Anmerkung der Moderationsgruppe: Trotz der Bitte, de.indymedia.org zum Veröffentlichen von eigenen Berichten und selbst recherchierten Reportagen zu nutzen, wurde hier ein Termin, ein Aufruf, die Einladung zu einer Veranstaltung oder die Ankündigung einer Aktion reinkopiert.
Es ist nicht das Ziel von Indymedia, ein möglichst umfassendes Infoportal incl. Terminkalender anzubieten. Indymedia will eine Plattform für engagierte MedienmacherInnen und ihren eigenen Inhalte bieten. Das Veröffentlichen von Terminen, Aufrufen und Einladungen gehört nicht zu den Zielen des Projektes. Mehr Informationen, warum sich Indymedia nicht zum Veröffentlichen von Terminen eignet, findest Du hier.    Bitte nutze stattdessen die verlinkten Terminkalender-Seiten.

Agrosprit: Aufruf zu Moratorium

Unterzeichnende 16.07.2007 08:02
Ein international unterzeichneter Aufruf zu einem sofortigen Moratorium gegen die EU- Agrokraftstoffpolitik, Monokulturen und den Import von Biosprit...
AUFRUF ZU EINEM SOFORTIGEN MORATORIUM GEGENÜBER DER EU-BEGÜNSTIGUNGSPOLITK FÜR AGROTREIBSTOFFE, DEM IMPORT VON BIOKRAFTSSTOFFEN UND DEN AGROENERGETISCHEN MONOKULTUREN DER EUROPÄISCHEN UNION
06. Juli 2007

Die Unterzeichnenden rufen zu einem sofortigen Moratorium der Anreize und Begünstigungen der EU für Agrotreibstoffe und der Agroenergiegewinnung durch extensive Monokulturen, einschliesslich Baumpflanzungen sowie zu einem Moratorium der EU-Importe in diesem Bereich auf. Dieses Moratorium beinhaltet die unverzügliche Suspendierung aller Pflichtanteile wie Steuerbegünstigungen und öffentliche Subventionen mit welchen aus Monokulturen stammende Agrokraftstoffe begünstigt werden, einschliesslich der Finanzierungen durch Verhandlungsmechanismen bezüglich Kohle, internationaler Entwicklungshilfe oder durch internationale Finanzinstitutionen wie die Weltbank überstellte Kredite. Dieser Aufruf erfolgt in Entsprechung mit der wachsenden Zahl anderer Aufrufe des Globalen Südens gegen Monokulturen für Agrokraftstoffe (1), deren Vorantreiben die EU unterstützt.

Agrokraftstoffe sind Flüssigkraftsstoffe die durch eine Zerteilung der Biomasse gewonnen werden; hieraus ergibt sich die Anforderung einer enorme Ausweitung von Anbaukulturen und Baumpflanzungen in grossem Stil. Agrokraftstoffe (hauptsächlich Biodiesel und Bioethanol) werden aktuell aus Mais, Palmöl, Soja, Zuckerrohr, Rüben, Raps, Jatrofa, Reis und Weizen herghestellt. Sie werden entwickelt um das herkömmliche Benzin, primär für Transportfahrzeuge und Züge, zu ersetzen. Agrokraftstoffe enthalten weder Derivate aus Abfällen wie Biogasabonnements noch gebrauchtes, pflanzliches Öl oder Algen. Sie werden von internationalen Regierungen und Institutionen als Mittel zur Reduzierung der durch den Transport/Verkehr entsehenden Treibhausgasemissionen vorangetrieben sowie zur Steigerung der "Energiesicherheit", d.h. um die Sicherung der regulären Versorgung zu unterstützen, die Ölpreise stabil zu halten und um die Auswirkungen der Preisschwankungen und einer möglichen Erschöpfung der Ölreserven zu einzudämmen. Die öffentliche Unterstützung der Agrokraftstoffe wird ausserdem mit ihren vermeintlich positiven Auswirkungen auf die Entwicklung und der Schaffung von Arbeitsplätzen in den Erzeugerländern gerechtfertigt, auf der bais des versprechens einer "zweiten Generation" von Agrokraftstoffen, deren Produktion nicht mit der von Nahrungsmitteln konkurrieren werde und einer vermeintlichen Verfügbarkeit grosser Flächen "minderwertigen" und brachliegenden Lands.

