Rostock: Aktuelle Infos über den WAP-Ticker

Rostock Support Crew 29.06.2007 01:55 Themen: Antifa
Aktuelle Informationen über die Proteste in Rostock erfahrt ihr über den WAP-Ticker. Wie ihr ihn benutzen könnt, erfahrt ihr hier...
Der WAP-Ticker:
Alles was ihr braucht ist euer Handy, wenn dies nicht älter als 5 Jahre alt ist, kann es WAP. Ihr stellt nun eine Verbindung mit dem INTERNET her - vielen wird das schon aus versehen passiert sein, wenn ihr einfach nur den falschen Knopf gedrückt habt. Schaut also nach ob ihr in eurem Handy irgendwas findet, was nach 'online', 'Internet' oder nach 'WAP' klingt (Sollte das nicht der Fall sein, schaut im Benutzerhandbuch eures Handyhersteller nach).
Irgendwo könnt ihr eine Adresse eingeben, welche Seite ihr anwählen könnt. Dort tragt ihr ein: http://ticker.hopto.org Wenn ihr die Seite aufruft, lest ihr dann, die aktuellsten Informationen die es rund um den Naziaufmarsch gibt.

Warum sollte ich den WAP-Ticker benutzen, ich kann doch auch das Infotelefon anrufen?
Natürlich könnt ihr auch das Infotelefon anrufen, nur ist das erstens recht teuer und zweitens ist die Wahrscheinlichkeit, dass gerade besetzt sein wird recht hoch. Alles war ihr sonst über das Infotelefon erfahren würdet steht auch im Ticker!

Wie über das Handy ins Internet, dass ist doch so teuer...
Als Faustregel gilt: 1x mal anrufen und eine Minute mit dem Infotelefon reden ist genauso teuer, wie 10x den Ticker abrufen. Dort wird nämlich nur Text übertragen und da die Abrechnung kilobyteweise erfolgt (also nach der Menge der übertragenden Daten) ist das extrem kostengünstig.

Kann jemand mitkriegen, dass du unsere Seite angesurft hast?
Im Prinzip schon, allerdings weiß das nur dein Handyprovider. Wenn du das Infotelefon anrufen würdest, wird deine Rufnummer und Gerätenummer deines Handy automatisch mit übertragen. Die Polizei müsste also nur schauen, wer bei dem Infotelefon anruft und hätte deine Identität, Den WAP-Ticker zu überwachen bringt gar nix, denn dort wird nur die IP-Adresse deines Providers (weil du einen sogenannten Proxy-Server benutzt) übertragen. Eine Rückverfolgung ist damit praktisch unmöglich.
Ab wann der WAP-Ticker geschaltet?
Ab Samstag Mittag. Bei Bedarf auch früher...
Und was soll ich am Samstag genau tun?
Den Naziaufmarsch verhindern was sonst!
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Ergänzungen

Nicht ganz anonym

techniker 29.06.2007 - 13:07
... Nur eine kleine Ergänzung:
Die Daten, welche Person den Ticker abgerufen hat, werden bei den Handyanbietern gespeichert und sind natürlich für die Repressionsorgane einsehbar - die Benutzung ist deshalb nicht völlig anonym.

WAP auch zurückverfolgbar!

is doch egal 29.06.2007 - 13:30
Achtung: WAP ist NICHT! unmöglich zurückverfolgbar wie im Artikel beschrieben!

Mag sein, dass es aufwendiger ist, als die Rückverfolgung von Anrufen beim Infotelefon.

Allerdings legen Proxies wie der beim Handyprovider wahrscheinlich auch Logs an, über die dann herausgefunden werden kann, welches Handy die Seite abgerufen hat. Vielleicht ist der Zugriff darauf auch nicht schwieriger, als auf die angerufenen Nummern, da auch Internetprovider in manchen Fällen gegenüber der Polizei auskunftspflichtig sind. Und das gilt auch für WAP und UMTS und was sonst noch übers Handy an Internetdiensten läuft - sonst könnte mensch ja grundsätzlich über das Handy anonym ins Internet.

