Nazouting an Treptower Schule

Antifa-Outing-Gruppe / Südost [AOGS] 03.07.2007 13:50 Themen: Antifa Antirassismus
Am 21. Juni 2007 wurde Markus Loszcynski, Mitglied des Bundesvorstandes der „Jungen Nationaldemokraten“ (JN) und ehemaliges Mitglied der verbotenen „Berliner Alternative Südost“ (BASO) an der Sal-Kochmann-Schule in Berlin-Treptow (Schöneweide) als Neonazi-Aktivist geoutet.
An der Sala-Kochmann-Schule macht Loszcynski eine Ausbildung im Sozialwesen, welche es ihm später ermöglichen kann in Berufen wie Sozialarbeiter u.ä. einzusteigen. An der Schule sorgte das Outing kurzzeitig für Furore. In der Komentarspalte eines Indymedia-Postings vom 22. Juni , das die Aktion bekannt gab, wüteten Loszcynski und andere Kameraden in der empörten sich über das Outing. Die Kommentare wurden mittlerweile gelöscht ( http://de.indymedia.org/2007/06/185806.shtml). Auch an der Schule muss es wohl zu Debatten um seine Person gekommen sein. Die Urteile von LehrerInnen und SchülerInnen müssen wohl sehr unterschiedlich ausgefallen sein.

In der Schule wurden Aushänge angebracht, die die VerteilerInnen der Outing-Flugblätter darauf hinweisen, das die Aktion strafrechtlich verfolgt wird. Ein Neonazi als Sozialarbeiter? An der Sala-Kochmann-Schule scheint dies möglich zu sein.



Mitmit möchten wir, mit etwas Verzögerung, das verteilte Flugblatt dokumentieren:

Neonazi-Aktivist an der Sala Kochmann-Schule!
Markus Loszcynski: FOS Klasse 11a

Einige von euch werden ihn kennen: Markus Loszcynski. Anderen wirderum wird er noch gar nicht aufgefallen sein, was nicht sonderlich verwundert, da er versucht einen harmlosen Eindruck zu vermitteln .Dabei handelt es sich bei Loszcynski um einen bekannten Nazikader und rechten Schläger, der vor allem im neonazistischen Jugendbereich tätig ist.
Er ist Leiter der NPD Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten (JN) im Berliner Südosten und stellvertretender Bundesvorsitzender der JN. Außerdem war er Mitglied der Neonazi-Kameradschaft Berliner Alternative Süd Ost (BASO). Diese wurde im März 2005 von Innensenator Körting mit der Begründung verboten, dass es sich dabei um eine Organisation handele, von der permanent Straftaten verübt werden. Ausgerechnet die Vorgeschichte Loszczynskis diente maßgeblich als Begründung für das Verbot.
Loszcynski besucht an der Sala- Kochmann- Schule in Berlin-Schöneweide die FOS Klasse 11a und macht hier eine Ausbildung im Bereich Sozialer Arbeit. Mit diesem Text möchten wir über seine Arbeit in der Neonaziszene aufklären und an der Schule eine Diskussion darüber anstoßen, ob Rechtsradikale Jugendliche betreuen dürfen, ob es überhaupt richtig, ist ihnen den Zugang zu einer Ausbildung im Bereich Sozialwesen zu gewähren?

Rechter Aktivist und Nazischläger
Markus Loszcynski fungiert als Ordner bei zahlreichen Naziaufmärschen in Berlin, verteilt Nazipropaganda und beteiligt sich regelmäßig an Gewalttaten gegen Andersdenkende.

06.Juni 2004:
Während des Rudower Spinnefestes bedrohen Nazis der BASO, anwesend auch Loszcynski, Gäste des Festes und pöbeln sie an.

08./09. Juni 2004:
Im Rahmen einer rechten Flugblatt-Aktion vor dem Einkaufszentrum in Oberschöneweide attackiert er einen Journalisten.

28. August 2004:
findet eine antifaschistische Demonstration statt, an deren Rande Markus Loszcynski zusammen mit einem Kameraden einen linken Jugendlichen mit CS-Gas angreift. Auch im nächsten Jahr wird es um euren Mitschüler nicht ruhiger.

05. April 2005:
Markus Loszcynski und zwei Kameraden schlagen in Köpenick einen vietnamesischen Imbissbesitzer zusammen, weil dieser ihnen kein Bier ausschenken wollte. Dieser enging nur knapp dem Tod. Markus Loszcynski schlug ihm immer wieder, brutal mit einem Kantholz auf den Kopf und das Gesicht, während seine Freunde das Opfer mit Schlägen und Tritten traktieren.

