Volkstribunal verklagt Ölkonzern

diverse 04.07.2007 11:58 Themen: Biopolitik Globalisierung Ökologie
Vielleicht der Vorbote für die Schaffung von Rechtsinitiativen von unten?! - Volkstribunal verurteilt den spanischen Öl-Konzern Repsol-YPF für seine Vorgehensweise in Kolumbien und in der Welt... Aus gutem Grund: Kraftstoffemissionen sind Hauptverantwortliche für den Klimakollaps; laut Schätzungen bis zum Jahr 2050
REPSOL- YPF VOR DEM GERICHT DER VÖLKER
Vergangenen Juni fand in Madrid eine Verhandlung des "Permanenten Gerichts der Völker" (Tribunal Permanente de los Pueblos) statt, bei welcher der spanische Öl-Multi Repsol YPF symbolisch verurteilt wurde.
Der Akt des "Tribunal Permanente de los Pueblos" wurde im Saal der historischen Bibliothek “Marqués de Valdecilla” der Universidad Complutense von Madrid vollzogen. Hierbei wurden die Aussagen von Mitgliedern mehrerer NGO´s, SozialanalystInnen, ÖkologInnen, DokumentatortInnnen, MenschenrechtsverteidigerInnen und von den Auswirkungen der Präsenz des Ölkonzerns auf ihrem Territorium dirket Betroffenen gesammelt und zusammengefasst.

Die ZeugInnen legten ihre Beweise per einem der Realität der öffiziellen Gerichte nachempfundenen Formular vor und berichteten über die Fakten, auf deren Basis sie Repsol sowohl in Kolumbien wie in anderen Teilen der Welt anklagen: Mitverantwortung für die globale Umweltzerstörung; Vertreibung verschiedener, indigener Gemeinschaften; räuberische und plünderische Aneignung der Ressourcen der Länder des Südens und das Operieren des Konzerns an Orten, an welchen Menschenrechtsverletzungen stattfinden.

Das Tribunal, das aus einem Richter, einem Vertreter der Anklage und einer Verteidigerin bestand, hörte auch die vorgetragenen Detaills über die charakteristischen Aktivitäten von Repsol im spanischen Staat, die sich auf die negativen Auswirkungen des Multis in Puertollano (Ciudad Real) und den Kanarischen Inseln bezogen. Weiter wurden die Konsequenzen in Lateinamerika und der gesamten Welt präzisiert.

Die "Verhandlung" war besonders auf den Fall von Kolumbien konzentriert, dem Land mit dem ältesten bewaffneten Konflikt Lateinamerikas. In Kolumbien steht die Präsenz von Öl-Multis, darunter Repsol, in Verbindung mit der Verfolgung von Gewerkschaftsdirigenten, der Verheerung von hochwertvollen Ökosystemen und Menschenrechtsverletzungen bis hin zu Auftragsmorden. Die Zeugenaussagen hierzu wurden von drei Dirigenten kolumbianischer sozialer Organisationen vorgebracht.

Zu den Programm des Tribunal Permanente de los Pueblos gehörten:

Eine audiovisuelle Reportage über die massive Verfolgung der Medien während der Regierungszeit von Álvaro Uribe Vélez (2002-2006).

Vorführung von Videofilmen von Repsol-Geschädigten:
Repsol in der Welt, von Berta Iglesias (RCADE - Retiro)- in Lateinamerika, von Marc Gavaldà (Repsolmata Repsol tötet) - in Puerto Llano - Repsol auf den Kanaren, von Antonio Hernández (Ecologistas en Acción de Canarias, ÖkologInnen in Aktion-Kanaren).
Repsol in Kolumbien, von Pedro Ramiro (OMAL-Paz con Dignidad- Friede in Würde).
Auswirkungen der Multis auf die Rechte in Kolumbien, von Cesar Carrillo (USO de Colombia).
Die Auswirkungen auf die Bevölkerung von Arauca, von Adelso Gallo (Organizaciones Sociales de Arauca).

Richter war Mikel Berraondo ( Universität Deusto).
Vertreterin der Anklage: Rocío Bedoya ( Anwältin aus Kolumbien )
Vertreterin der Verteidigung: Begoña Carrera ( Anwältin für Umweltrecht )

Zu dem Tribunal der Völker hatten folgende Organisationen und Kampagnen aufgerufen: ACSUR – Las Segovias, ATTAC, COLICHE, Comité de Solidaridad Internacionalista (Zaragoza), Cristianos de Base ( Christen der Basis ), Ecologistas en Acción ( ÖkologInnen in Aktion ) – Madrid, Ecologistas en Acción – Suroeste (Südwestliches Madrid), Espacio Alternativo ( Alternativer Raum ), Observatorio de la Deuda en la Globalización (Beobachtungsstelle der Steuern bei der Globalisierung - Barcelona ) , OMAL – Paz con Dignidad ( Friede mit Würde ) , Red de Apoyo Zapatista ( Netz der Unterstützung der Zapatisten ), RCADE – Retiro, Campaña de Afectados por Repsol ( Kapagne von Repsol-Geschädigten ), Red de Hermandad y Solidaridad con Colombia ( Netz der Brüderlichkeit und Solidarität mit Kolumbien ), Red Birregional Europa ( Biregionales Netz Europa ), América Latina y Europa "Enlazando Alternativas" ( "Zugänglichmachen von Alternativen"), Red Capicúa y Campaña ¿Quién debe a Quién? ( Wer muss an wen? - Initiative für Schuldenerlass ).

