Mord in San José

kanalB 16.07.2007 10:43 Themen: Globalisierung Soziale Kämpfe Weltweit
Paramilitärs bringen Dairo um
(Übersetzung einer Rundmail der Friedensgemeinde San José de Apartadó)
Mit Schmerz, Wut und Ohnmacht geben wir Nachricht vom Tod unserer Genossen, Freundes und Sprechers Dairo Torres.
Gestern, am 13. Juli um 12:15, fünf Minuten nach der Abzweigung von Apartadó nach San José, wurde das öffentliche Verkehrsmittel von zwei Paramilitärs angehalten, denselben die am 12. Juli gekommen waren um die Gemiende zu bedrohen. Die Paramiliträrs hielten das Fahrzeug an und mit kurzen Schusswaffen in der Hand verlangten sie, dass Dairo aussteigen solle. Dairo stieg aus, die Paramilitärs sagten dem Chauffeur er solle weiterfahren und sie brachten Diaro an Ort und Stelle um.

Der Mord geschah in weniger als zwei Minuten Entfernung von einer Strassensperre der Polizei. Zudem waren die beiden Paramilitärs bis 9:10 bei den Polizisten sitzen gesehen worden, an der Strassensperre in el Mangolo auf dem Weg nach San José. Die Komplizenschaft ist total, hier sprechen die Fakten mehr als Worte.

Dairo war Koordinator der humanitären Zone von Alto Bonito (vier Stunden von San Josesito entfernt), er arbeitete seit 2004 mit der Friedensgemeinde. Er war integer, ernst, verantwortungsbewusst, er arbeitete unermödlich für die kleine Dörfer um San José herum. Er hat an den Versammlungen der Friedensgemeinde teilgenommen, er hatte Anteil am Prozess der Gemeinde.

Wir wissen schon jetzt, was die zynische Reaktion des Staates sein wird. Lügen wie die, welche nach dem Mord an Francisco Puertas am 14. Mai verlautbart wurden: dass es Strassenkriminalität wäre, dass es in der Zone keine Paramilitärs gebe, dass er ein Guerilloro gewesen sei, dass er kein Gemeindesprecher gewesen sei, dass er nicht in der Gemiende gearbeitet habe, dass er aus der Friedensgemeinde ausgeschlossen worden wäre, dass er an einem anderen Ort umgebracht worden wäre etc.

Es ist ein Verbrechen der Paramilitärs in totaler Komplizenschaft mit der Polizei, wir haben auf diese Vorkommnisse hingewiesen, ohne dass irgendeine staatliche Institution in irgendeiner Weise darauf reagiert hätte. Die Drohungen von seiten der Polizei ließen nicht auf sich warten und ihre Botschafter, die Paramilitärs, kamen ihren Befehle ziemlich schnell nach.

Es ist ein brutaler Schlag gegen die Gemeinde, gegen die Gegend, denn Dairo war ein Mann der klar im zivilen Widerstand verortet war und ein wichtiger Sprecher in den kleinen Dörfern.
Wir bitten dringend um nationale und internationale Solidarität, damit der Staat mit der Ausrottung der Gemeinde und der Zivilbevölkerung in der Zone aufhört.

Das ist eine grausame Aktion und der Schmerz darüber muss uns im zivilen Widerstand bestärken, so wie wir ihn immer geübt haben, wie Dairo ihn uns vorgelebt hat, der unter uns weiterlebt und weiterleben wird. Er wird uns Licht geben und uns helfen, aufrecht zu bleiben, und fester als vorher bestimmte Prinzipien zu verteidigen, wie das Recht der Zivilbevölkerung, inmitten des bewaffneten Konfliktes respektiert zu werden. Seiner Familie, seiner Frau und seinen drei kleine Kindern unser aufrichtiges Beileid. Wir sind bei euch im Kampf um Leben, Frieden und Würde.


*COMUNIDAD DE PAZ DE SAN JOSE DE APARTADO*

*Julio 14 de 2007*

Materialsammlung mit Videos zum Thema:
 http://kanalb.org/topic.php?clipId=156

Dokumentarfilm zur Friedensgemeinde zum anschauen und downloaden:
 http://kanalb.org/edition.php?clipId=79
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Ergänzungen

Ortsangabe

Tja 16.07.2007 - 12:43
Es wäre praktisch zu erfahren in welchem Land sich das ganze abgespielt hat...