03. September 2005:
Mit anderen Neonazis greift er ein Straßenfest von BürgerInnen am Bahnhof Schöneweide an.

Nach dem Angriff auf den vietnamesischen Imbissbesitzer wurde er zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Dies ist einer der Gründe, warum er sich in letzter Zeit mit Gewalttaten zurück hält.
Für uns verjähren rassistische Übergriffe allerdings nicht, auch nicht nach drei Jahren!
Denn für die Opfer solcher Angriffe bleiben die Folgen einer solchen Tat bestehen. Der Imbissbesitzer musste mehrere Wochen stationär behandelt werden und trug bleibende Schäden davon. Nach dem Übergriff musste ihm eine Metallplatte eingesetzt werden. Er ist nur noch bedingt arbeitsfähig und es ist unklar, wie viele Operationen zukünftig noch notwendig sein werden. Dass diese Tat unpolitisch gewesen sei, wie er behauptete, ist eine Lüge. Loszcynski beschimpfte den Mann rassistisch, unter anderem als „Scheiß Reisfresser“ und prahlte öffentlich mit seiner Tat. Nachbarn hatten das Geschehen beobachtet: „Sie haben sich amüsiert“ gaben sie später zu Protokoll. Obwohl sich Markus Loszczynski nun in der etablierten Struktur JN befindet, behält er seinen Aktionismus bei.

Neonazi als Sozialarbeiter
Gerade weil Loszczynski seit Jahren aktiv im Bereich Rekrutierung und Bildung von Jugendlichen für die Neonaziszene aktiv ist, ist seine Entscheidung ,sich als Sozialarbeiter ausbilden zu lassen ,bewusst gewählt. Markus Loszcynski wurde Ende November 2005 zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Junge Nationaldemokraten gewählt. In diesem Rahmen kümmert er sich aktiv um Jugendarbeit. So ist er z.B. im Nationalen Bildungszentrum, in der NPD-Zentrale in Köpenick aktiv, wo regelmäßig Schulungen auch für Kinder und Jugendliche stattfinden. Außerdem rekrutiert er Jugendliche für rechte Aktionen. So verteilte er während des NPD-Wahlkampfes 2005 mit Jugendlichen Werbematerial am S-Bhf. Schöneweide und fährt regelmäßig mit Jungnazis zu gemeinsamen Naziaufmärschen in und außerhalb Berlins.
Seine Betätigung im Bereich rechter Jugendarbeit begann allerdings schon früher. Bereits 2003 gründete er mit anderen Neonazis die rechte Jugendorganisation Berliner Alternative Südost, in der rund 15 bis 20 Jugendliche organisiert waren.
Eines der Hauptziele der Gruppe war die Errichtung eines Neonazi-Jugendzentrums in Treptow/Köpenick. Loszczynski und sein Ziehvater, der Neonazikader Rene Bethage, setzten sich wiederholt für die Schaffung eines solchen Zentrums ein. So schrieb er 2003 an den Bezirksbürgermeister von Treptow-Köpenick einen offenen Brief, wo er sich über die fiesen linken Sozialarbeiter im Bezirk beschwerte. Wie sich Nazis ein Jugendzentrum vorstellen, stellte Markus Loszcynski und ein weiterer Neonazi der BASO 2003 unter Beweis. Sie brachen auf einem Industriegelände in Johannistal ein, um dort ein provisorisches Jugendzentrum mit dem Namen „Führerbunker“ bzw. „Wolfsschanze“. einzurichten. Die Wände bemalten sie mit Hakenkreuze und Kürzeln des Ku-Klux-Klan. Im November 2005 nahm die Polizei den Nazitreffpunkt allerdings hoch. Seit nunmehr vier Jahren organisieren darum Loszcynski. und seine Kameraden alljährlich im Dezember eine Demonstration für ein solches Neonazizentrum im Südosten Berlins.

