Nazikneipen- Outing in Berlin-Pankow

Rachel Smith 28.07.2007 15:58 Themen: Antifa Antirassismus
In den vergangenen Tagen verteilten lokale AntifaschistInnen mehr als 2000 Broschüren zur Thematik “Eine Nazikneipe mitten im Kiez!? – Spasseck (Dietzgenstraße 71)“.
Die Broschüren wurden in Pankow- Niederschönhausen verteilt, um die AnwohnerInnen auf die aktuelle Problematik mit der Kneipe „Spasseck“ aufmerksam zu machen.
Erst Anfang Mai machte eine antifaschistische Demonstration unter dem Motto „Nazikneipen den Hahn abdrehen!“ auf den bedrohlichen Zustand in Pankow aufmerksam. Sie richtete sich vor allem gegen die Lokalitäten „Wohlklang“ (Wollankstraße) und „Spasseck“ (Dietzgenstraße 71).
Während der Wirt M. sich von seinem rechten Stammpublikum, bestehend aus NPD- und Kameradschaftsspektrum distanzierte und nach diversen Übergriffen aus bzw. in der unmittelbaren Umgebung seiner Kneipe, die Neonazis des Ortes verwies, scheint die Besitzerin des „Spasseck“, keine Probleme mit ihrem nazistischen Klientel zu haben.
So konnten sich die lokalen Kameradschaftler aus dem Umfeld der „Autonomen Nationalisten Berlins“ (ANB) in der Kneipe verschanzen, als die Demonstration das Lokal passierte.
Aus dem Lokal bedrohten die anwesenden Nazis AntifaschistInnen, filmten diese ab und kündigten an, sie anzugreifen.
Das Publikum setzt sich vor allem aus Mitgliedern des örtlichen Kreisverbandes (KV 8) der NPD und diverse gewaltbereite Kameradschaften aus Lichtenberg und Pankow zusammen. In der Umgebung des Spassecks werden häufig Menschen bedroht und angegriffen. Zudem werden eine große Anzahl von Propagandamittel verteilt und verklebt, vor allem rassistische und antisemitische Aufkleber der lokalen Gruppe „Vereinte Nationalisten Nordost“ (VNNO). Auch werden die SchülerInnen des angrenzenden „Friedrich-List-Gymnasiums“ bedroht, wie zuletzt während der organisierten Workshops.
Lokale antifaschistische und antirassistische Gruppen sorgen sich um die aktuelle Situation vor Ort- einige schätzen, dass lokale Nazi-Kader versuchen, eine ähnlich bedrohliche Kulisse aufzubauen, wie sie zur Zeit in der Lichtenberger Weitlingstraße existiert.
Das vermeintliche Pankower Pendant, die Dietzgenstraße, ist ein Ort, wo Nazis sich sammeln und betrinken können. Schon seit jeher hat dieser Kiez eine hohe Attraktivität auf die lokale Naziszene, so konnten sich über mehrere Jahre die beiden Naziläden „Andycap“ und „Firestarter“ bestehen.
Sie betrachten das Gebiet als ihre „Homezone“ und treten daher auch selbstbewusst auf.
Hierbei fallen vor allem die lokalen „Integritätspersonen“ der Naziszene auf, wie Andy Fischer, Martin Stelter und Michael Weiss.
(Eine unvollständige Chronik rechter Übergriffe befindet sich im PDF-Dokument der Broschüre!)

Wer weitere Informationen zu der akteullen Situation in Niederschönhausen sucht, der lädt sich bitte die Broschüre im Anhang herunter!

Erst vor wenigen Tagen outeten AnifaschistInnen die beiden erstgenannten Neonazis:

 http://de.indymedia.org/2007/07/188072.shtml


Die VerteilerInnen kündigen an, in den kommenden Wochen weitere, zahlreiche Exemplare der Broschüre auszulegen und zu verteilen.
Im Anhang befinden sich ein PDF-Dokument der Broschüre und ein Plakat.
Es wird gebeten, die folgenden Dateien auf den Homepages antifaschistischer und antirassistischer Gruppen zugänglich zu machen.
Druckt das Plakat aus- verbreitet es- macht eigene Aktionen!
Unterstützt die Kampagne gegen die Nazikneipe „Spasseck“!
Nazikneipe „Spasseck“ dichtmachen!

