"Messianische Juden" fordern Schmerzensgeld

Roman Gorbachov 18.07.2007 09:46 Themen: Kultur
Messianische Gemeinden gehen strafrechtlich gegen jüdische Autoren vor und versuchen so eine kritische Berichterstattung zu unterbinden. An anderer Stelle drohen Sie ihnen zivilrechtliche Schritte an. Das AntiMissionarische Webmagazin SOLUTIX informiert über die Entwicklungen in diesem Sektor -
Kirill Swiderski, Pastor der messianischen Gemeinde „Beit Hesed“ aus Düsseldorf hat wegen eines Artikels, der das Vorgehen seiner Bewegung scharf kritisiert, den Autor aufgefordert ihm ein Schmerzensgeld in Höhe von 10 000€ zu zahlen und den Artikel unverzüglich zu entfernen.

Vorangegangen war dem Streit, die Aufforderung seitens eines Anti-Missionarischen Web-Magazins, gegenüber Swiderski, das vergeblich versucht hatte seine Urheberrechte geltend zu machen. Swiderski entnahm im Herbst 2006, dem Web-Magazin einen Artikel im Volltext und platzierte diesen in eine von ihm vertrieben Zeitung „Kol Hesed“. Den Urheber des Textes verschwieg er.

Der besagte Artikel entstand nach einem Treffen des Autors mit Swiderski, der sich gern mit ihm ablichten liess und auch das entsprechende Web-Magazin ansprach.
Nachdem eine Aussprache mit Beit Hesed gescheitert war, wurde eine Rechnung im dreistelligen Bereich an den Redakteur übersandt. Dieser reagierte zunächst nicht, später melde sich sein Anwalt und lies ausrichten: Weder wäre seinem Mandanten der Autor des Artikels bekannt, noch hätte er auf der Webseite des Magazins das Impressum finden können, außerdem fühle sich sein Mandant von dem Artikel beleidigt. Unter diesen Umständen seien 10 000 € Schmerzensgeld angemessen, die er hiermit einfordere. Strafrechtliche Schritte wolle er sich ebenfalls vorbehalten.
Soweit Swiderski, dem nicht nur von einer Stelle vorgeworfen wird eine kulturelle und geistige Zersetzung des europäischen Judentums zu betreiben, wobei er sich jüdischer Symbolik, der Unwissenheit jüdischer Einwanderer und dem Geld fundamentalistischer Gruppen bedient.

Viel mehr als ein juristischer Schachzug ist die Schmerzensgeldforderung, mit der der Streitwert eines möglichen Verfahrens in die Höhe getrieben werden soll, wohl nicht. Doch zeigt es deutlich, dass im Missionarischen-Lager umso heftiger gegen Kritiker vorgegangen wird, desto besser sich diese Kritiker in der Öffentlichkeit darstellen können und entsprechend Gehör finden. Die Betreiber des Magazins stehen weiterhin zu den von ihnen getätigten Aussagen und haben die Fortsetzung ihrer Arbeit angekündigt.

Weitere Informationen zum Stand der Dinge veröffentlichen die Autoren auf ihrer Webseite:  http://www.solutix.de . Der Artikel darf nur mit vorheriger schriftlicher Erlaubnis weiter gegeben werden.
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Ergänzungen

Religion?

G 18.07.2007 - 14:41
Es gibt weit mehr als 3-5 Messianische Juden, vielleicht sollte man sich vor einer Diskussion darüber informieren, wieviel Geld in die Logistik fließt und welche Ziele verfolgt werden. Den Betreibern von SOLUTIX geht es nicht darum gegen Juden vorzugehen, die ihren Glauben gewechselt haben, sondern es geht darum die Organisationen zu stoppen, die gegen Juden als Volk handeln und die Zersetzung dieser Gemeinschaft fördern. Ein Jude, der an Jesus glaubt ist ein Christ, ein Jude, der an Buddha glaubt ist ein Buddhist. Messianische Juden sind ein religiöses Paradoxon, doch dieser Beitrag hat mit Religion wenig zu tun.

Es geht um Meinungs- und Redefreiheit, um die Freiheit sich klipp und klar gegen etwas aussprechen zu dürfen.

Warum dieser Artikel

name 21.07.2007 - 10:50
Versteh nicht warum hier von solutix
ein Bericht eingestellt wird.

Hier gehts doch nicht um das
Problem des Urheberrechts sondern
vielmehr darum eine ganz bestimmte
Person, die nach deren Vorstellungen
nun keine Jude mehr ist, anzugreifen.

Und damit sind wir mal wieder bei
einer alten Fragen ist "Jude sein"
eine Etnie oder eine Religion?
Die Aussagen der Religiösen Schrift
der Juden - Tora (Mose Bücher) sind
ganz klar - eine Etnie.
Entscheidet sich nun aber ein Etnischer
Jude einer anderen Religion zu folgen,
zählt er für Leute wie die von solutix
nicht mehr als Jude und wird von denen
nun auch hier bei indymedia bewusst in
ein schlechtes Licht gerückt.

Nur mal am Rande - Hitler und
Konsorten haben da keinen Unterschied
gemacht. Alle wurden verfolgt und umgebracht
ob sekularer, religiöser oder christlicher Jude.

Nun ja, was ich damit sagen will ist solch eine
Diskussion gehört nicht auf Indymedia!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Lächerlich — Agnostiker

*hust* — ...