Agrokraftstoffe werden aktuell überdies stark von der Industrie vorangetriebnen. Es entstehen neue korporative Allianzen zwischen Agrobuisness, den Unternehmen im Biotechnologiesektor, den Ölkonzernen und den Autoherstellern. Derzeit werden im Zuge einer Entwicklung, die häufig mit einem "Grüngoldfieber" verglichen wird, tausende Millionen von Dollar in den Agrokraftstoffsektor investiert; eine Entwicklung bei der die Länder das Land in Ernteflächen für diese Kraftstoffe verwandeln und eine auf deren Verarbeitung und Transport zugeschnittene Infrastruktur entwickeln.

Auswirkungen der extensiven Monokulturen zur Produktion von Agrokraftstoffen

Agrokraftstoffe wachsen allgemein in Monokulturen (einschliesslich der Plantagen), die oft viele tausende Hektar einnehmen. Um auf dem Markt zu konkurrieren bedarf es der Unterstützung der Regierungen durch z.B. öffentliche Subventionen und Steuerbegünstigungen. Trotzdem informieren diejenigen, die diese Produktion unterstützen, nicht über die sozialen und makroökonomischen Auswirkungen und die Konsequenzen für die Umwelt, die mit dieser Art von Anbau assoziiert werden.

Die Prognosen verschiedener Agenturen der U.N.O sagen voraus, dass in der Zukunft die Agrokraftstoffe mehrheitlich im Globalen Süden produziert und von dort in die Industrieländer exportiert werden. Obgleich sie als Entwicklungschance für die Wirtschaften des Südens präsentiert werden, ist offensichtlich, dass die Ernten der Monokulturen für Agrokraftstoffe wie von Palmöl, Soja, Zuckerrohr und Mais die Ehrnährungssouveränität (II) und die Nahrungsmittelsicherheit (III) einschränken; die lokalen Lebensweisen, die Biodiversität (IV) sowie die Wasserversorgung (V) bedrohen und zu einem Anwachsen der Bodenerosion und lder okalen Verödung (VI) führen.

Agrokraftstoffe werden aktuell im Rahmen des intensivierungs,-vermarktungs, agro-industriellen Paradigmas gefördert, das überdies massiv Monokulturen, Düngemittel und Pestizide in grossen Mengen benutzt. Es gibt starke Anzeichen dafür, dass die Produktion von Agrokraftstoffen den Klimawandel nicht aufhalten, sondern im Gegenteil die globale Erwärmung beschleunigen kann, indem durch sie die essentziellen Kohlenwasserstoffabsorbanten, nämlich die Tropenwälder, Sümpfe (Torf) und andere Ökosysteme zerstört werden, um den Anpflanzungen Platz zu machen. Überdies findet es eine Kontroverse über die Menge der Treibhausgase statt, die beim Produktionsprozess der Agrokraftstoffe entstehen und darüber ob diese zu eine tatsächlichen Einsparung erbringen, wenn diese Gleichung die Anwendung von Düngemitteln einleitet (und somit die Emissionen von Stickoxid(VII), der Raffinierungsprozess der Verkehr/Transport auf der Strasse etc. zunehmen.

Genmanipulierte Agrokraftstoffe (GM)

Viele der gegenwärtig für Agrokraftstoffe verwandten Kulturpfalnzen sind gentechnisch verändert (Soja, Mais, Raps). Ein Jahrzehnt der Verwendung hat aufgedeckt, dass der aktuelle Einsatz genmanipultierter Pflanzen nicht zu einem Anstieg der Kapazitäten geführt oder die Abhängigkeit von Inputs verringert hat. In jedem Fall wird von jenen, die den Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft vorschlagen die Bedrohung durch den Klimawandel benutzt, um eine verstärkte Anwendung der GM-Pflanzen durchzusetzen und die neuer Genpflanzen wie des Eukalyptus, zur Agrokraftsstoffproduktion auszuweiten. GM-Pflanzen,- und Bäume bringen ernsthafte Risikien für die Gesundheit und die Biodiversaität, die Ökosysteme und die Nahrungskette mit sich. Die GMO- Macrobiotika,- und Enyme, die als Teil der Ethanolforschungen ab der sog. Zweiten (Zellulose) Generation (siehe unten) entwickelt werden, können ebenfalls ernste Risiken bergen, die nicht untersucht und noch nichteinmal von den Regierungen in Betracht gezogen wurden.

