Haig Demo Berlin 1981
1981 besuchte Alexander Haig Berlin, damals noch Außenminister. Amipolitiker besucht Berlin (West) und da ist es in Berlin (West nicht zu vergessen, die Mauer stand noch) Brauch und Sitte zu demonstrieren. Wie zu erwarten wurde nicht nur demonstriert, es krachte heftig. Hier wieder mal erstveröffentlichte Pics, diesmal in Png und im geordneten Raster. Trotz der lausigen Qualität betrachten wir es mal als Bildkunst.
Haig in Berlin und das 81, auf dem Höhepunkt der Besetzerbewegung. Das mußte ja so kommen. Willkommener Anlass für eine fette Demo bei der zunächst nur demonstriert wurde. Bei der Kundgebung fehlte auch nicht die Ansprache, diejenigen die provozieren, sollen sich überlegen in welchen Interesse usw. Sowas ging bei den Beteiligten links rein, rechts raus. Doch erstmal waren Parolen angesagt. Alexander, wir nehmen dich auseinander. Haig du Gangster, bald biste weg vom Fenster, kommt Zeit kommt Rat, kommt Attentat. Das war eben Autonomenlyrik. :-))
Dann folgte der zweite Teil und es wird hektisch. Nicht zu erkennen, wie das anfing und wer angefangen hat und den Anpfiff hat auch keiner gehört. Dann wurd die Straße aufgerissen und es gibt Steinhagel. Eine in Kreuzberg 81 durchaus häufige Wetterlage. Da wurds schon mal unübersichtlich, so hieß es dann, wenn ihr werfen wollt, kommt nach vorn, ihr trefft sonst die eigenen Leute. Von Team Grün kommt die Antwort mit CN Granaten und Wasserstrahl. Die CN Wolken waren nicht zu verachten, da reingeraten, bekamst echt Atemnot. Doch bisher lag Kreuzberg Autonom noch in Führung, leider war in dem Chaos der Unparteiische irgendwie verloren gegangen. Nach der ersten Runde ging es zurück zum Winterfeldplatz und hier gab es dankenswerterweise Plakatstellwände. Die ließen sich gut zerlegen und dann schlugen die Flammen meterhoch. Da mußte man sich selbst vor der Strahlenhitze zurückziehen. Nun wollen die Grünen wieder ihren Rückstand aufholen, dabei werden sie nicht nur mit Steinen empfangen, Steinchen eignen sich auch zum Krach machen. Klickt nett, wenn man zwei Steine gegeneinanderhaut. Nicht grade beeindruckend, doch wenn das einige Hundert machen, dann kommt der Sound akustisch gut rüber, selbst wenn diese Musikform einer Tecknoband zu niveaulos wäre. Musikmäßig gesehen, sicher nicht kommerzfähig. Zum Schluß artete das in ein Katz und Maus Spiel aus und irgendwann betwiligten sich immer weniger daran. Einige waren der Ansicht, für heute haben sie ihren Dienst an der Szene abgeleistet und nun ein Bier verdient, zumal vom Schiri weit und breit nichts zu sehen war und niemand die Punkte zählte. So wurd an einer Ecke schon wieder friedlich gesoffen, daneben war der verkohlte Holzhaufen auf der Straße noch warm. Klar ist noch einiges mehr passiert, ich spar mir nach 26 Jahren die Einzelheiten, ein kleiner Abriß reicht.
PS: Es geht hier um unveröffentlichte Pics und dazu muß ich ja was über den Hintergrund schreiben. Es geht nicht um die guten alten Zeiten oder darum, vom Krieg zu erzählen. Das nur für die Veteranen, die auch dabei waren und nun schreiben dürfen, das war ja alles ganz anders, was haben wir gekämpft, was warn wir Helden. Ey Seniorenhippie, beruhig dich, denk an deinen Blutdruck.