Berlin-Pankow, den 28. Juli 2007

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Hierzu einige Linktipps zu antifaschistischen und antirassistischen Gruppen im Berliner Nordosten:

Informationen über Nazi-Strukturen in Pankow- Niederschönhausen:
 http://www.antifa.nordost.de.vu/

Das antirassistische Heinersdorf-Bündnis:
www.heinersdorf-buendnis.de.vu


Die lokale Antifagruppe in Klein-Pankow:
www.antifakp.de.vu


Die lokale Antifagruppe im Prenzlauer Berg:
www.aiwp.de.vu

Liberationweeks 2007:
www.liberationweeks.de.vu
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Ergänzungen

Rätsel

Dumichundich 28.07.2007 - 21:56
Das Spasseck ist schon seit Jahren ne Nazikneipe. Es wurde nur vielmehr ignoriert oder besser noch toleriert. Immerhin hat es ja grosse Fenster.
Bei dem ganzen Fuus den ihr jeztt in Pankow macht kommt es mir seltsam vor, das ihr jedesmal eine Nazikneipe als neue Entdeckung ausgebt, obwohl die Nazistrukturen da schon seit Jahren existieren.
Die einzige sinnvolle Aktion wäre es die Nazis aus Pankow rauszuprügeln, so derbe auf die Fresse geben das denen der Spass vergeht. Aber das ist ja nicht interlektuell genug und braucht auch kein Flugi. Und warum ihr euch an den pankower Wohlstands Bürgern und BürgerInnen ankuscheln wollte ist mir auch nich klar. Bei Leuten die jahrelang eine Nazibundesparteistruktur auf ihrer Strasse geduldet haben.

Dumichundich

Mögliche Neonazi-Akademie sorgt für Unruhe

Netzeitung 29.07.2007 - 01:14
Die Ehefrau eines hohen NPD-Funktionärs hat nahe Berlin ein Landgut erworben. Das brandenburgische Innenminiserium befürchtet, dass dort ein Schulungszentrum für Neonazis entstehen soll.

Die rechtsextreme NPD hat sich möglicherweise über Mittelsleute ein Anwesen für Parteischulungen in Brandenburg verschafft. Nach Angaben des zuständigen Amtsdirektors von Spreenhagen, Hans-Joachim Schröder, hat die Ehefrau des NPD- Funktionärs Andreas Molau einen früheren Agrarbetrieb in Rauen (Oder- Spree) südöstlich von Berlin gekauft. Molau habe den Kauf im Namen einer schwedischen Firma abgeschlossen. Der Sprecher des brandenburgischen Innenministeriums, Geert Piorkowski, sagte, es spreche einiges dafür, dass die Partei hinter dem Geschäft stehe. Er bestätigte damit entsprechende Zeitungsberichte vom selben Tag.

Molau ist stellvertretender Chefredakteur der NPD-Zeitung «Deutsche Stimme» und sitzt im Bundesvorstand der rechtsextremen Partei. Der Verfassungsschutz ermittele in der Angelegenheit, sagte Piorkowski. «Wir wissen aus anderen Bundesländern, dass die NPD so etwas immer über Privatpersonen abwickelt.» Es gebe auch Hinweise aus der Region, dass die NPD hinter dem Kauf stehe. Diese würden derzeit noch geprüft. Unter anderem soll ein leitender NPD-Funktionär das Anwesen besichtigt haben.

Parteisprecher Klaus Beier widersprach den Berichten. Die Partei stehe allerdings kurz vor dem Kauf eines geeigneten Anwesens. «Es sind noch vier heiße Eisen im Feuer.» Die Objekte lägen jedoch alle nördlich der Hauptstadt, genaueres werde frühestens Ende August bekannt gegeben.

Nach Schröders Worten war das Rauener Anwesen früher ein Gutshof, dann zu DDR-Zeiten eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG). Neben Schweineställen gebe es dort ein Landhaus und eine große Halle, die zuletzt eine Discothek beherbergte. Der jetzige Verkäufer sei ein 1923 geborener Mann, der sich in betreutem Wohnen befinde. Rauen hat knapp 2000 Einwohner und liegt nahe der Autobahn A 12 Berlin-Frankfurt (Oder), etwa 50 Kilometer vom Berliner Zentrum entfernt.

Erst im Januar hatten Berichte über einen geplanten Kauf einer früheren LPG in Kleinow (Prignitz) durch die NPD für Aufregung gesorgt. Hunderte demonstrierten gegen das Geschäft, das jedoch nie zu Stande kam. Als Interessent galt das NPD-Vorstandsmitglied Jürgen Rieger, der dies jedoch bestritt. Rieger hatte sich im vergangenen Jahr vergeblich bemüht, ein leer stehendes Hotel in Delmenhorst (Niedersachsen) zu kaufen, um es später als Schulungszentrum für die rechte Szene zu nutzen. Am Ende kaufte die Stadt das Hotel - allerdings zu einem Preis, der weit über dem gutachterlich ermittelten Verkehrswert lag. (dpa)

endlich dicht!

Tim H. 01.08.2007 - 12:15
SpassEck macht dicht!!!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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broschüre? — anwohner