Agrokraftsstoffe der zweiten Generation:

Es wird suggeriert, dass eine "zweite Generation" von Agrokraftsstoffen entwickelt werden könnte, die einige der dargestellten Probleme der aktuellen, wie die der Konkurrenz zwischen der Produktion von Kraftstoffen und der Nahrungsmittelproduktion, lösen könnten. Das Ziel ist, (durch Gentechnologie und biologische Synthese) Formen zur Veränderung von Pflanzen und Bäumen zu finden, um weniger Lignit zu produzieren und die Zellulose auf verschiedene Weisen durch die Struktur sie zersetzender Bakterien und Enzyme zu verändern. Diese hochriskanten Techniken ändern nichts an dem Muster der destruktiven Monokulturen, die geschaffen wurden um das Muster des wachsenden Energiekonsums zu nähren. Als Schutz vor noch mehr entstehenden Schäden durch das exzessive Vorantreiben der Agrokraftsstoffpflanzen ein Moratorium für Agrokraftsstoffe notwendig und zwar jetzt. Inzwischen müssen die mit den Agrokraftsstoffen der zweiten Generation assoziierten Versprechen und Risiken eingehend geprüft werden. Wie auch immer das Ergebnis ausfällt, diese Kraftstoffe werden nicht vor Ablauf von mindestens zehn Jahren verfügbar sein; der Klimawandel aber verlangt ein sofortiges und entschiedenes Handeln.

Der seitens der Unterzeichenden ergehende Aufruf für ein Moratorium wird ausschliesslich auf die Agrokraftsstoffe aus den extensiven Monokulturen (und aus GMO) und den mit ihnen betriebenen Handel angewandt. Er schliesst nicht die Biokraftsstoffe mit ein, die aus Abfällen wie gebrauchtem Pflanzenöl, Biogasabonnements und Abwässern gewonnen werden oder aus Bio,-und Ernteabfällen, die durch und für die Nutzung der lokalen Gemeinden erhaltend sind. Ein Moratorium für extensive Agrokraftsstoffe und den entsprechenden Handel könnte die Entwicklung von Strategien für Bioenergie, die tatsächlich für den Anbau und Nutzwert der lokalen Gemeinden erhaltend ist, begünstigen - im Gegensatz zu den finanziellen Vorteilen der sich nach dem Export orientierenden Industrien.

Zertifizierung stellt aktuell keine Lösung dar:

Da die staatliche Förderung und die Steueranteile für die Anwendung von Agrokraftsstoffen im Transport/Verkehr durch ihre vermeintlichen Umweltvorteile gerechtfertigt werden, haben verschiedene Organisationen damit begonnen, Schemata von "Erhalts-Zertifikaten" zu entwickeln. Die hier unterzeichnenden Organisationen sind der Auffassung, dass diese, freiwilligen oder verfplichtenden, Zertifizierungsschemata nicht dazu taugen, ernsthafte und potentiell unumkehrbare Schäden durch die Agrokraftsstoffproduktion in effektiver Weise vorabzusehen. Die Hauptgründe hierfür sind:
Auswirkungen in diesem Rahme-auf dieser Ebene wie: die in Länder ausserhalb des Radius der Zertifizierungsschemata verlagerten/neuuntergebrachten Produktionzentren können nicht mit diesen Schemata verkehren. Ebensowenig kann die Zertifizierung sich mit anderen Auswirkungen in diesem Rahmen-auf dieser Ebene befassen wie der Konkurrenz der Nahrungsmittelproduktion, dem Zugang zu Land und anderen natürlichen Ressourcen.