Quellen:
 http://www.quiendebeaquien.org/IMG/jpg_1mayoRepsol2.jpg
 http://www.espacioalternativo.org/node/2181

2050 werden weltweit mehr als 150 Millonen Menschen aus ökologischen Gründen auf der Flucht sein...

DER KLIMAWANDEL WIRD MILLIONEN MENSCHEN ZU FLÜCHTLINGEN MACHEN
von:Internationales Dürre-Forum; 14. Juni 2O07
Zweifellos sind die Armen am meisten von Umweltkatastrophen betroffen.
Der Klimakollaps verschärft in der ganzen Welt die extremen metereologischen Phänomene und die Veränderlichkeit metereologischen Muster, was zusätzlich zu einer sich steigernden Häufigkeit und Intensittät der Katastrophen führt.

"Leider, so Madeleen Helmer, Direktorin der Forschungszentrums zum Klimawandel in La Haya, das zum Internationalen Roten Kreuz und Roten Halbmond gehört, sind die Ärmsten, Jüngsten und Benachteiligtsten am schlimmsten von Überschwemmungen und Wirbelstürmen, erbarmungslosen Dürren und dem Anstieg des Meeresspiegels getsraft. In letzter Instanz sind sie es, die für diese Situation teuer bezahlen, deren Behausungen, Anbauflächen und Leben geopfert werden".

Für diese absehbaren Regionen ist die Umweltzerstörung zur Hauptursache der Migration geworden und man schätzt, dass 2050 die Zahl der Umweltflüchtlinge an die 150 Millionen Personen erreicht haben wird.

Deshalb sind die humanitären Herausforderungen, die sich durch den Klimakollaps stellen, eines der prioritären Ziele der genannten Organisationen. Bei seinem jährlichen Aufruf gelang es dem IRK 220 Millionen Euro zur Bekämpfung der Klimaauswirkungen zu erhalten.
Die humaitäre Organisation betont jedoch gleichzeitig die Notwendigkeit, mehr in Präventionsmaßnahmen und Risikominderung zu intervestieren.

Die Internationale Förderation ist sich bewusst, dass den Klimawandel anzugehen, mehr ist als eine Frage vorbereiteter Politik und Mechanismen der Finanzierung zur Eindämmung der den Treibhauseefekt verursachenden Emissionen. Die kollektive Verantwortung der Internationalen Gemeinschaft muss weit darüber hinaus gehen und sie muss viel mehr zum Schutz der am meisten Verletztlichen dieser Welt tun.

Wassers bewahren

Frühwarnsysteme, Sturm resistente Behausungen, Wiederaufforstung gegen Flut,-Schlammwellen und Erdrutsche, Evakuierungspläne..., das sind nur einige Beispiele, mit welchen die Regierungen und Hilforganisationen den Schutz an vorderster Stelle verbessern und die Widerstandsfähigkeit gehärdeter Gemeinden stärken können.

"Es ist offensichtlich, dass wir dem Klimakollaps weder entkommen noch dass wir ihn ignorieren können. Wir müssen uns auf seine Effekte vorbereiten und wir müssen JETZT handeln", mahnt Madeleen Helmer.

Die Intervention des IRK, insbesondere in Bezug auf den weltweiten Trinkwassermangel, erfolgte im Rahmen des Internationalen Dürre-Forums am 17. und 20. Juni in Sevilla (Staat Spanien) und wurde in Folge öffentlich gemacht. Der Vorschlag des Forums ist, auf allen Ebenen sämtliche Kräfte zu bündeln, um effiziente Formen im Kampf gegen die sich weltweit ausbreitenden Dürren zu finden. Das Forum präsentierte auch eine Informationssschrift: "Dürre in Spanien" und bemühte sich um die Sensibilisierung der Öffentlichkeit: "Wasser zu bewahren, ist in gleichem Maße die Verantwortung aller BürgerInnen ".
( dieser Artikel erschien in der Tageszeitung "El Mundo")
Quelle:  http://www.nodo50.org/tortuga/article.php3?id_article=6043

Übersetzungen: tierr@

Themenbezogene Links:

Die Mythen über Biokraftstoff
 http://de.indymedia.org/2007/06/185388.shtml

Wasser für @lle (dtsch.)
www.agua-para-todas.de.ms
Cola und Wasser
 http://de.indymedia.org/2007/04/172905.shtml
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Ergänzungen

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"Klimakollaps" — sumpfblume

Don't worry be shitty — Hohlkopf

vom wandel zum kollaps — quasimodo

round-up — tierr@