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!
Mit einem Abschluss an der Sala-Kochmann-Schule würde Loszcynski die Zulassung für eine Erzieherausbildung erhalten oder die Möglichkeit bekommen, an einer Fachhochschule für Sozialpädagogik oder „Soziale Arbeit“ zu studieren. Markus Loszcynski ist nicht irgendwer. Er ist berlin- und bundesweit als aufstrebender Nazikader bekannt und geachtet. Die Ausbildung im sozialen Bereich ist eine Strategie die bundesweit von vielen Nazis bewusst für die politische Arbeit gewählt wird. Dementsprechend bedeckt bzw. moderat hält er sich mit seiner politischen Gesinnung zurück.
Dieser Text ist, auch wenn Loszczynski versuchen wird das einigen weiß zu machen, keine „Lügenpropaganda“ der Antifa, sondern stammt von Menschen die wegen ihrer Meinung und ihres für ihn zu „zeckigen“ Aussehens schon sehr früh auch körperlich von ihm bedroht wurden. Wir leben alle sehr lange in Treptow und Köpenick und wissen, dass er kein unbeschriebenes Blatt ist. Uns, als humanistisch denkende Menschen, macht es wütend mit ansehen zu müssen, wie Markus Loszcynski, der uns hier viele Jahre unserer Jugend zur Hölle gemacht hat, die gesetzliche Möglichkeit hat, Jugendliche zu betreuen und sie in seinem Sinne zu Neonazis zu formen. Das passiert auch noch an einer Schule, die den Namen der jüdischen Widerstandskämpferin Sala Kochmann trägt. Sie trägt diesen Namen nicht umsonst. Sala Kochmann leistete in der Gruppe um Herbert Baum Widerstand. Über 20 von ihnen wurden von den Nazis ermordet. Am 18.8.1942 wurde sie durch die Nazis hingerichtet. Sie wagte das Menschlichste in einer Zeit, in der Menschlichkeit den Tod bedeutete – daran soll ihr Name erinnern.
Wer also meint,, man könne sich mit Personen wie Markus Loszczynski auf dem Pausenhof in aller Freundschaft unterhalten, blendet bewusst aus, welche Ideologie dieser Mensch vertritt. „Der hat ja nur eine Meinung“ hört man oft, wenn man BesucherInnen der Schule anspricht. Wie würden sie dem zusammengeschlagenen vietnamesischen Imbissbesitzer erklären, dass der nette und integrierte Markus „nur seine Meinung“ hat. Wir kennen ihn auch persönlich, von der Seite die er in der Schule offensichtlich nicht zeigt, und die ist alles andere als „nett“. Einige werden sich darüber beschweren, dass dieses Informationsflugblatt ein Eingriff in seine Privatsphäre ist, wir denken jedoch, dass rassistische Schläger und ihre Taten keine Anonymität verdienen.

Es geht bei Neonazis nicht um eine X-beliebige Meinung, sondern knallhart um Mord an JüdInnen, Nichtdeutschen, Homosexuellen und allem was Nazis sonst nicht passt. Wir fordern darum, dass Loszczynski eine Fortführung seiner Ausbildung an der Sala- Kochmann-Schule verweigert wird und die bewusste Ignorierung seiner Person durch Lehrer und Mitschüler. Rassistische Schläger verdienen keine Freunde. Falls ihr ihn doch auf seine Funktion als Nazi ansprecht, dann lasst euch nicht „weich“ quatschen, denn darauf wurde er geschult, sondern stellt ihn offensiv zur Rede!



Weitere Infos über Markus Loszcynski und die „BASO“ finden sie in der Broschüre „Süd-Ost-Bote“:
 http://freeweb.dnet.it/treptow/suedostbote.pdf

Infos über Nazistrukturen und rechte Übergriffe in Treptow/Köpenick finden sie auf folgenden Internetseiten:
www.treptowerantifa.de
www.aak.antifa.de
www.abso-berlin.tk
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Ergänzungen

obwohl

Outings 04.07.2007 - 06:05
immer sinvoll sind, sollte man trotzdem sich genauer informieren. Der affe Ist schon längst nicht mehr mitglied bei der jn oder npd. und im vorstand wurde er auch gekippt.
In berlin nimmt er auch keine rolle mehr ein, sondern ist nur ein kleiner beschissener penner, der zuhaut wenn er mal wieder was gesoffen hat.

Naja

nich so wichtig 04.07.2007 - 13:10
Erzieher lernen kann er auch ohne Fachabi im Sozialwesen und einen Studienplatz bekommt er auch wenn er wo anders Abi macht. das nur als Anmerkung dazu. Schlimm ist es trotzdem. Was den Schulleiter von der Fröbel Scuhle (andere Fachoberschule für Sozialwesen in köpenick) angeht: sollte dieser typ nach der Flugblattaktion die schule wechseln wollen, wird er da offene türen einrennen. Selber hat schon vor jahren jeglichen politischen aktionismus an seiner schule verboten. das mit dem Hinweis es sei der ausbildung nicht dienlich......so viel zur "alternativen" fröbel- schule

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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schön blöd — tralala

Gute Aktion — Mario

outing = immer gut — mein name

Publik machen! — Anna Freud Schüler

mal kurz tief durchatmen — problemkind

frage — hmmm

@problemkind — anarchist