Die Entwicklung dieser Kriterien ist von dem Moment an gescheitert, in dem versichert wurde, die am direktesten von der Agrokraftsstoffproduktion betroffenen Gemeinden würden in die Diskusion einbezogen und es bestünde die Pflicht, sie über ihren Standpunkt zu befragen oder dass über grundlegende Formalitäten die Prozessführung der freien Wahl und eine auf Informationsaustausch basierende Einwilligung der Indigenas, deren Land betroffen sein wird, erfüllt würde.

Die Expansion der Agrokraftsstoffe schreitet viel schneller voran als die Anwendung der Zertifizierung

In vielen Ländern existiert keine Möglichkeit sicherzustellen, dass diese Anwendungen vollzogen werden oder eines Monitorings dieser Bedingungen oder deren Nichterfüllung seitens der Verantwortlichen festzustellen.

Die Informationsschrift über Zertifizierung der niederländischen Initiative Cramer (VIII), sagt:: "Manche der Auswirkungen der Produktion aus Biomasse sind auf der individuellen Ebene eines Unternehmens nur schwer bestimmtbar und ihre Effizienz ist auf die regionale, nationale und nur manchmal auch übernationale Ebene beschränkt. Dies trifft vor allem zu, für die durch die indirekten Veränderungen bei der Bodennutzung verursachten Auswirkungen und ist für die Themen der Treibhausgasemissionen, der Biodiversität und der Konkurrenz zwischen Nahrungsmitteln und der Verwendung von Biomasse von besonderer Relevanz. Bei der Bestimmung des Erhalts der Biomasse ist das Inbetrachtziehen dieser Rahmen-Auswirkungen entscheidend". Aktuell gibt es weder im Rahmen-auf dieser Ebene konkrete Politikvorschläge noch bei den Zertifizierungsschemata.

Weshalb ist ein sofortiges Moratorium notwendig?

Trotz der wachsenden Anzahl von Erklärungen der Zivilgesellschaft und auf Informationen, die auf der offensichtlichen Besorgnis über die Auswirkungen der Agrokraftsstoffe basierenden und trotz der Aufrufe, ihre Extension zu stoppen, wird der Agrokraftsstoffboom beschleunigt. Die Entscheidung der Länder mit hohem Verbrauch, unter welchen die der EU und der USA hervorstechen, bedeutende Begünstigungen für Agrokraftsstoffe wie Pflichtanteile, öffentliche Subventionen und Steuerbefreiung einzuleiten, aktivieren gegenwärtig Spekulationen und die Investition in Anpflanzungen und verlocken die Länder des Globalen Südens dazu, substanzielle Teile Land, für Kulturen der Agrokraftsstoffproduktion zu deklarieren.

Während der vergangenen 18 Monate wurden tausende Millionen Dollar in Agrokraftsstoffanpflanzungen, Raffinerien und damit verbundene Infrastrukturen investiert. In Indonesien betrug die Investition im ersten Quartal 2007 17.400 Millionen Dollar, während die Regierung plant 20 Millionen Hektar in Agrokraftsstoffanpflanzungen umzuwandeln. Allein in Ostpapua sind neun von zehn Millionen Hektar Tropenwald mehr ernsthaft bedroht. In Lateinamerika hat die Interamerikanische Entwicklungsbank Pläne für Investitionen in Höhe von 3 Millionen Dollar angekündigt, die im Privatsektor in ein Agrokraftsstoffprojekt fliessen sollen. Die Regierungen einer wachsenden Anzahl von Ländern, einschliesslich Brasilien, Argentinien, Paraguay, Ecuador und Kolumbien, sind dabei, nationale Strategien zur Anhebung der Agrokraftsstoffproduktion zu auszuführen; dies beinhaltet Begünstigungen und interne Investionen ebenso wie Autorisierungen für Raffinerien und Infrastrukturprojekte, inklusive dem Bau neuer Strassen, Häfen und Pipelines. Dieses Anwachsen der Infrastruktur wird Urwälder und andere natürliche Ökosysteme der Zerstörung ausliefern und die Vertreibung der lokalen Gemeinden/Gemeinschaften beschleunigen, wenn die Anpflanzungen expandieren. Die Auswirkungen dieser massiven und jedesmal gesteigerten Einmischung der Agrokraftsstoffexpansion werden unumkehrbar und irreperabel sein.

