Sponti gegen Leipziger Nazi-Laden Untergrund
Gestern den 29.06.2007 fand in Leipzig eine Spontandemo gegen den schon länger bestehenden Naziladen "Untergrund" statt.
"Untergrund wir sind da, Autonome Antifa. "
Unter diesem Motto besuchten ca. 50 Personen den Naziladen "Untergrund" in der Kolonnadenstraße 9 um vor allem die Bevölkerung in der Umgebung auf das leider schon etwas länger bestehende Geschäft aufmerksam zu machen.
Ursprünglich traf man sich gegen 17. 45 Uhr in der Nähe des Südplatzes um eine an diesem Tag stattfindende NPD-Versammlung zu stören. Ob diese allerdings wirklich stattfand oder nicht, kann ich selber leider nicht sagen, da ich keine entsprechenden Quellen dazu gefunden hatte. Allerdings kam es auch gar nicht soweit. Schon etwas früher machten sich Gerüchte breit, dass die entsprechende Veranstaltung verschoben oder gar kurzfristig abgesagt worden sei. So entschloss man sich schnell für einen neuen Sammlungsort, dem Clara-Zetkin-Park, um von dort aus gegen den in der Nähe befindlichen Naziladen Untergrund vorzugehen. Offensichtlich hatten einige schon lange vorher diesen Plan gehabt, so, dass auf der ganzen Demonstrationsroute fleißig Flyer verteilt werden konnten.
Man wollte sich gerade aufmachen, als die ersten Einsatzwagen der Polizei plötzlich eintrafen. Glücklicherweise schaffte es der größte (mir bekannte) Teil der Polizei zu entkommen, teilweise durch sportliche Einlagen über mehrere Zäune. Zwar aufgesplittet, aber nicht ohne Plan, trafen nach und nach immer mehr Leute am verabredeten Ort im Clara-Park ein. Als die Gruppe schon wieder relativ stark angewachsen war entfalltete man zwei Transpis und zog, eine Fahrbahnseite komplett dicht machend und relativ lautstark, in Richtung Untergrund. Schon nach wenigen Sekunden waren 2 Polizeimotorräder und ein Sixpack zur Stelle, begnügten sich aber vorerst hinter den Demonstranten her zu fahren. So kam man ca. 300 m weit, bis die Polizei mit mehrern Wagen die Strecke komplett dicht machte.
Ab hier mal kurz eine kleine Bemerkung in Richtung der "vorsichtigen" Genossen:Während der kurzen Zeit mitlaufen und lautstark supporten ist ja schön und gut, aber sich sobald mehr als ein Streifenwagen anwesend ist in einen Sicherheitsabstand von 50 m zur Demo aufhalten ist nicht das, was ich unter einer geschlossenen Demonstration verstehe. Naja... weiter im Text.
Jetzt wurde versucht das ganze anzumelden. Glücklicherweise hatte man damit erfolg und konnte legal zur Kolonnadenstraße gelangen, dort eine kleine Kundgebung abhalten und wieder zurück laufen. Also setzte sich der Demonstrationszug wieder in Bewegung. Und siehe da... zwei dutzend Genossen, die sich vorher zurück gehalten hatten waren auf einmal wieder dabei. So zog man weiterhin recht lautstark am Westplatz vorbei und bog in die Kolonnadenstraße ein. Auf Grund der Lautstärke der Demonstranten und einen auch nicht gerade leisen Megaphon`s wurden die Anwohner schnell auf uns aufmerksam und verfolgten unseren Zug am Fenster weiter. Auf die Aufforderung sich uns anzuschließen gingen sie zwar nicht ein, aber wenigstens bekamen sie mit worum es ging. Vor dem Untergrund angekommen fanden wir schon einige Polizisten vor dem Laden vor, um diesen vor uns ach so bösen Leuten zu schützen. Die anwesende Frau (Verkäuferin?) innerhalb des Ladens hatte schon selber für Schutz gesorgt und die Jalousine herunter gelassen und ein Metallgitter hinter der Tür verschlossen. Dort sah sie sich mehr oder weniger lächelnd unseren Demonstrationszug an und versuchte mit ihren Handy Fotos von uns zu machen. Nachdem wir uns sicher waren, dass die Anwohner durch unsere zu diesem Zeitpunkt lautstarken Parolen die Situation aufmerksam verfolgten, begann der Redebeitrag eines Genossen über das Megaphon. Er klärte die Leute, welche bereitwillig zuhörten, über den Umstand auf, dass sie in direkter Nähe eines Naziladens leben. Wir blieben allerdings leider nur rund 10 Minuten und begaben uns mit "Wir kriegen euch alle!"-Rufen wieder in Richtung Clara-Park. Leider verzogen sich auf den Rückweg mehr und mehr Genossen in verschiedene Richtungen oder in den anliegenden Johanna-Park, so dass man mit lediglich 15 Mann wieder am Clara-Park ankam. Dies ist für eine Stadt wie Leipzig eine traurige Zahl, auch wenn die 50 Personen vorher auch nicht viel waren. Allerdings muss auch gesagt werden, dass die meisten sich eher für Rostock bereit machten und daher wohl auch nicht anwesend waren.
