WR: Kundgebung ggn.Rechts + Naziaktivitäten

Jugendantifa Harz 26.06.2007 09:16 Themen: Antifa
Für den 23.06.07 hatte der nicht-rechte Verein „Augen Auf im Harz e.V.“ eine Demonstration durch Wernigerode angemeldet. 500 TeilnehmerInnen wurden angemeldet. Schließlich fanden sich nur 50 Menschen (laut Polizeizählung am Bahnhof: 36) ein, um unter dem Motto „Wer schweigt, stimmt zu“ durch Wernigerode zu demonstrieren. Auch NPD und JN hatten mit Mobilisierungsschwierigkeiten zu kämpfen. Ein angemeldeter Aufmarsch für 300 TeilnehmerInnen wurde bereits im Vorfeld abgesagt. Stattdessen wurden 13 Nazis vorläufig festgenommen...
Was (nicht) ging

Für den 23.06.07 hatte der nicht-rechte Verein „Augen Auf im Harz e.V.“ eine Demonstration durch Wernigerode angemeldet. 500 TeilnehmerInnen wurden angemeldet. Schließlich fanden sich nur 50 Menschen (laut Polizeizählung am Bahnhof: 36) ein, um unter dem Motto „Wer schweigt, stimmt zu“ durch Wernigerode zu demonstrieren. Schon früh zeigte sich, dass eine Demonstration unter diesen Umständen nicht den gewünschten Effekt erzielen würde – nämlich die Nazis dort anzugreifen, wo sie es am wenigsten erwarten. Im Vorfeld wurde die gesamte Route der antifaschistischen Demonstration in der lokalen Presse veröffentlicht und somit die Sicherheit der Demonstrierenden massiv gefährdet, zumal die regionale Naziszene bereits Gegenaktivitäten angekündigt hatte. So entschieden die Veranstalter kurzfristig, eine spontane Demonstration durch die Innenstadt Wernigerodes anzumelden und in Sicht- und Hörweite zu einer mehr als schlecht besuchten Nazimahnwache in der Innenstadt eine Kundgebung durchzuführen. Diese zog die Aufmerksamkeit zahlreicher PassantInnen und TouristInnen auf sich. Durch Redebeiträge, Flugblätter und Transparente wurde auf das Anliegen der DemonstrantInnen und die Situation im Harz aufmerksam gemacht. Außerdem wurden der ebenfalls anwesende NPD-Kreisvorsitzende und Landesgeschäftsführer Sachsen-Anhalts, Matthias Heyder aus Elbingerode und der stellvertretende JN-Vorsitzende Sachsen-Anhalts, Michael Schäfer aus Wernigerode geoutet.

Nazi-Aktivitäten

Michael Schäfer hatte als Reaktion auf die antifaschistische Demonstration einen Aufmarsch mit 300 TeilnehmerInnen durch die Innenstadt Wernigerodes angemeldet. Doch schon am 21.06.07 sagten die Nazis ihre Demonstration wieder ab, wahrscheinlich aufgrund mangelnder Unterstützung von außerhalb. So konnten nicht mehr als 20 überregional zusammengetrommelte Nazis gesichtet werden, wovon 13 bei ihrem nicht sichtbaren „kreativen Widerstand“ gegen die antifaschistische Demonstration festgenommen wurden.

Polizei und Staatsschutz

Wie sich später heraus stellte, hatten die Veranstalter der Anti-Nazi-Demonstration bereits im Vorfeld mit polizeilicher Repression zu kämpfen. So wurde die ursprüngliche Route um mehr als 3⁄4 in ihrer Strecke gekürzt, während den Nazis die Innenstadt für ihre braune Propaganda zur Verfügung gestellt werden sollte. Aufgrund von „Ausrutschgefahr“ wurde das Verteilen von Flugblättern durch Auflagen verboten. Mehr als 500 Beamte waren im Einsatz, sogar aus Bayern und NRW wurde im Vorfeld Verstärkung angefordert. Festnahmen (soweit bekannt) gab es keine. Schikanös wurde auch das aggressive Auftreten mehrerer Staatsschützer aus dem Umfeld der Polizeidirektion Halberstadt beschrieben. So kam es abseits der Geschehnisse zu mehreren peinlichen Darbietungen. Wie bekannt wurde, sollen mehrere Jugendliche unter dem Vorwurf der „Sachbeschädigung“ kontrolliert und fotografiert worden sein, weil sie einen Naziaufkleber unkenntlich machten – ein typisches Beispiel von Zivilcourage von Seiten übereifriger Staatsschützer und einige Namen und Adressen mehr für die Kartei. Außerdem wurden Fahnen und Transparente angereister DemonstrantInnen völlig ohne Grund beschlagnahmt. Sowohl Vertreter des „Bürgerbündnis für Weltoffenheit und Demokratie“ Wernigerode als auch der Jusos wurden noch vor Ort über diese Vorfälle informiert und drückten ihr Unverständnis aus.