Wie die Fakten in Indonesien bereits zeigen, stellen die Agrokraftsstoffe eine besondere Bedrohung für die Ökosysteme der Regen,-und Tropenwälder dar. Diese Wälder haben eine vitale Rolle für das klimatische Gleichgewicht und Bildung weiterer Generationen. Es gibt sichtbare Anzeichen dafür, dass der Amazonaswald auf einen Punkt zusteuert, an dem das Fällen der Bäume die Vegetation dermaßen reduziert haben wird, dass sie den Zyklus der Generationsbildung nicht länger aufrechterhalten können; damit sind sie und grosse Teile oder das gesamte Ökosystem (IX) potentiell vom Aussterben und einer rasanten Verödung bedroht. Diese sich addierende Zerstörung der tropischen Wälder und Torfmoore zugunsten der Agrokraftsstoffe könnte dem System des Planeten den Impuls geben zu einer Beschleunigung der Erderwärmung, zu einem Ansteigen der Meeresspiegel und einer noch schnelleren ökologischen Veränderung als sie bereits schon allein durch die Emissionen der fossilen Brennstoffe geschieht. Wenn eine Fortsetzung des aktuellen Aufschwungs der Agrokraftsstoffe zugelassen wird, während die Zertifizierung und die Rahmenpolitik entfaltet werden, wird die zuerwartende Schädigung, vor der diese Schemata schützen sollen, bereits vor deren Gültigkeit zurTatsache geworden sein. Die Risiken eines "abwarten und sehen, was passiert" sind zu hoch. Die EU muss im Rahmen ihrer Annäherung an Biokraftsstoffe das Prinzip der Vorkehrung anwenden und ein Moratorium in Kraft setzen.

Ein Moratorium wird die Einforderung von Ernten und der als Herstellungbasis für Agrokraftsstoffe benutzten Bäume unmittelbar beschränken; auf diese Weise Einfluss nehmen, auf das Ansteigen der laufenden Preise dieser sogenannten Grundmaterien und die Ausbreitung von Monokulturanpflanzungen zum Zweck der Agrokraftsstoffgewinnung, die die Ökosyteme, die Ernährungssicherheit, die Gemeinden/Gemeinschaften und das globale Klima bedrohen, stoppen. Es wird Zeit schaffen für eine umfassende Erörterung der Konsequenzen der Agrokraftsstoffproduktion auf allen Ebenen, um eine vollständige Balance ihrer sozioökonomischen,- und Umweltauswirkungen zu erreichen. Dies wird die Schadensfestsetzung der vorgeschlagenen obligatorischen Anteile der Agrokraftsstoffe beinhalten und gewährleisten, dass die Politikweisen und vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt werden und die ernsthaften negativen Auswirkungen, die sich durch die laufenden Experimente bereits abzeichnen, abgewandt werden. Es ist essenziell, dass die Zivilgesellschaft, insbesondere die von der Ernteproduktion für Agrokraftsstoffe direkt Betroffenen die Möglichkeit bekommen, die Auswirkungen der aktuellen Förderung der Agrokraftsstoffe zu bestimmen/zu definieren. Ein Moratorium der Anreize für die Anpflanzungen der Agrokraftsstoffproduktion auf breiter Ebene und ein Einfführungstopp für die Agrokraftsstoffimporte der EU würde den nötigen Raum für diese Diskusion öffnen.

Die hier Unterzeichnenden rufen auf zur Schaffung und Ergreifung effizienter Maßnahmen zum Aufhalten des Klimawandels:

Es hat sich nicht erwiesen, dass die Agrokraftsstoffe die Erderwärmung eindämmen; vielmehr drohen sie, diese zu beschleunigen. Die hier Unterzeichnenden unterstützen die dringende Begrenzung von Emissionen mit Treibhauseffekt, auf der Basis metereologischer Untersuchungen die eine drastische Reduzierung des Energieverbrauchs der industrialisierten Länder sowie strikte Standarts zur effizienten Nutzung von Energie-en und die Förderung von tatsächlich regenerativen Energiequellen wie Wind,-und Solarenergie ebenso vorgeben wie den Schutz der Ökosysteme und der "Kohlegruben".