Alles in allem war es dennoch eine relativ erfolgreiche und zeitweise sogar sehr lautstarke Demo, welche vielen Anwohner klar machte, was sich hinter dem Laden "Untergrund" verbirgt. Natürlich hoffe ich beim nächsten Mal auf mehr Anwesende. Nicht nur in anderen Städten gibt es Naziläden, die man bekämpfen muss.
In diesem Sinne natürlich auch einen schönen Gruß nach Rostock.
Unter diesem Motto besuchten ca. 50 Personen den Naziladen "Untergrund" in der Kolonnadenstraße 9 um vor allem die Bevölkerung in der Umgebung auf das leider schon etwas länger bestehende Geschäft aufmerksam zu machen.
Ursprünglich traf man sich gegen 17. 45 Uhr in der Nähe des Südplatzes um eine an diesem Tag stattfindende NPD-Versammlung zu stören. Ob diese allerdings wirklich stattfand oder nicht, kann ich selber leider nicht sagen, da ich keine entsprechenden Quellen dazu gefunden hatte. Allerdings kam es auch gar nicht soweit. Schon etwas früher machten sich Gerüchte breit, dass die entsprechende Veranstaltung verschoben oder gar kurzfristig abgesagt worden sei. So entschloss man sich schnell für einen neuen Sammlungsort, dem Clara-Zetkin-Park, um von dort aus gegen den in der Nähe befindlichen Naziladen Untergrund vorzugehen. Offensichtlich hatten einige schon lange vorher diesen Plan gehabt, so, dass auf der ganzen Demonstrationsroute fleißig Flyer verteilt werden konnten.
Man wollte sich gerade aufmachen, als die ersten Einsatzwagen der Polizei plötzlich eintrafen. Glücklicherweise schaffte es der größte (mir bekannte) Teil der Polizei zu entkommen, teilweise durch sportliche Einlagen über mehrere Zäune. Zwar aufgesplittet, aber nicht ohne Plan, trafen nach und nach immer mehr Leute am verabredeten Ort im Clara-Park ein. Als die Gruppe schon wieder relativ stark angewachsen war entfalltete man zwei Transpis und zog, eine Fahrbahnseite komplett dicht machend und relativ lautstark, in Richtung Untergrund. Schon nach wenigen Sekunden waren 2 Polizeimotorräder und ein Sixpack zur Stelle, begnügten sich aber vorerst hinter den Demonstranten her zu fahren. So kam man ca. 300 m weit, bis die Polizei mit mehrern Wagen die Strecke komplett dicht machte.
Ab hier mal kurz eine kleine Bemerkung in Richtung der "vorsichtigen" Genossen:Während der kurzen Zeit mitlaufen und lautstark supporten ist ja schön und gut, aber sich sobald mehr als ein Streifenwagen anwesend ist in einen Sicherheitsabstand von 50 m zur Demo aufhalten ist nicht das, was ich unter einer geschlossenen Demonstration verstehe. Naja... weiter im Text.