Dann folgte der zweite Teil und es wird hektisch. Nicht zu erkennen, wie das anfing und wer angefangen hat und den Anpfiff hat auch keiner gehört. Dann wurd die Straße aufgerissen und es gibt Steinhagel. Eine in Kreuzberg 81 durchaus häufige Wetterlage. Da wurds schon mal unübersichtlich, so hieß es dann, wenn ihr werfen wollt, kommt nach vorn, ihr trefft sonst die eigenen Leute. Von Team Grün kommt die Antwort mit CN Granaten und Wasserstrahl. Die CN Wolken waren nicht zu verachten, da reingeraten, bekamst echt Atemnot. Doch bisher lag Kreuzberg Autonom noch in Führung, leider war in dem Chaos der Unparteiische irgendwie verloren gegangen. Nach der ersten Runde ging es zurück zum Winterfeldplatz und hier gab es dankenswerterweise Plakatstellwände. Die ließen sich gut zerlegen und dann schlugen die Flammen meterhoch. Da mußte man sich selbst vor der Strahlenhitze zurückziehen. Nun wollen die Grünen wieder ihren Rückstand aufholen, dabei werden sie nicht nur mit Steinen empfangen, Steinchen eignen sich auch zum Krach machen. Klickt nett, wenn man zwei Steine gegeneinanderhaut. Nicht grade beeindruckend, doch wenn das einige Hundert machen, dann kommt der Sound akustisch gut rüber, selbst wenn diese Musikform einer Tecknoband zu niveaulos wäre. Musikmäßig gesehen, sicher nicht kommerzfähig. Zum Schluß artete das in ein Katz und Maus Spiel aus und irgendwann betwiligten sich immer weniger daran. Einige waren der Ansicht, für heute haben sie ihren Dienst an der Szene abgeleistet und nun ein Bier verdient, zumal vom Schiri weit und breit nichts zu sehen war und niemand die Punkte zählte. So wurd an einer Ecke schon wieder friedlich gesoffen, daneben war der verkohlte Holzhaufen auf der Straße noch warm. Klar ist noch einiges mehr passiert, ich spar mir nach 26 Jahren die Einzelheiten, ein kleiner Abriß reicht.
PS: Es geht hier um unveröffentlichte Pics und dazu muß ich ja was über den Hintergrund schreiben. Es geht nicht um die guten alten Zeiten oder darum, vom Krieg zu erzählen. Das nur für die Veteranen, die auch dabei waren und nun schreiben dürfen, das war ja alles ganz anders, was haben wir gekämpft, was warn wir Helden. Ey Seniorenhippie, beruhig dich, denk an deinen Blutdruck.
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Ergänzungen
Winterfeldtplatz heute
Derselbe Ort,die gleichen Leute...
Wo steht denn geschrieben das jedes exbesetzte Haus auch wie ein solches auszusehen hat??
Die Parole hiess "Instandbesetzen statt Kaputtbesitzen!"
Nun erhöhen Bröckelfassaden,vollgepisste Treppenhäuser und Sperrmüll im Hof nicht unbedingt die Wohnqualität,im Gegensatz zu begrünten Dächern und Höfen,Brauchwasseranlagen und Solarzellen.
Die angeblichen Schickimickiläden werden oftmals von denen betrieben die in dieser Gegend wohnen,oftmals in legalisierten Squats.
So manch harter Streetfighter hat einen Second-Laden für gehobenen Geschmack und abgesenkte Kontostände,einen Buchladen oder ein Cafe aufgemacht.
Der ehemalige Herausgeber des Knastblatts,Ralf-Axel Simon,hat einen Schachladen für Besser eröffnet und verdient zusätzlich sein Geld als Profischachspieler...nachdem er jahrelange Kämpfe mit der Justiz ausfocht die ihn finanziell an den Abgrund brachten,die Spenden und die Solidarität waren doch recht spärlich,fehlte ihm doch das harte Streetfighterimage.
