuständige Polizeikommando der Stadt Bern habe Medienvertretern gegenüber eine Detonation bestritten und lediglich von einer Stichflamme gesprochen. Die Organisatoren des Festivals reagierten darauf mit Unverständnis. »Auf welcher Basis die Polizei zu dieser Einschätzung kommt, können wir nicht nachvollziehen, da sie zum Zeitpunkt der Detonation noch nicht vor Ort war. Eine solche Brandbombe, in einem voll besetzten Konzertsaal gezündet, würde wohl, ohne zu übertreiben, zu Todesfällen führen.« Kritik gab es jedoch nicht nur an den Ermittlungen der Polizei, sondern auch an der Berichterstattung der Medien: »Wir fordern die Presse auf, nicht erst zu warten, bis es Tote gibt, bis solche Vorfälle als sehr ernst eingestuft werden.«

Anschläge auf alternative Treffpunkte in Bern gab es auch in der Vergangenheit. So wurde 1999 das besetzte Haus »Solter-Polter« mit Feuerwaffen beschossen, damals schwebten fünf Personen in Lebensgefahr. Auch die Reitschule wurde wiederholt von Rechtsextremen angegriffen. Die Polizei hat inzwischen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und sucht nach Zeugen.

Neben der Polizei versucht auch das Festivalteam, die Täter ausfindig zu machen. Da viele Anwesende fotografiert und gefilmt haben, ist die Hoffnung groß, dass es Bilder von den Bombenlegern gibt. Für Samstag ist darüber hinaus eine Spontandemonstration gegen rechte Gewalt und gegen den Angriff auf das Antifa-Festival geplant.

Brandanschlag auf Berner "Antifa Festival"

http://www.musikmarkt.de/ 14.08.2007 - 17:35
Bern - Bei einem Konzert der deutschen Punkband Normahl am 4. August im Berner Kulturzentrum Reitschule entkamen die Besucher offenbar nur knapp einem Brandanschlag, meldet "jungewelt.ch". Ein Rucksack mit einem eingebauten Zeitzünder und brennbarer Flüssigkeit wurde gerade noch rechtzeitig aus der Halle entfernt.

Den Veranstaltern sei der Rucksack durch seinen starken Benzingeruch aufgefallen und daraufhin aus der Halle auf den Parkplatz gebracht worden. Wenige Minuten später entzündete sich der Rucksack und ging in circa fünf Meter hohen Flammen auf, so "jungewelt.ch" weiter.

Hintergründe auf den Anschlag konnte die Berner Polizei demnach noch nicht ermitteln. Die Organisatoren des Konzerts vermuten laut "jungewelt.ch" jedoch, dass die Verantwortlichen aus der neofaschistischen Szene kommen. Die Show war Teil des "Antifa Festivals".

Hintergründe des Nazianschlags in Bern

Autonomes Medienkollektiv Freiburg 21.09.2007 - 03:27

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