Bullen drohten G8-Gegner mit Vergewaltigung

BarttheSonofHomerSimpson 28.06.2007 13:41 Themen: G8 G8 Heiligendamm Globalisierung Medien Repression Soziale Kämpfe
Der G-8-Gipfel wird für die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern ein juristisches Nachspiel haben.Demonstrantinnen berichteten, sie seien von Beamten sexuell belästigt worden. Polizisten hätten ihnen bei Personenkontrollen gezielt in den Schritt gefasst. Manche hätten mit Vergewaltigung gedroht. Wiederum andere berichteten, dass sie sich splitternackt ausziehen mussten. Einer Frau, die menstruierte, sollen die Tampons verweigert worden sein.
Zu mehr Polizei, schicke ich dir mal anbei diesen netten Bericht: Bei Anti-G8-Protesten sollen Beamte Frauen Vergewaltigungen angedroht haben. Protestler mussten sich ganz entkleiden, so Anwälte.
Der G-8-Gipfel wird für die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern ein juristisches Nachspiel haben. Globalisierungskritiker und Anwälte des Republikanischen Anwaltsvereins (RAV) haben am Dienstag bei einer mehr als sechsstündigen Anhörung erklärt, dass sie gegen die "massive Polizeigewalt" während der Protestwoche gegen den G-8-Gipfel Anfang Juni in Heiligendamm juristisch vorgehen werden. "Um politischen Protest einzuschränken, wurde der Rechtsstaat faktisch außer Kraft gesetzt", sagte Peer Stolle vom RAV. Das dürfe nicht hingenommen werden.
Demonstrantinnen berichteten, sie seien von Beamten sexuell belästigt worden. Polizisten hätten ihnen bei Personenkontrollen gezielt in den Schritt gefasst. Manche hätten mit Vergewaltigung gedroht. Wiederum andere berichteten, dass sie sich splitternackt ausziehen mussten. Einer Frau, die menstruierte, sollen die Tampons verweigert worden sein.

Ein weiterer Zeuge berichtete von der Durchsuchung eines Busses, bei der ein anderthalbjähriges Kleinkind erkennungsdienstlich behandelt worden sei. Die Beamten hätten das Kind so lange auf die Straße gesetzt, bis sie ein brauchbares Foto machen konnten. Zudem hätten Beamte Pfefferspray auf Demonstranten gesprüht, die zwischen Vermummten und Einsatzkräften schlichten wollten. Einem Mann aus Potsdam, der durch einen Wasserwerfer schwere Augenverletzungen erlitten hatte, habe die Polizei die medizinische Versorgung verweigert.

Auch von "entwürdigenden Zuständen" in den Gefangenensammelstellen sprachen die Anwälte. 20 oder mehr Leute seien in fünf mal fünf Meter großen Käfigen in "Langzeitgewahrsam" genommen worden, berichtet RAV-Anwältin Ulrike Donat, die zahlreiche Betroffene vertritt. Neonlicht habe das Schlafen unmöglich gemacht, außerdem hätten die Gefangenen nur wenig Essen bekommen. Die Polizei habe mit Guantánamo-Szenarien gearbeitet, um abzuschrecken, sagte Donat. "Wir hatten weniger Platz als Legehennen", kritisierte eine Betroffene.

Donat beklagte, dass vielen ihrer Kollegen der Zugang zu den Sammelstellen verwehrt worden sei. Den Insassen sei erzählt worden, dass kein Anwalt greifbar sei. Den Anwälten, die vor den Sammelstellen ausharrten, sei wiederum mitgeteilt worden, dass ihre Mandanten nicht aufzufinden seien. Den festgenommenen Demonstranten sei zu jedem Zeitpunkt rechtlicher Bestand verweigert worden.

Ihre Kollegin Christina Clemm, die einen im Schnellverfahren zu 10 Monaten Haft verurteilten Demonstranten verteidigte, zeigte sich empört über die Richter. Ihrem Mandanten sei vorgeworfen worden, fünf bis sieben Gegenstände auf Polizisten geworfen zu haben. Dafür habe es jedoch nur einen Beamten als Zeugen gegeben. Und der habe weder etwas zu Zeit und Ort noch zum Tatverdächtigen sagen können.

Zwei Vertreter der Kavala, der für den G-8-Gipfel ins Leben gerufenen Polizeisondereinheit, waren als Zuhörer bei der Anhörung dabei. Zu den Vorwürfen wollten sie sich jedoch nicht äußern. Sie verwiesen auf den Innenausschuss, der heute in Schwerin tagt. Mit dem Innenministerium sei ausgemacht, vorher keine offizielle Stellungnahme abzugeben.