Dieser Aufruf kann auf folgender Website unterzeichnet werden, auf der ausserdem die Englischversion des gesamten Aufrufes steht:
www.econexus.info
oder per E-Mail:  h.paul@econexus.info
Sign-up. Please send a message to  h.paul@econexus.info “Signing Agrofuels Moratorium Call ” in the subject line. Please state whether you are signing as an individual or on behalf of an organisation. Individuals: give name and country. Organisations: give organisation's name and country.

Bisherige Unterzeichnende:

- Biofuelwatch, EU
- Ecoropa, EU
- The Climate Alliance of European Cities with indigenous Rainforest Peoples, EU

- AG Kleinstlandwirtschaft, Germany
- Arbeitsgemeinschaft Regenwald und Artenschutz, (Working Group on Rainforests and Biodiversity), Germany
- Arbeitskreis Heckenschutz im Landkreis Lüchow Dannenberg, Germany
- ASW - Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V. (Ação Mundo Solidário), Germany
- Attac-Gruppe Wendland, Germany
- BI „Kein Strom aus Palmöl!“, Germany
- Botanischer Verein zu Hamburg e.V., Germany
- Campo Limpo, Solidarität mit Brasilien e.V., Germany
- Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, Germany
- DEEPWAVE. e.V., Germany
- Dritte-Welt-Kreis Panama e.V., Germany
- EarthLink - The People & Nature Network, Germany
- Förderkreis Terra Nova Mondai e.V., Germany
- Forum Ökologie & Papier, Germany
- Gäa e.V. - Vereinigung ökologischer Landbau, Germany
- KoBra - Kooperation Brasilien e.V., Germany
- NABU Landesverband Saarland, Germany
- Ökumenischer Arbeitskreis "Christen & Ökologie", Germany
- Pestizid Aktions-Netzwerk e.V. (PAN Germany)
- Pro REGENWALD, Germany
- Rettet den Regenwald, Germany
- Robin Wood, Germany
- Stiftung Artenschutz (Species Conservation Foundation), Germany
- Vogelschutz-Komitee e.V., (Bird Protection Committee), Germany
- Westfälische Gesellschaft für Artenschutz (Westphalian Society for Conservation), Germany
- Women and Life on Earth e.V., Germany
- Zoologische Gesellschaft f. Arten- und Populationsschutz e.V., Germany

- Vogelschutz-Komitee, (Bird Protection Committee), Luxemburg

- Carbon Trade Watch, Netherlands
- Corporate Europe Observatory, Netherlands
- Transnational Institute, Netherlands
-
- Arbeitsgruppe Schweiz - Kolumbien (ASK) - Grupo de Trabajo Suiza Colombia (Swiss Working Group on Colombia), Switzerland
- Berne Declaration, Switzerland
- Bruno Manser Fund (BMF) - Association for the peoples of the rainforest, Switzerland
- Solifunds, Switzerland

- Miljöförbundet Jordens Vänner (Friends of the Earth), Sweden

- NOAH: Friends of the Earth, Denmark

- OEBV- Via Campesina, Austria

- Área Agroecología y Soberanía Alimentaria de Ecologistas en Acción, Spain
- Asamblea Coordinadora Patagónica contra el Saqueo y la Contaminación
- Campaña ¿Quién debe a quién?, Spain
- Observatorio de la Deuda en la Globalización, Catalonia, Spain
- Loro Parque Fundación, Spain
- Veterinarios sin Fronteras, Spain

- Munlochy Vigil, Scotland
- Corner House, UK
- EcoNexus, UK
- FERN, UK
- Pesticide Action Network (PAN), UK
- Quaker Concern for Animals, UK
- The Gaia Foundation, UK

- The Clean Air Action Group, Hungary

- Food, Trade and Nutrition Coalition-Asia (FTN), Asia
- Pesticide Action Network, Asia and the Pacific, Asia

