Achtung Lebensgefahr BMW Motorrad Bremse?
Inzwischen ist nicht nur von defekten Bremsleitungen die Rede, sondern auch von plötzlich festsitzenden Bremsen während der Fahrt. Hintergründlich ist bekannt, dass solche mögliche Fälle auch schon beim Vorgänger-System von FTE automotive dokumentiert sind:
Mit Datum vom 22.05.2005 war nämlich die Staatsanwaltschaft München I in einem Strafverfahren wegen Betrugs gegen „BMW–Bosse“ (tz München, 18.06.2005) über einen Fall aus Spanien, einen Fall aus England, einen Fall aus den USA und einen Fall aus Deutschland informiert (StA München I, AZ 255JS 205 338/05).
Aktuell beschreibt nun ein mutmaßlich betroffener Eigentümer einer BMW R 1200 GS Adventure in dem Internet-Forum ("Achtung Lebensgefahr 2007 Bremse") am 25.07.2007, dass in einer leichten Linkskurve die Vorderradbremse unerwartet und schlagartig, und offenbar ohne Vorwarnung, seine Maschine abgebremst hätte. Er habe aber einen Sturz noch verhindern können. Das Motorrad sei dann - im Stand - nicht mehr zu bewegen gewesen wegen der feststehenden Bremse. Beim Abschleppwagen des ADAC habe die Seilwinde zum Einsatz kommen müssen. Nach drei Stunden sei die Maschine bei der Werkstatt abgeladen worden, und die Bremse hätte sich wieder gelöst.
Technisches Fachpersonal der Werkstatt habe ihm bislang folgende mögliche Erklärung gegeben: Durch einen Span könnte die Ausgleichsbohrung des Hauptbremszylinders verschlossen worden sein. Die Ausgleichsbohrung diene dem Ausgleich von temperaturabhängigen Volumenschwankungen in den Bremsleitungen und zum raschen Abbau des Bremsdrucks. Damit könne erklärt werden, dass sich nach Abkühlen der Bremsflüssigkeit die Bremskolben wieder gelöst hätten.
Kurios: In dem Fall vom 06.05.2005 aus Deutschland, der in der Akte der StA München I dokumentiert ist, gab es exakt dieselbe Erklärung von technischem Fachpersonal. Und seit Mai 2004 sind Unternehmen auf der Basis des Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (GPSG) zur Selbstanzeige und zum Rückruf verpflichtet, wenn von ihren Produkten eine Gefahr für Verbraucher ausgeht. Nach Auskunft des KBA soll BMW “offenbar ein paar Dinge dazugelernt“ haben.
Und selbst bei bürokratischer Auslegung der Begrifflichkeit „ernste Gefahr“ dürfte es schwer fallen, diese hier zu verneinen oder gar als produktspezifisches Phänomen darzustellen. In Anbetracht der neunen Anhaltspunkte darf man also ruhig auf das Ergebnis der KBA-Untersuchung (Az 414-771-1851-07, PDF, 130KB) gespannt sein.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Dokumentation aus Internet-Foren zum Artikel
Inwiefern aufgrund (weiterer?) möglicher Personenschäden durch mögliche defekte Bremsleitungen und mutmaßlich während der Fahrt feststehende Bremsen Fahrlässigkeits-Delikte und/oder Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten nach GPSG in Betracht kommen, wird die Staatsanwaltschaft München I zu beurteilen haben (AZ 490 UJs 702755/06). Dieses Verfahren wurde ursprünglich wegen der Unfälle mit dem Vorgänger-System von FTE automotive eingeleitet.
Ergänzende Dokumente zum Artikel
Seiner Darstellung nach sei die Bremse "nämlich kriminell". Es scheine, dass das Bremssystem "irgendwie Luft zieht". Aufgrund dieser technischen Umstände sei er "mal auf die Gegenfahrbahn gekommen", weil der "den Bremshebel nicht mehr genügend ziehen konnte".
Konzerngebundene Reports: Motor Presse Stuttg
Notwendigkeit konzernunabhängiger Berichterst
Artikel-Ergänzung: Weitere Bremsenausfälle
Zitat: „Letztes WE ist meine hintere Bremse komplett ausgefallen. Die Leitung zum
Druckmodulator war undicht. (K1200S Bauj. April/07) Leider gibt es weder für hinten noch für vorne eine Kontrollampe für den Füllstand. Lediglich das ABS wird überwacht.“
Derweil ist öffentlich bekannt geworden, dass sich angeblich von diesen Defekten Betroffene bereits von ihren Motorrädern getrennt hätten, deren Bremsen sie nach den Vorfällen nicht mehr vertrauen (hier: Modell R 1200 GS).
Kontakt zu KBA & StA
Kraftfahrt-Bundesamt (KBA)
AZ: 414-771-1851-07
24932 Flensburg
Telefon: 0461/316-0
Telefax: 0461/316-1495
Staatsanwaltschaft München I
AZ: 490 UJs 702755/06
Postfach
80997 München
Telefon: 089/5597-07
Telefax: 089/5597-4131
Ergänzung: Bremsausfall R1200GS (Boxer-Forum)
http://1000ps.wordpress.com/files/2007/07/boxer-forum.pdf
BMW Motorrad: Qualitätsprobleme
Zu den im Artikel und den Ergänzungen dargestellten, mutmaßlichen Qualitätsproblemen bei BMW Motorrad (hier: Sicherheitssysteme, Bremsanlagen) ist zu bemerken, dass das Phänomen inzwischen sogar in der kommerziellen Presse Darstellung findet. Die aktuelle Ausgabe Nr. 22 von "BMW Motorräder" aus dem MO-Verlag (Stuttgart) ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Denn der Chefredakteur der MO verwendet seinen ganzen Artikel auf das Thema mangelhafter Qualität bei BMW Motorrädern. Dabei erwähnt er, neben wackelnden losen Hinterrädern usw. auch das schlimme Thema Bremsen (hier: Integral-ABS). Fazit seiner Qualitätsbetrachtungen ist, dass BMW nicht für überragende Qualität, sondern lediglich für überragenden Preis steht. Und er stellt auch dar, wie Fehlkonstruktionen von der Planung bis zur Produktion gelangen. Na wenn sich schon die kommerzielle Presse der Qualitätsprobleme bei BMW annimmt - dann ist wohl das Fass am überlaufen.
Erster Vorfall wurde in Boxer-Forum gelöscht
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
was soll das denn — egal
hmm — xxx
passt zu indy — ich
bayrische mist wägen... — XRler
naja... — Die3???
Technische Anmerkungen zum Artikel — Jörg Folz
Wer ist "Jörg Folz" — Quizmaster