Zwischen den Zeilen ahoi´s quillt giftiger Neid hervor
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
@ahoi
CS=NS
Bitte Gesichter unkenntlich machen
Vor allem anders
In punkto Antifa konntest Du in den "glorreichen" Achtzigern längst nicht so viele Leute bewegen. Zur Demo gegen den NPD-Bundesparteitag sind 2500 gekommen, dieser Tage kannst Du in Göttingen beim NPD-Aufmarsch mit mindestens 6000 rechnen, incl. schwarzem Block von über 1000 Leuten.Der UNterschied ist doch vor allem, dass die Leutchen sich jetzt Antifa nennen.
Und natürlich ist damals nicht so stark differenziert worden. Agenturen-Bashing, die USA als Weltfeind, Afrika ohne Zionismus, da ist doch in den letzten 20 Jahren zum Glück ein Diskurs geführt worden!
@ Dov Landau: genaus sowas meine ich
Linksradikal ist nicht gleich autonom
Dov Landau, du verwechselst 'Autonome' mit Linksradikalen allgemein.
Und damit sieht es eigentlich ziemlich gut aus. Man entsinne sich an die G8-Proteste (2 schwarze Blöcke mit insgesamt knapp 10.000 Vermummten) oder generell an Demonstrationen/Aktionen in letzter Zeit. Nicht, dass die Weltrevolution in der Nähe wäre, aber das Klima für Linksradikale könnte auch schlechter sein (man denke an die aktuelle Mobilisierungsschwäche der Nazis).
Ahoi meint mit 'Autonome' aber vermutlich was anderes als Linke, die sich schwarz anziehen.
Damit dürfte er auch Recht haben, aber eine eigene Einschätzung wäre ganz interessant. Also, hopp hopp
@Nokommies
Das sich die heutige Antifabewegung aus autonomen Zusammenhängen der achtziger entwickelt hat, dürfte ja wohl ausser Frage stehen.
@ Dov Landau
CS=NS Tags verkürzen die Geschichte unzulässi
Daß die Lagergeschichte die Seelen der Verantwortlichen in keiner Weise belastete, wird anhand zweier Ereignisse des Jahres 1981 klar. Einmal übte die Bereitschaftspolizei Häuserräumungen mit in der Gedenkstätte vernehmbaren Lautsprecheransagen; kurze Zeit später führte sie das für den Kriegsgebrauch geächtete Erstickungstränengas "CS" ebenfalls im ehemaligen SS-Lagerbereich vor. Als die nationalen Medien solche Insensibilität monierten, antwortete der Polizeichef entlarvend, kein Mensch habe an die Bedeutung und Geschichte des KZs gedacht.
@Nokommie
Deine aggressive Art nervt!!! Und was Du schreibst, stimmt auch nur sehr halb!
Die Autonomen sind eben nicht die direkte Fortsetzung der Spontiszene. Um mal aus einem BUUUUCH zu zitieren: Thomas Schultze und Almut Gross (Thomas Schultze und Almut Gross: Die Autonomen. Ursprünge , Entwicklung und Profil der Autonomen, Hamburg 1997.) weisen darauf hin, dass die Autonomen andere Politisierungsräume haben als die Spontis, die sich ja vor allem im Umkreis der Universitäten sammelten.
Zur Herkunft der Antifagruppen: Die Ideen heutiger Gruppen kommen tatsächlich häufig aus der K-Szene (Antideutsche etc.), aber die Gruppen aus der autonomen Tradition, zum Beispiel die aufgelöste M aus Göttingen, aus der dann wieder andere Gruppen entstanden sind. (Steht bei Jörg Lauterbach: Staats- und Politikverständnis autonomer Gruppen in der BRD, Frankfurt 1999.)
Vielleicht die ganze Sachen bisschen weniger arrogant angehen?
Dov
@ NoKommies
Aber ansonsten hast du natürlich Recht und deine Buchvorschläge äußerst interessant