- All Nepal Peasants’ Federation, Nepal
- Andhra Pradesh Vyavasaya Vruthidarula Union –APVVU, India
- CECOEDECON, India
- Deccan Development Society (DDS), India
- National Agricultural Forum, India


- Base Investigaciones Sociales, Paraguay

- CEPPAS, Argentina
- Taller Ecologista Chacabuco Sustentable, Argentina

- Comisión Intereclesial de Justicia y Paz, Colombia
- Consejo Comunitario del Curvaradó, Colombia
- Consejo Comunitario del Jiguamiandó, Colombia
- Familias de los Consejos Comunitarios del Cacarica de Autodeterminación, Vida, Dignidad del Cacarica-CAVIDA, Colombia

- The Altropico Foundation of Ecuador, Equador

- FASE/ES - Federação de Órgãos para Assistência Social e Educacional - Espírito Santo, Brasil


- Centre for Human Rights and Development (CHRD), Mongolia

- Ecological Society of the Philippines, Philippines
- IBON Foundation, Philippines

- Climate Change Action Network, Australia
- Rainforest Information Centre, Australia

- Pesticide Action Network, Aotearoa, New Zealand

- Sahabat Alam Malaysia - Friends of the Earth, Malaysia

- SETARA Jambi/YKR, Sumatera, Indonesia
- WALHI/Friends of the Earth, Indonesia
- Watch Indonesia!

- Forest Friends Ireland/Ghana

- Ecodevelop
- GRAIN, international
- Grupo Reflexion Rural
- PanEco Foundation
- Sawit Watch
- Soldepaz Pachakuti
- World Rainforest Movement, international

- Global Justice Ecology Project, US
- The Borneo Project, USA


Fussnoten:
Zum Beispiel: Offizielle Erklärung von Chake Ñuhá. Über die Fallen der Agrokraftstoffe und Umweltdienstleistungen, Asunción, Paraguay, 24 de Abril de 2007; Wir wollen Nahrungsmittelsouveränität, keine Agrokraftstoffe, unterzeichnet vom Alarmnetz gegen die grüne Wüste (Red Alerta contra el Desierto Verde), Lateinamerikanisches Netz gegen Baummonokulturen (Red Latinoamericana contra el Monocultivo de Arboles), Netz für ein transgenefreies Lateinamerika (Red por una Latinoamérica libre de Transgénicos); OilWatch Sudamérica (www.oilwatch.org) und Weltweite Pro-Baum-Bewegung; Erklärung von SawitWatch Januar 2007  http://www.wrm.org.uy/subjects/biofuels/EU_declaration.html
Statement from SawitWatch -  http://tech.groups.yahoo.com/group/biofuelwatch/message/245

[2] "How biofuels could starve the poor", C Ford Runge and Benjamin Senauer, Foreign Affairs, May/June 2007,  http://www.foreignaffairs.org/20070501faessay86305-p20/c-ford-runge-benjamin-senauer/how-biofuels-could-starve-the-poor.html and Food and Agriculture Organisation, "Food Outlook (Global Market Analysis)" No. 1, June 2007,  http://www.fao.org/docrep/010/ah864e/ah864e00.htm

[3] "Oil Palm and Other Commercial Tree Plantations, Monocropping: Impacts on Indigenous Peoples' Land Tenure and Resource Management Systems and Livelihoods", Victoria Tauli-Corpuz and Parshuram Tamang, report to the United Nations Permanent Forum on Indigenous Issues, May 2007,  http://www.un.org/esa/socdev/unpfii/documents/6session_crp6.doc and "El fujo del aceite de Palma Colombia-Belgica/Europa acercamiento desde una perspectiva de derechos humanos", HRVE and CBC, November 2006,  http://www.hrev.org/hrev/media/archivos/flujoPalma/informe_es.pdf

[4] "Agrofuels - Towards a Reality Check in 9 Key Areas", Chapter 4, Report prepared by eleven organisations for SBSTTA 12, July 2007.  http://www.econexus.info/pdf/agrofuels_reality_check.pdf or:  http://www.biofuelwatch.org.uk/docs/agrofuels_reality_check.pdf

