Critical Mass Berlin -- Bullen nerven

Masser 27.07.2007 22:03 Themen: Freiräume
Critical Mass in Berlin mit ca. 60 Teilnehmer_innen -- Bullen halten die Fahrt nach kurzer Zeit auf und nehmen Personalien auf
Zum Juli-Critical-Mass-Ride (zur Erklärung der Idee der Critical Mass [CM] siehe hier) trafen sich um 16 Uhr am Heinrichplatz in Kreuzberg etwa 60 Radfahrer_innen. Nach den Ereignissen beim Mai-CM war mit Bullenstress zu rechnen, und mit leichter Verspätung fuhr am heinrichplatz dann auch eine vollbesetzte Wanne auf. Vorläufig kam es allerdings zu keinen Provokationen und so machte sich die schwarz-bunte Masse gegen halb 5 auf in Richtung Mariannenplatz, dicht verfolgt durch die Wanne. Dank mobilem Soundsystem und einem Anhänger mit Bier-Cocktails war die Stimmung gut, das Tempo jedoch eher gemächlich. Es gab einige mehr oder minder unmotivierte Versuche, die grüne Begleitung abzuschütteln, allerdings mit wenig Erfolg. Vom Mariannenplatz bewegte sich die Masse dann in Richtung über den Engeldamm auf die Heinrich-Heine-Straße. Hier kam es dann zum ersten Zwischenfall.

Von hinten wurde angesagt, dass wir langsamer fahren sollte, da Leute wohl zurückgefallen seien (warum wurde mir nicht klar), und vor der Kreuzung Heine/Köpenicker hielt unser Tross an, um auf die Nachhut zu warten. Dies und der daraus entstehende Stau gab den verfolgenden Bullen dann wohl einen Anlass, die Masse von hinten anzugreifen. Mehrere Teilnehmer_innen wurden mitsamt ihrer Räder festgehalten und in einem kleinen Gerangel zur Wanne geschleppt. Der Rest der Masse machte seinem Unmut lautstark Luft und blockierte den kompletten Verkehr auf der Heine-Straße. Inzwischen war auch Verstärkung der Bullen angerückt, teilweise in kugelsicheren Westen, und es kam noch zu einigen Wortgefechten und Personalienfeststellungen. Nach etwa einer viertel Stunde erfolgte dann per Lautsprecher die Aufforderung, die Straße zu räumen, da wir andernfalls einen Verstoß gegen das Versammlungsgesetz begehen würden. Widerwillig wurde dieser Aufforderung folge geleistet und nach einiger Zeit wurden auch die Festgehaltenen mitsamt ihrer Räder wieder freigelassen. Die ganze Szene wurde übrigens von einem vermutlich zufällig anwesenden Anwohner (siehe Foto) gefilmt.

Endlich konnte es also weitergehen. Durch ein waghalsiges Durchfahren der Brückenstraße (wegen Baumaßnahmen gerade eine Einbahnstraße) entgegen der Fahrtrichtung war es zumindest kurzzeitig möglich unsere grünen Verfolger_innen abzuschütteln. Im Zickzack-Kurs und unterbrochen von einigen technisch bedingten Pausen näherten wir uns dann dem Schlossplatz und bogen zum Unmut einiger Auto-Prolls mit Schwung auf Unter den Linden ein. Ich musste mich an dieser Stelle leider verabschieden und bitte dementsprechend um Ergänzungen über den Ausgang der CM.

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