Dresden: geräumte Brache erneut besetzt

Sonja Morgenstern 15.07.2007 18:36 Themen: Freiräume Soziale Kämpfe Ökologie
Die am Dienstag geräumte Brache erwacht zu neuem Leben...
Sonntagmorgen, kurz vor zehn Uhr in der Dresdner Neustadt. Der Wind trägt Plastiktüten durch den Alaunpark, in der Louisenstraße schwanken die allerletzten Nachtschwärmer nach Hause ins Bett, während die ersten verschlafenen Jogger Richtung Heide laufen. Auch die Kamenzer Straße ( http://www.oase-kamenzer-strasse.de) erwacht: einige räkeln sich in Schlafsäcken, andere bringen schon Kuchen, Brote und Kaffee. Schnell sind Tische und Stühle herbeigeschafft, ein Sonnendach wird aufgebaut.
Die BesetzerInnen der Freifläche Kamenzer Straße sind dabei, sich ihren Platz erneut zurückzuerobern, nachdem die Brache am Dienstag von Polizei und Ordnungsamt geräumt wurde ( http://de.indymedia.org/2007/07/187422.shtml). Dagegen protestierten etwa fünfzig Menschen seit dem frühen Dienstagmorgen, es gab mehrere Sitzblockaden, Musik und ein Protestfrühstück. Die NutzerInnen der Freifläche trugen ihren Unmut noch am gleichen Tag in das Dresdner Rathaus, wo nur wenig später etwa fünfzehn Clowns für Aufruhr im CDU-Büro sorgten. Die Polizei antwortete hier wie da mit Repressionen ( http://de.indymedia.org/2007/07/187573.shtml).
Die ganze Fläche wurde dann am Mittwoch unter Polizeischutz mit einem Bagger umgegraben, wohl um eine weitere Nutzung unmöglich zu machen. Aber bereits in der folgenden Nacht begannen einige Leute erneut, auf dem Gelände zu werkeln ( http://de.indymedia.org/2007/07/187627.shtml).
Heute nun freuten sich die NutzerInnen beim gemeinsamen Frühstück über den wiedereroberten Platz, es kamen weitere Blumen zu den bereits gepflanzten hinzu, große und kleine Menschen schaufelten Erde hin und her, der Eingang wurde vergrößert und Pläne für die weitere Nutzung des Geländes wurden geschmiedet…
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Ergänzungen

DNN...

sagte... 18.07.2007 - 18:00
gestern ,dass der Eigentümer gegenwärtig bis zum Beginn der Baumaßnahmen (Herbst?) kein Anlass zum Räumen sähe, es sei denn, das Gelände würde irgendwie bebaut oder von dort ginge Stress aus. Heute dementierte der Ordnungsbürgermeister, dass bei der Räumung Demonstranten gefilmt worden seien, sondern lediglich Hunde zur Datenabgleichung, da es mit solchen letztens Stress, Beißereien gegeben habe. Die daten seien wieder gelöscht. Nicht schlecht, den Zorn so abzulenken, da die vielen Hunde für eine sehr große Anzahl der Anwohner ein ernsthaftes Problem darstellen wegen der Scheißerei, Angst von Kindern usw. In der Tat ist die Neustadt wohl der Stadtteil mit der größten Hundedichte. Ich will hier ja gar nix zur artgerechten Haltung der "Riesen" in dem altersher dichtbebauten Viertel sagen, aber ich halte tatsächlich die Mehrzahl der Halter für nicht wirklich befähigt, ihre Tiere ggf. zu kontrollieren! Das Problem und das des Hüttenbaus gilt es schon mit einzuplanen und abzuwägen. Haltet die Ohren steif!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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seit ihr noch — morgen am start?

@ seit ihr noch — Mensch Meier