Aufgriff auf Antifas auf Stadtfest in Ffo.

Benjamin B. 11.07.2007 21:33 Themen: Antifa
Neonazis attackieren Antifas auf Stadtfest in Frankfurt (Oder)

Am Freitag, den 06. Juli 2007 griffen etwa 20-30 Neonazis aus dem FCV-Hool-Spektrum etwa 15 AntifaschistInnen am Rande eines Konzerts auf dem Stadtfest „Bunter Hering“ in Frankfurt (Oder) an. Sie wurden mit Fäusten und Flaschen attackiert konnten sich aber zur Wehr setzen und sich in Sicherheit bringen.
Am Freitag, den 06. Juli 2007 griffen etwa 20-30 Neonazis aus dem FCV-Hool-Spektrum etwa 15 AntifaschistInnen am Rande eines Konzerts auf dem Stadtfest „Bunter Hering“ in Frankfurt (Oder) an. Die AntifaschistInnen die sich auf einer Empore des Rathauses befanden, wurden von den Neonazis erst umkreist und nach kurzen Wortgefechten angegriffen. Die AntifaschistInnen konnten sich teilweise in das Rathaus flüchten. Die Situation war die ganze Zeit angespannt, da es immer wieder zu Attacken von einzelnen Neonazis kam. Erst nach etwa einer halben Stunde konnte sich die Situation soweit beruhigen, dass auch die Leute, die sich durch die Neonazis bedroht fühlten sicher den „Gefahrenbereich“ verlassen konnten.
Aber wie kam es erst dazu. Ein kleiner chronologischer Ablauf des Abends soll es verdeutlichen. Bereits am frühen Abend waren die Neonazis in Kleingruppen unterwegs und pöbelten vereinzelt Personen an, die nicht in ihr menschenverachtendes Weltbild passten. Als die Neonazis die ersten AntifaschistInnen sahen, telefonierten sie hektisch, um ihre Kameraden zu „alarmieren“. So hatten die Neonazis, die größtenteils aus dem Spektrum der rechtsextremen FCV-Hooligans bestanden ihr erstes „Ziel“. Die AntifaschistInnen bewegten sich Richtung Stadtfestgelände, wo sie immer wieder auf neue Kleingruppen von FaschistInnen trafen, die diese mit „bösen“ Blicke und Sprüchen, wie „Da sind die Kommunisten. Adolf ist an der Macht“ begrüßten. Die AntifaschistInnen begaben sich dann gegen 22h zum Konzert der HipHop-Band Culcha Candela, die u. a. auch die Aktion „Kein Bock auf Nazis“ unterstützt.Beim Konzert dann dauerte es nicht lange, bis sich die ersten Neonazis blicken ließen. Als der bekannte Neonazi Mario Schreiber an der Gruppe der AntifaschistInnen vorbei ging, drehte er sofort um und benachrichtige seine Kameraden. Dabei kam es erstmals zur direkten Konfrontation, die aber bei Pöbeleien und breitbeinig hinstellen blieb. Hier solidarisierten sich einige KonzertbesucherInnen mit den Antifas. Einige der wenigen an diesen Abend. Nach dem weitere 15 Minuten vergangen waren kam es zu einer Schlägerei, etwa 15m entfernt von den AntifaschistInnen. Diese schien zunächst eine normale Schlägerei unter angetrunkenen FestbesucherInnen zu sein, bis einer der Schläger auf einen Antifaschisten losging. Daraufhin griffen auch sofort die ersten Nazi-Hools ein. Andere Antifas eilten zur Hilfe wobei zwei mit teilweise noch halbvollen Glasflaschen beworfen und getroffen wurden. Auch diese Situation war recht schnell wieder vorbei. Wie sich nun herausstellte, waren die Schläger ebenfalls Neonazis, die sich untereinander einen kleinen Schlagabtausch lieferten. Nun blieb die Situation erstmal ruhig. Nach etwa einer halben Stunde bemerkten die AntifaschistInnen wie sich etwa 50m weiter die Neonazis zu einer etwa 20-30köpfigen Gruppe sammelten und sich bereit machten, die Antifas anzugreifen. Diese beschlossen daraufhin sich auf eine Empore am Rathaus zurück zu ziehen. Doch es dauerte nicht lange und die 20-30köpfige Gruppe der Neonazis stand ebenfalls vor der Empore am Rathaus und die anwesenden Antifas wurden langsam