Jetzt wurde versucht das ganze anzumelden. Glücklicherweise hatte man damit erfolg und konnte legal zur Kolonnadenstraße gelangen, dort eine kleine Kundgebung abhalten und wieder zurück laufen. Also setzte sich der Demonstrationszug wieder in Bewegung. Und siehe da... zwei dutzend Genossen, die sich vorher zurück gehalten hatten waren auf einmal wieder dabei. So zog man weiterhin recht lautstark am Westplatz vorbei und bog in die Kolonnadenstraße ein. Auf Grund der Lautstärke der Demonstranten und einen auch nicht gerade leisen Megaphon`s wurden die Anwohner schnell auf uns aufmerksam und verfolgten unseren Zug am Fenster weiter. Auf die Aufforderung sich uns anzuschließen gingen sie zwar nicht ein, aber wenigstens bekamen sie mit worum es ging. Vor dem Untergrund angekommen fanden wir schon einige Polizisten vor dem Laden vor, um diesen vor uns ach so bösen Leuten zu schützen. Die anwesende Frau (Verkäuferin?) innerhalb des Ladens hatte schon selber für Schutz gesorgt und die Jalousine herunter gelassen und ein Metallgitter hinter der Tür verschlossen. Dort sah sie sich mehr oder weniger lächelnd unseren Demonstrationszug an und versuchte mit ihren Handy Fotos von uns zu machen. Nachdem wir uns sicher waren, dass die Anwohner durch unsere zu diesem Zeitpunkt lautstarken Parolen die Situation aufmerksam verfolgten, begann der Redebeitrag eines Genossen über das Megaphon. Er klärte die Leute, welche bereitwillig zuhörten, über den Umstand auf, dass sie in direkter Nähe eines Naziladens leben. Wir blieben allerdings leider nur rund 10 Minuten und begaben uns mit "Wir kriegen euch alle!"-Rufen wieder in Richtung Clara-Park. Leider verzogen sich auf den Rückweg mehr und mehr Genossen in verschiedene Richtungen oder in den anliegenden Johanna-Park, so dass man mit lediglich 15 Mann wieder am Clara-Park ankam. Dies ist für eine Stadt wie Leipzig eine traurige Zahl, auch wenn die 50 Personen vorher auch nicht viel waren. Allerdings muss auch gesagt werden, dass die meisten sich eher für Rostock bereit machten und daher wohl auch nicht anwesend waren.
Alles in allem war es dennoch eine relativ erfolgreiche und zeitweise sogar sehr lautstarke Demo, welche vielen Anwohner klar machte, was sich hinter dem Laden "Untergrund" verbirgt. Natürlich hoffe ich beim nächsten Mal auf mehr Anwesende. Nicht nur in anderen Städten gibt es Naziläden, die man bekämpfen muss.
In diesem Sinne natürlich auch einen schönen Gruß nach Rostock.
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Ergänzungen
Untergrund
Naumann
Funktion: Parlamentarischer Berater
Telefon: 0351 / 493 49 00
ePost: npd@slt.sachsen.de
NPD Veranstaltung im Haus Leipzig
Habe es auf Mephisto (Uniradio) gehöhrt, war aber schon zwei Wochen her.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Veranstaltung NPD
Vortragsthema:
Observieren und Bespitzeln, Provozieren und Zwietracht säen - Methoden der Nationalistenverfolgung (mit Ton- und Filmbeiträgen)
Referent: Dipl.-Ing. Peter Naumann, Wissenschaftlicher Berater der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Naumann
Danke für Info
Mich würde nur gerne noch interessieren ob die wirklich im Haus Leipzig stattfinden sollte und ob die wirklich abgesagt worden ist.
NPD Leipzig
sie geben aber keine orte an
hxxp://www.npd-leipzig.net
Sponti
FÜR MEHR DEZENTRALE AKTIONEN !!!
schlechte
@information/heili
Leider ist es bei den Spontandemos nunmal nötig innerhalb kurzer Zeit Leute zu erreichen,ohne dass zu viel Aufmerksamkeit darauf gezogen.Daher werden solche Sachen verständlicherweiße per Telefon geklärt.Ich selbst hab übrigens auch erst eine halbe Stunde vor beginn der Aktion davon Wind bekommen.Daher ist es immer wichtig Kontakt zu bestimmten Personen zu haben.Ich weis,dass die meisten sehr sehr ungern ihre Handynummern rausrücken,aber für solche Fälle wäre es praktisch,wenn die Leute,die ebend nicht entsprechende Leute gut kennen,ihre Nummer an "bekannte" Gesichter geben.Natürlich in der Hoffnung,dass man angerufen wird.
@heili
Gut,dass es offensichtlich nicht alle mitbekommen haben.