[5] Water for Food, Water for Life: A Comprehensive Assessment of Water Management", International Water Management Institute, 2007, see:  http://www.iwmi.cgiar.org/Press/coverage/pdf/Biofuel%20crops%20could%20drain%20developing%20world%20dry%20-%20SciDevNet.pdf

[6] "Peak Soil: Why Cellulosic ethanol and other Biofuels are not Sustainable and a Threat to America's National Security", Alice Friedman, Energy Pulse, May 2007,  http://www.energypulse.net/centers/topics/article_list_topic.cfm?wt_id=46

[7] "Biofuels Threaten to Accelerate Global Warming", Report by Biofuelwatch, April 2007,  http://www.biofuelwatch.org.uk/docs/biofuels-accelerate-climate-change.pdf

[8] "Testing Framework for Sustainable Biomass", Final Report from the Project Group "Sustainable Production of Biomass", 2007,  http://www.lowcvp.org.uk/assets/reports/070427-Cramer-FinalReport_EN.pdf

[9] "Climatic variability and vegetation vulnerability in Amazonia", L. R. Hutyra et al, Geophysical Research Letters, Vol. 32, L24712, doi:10.1029/2005GL024981, 2005,  http://eebweb.arizona.edu/faculty/saleska/docs/Hutyra05
_Var.Vuln_GRL.pdf , and also "A new climate-vegetation equilibrium state for Tropical South America", Marcos Daisuke Oyama and Carlos Alfonso Nobre, Geophysical Research Letters, Vol. 30, No. 23, 2199, doi:10.1029/2003GL018600, 2003,
 http://www.agu.org/pubs/crossref/2003/2003GL018600.shtml

Quelle:  http://www.quiendebeaquien.org/spip.php?article518
( spanische Internetseite der Initiative "Wer ist wem verpflichtet" für Schuldenerlass, Antiprekarität, Soziale Gerechtigkeit etc. die sich u.a. am Kampf um würdige Wohungen beteiligt)

Übersetzung:tierr@

Blinks:

Sience from climascientists:
 http://www.realclimate.org/
Intergovernmantal panel of climate change
 http://www.ipcc.ch
 http://www.theclimateproject.org/

Politik, Kultur und Umwelt in Lateinamerika
 http://gerdilger.sites.uol.com.br/

Die Mythen über Biokraftstoff
 http://de.indymedia.org/2007/06/185388.shtml
biokraftstoffe greenpeace
 http://www.greenpeace-magazin.de/magazin/reppdf.php?repid=2556
 http://www.gerhard-stehlik.de/presse/Biodiesel_Sammlung.pdf.

Öl: mehr Fluch als Segen
 http://de.indymedia.org/2007/07/187688.shtml
www.oilwatch.org
Public Domain Dedication Dieses Werk ist gemeinfrei im Sinne der Public Domain
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Klarstellung

tierr@ 17.07.2007 - 12:17
Die Autoren von Mythen über Biotreibstoff gibt es nicht,
sondern nur einen :Eric Holt-Giménez, dessen Artikel in
Le Monde Diplomatique erschien...
Er hat überhaupt nichts mit der Angabe des Links
 http://www.gerhard-stehlik.de/presse/Biodiesel_Sammlung.pdf.
zu tun; das war alleine ich, aber nicht um der FDP schön zu
reden; mir ging es ausschliesslich um den Informationsgeghalt in
Bezug auf das Thema. Werde den Link aber nicht mehr benutzen,
obwohl ich halt Fakten als Fakten sehe und die schon für-sich-selbst-
sprechend ansehe; wenn das aber die Assoziation ist: Parteipropaganda,
nun denn...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke den folgenden Kommentar

Ausgerechnet die FDP

Schlechterverdienender 17.07.2007 - 03:35
Wenn die Autoren die "Mythen über Biokraftstoff" mit Hilfe der FDP entlarven wollen - wie das auf der empfohlenenen Website gerhard-stehlik.de getan wird -, kommen wir vom Regen in die Traufe.