umkreist und die Angreifer begannnen die Leute anzupöbeln und den Hitlergruß zu zeigen. Die Neonazis rückten immer dichter an sie heran, bis auch sie oben auf der Empore standen. Die Leute beschlossen einen gemeinsamen geordneten Rückzug anzutreten. Jetzt begannen die FaschistInnen die Antifas anzugreifen. Mitten unter den Augen hunderter KonzertbesucherInnen. Einige AntifaschistInnen konnten sich in das Rathaus flüchten, welches vor ein paar Jahren auch an der „Aktion Noteingang“ teilgenommen hatte. Dort waren die Leute aber nicht lange sicher. Einige Nazis sahen, wie sich die Leute ins Rathaus zurück zogen und versuchten in das Gebäude zu gelangen. Ein Neonazi, der auch am Tag der Gedenksteinschändung am 9. November 2006 in Frankfurt (Oder) verhaftet wurde, gelang es in das Gebäude zu kommen. Dort versuchte er gleich die Leute zu bedrohen und nach ihnen zu schlagen. Polizeibeamte, die nun, nach mehrmaligen Anrufen endlich eintrafen, nahmen ihn daraufhin fest. Die Situation war weiter angespannt, da vor den Rathaustüren immer noch Neonazis standen und die MitarbeiterInnen der Stadt, die Leute, die im Rathaus Schutz gesucht hatten, vor die Tür setzen wollten. Nach einer Weile kamen drei junge Neonazis rein und versuchten die AntifaschistInnen zu bedrohen und sie mit ihren Handykameras abzufilmen. Ein junges Mädchen, offenbar die Freundin einer der Nazis, attackierte einen Antifaschisten verbal. Die anderen beiden Nazis wollten daraufhin die AntifaschistInnen angreifen, was ihnen aber nicht gelang. Die Polizei, die wieder ins Rathaus gerufen wurde, nahm nun einen der beiden Neonazis in Gewahrsam. Der zweite behauptete gegenüber der Polizei der Antifa, der von dem Mädchen verbal attackiert worden war, hätte sie geschlagen. Die Polizei, die sehr aggressiv gegenüber den Antifas war, nahm so nun auch den Antifaschisten fest. Die MitarbeiterInnen des Rathauses drängten immer mehr darauf, dass die Leute das Rathaus verlassen sollten und spielten die Situation, die sich immer noch vor dem Rathaus abspielte, herunter. Daraufhin beschlossen die Leute aber trotzdem das Haus gemeinsam zu verlassen. Niemand wurde mehr an diesem Abend bedroht oder verletzt. Der Antifaschist, der kurzzeitig wegen angeblicher Körperverletung in Gewahrsam genommen wurde, konnte die Wache auch nach etwa einer Stunde wieder verlassen.
Die Nazi-Hooligans, bewegten sich nach Abschluss des ersten Festtages gemeinsam in Richtung Kleistpark, westlich der Innenstadt.
Dieser Vorfall zeigt einmal mehr, welcher Bedrohung linke und anders denkende Menschen in einer Stadt wie Frankfurt (Oder) ausgesetzt sind. Gerade abends und schon gar nicht wenn sie auf so große Veranstaltungen gehen, die durch die VeranstalterInnen noch heuchlerisch als weltoffen dargestellt werden. Das Problem, was die Stadt so nach dem 9. November 2006 und vor dem 27. Januar, an dem die NPD durch Frankfurt marschierte, bekämpfen wollte, ist weiterhin vorhanden. Ganz im Gegenteil. Die Stadt scheint ihre Aktivitäten gegen rechts schon wieder begraben zu haben. Auch der Großteil der BürgerInnen, die an diesem Abend beim Fest waren ließen sich ihre Feierlauer, durch ein paar „kleine“ Schlägereien nicht vermiesen. Sie feierten einfach weiter, als Menschen unter ihren Augen geschlagen wurden.

Dieser Zustand muss ein Ende haben! Wir werden gegen diese Zustände kämpfen!

Fight Fascism!

Betroffene
[autonome antifa frankfurt (oder)]
Gruppe Anspruch Gegenwirklichkeit
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wenn esein fake war, — hansalbers

Gruppenstatements — AntifaschistIn

frage — berliner