Kolumbien

kanalB 17.07.2007 - 07:56
San José de Apartadó liegt in Urabá im Nordwesten Kolumbiens nahe der Grenze zu Panama. Die nächste grösserer Stadt heisst Turbo. Die Gegend in komplett paramilitarisiert. Die Friedensgemeinde versucht seit ihrer Gründung vor 10 Jahren, auf das Recht zu pochen als Zivilbevölkerung respektiert zu werden, also nicht in dne Krieg zwischen Staat und Guerilla hineingezogen zu werden. Sie lehnen es ab, mit bewaffneten Akteuren zusammen zu arbeiten, das gilt auch für die staatlichen organe Polizei und Armee. Seit der Gründung sind in der Friedensgemeinde mehr als 150 Menschen umgebracht worden. Für die allermeisten Morde ist der Staat verantwortlich. Meistens ist es die Armee, die in ZUsammenarbeit mit den Paramilitärs die Menschen umbringt und Massaker verübt.

nachspiel

b 18.07.2007 - 15:40
*LA PERVERSIDAD CONTINUA

Dada la difícil situación que se vive en la zona y siendo nosotros los
únicos que dejamos constancia de los acontecimientos de muerte, tenemos la
obligación de ir dejando consignado a la historia hecho por hecho para que
sea la humanidad quien algún día juzgue.

- Los días 15 y 16 de julio entre las 9 a.m. y las 5 p.m. los
paramilitares han hecho presencia en una empacadora a 100 metros donde
mataron a DAIRO, los paramilitares son los mismos que asesinaron a DARIO, y
se la pasan sentados o caminado por allí, pendientes de los carros de
servicio público. Como rara coincidencia, el reten de la policía no ha
estado en estos días y que solo se encuentra a doscientos metros de donde se
hacen los paramilitares.

- Los días 15 y 16 de julio entre las 8:30 a.m. y las 4:30 p.m.
miembros del ejército han realizado retenes en la salida de San José hacia la
Unión, allí realizan empadronamientos (anotan de cada campesino lugar exacto
de residencia, con quienes vive, cuanto mercado consume, etc.), acción
ilegal prohibida por la corte constitucional.

- Los paramilitares han montado una base entre las veredas de Playa
Larga y Nueva Antioquia (pertenecientes a Turbo que colindan con la vereda la
Esperanza perteneciente a la Comunidad de Paz), allí patrullan a las
diversas veredas y cobran según ellos "impuestos" a la madera, al maíz, al
ganado. Han realizado amenazas entre los días 11 y 15 de julio, diciendo que
van a seguir asesinando y que van a acabar con esa h.p. comunidad. Nueva
Antioquia es el centro de ellos, allí se encuentra la policía y el ejército
que no hace ninguna acción contra ellos.

- En la mañana del día 17 de julio, los medios de comunicación
locales han dicho versiones sobre gente de San José planteando que DAIRO no
era de la comunidad, ni de la zona humanitaria de Alto Bonito contrario a lo
que dice la comunidad.

Siguen los hechos con una inmensa perversidad, el descaro del actuar
paramilitar es total, apoyado y acompañado por la fuerza pública. Los
paramilitares
son los que cobran "impuestos", montan bases, todo delante de la fuerza
pública, igual a lo que hemos visto en estos diez años.

El descaro no para allí, además de todas estas acciones, comienzan a
presentar a DAIRO como no perteneciente a la comunidad, olvidando que
DAIRO estaba en proyectos agroalimentarios de la comunidad, era el encargado
de la parte educativa en relación con la Comunidad y Alto Bonito,
coordinador de Alto Bonito, estuvo en reuniones cuando venían giras
internacionales, en reuniones con la comunidad, en asambleas, la última
asamblea solo hace un mes, teníamos una reunión para el 21 de julio todo el
día con él y todos los coordinadores para mirar lo de la soberania
alimentaria y planerar en torno a ello, sin embargo se tiene ahora el
cinismo de decir que él no pertenecía. Es evidente la distancia entre la
verdad de los victimarios y la verdad de las víctimas

Nos preocupa enormemente el patrullaje paramilitar, las amenazas, la
imposición de "impuestos" por parte de los paramilitares desde Nueva
Antioquia quienes están sólo a media hora de la esperanza, vereda
perteneciente a la Comunidad de Paz.

Agradecemos el apoyo nacional e internacional, todos estos gestos de
solidaridad nos dan ánimo y esperanza para seguir resistiendo y seguir
sembrando realidades y sueños de un mundo alternativo como siempre no lo
enseñó DAIRO.

*COMUNIDAD DE PAZ DE SAN JOSE DE APARTADO*

*Julio 17 de 2007*

--
Comunidad de Paz de San José de Apartadó
 http://www.cdpsanjose.org

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