Wer sich allerdings darüber beim WAP Sorgen macht, sollte sowieso kein Handy in Rostock einschalten oder eingeschaltet haben, da er sich damit in das Rostocker Netz des Handyproviders einloggt und so wahrscheinlich auch Datenspuren hinterlässt!

Also jetzt keine unnötige Panik bei WAP aber sonst eh zu sorglos Handy dabei haben.

Wesentlich schwerer rückverfolgbar

Unwichtig 29.06.2007 - 16:14
Im Gegensatz zu Telefonanrufen lassen sich Aufrufe von Websites -- egal welcher Art -- nur schwer ermitteln, wenn man nicht an der Quelle sitzt. Soll heißen, dass die Behörden Zugriff auf die RAW Logs oder vergleichbares bräuchten, und den haben sie i.d.R. nicht. Bei Mobilfunk lässt sich das schneller einrichten, weil die deutschen Provider sehr kooperativ sind bzw. mit einfachen rechtlichen Mitteln dazu genötigt werden könnten.
Wenn jedoch ein Server, und so mache ich es zumindest, in der Schweiz oder am besten noch in einer beliebigen Bananenrepublik steht (Karibik, Pazifik, Südostasien usw.), möchte ich sehen, wie eine deutsche Behörde an die Zugriffsdaten herankommt. Man müsste alle Anfragen am DE-CIX filtern o.ä, und das ist keine Maßnahme sondern ein schwerwiegendes Datenschutzverbrechen :-).
Also WAP halte ich in diesem Fall für wirklich sinnvoll, auch wenn man sich bei einem deutschen Handyprovider und womöglich einem deutschen Serverhost (hopto.org?) nicht 100% auf meinen Rat verlassen sollte.

zu den Unsicherheiten

nein, das muss nicht ausgefüllt werden 29.06.2007 - 16:34
Ich glaube was der Autor des ursprünglichen Textes damit ausdrücken wollte ist folgendes: Bei WAP fallen die Userinfos bei den Proxys der Provider an, aber nicht an der Leitung des WAP-Servers. Des WAP-Server können die Bullen von früh bis abends abhören ohne an Infos zu kommen, wer den abruft. Das ist ein kleiner Vorteil beim Schutz der Privatsphäre und für die Bullen ist es ein erheblicher Mehraufwand gegenüber einer einfachen Abhörmaßnahme, wenn es für sie auch nicht unmöglich ist. Beim Infotelefon hingegen gibts gar keinen Schutz.

Übrigens sollte die Szene im Allgemeinen ihren Umgang mit elektronischer Kommunikation überdenken und damit meine ich nicht diese einzustellen. Das ist viel zu praktisch um darauf verzichten zu können, die Vorteile überwiegen eindeutig den Nachteilen. Es muss den Leuten aber klar sein, was sie tun, weil nur so vermeiden sie kompromittierendes Verhalten. Um zu verstehen welche Folgen eine Handlung hat, muss man sich damit befassen, was auch dazu führt, dass die Leute sich mit Technik auseinandersetzen müssen. Der Unterschied besteht darin eine Datenspur in größe eines Trampelpfades zu hinterlassen oder in der Größe der A10.
Leider wird diese Diskussion hier wahrscheinlich zu genau dem Gegenteil führen. Statt sich damit zu befassen und seine Handlung entsprechend sinnvoll zu gestelten, wird WAP abgelehnt und statt dessen lieber beim Infotelefon angerufen. WAP könnte ja unsicher sein, ausserdem ist es was neues und das ist eh schon mal verdächtig. Dass direkte Anrufe ungeschützt sind, ist dann auch kein Argument mehr. Das ist ähnlich wie die Benutzung von PGP, wo ich immer wieder bei Vorträgen hören muss, dass man PGP nicht benutzt, weil es ja unsicher sein könnte. Statt dessen schreibt man seine Emails lieber unverschlüsselt, die sind es dann definitiv.

Darum WAP

kohdah 29.06.2007 - 23:14
WAP is ganz praktisch, weil es eben auch ältere Handies unterstützen. Is ja vielleicht nicht jedeR so drauf sich jedes halbe Jahr n neues zu kaufn.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Wieso WAP ??? — User