Peter Ritter, Innenexperte der Linksfraktion in Mecklenburg-Vorpommern, rechnet erst für Ende August nach den Sommerferien mit konkreten Ergebnissen. Was bisher an Vorwürfen gegen die Polizei laut wurde, bezeichnete er als "in diesem Ausmaß erschreckend". Ob die größte Oppositionspartei im Schweriner Landtag einen Untersuchungsausschuss beantragen werde, hänge jedoch vom Abschlussbericht des Innenministeriums ab.
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Ergänzungen

Bei der Taz geklaut

Regina 28.06.2007 - 15:12
Ab dem dritten Absatz entspricht dieser Artikel wortwörtlich dem Artikel "Massive Übergriffe" aus der TaZ vom 28.06.07, Printausgabe, Seite 2.
Dies sollte im Beitrag kenntlich gemacht werden. Schließlich haben independent JournalistInnen schon viel früher über die Polizei-Repression und massiven Mißhandlungen durch die Polizei berichtet, als die opportunistischen Schreiberlinge von der Taz, die während des Gipfels schön brav die Klappe gehalten haben, damit sie auch die feiste Presse-Bewirtung in Heiligendamm mitnehmen konnten!

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Polizei droht G8-Gegnern mit Vergewaltigung

korrektur 28.06.2007 - 14:28
klingt zwar immernoch nach B**D aber doch minimal seriöser, der Rest vom Artikel ist ja vollkommen in Ordnung.

Orgien der Gewalt

bekannt 28.06.2007 - 17:18
Nachdem allerseits eine befriedigende Diskussion ueber autonome Steineschmeisser, ich habe keine 'Ahnung wer das sein soll, gefuehrt worden ist, kommen die Uebergriffe der Polizei auf DemonstrantInnen fast wie Banalitaeten rueber. Das ist das, was große Demonstrationen zu verhindern lernen sollten. Ersten wird die StaatsGEWALT schnell relativiert, zweiten wird das eigentliche Thema einer (Anti)Demonstration gaenzlich in den Hintergrund verschoben.

Glueckwunsch an alle die trotz der Umstaende ihr Moeglichstes getan haben um ihren Protest gegen die Neokolonisation und Globalisierung durchzusetzten. In der Reihen der Bullen, Presse und Politik scheint das Thema Globalisierung eher einer "persoenlichen" Machtdemonstration gleich zukommen, weshalb mensch sich nicht zu Unrecht an das dritte Reich erinnert fuehlt. Die Polizei, die Presse, die Politik und das Kapital agieren ausschliesslich im eigenem existentiellem Interesse!

Aber gerade Erfahrungen welche nicht so spektakulaer fuer die "braune" Masse sind sollten berichtet, diskutiert und weiter vermittelt werden und anstatt der geforderten Abgrenzung von autonomen Kravallheinis sollte der Fokus auf politische und polizeiliche Gewalt und ihre Luegen gerichtet werden.

Wir leben in einer christlichen Kultur und Gewalt gehoert nicht zu den Geflogenheiten unserer Gesellschaft, das braucht sich auch nicht zu aendern. Um so wichtiger ist es, extrem darauf hinzuweisen wie gezielt die Staatsschuetzer Gewalt als Mittel zum Zweck einsetzen und dabei ueber die Wirkung von Gewalt genau Bescheid wissen.

POLIZEILICHE GEWALT IST NIE DIE MEHR ODER WENIGER BERECHTIGETE ANTWORT AUF AUTONOME GEWALT!

POLZEILICHE GEWALT IST DER AUSDRUCK EINER MACHT UND EINES MACHTWILLENS DER SICH DURCHAUS MIT IHREN FASCHISTISCHEN VORGAENGERN MESSEN KANN.

ALLES ANDERE IST EIN INZENNIERTES THEATER FUER DIE MEDIEN. POLIZISTINNEN SIND AUCH NUR MENSCHEN!

sinnlose überschrift

egal 29.06.2007 - 13:50
"Bullen drohten G8-Gegner mit Vergewaltigung"? wer schon in der sprache nicht in der lage ist frauen miteinzubeziehen, der kann natürlich auch nicht checken, das diese überschrift total banane ist. richtig wäre gewesen "Bullen drohten G8-Gegnerinnen mit Vergewaltigung" - nicht nur, weils ganz konkret einfach nur frauen waren, die betroffen sind, sondern auch weil es gesellschaftliche realität ist, das meist frauen die betroffenen und männer die täter sexueller gewalt sind...