Nazi- Outing in Berlin-Pankow

Jörg 16.07.2007 17:32 Themen: Antifa
Am 16. Juli 2007 outeten AntifaschistInnen die beiden Neonazis Andy Fischer (Kuckhoffstraße 11) und Martin Stelter (Hertaplatz 1a) in ihrem Kiez in Pankow- Niederschönhausen. Insgesamt wurden ca. 150 Flugblätter verteilt, um die Nachbarn auf diese unangenehmen Zeitgenossen(-kameraden) aufmerksam zu machen. Das Outing ist die Konsequenz aus den seit mehr als zwei Jahren andauernden menschenverachtenden Aktivitäten beider Personen.
Bereits am 26.04.05 waren beide Personen auf einen Überfall auf eine Band in dessen Proberaum in der Buchholzer Straße beteiligt, wo sie ihre Opfer mit Telekopschlagstöcken niederschlugen und Reizgas versprühten. Die besondere Brutalität zeichnet ihr Daseinsfristen aus. Beide gehen dank dem fehlenden Beschäftigungsangebot gern Aufkleber verkleben, vor allem scheinen sie eine besondere Affinität für Hess- und Wessel- glorifizierende Motive der VNNO (Vereinte Nationalisten Nordost) zu haben. Sie sind regelmäßig auf diversen Aufmärschen vertreten, wobei ihr Interessensspektrum von rassistischen Anti-Moschee-Protesten der ipahb (Interessensgemeinschaft Pankow- Heinersdorfer Bürger) bis hin zu trostlosen und mit 10 TeilnehmerInnen chronisch unterbesetzten NPD- Mahnwachen reicht.
Da sie sich auch für die Jugend stark machen, sind sie oft am Friedrich-List-Gymnasium in Niederschönhausen anzutreffen, wo sie im BüSo- Manier herumstehen und NPD- Aufkleber verteilen, sowie vermeintliche AntifaschistInnen einzuschüchtern versuchen. Erst am letzten Donnerstag, dem letzten Tag am 15. Gymnasium in Pankow, wurden die TeilnehmerInnen der dort stattfindenden Projekttage, von zahlreichen Pankower Neonazis aus der gegenüberliegenden Wohnung Andy Fischers, beobachtet und beschimpft.
Dass Dummheit sich selbst Grenzen setzen kann, erfuhren die Beiden und ihr „Gummibären-Freund“ Alexander Kaminski erst vor wenigen Wochen. Alle drei Personen kamen vor das Gericht, in dessen Verlauf Martin Stelter zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt wurde.
Am 27. Mai 2006 jagten sie einen Rentner, welcher sich über skandierte Parolen wie „Juden raus“ und „Neger raus“ beschwerte, mit einer Machete. Unter Beleidigungen versuchten sie die Wohnungstür des Betroffenen einzutreten und mit der Machete einzuschlagen.

Der Sprecher der Outing-Gruppe, Jörg Hähnchen, kündigte an, dass lokale AntifaschistInnen weiterhin das versuchte politische Treiben beider Personen beobachten werden. Es dürfe in einem Bezirk wie Pankow, der stets die Berliner Polizeistatistik im Bereich „politisch motivierte Straßengewalt- rechts“ anführt, nicht geduldet werden, dass dumpfe Schläger Menschen ungestört bedrohen können.
Wer beide gern besuchen möchte, kann entweder bei ihnen klingeln, oder aber am Abend in die Neonazikneipe „Spasseck“ in der nahe gelegenen Dietzgenstraße 71 besuchen gehen, wo sie bei Bier, in der mit schicken Holzlatten verkleideten Lokalität „gute deutsche“ Gastfreundlichkeit genießen.

Nazis raus- aus der Anonymität!

i.A. der Antifaschistischen Outinggruppe „Das Huhn“

Berlin-Pankow, den 16. Juli 2007

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Hierzu einige Linktipps zu antifaschistischen und antirassistischen Gruppen im Berliner Nordosten:

Informationen über Nazi-Strukturen in Pankow- Niederschönhausen:
 http://www.antifa.nordost.de.vu/

Das antirassistische Heinersdorf-Bündnis:
www.heinersdorf-buendnis.de.vu

Die lokale Antifagruppe in Klein-Pankow:
www.antifakp.de.vu

Die lokale Antifagruppe im Prenzlauer Berg:
www.aiwp.de.vu
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peterpan 16.07.2007 - 19:37
also ich hätte gerne ne bratwurst mit rostbratzwiebeln...

die erdnussutterstube

floda 16.07.2007 - 21:24
dazu hätte ich gerne pommes WEISS mit ein paar kräftigen köpfen einer seeraupe

reach out

hippie 16.07.2007 - 21:26
erstmal ist es natürlich eine klasse aktion. im detail könnte man darüber nachdenken, ob es so gut ist, reach out auf diesem zettel anzubringen, oder? antifaadressen sind natürlich richtig, aber für reach out hängt doch da mehr dran, im sinne von subventionen. aber alles in allem natürlich super sache!

ausgefüllt

ausgefüllt 16.07.2007 - 23:36
Nur 150 Flyer??

Solidarische Kritik

Antifa 16.07.2007 - 23:41
Liebe Leute,

hoffentlich habt ihr ein oder zwei Nullen vergessen, 150 verteilte Flugblätter sind doch etwas peinlich, besonders wenn dann 4 Antifagruppen als regional verlinkt werden.
So 800 pro Person sollten kein Problem sein, hab selber auch schon 2500 geschafft (Dorf, keine Hochhäuser).

Super!

Anonyme 20.07.2007 - 12:49
Sorry, dass ich anonym bleiben möchte, aber da ich in unmittelbarer Nachbarschaft von diesen Herrschaften lebe und kleine Kinder habe, versteht ihr das vielleicht.
Erstmal: SUPER und danke!
In den letzten 2 Jahren, seit sich das Nazi-Pack hier so breitgemacht hat, haben wir uns ziemlich alleingelassen gefühlt. Schön, daß endlich jemand auf das Problem hier aufmerksam wird. Vonseiten der Polizei ist ja keine Hilfe zu erwarten. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was hier abends abgeht, vor allem seit auch noch diese Gang Spasseck abhängt :-(
Zu den Flugblättern. vielleicht sollten die gezielt in der Uhland- und Eichenstraße verteilt werden. In den teuren Bungalows wohnt so mancher Politiker (Gysi in der Eichenstraße), vielleicht hilfts was?