Milan - funerals of the antifascist partisan

bb 31.07.2007 03:47
Milan - funerals of the antifascist partisan commander Giovanni Pesce (Visone) 31 July 2007
Milano - I funerali del comandante partigiano Visone 31 Luglio 2007
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Ergänzungen

onore per il partigiano

Azzoncao, ein Polit-Cafè 31.07.2007 - 23:13
ciao Giovanni,
era un grande piacere e onore di conoscere te.

ora e sempre resistenza



Vor drei Jahren konnten wir den ehemaligen Partisanenkommandanten Giavanni Pesce in Mailand kennenlernen. Zusammen mit seiner Frau Onorina Brambilla (Kommandostab 3. GAP-Garibaldi Brigade), Annunziata Cesani (Partisanin in Reggio Emilia) und Carlo Talamucci (3. GAP-Brigade "Lombardia", Ga­ribaldi Brigade "Marche" war er unser Gesprächspartner in einem Seminar zur italienischen PartisanInnengeschichte.
Ausgerichtet hatte dies Seminar der Mailänder Historiker Luigi Borgomaneri im istituto per la storia dell´eta contemporanea (ISEC) in Sesto San Giovanni, dem so genannten Stalingrad Italiens.

Wie so viele alte Kämpfer und Kämpferinnen, sprach er eigentlich nur über die Entscheidungen die er in seinem Leben getroffen hat und warum. Über seine Partisanenaktionen sprach er nicht. Wir hatten den Eindruck, daß er diese Taten als eine Selbstverständlichkeit empfand. Ihm war es wichtiger uns die Gründe für sein Handeln darzulegen. Erst durch die Erzählungen Luigi Borgomaneris lernten wir die Geschichte Giovanni Pesces näher kennen.
Dabei kamen Geschichten heraus, die einen glatt umhauten. Wir wollen hier keine machistischen Aktiontaten kolpotieren. Das steht uns fern. Das aber, was Giovanni und seine GAPisten in Torino und Milano leisteten war dermaßen enorm, gewagt und mutig, daß wir nur den allergrößten Respekt ihm und seinen GenossInnen zollen können.
Giovanni selbst mußte schon in den frühesten Jugendjahren in den belgischen Bergwerken arbeiten. Hier lernte er die proletarische Solidarität unter Tage kennen. Als der spanische Bürgerkrieg ausbrach, kämpfte er drei Jahre auf der Seite der Republik.
Vor der kommunistischen Partei Italiens beauftragt, baute er die GAP (Gruppi di Azione Patriottica) in Turin auf. Obwohl zuerst allein, war er derart entschlossen und erfolgreich, dass die deutschen Besatzungskräfte davon ausgingen, dass Turin von Partisanen durchsetzt sei. Als außerordentlich erfolgreich erwies sich beim Aufbau der GAP-Gruppen der Rückgriff auf die Erfahrungen der FTP-MOI (Francs-Tireurs et Partisans - Main d'Oeuvre Immigrée ). So wurde Giovanni Pesce gerade durch Mitglieder dieser Organisation des französisch-migrantischen-jüdischen Widerstands ausgebildet.
Als er in Turin „verbrannte“ ging er nach Mailand, wo er neben dem dort aktiven 3.GAP-Verband eine eigene GAP aufbaute. Viele der bekanntesten Anschläge in Mailand sind mit seinem Namen und den Namen seiner GAP-Einheit verbunden.
Für seine Verdienste im antifaschistischen Widerstand wurde er im Nachkriegsitalien hoch ausgezeichnet.


Es war uns eine Freude und Ehre den Genossen Giovanni Pesce kennengelernt zu haben.



Für alle an diesem Seminar beteiligten AntifaschistInnen

Azzoncao, ein Polit-Cafè