Gabriel will nach Gorleben kommen

TÜV-Prüfer Gabriel 03.08.2007 22:50 Themen: Atom
Seit September 2006 liegt der Großen Koalition Gabriels Konzept vor. Seitdem sind Teile daraus in die Öffentlichkeit gelangt. Das Gesamtkonzept, vor allem den Zeitplan für eine neue Standortsuche, erfahren bisher nicht einmal die ehemaligen Mitglieder des Arbeitskreises Auswahlverfahren Endlager-Standorte, kurz: AKEnd. Dreierlei könnte bei einem neuen Auswahlverfahren Gabriel zufolge passieren. Erstens könnte man einen Standort finden, der gleich gut ist wie Gorleben. Dann bliebe es beim Endlager im Gorlebener Wald, weil dort schon viel Geld investiert wurde. Oder: Man findet nur schlechtere Standorte als Gorleben. Dann bliebe es ebenfalls bei Gorleben. Nur im dritten Fall, wenn sich andere Plätze als besser geeignet aufdrängten, würden sie zum neuen Endlager-Standort.
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel will nach der parlamentarischen Sommerpause nach Gorleben kommen. Das versicherte der Politiker dem SPD-Direktkandidaten für den hiesigen Wahlkreis bei der kommenden Landtagswahl, F.-J. Kamp, am Rande einer Konferenz der Friedrich-Ebert-Stiftung im Landtag in Hannover. Gabriel und Kamp sprachen über die hiesigen Atomanlagen und das Endlager-Moratorium. Der Minister dementierte dabei Gerüchte, nach denen dieses Moratorium aufgehoben werden soll. Er halte weiter an einer ergebnisoffenen Suche nach einem geeigneten Endlagerstandort fest, betonte er.
Kamp erneuerte seine Forderung, dass "im Rahmen eines internationalen Symposiums über die Problematik einer sicheren Endlagerung" debatiert werden müsse. Er erinnerte den Minister daran, dass bereits seit geraumer Zeit Einladungen aus Lüchow-Dannenberg an ihn vorlägen. Der genaue Besuchstermin steht noch nicht fest.

Zur Erinnerung:
Die "Parlamentarische Sommerpause des Deutschen Bundestages" begann am 09.07.2007 und endet mit dem 07.09.2007.

Seit September 2006 liegt der Großen Koalition Gabriels Konzept vor. Seitdem sind Teile daraus in die Öffentlichkeit gelangt. Das Gesamtkonzept, vor allem den Zeitplan für eine neue Standortsuche, erfahren bisher nicht einmal die ehemaligen Mitglieder des Arbeitskreises Auswahlverfahren Endlager-Standorte, kurz: AKEnd. Dreierlei könnte bei einem neuen Auswahlverfahren Gabriel zufolge passieren. Erstens könnte man einen Standort finden, der gleich gut ist wie Gorleben. Dann bliebe es beim Endlager im Gorlebener Wald, weil dort schon viel Geld investiert wurde. Oder: Man findet nur schlechtere Standorte als Gorleben. Dann bliebe es ebenfalls bei Gorleben. Nur im dritten Fall, wenn sich andere Plätze als besser geeignet aufdrängten, würden sie zum neuen Endlager-Standort. Vom »Aufdrängen» eines anderen Standortes ist im Konzept des Bundesumweltministers wiederholt die Rede. Was das heißt, wird allerdings nicht weiter ausgeführt. Wie groß muss der Sicherheitsvorsprung eines anderen unterirdischen Gebirges vor dem Gorlebener Salzstock sein? Eine Antwort gibt der Minister darauf bisher nicht.
Wenn sich dann ein anderer Standort »aufdränge», würde die Erkundung in Gorleben beendet. Falls nicht, würde die Suche nach einem anderen Standort aufgegeben und es bliebe beim Salzstock in Gorleben.
Was das heißt, wird in dem Gabriel-Konzept allerdings nicht ausgeführt.

„Der Salzstock Gorleben ist völlig ungeeignet zur jahrtausendelangen sicheren Lagerung von Atommüll. Er wird auch dadurch nicht geeignet, wenn es nirgendwo sonst einen besseren Standort gibt“, bekräftigt etwa Jochen Stay, Sprecher der Antiatomkampagne „X-tausendmal quer“. „Ich kann ja auch nicht mit drei defekten Autos zum TÜV und bekomme dann auf das die Plakette, das am wenigsten Schäden aufweist.“
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen