Tour-de-France: ETA-Sprengsätze explodiert

Marcel Fouquet 25.07.2007 21:16
Explosion ging Warnung der ETA voraus - Weder Verletzte noch Sachschaden - ETA-Mitglied in Frankreich verhaftet Madrid - Nach Bombendrohungen durch die baskische Untergrundorganisation ETA haben sich im spanischen Abschnitt der Tour de France zwei kleine Explosionen ereignet. Bei den Detonationen in Belagua sei jedoch niemand verletzt worden, teilte die Regionalregierung von Navarra am Mittwoch mit. Das Rennen sei fortgesetzt worden. Unterdessen wurde in Frankreich ein mutmaßliches Mitglied der ETA festgenommen.
Die Sprengsätze in zwei Plastikbehältern waren um 13.22 und 13.52 MESZ explodiert, kurz bevor die Teilnehmer des Rennens den kleinen Ort passierten. Die Vorrichtungen waren den Behörden zufolge in einiger Entfernung zur Straße platziert. Zwei Stunden zuvor hatte ein Anrufer der Autobahnbehörde mitgeteilt, die ETA habe entlang des spanischen Abschnitts der Strecke in Navarra mehrere Bomben gelegt. Die Sicherheitskräfte überprüften daraufhin die entsprechenden Straßen. Die ETA hat in ihrem vier Jahrzehnte andauernden bewaffneten Kampf für ein unabhängiges Baskenland mehr als 800 Menschen getötet. Auch die Tour de France, das weltweit wichtigste Radrennen, hatte die Gruppe bereits bedroht. Der spanischen Regierung zufolge wurde am Mittwoch im Süden Frankreichs ein mutmaßliches Mitglied der ETA festgenommen. Bei dem Mann handele es sich um Pablo Aperribay Bediaga, teilte Innenminister Alfredo Perez Rubalcaba mit. Er sei bereits 2005 aus Spanien geflohen.  http://derstandard.at/?url=/?id=2973150
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Ergänzungen

ETA verübt Anschlag

Jan Snudeck 25.07.2007 - 21:41
Die baskische Untergrundorganisation ETA hat offenbar einen Anschlag auf die Tour de France verübt. Wie Sicherheitskräfte mitteilten, explodierten zwei kleinere Sprengsätze auf einem spanischen Streckenabschnitt, kurz nachdem die Medien-Karawane vorbeigefahren war. Der Anschlag ereignete sich im nordspanischen Belagua, auf der Strecke zwischen Orthez und Gourette. Die Fahrer hatten den Ort noch nicht erreicht. Zuvor hatte ein Anrufer im Namen der ETA vor den Bomben gewarnt. Nur Stunden vor dem Anschlag hatte die französische Polizei einen vermeintlichen ETA-Terroristen festgenommen. Er wurde nahe der Rennstrecke in der Ortschaft Lannemezan im Departement Hautes-Pyrénées gefasst. Der seit zwei Jahren flüchtige Mann war Passanten aufgefallen, als er versucht haben soll, ein Auto zu stehlen. Es war bereits die 15. Festnahme seit dem Ende der Waffenruhe Anfang Juni.
 http://www.euronews.net/index.php?page=info&article=434795&lng=3

Bevor die Stänkerer kommen

Ralf 26.07.2007 - 10:47
Allen die jetzt schon die Nationalismuskeule schwingen, empfehle ich sich mal das Buch von Moishe Postone: Deutschland und die Linke anzuschauen, um sich über Nationalismus mal etwa s differenzierter auseinander zu setzen. Denn nur weil der deutschen Nationalismus immer reaktionär war, sind es nicht alle. "Man kann nicht einfach "deutsch" sein und vorgeben, nicht zu wissen, daß der moderne deutsche Nationalismus - im Gegensatz zur Situation in vieler anderer Länder - immer reaktionär gewesen ist." So verteidigt er auch den Nationalismus der Palästinenser: "Ihr Nationalismus ist total verständlich, nicht nur moralisch, sondern auch materiell. Welche andere Haltung wäre denn möglich für Menschen, die vertrieben wurden" (...) "Die permanent das Ziel brutaler israelischer Angriffe waren und von arabischen Staaten, in deren Konflikten untereinander als Spielball benutzt wurden? Natürlich wollen sie ihr Land zurück. Das ganze."

Zum Teil kann das auch auf die Basken übertragen werden.

Gleichwohl warnt er die Linke auch, die unfähig ist, ihre Politik auf einer "Analyse und Einschätzung der Situation zu machen und zu einer kritischen Unterstützung" solcher Bewegungen zu kommen, "die ein andauernder politischer Lernprozess bedeuten würde. Statt dessen gibt es die oft unkritische Identifizierung mit solchen Bewegungen. " Die, wenn man sie nicht mit offenen Augen sieht, kann man später enttäuscht oder desillusioniert sein, Beispiele gibt es dafür ja genug "ohne irgendwas gelernt zu haben. Statt dessen wird das nächste Identifikationsobjekt ausgesucht". Damit wird das aufgegeben, was Linke eigentlich ausmacht: "unsere kritischen Reflektionen von unseren eigenen Erfahrungen und ihre Vermittlung zu der Gesellschaft in der wir leben". Das hat die deutsche Linke, aus dem Konflikt mit ihrer eigenen Vergangenheit und dem NS sowieso weitgehen aufgegeben.
Um nochmal mit dem Professor für europäische Geisteswissenschaften (der selbst in Frankfurt in den 70ern und 80ern studiert hat, bevor er in die USA zurückging) zu sprechen: "Die Linke hat zu oft das Muster vorherrschender deutscher Einstellungen, das zurückzuweisen sie angetreten war, reproduziert". Das gilt auch für die Beurteilung anderer Bewegungen, die, ohne sie zu kennen, heute oft (aus einer bescheidenen Analyse des deutschen Nationalismus) über dieses Totschlagargument verdammt werden. Die Beiträge zum Baskenland auf Indymedia sprechen für die beiden hier dargestellten Muster ja Bände dazu.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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