Fazit

Es ist festzustellen, dass sich vermehrt Jugendliche auf unterschiedlichste Art organisieren, um gegen den rechten Terror im Harz aktiv zu werden. Leider wurde im Vorfeld der Demo von Seiten der Veranstalter nur sehr spärlich mobilisiert. Dies führte dazu, dass bundesweit und regional nur sehr wenig Menschen an der Demonstration teilnahmen. Als emanzipatorische Linke sollten wir es nicht nötig haben, uns die Dinge schön zu reden und unsere Schwächen zu kaschieren. Das die Geschehnisse gemeinsam nüchtern reflektiert werden müssen, sollte allen Beteiligten klar sein. Trotzdem scheint der vergangene Sonnabend den Nazis um NPD und JN deutlich missfallen zu haben. Dies zeigt sich schon allein an den gereizten Reaktionen der Naziszene und deren Drohungen im Internet, alternative und linke Jugendliche aus dem Umfeld des Vereins „Augen Auf“ zu besuchen. Wir solidarisieren uns hiermit ausdrücklich mit den Betroffenen und erinnern: Auch Nazis haben Namen und Adressen! Es ist daher nicht auszuschließen, dass diese in Zukunft verstärkt aus ihrer Anonymität gerissen werden.
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Ergänzungen

Outing/Mangelde Soli

Wernigeröder 26.06.2007 - 10:26
Ich war bei der Demo und hatte mir wirklich mehr erhofft ... beim nächsten mal vielleicht.

Es ist schikanös, dass man uns nicht in das Wohngebiet gelassen hat, weil dort einige Nazias sein sollten.

(konstrucktive) Kritik:

Warum Heyder und Schäfer outen. Diese beiden begeben sich freiwillig in die Öffntlichkeit. Traten zur Wahl an und geben Interviews für die Presse?
Ist das nicht kontaproduktiv ... Meinungen?

Der lächerlich machende Artikel in der Volksstimme und die Mangelde Solidarität des Bürgerbündnis und der Jusos sind ein weiteres Thema was besprochen werden solte.

sichergestellte sachen am bahnhof

einer der betroffenen 26.06.2007 - 12:03
am bahnhof wurde von mehren von außerhalb anreisenden antifas sachen sichergestellt durch die beamten vorort,gründe der sicherstellung waren fadenscheinig und pure schikane,da es einsatzkräfte waren die auch beim g8 eingesetz waren.

sichergestellte sachen waren transpi mit der aufschrift "nazis den arsch versohlen" kein grund warum dieses sichergestellt wurde ,desweitern winkelemente mit den maßen 40 cm lang und im durchmesser 2,5 cm mit roten oder schwarz-roten stoff dran,wurden sichergestellt da wir die ja nur nehmen wollten um damit zu schlagen,ein satz handschuhe mit verstärkten fingerschutz!!

nach meinen nachfragen in wernigerode;wo die sachen seit gestern ja abgehollt werden können(haha wie witzig-danke für die blöde auskunft du einsatzleiter der kein plan hat;bekam ich gerade die antwort die sachen werden nun nach halberstadt zum fk4 geschickt und da weiter bearbeitet.

mal schnell beim fk4 angerufen und schau an die wissen von gar nix,wollen sich nun aber kundig machen was damit ist...

wie immer schöne hinhalte taktik der polizei,aber keine angst wir haben davon noch genug!



wenn ihr bullen mal bei den nazis so kontrollieren würdet,aber nein wir sind ja alle terroristen und die nazis die "guten"!


heut ist nicht alle tage wir kommen wieder keine frage!

nazis von der straße fegen!!!!!!!!!!

Meinung

Teilnehmer 26.06.2007 - 13:09
@ Wernigeröder:

Wie kommst du darauf? Die Veranstalter (Augen Auf) habne freiwiliig auf 'ne Latschdemo durch's Stadtfeld verzichtet, wiel abzusehen war, was da passieren würde. Außerdem: Mit 40 Leuten war es wohl weitaus sinnvoller, den Nazis ihre "Friede-Freude-Eierkuchen"-Mahnwache in der Innestadt zu versauen. Hat ja auch gewirkt (siehe Nationaler Beobachter).

Warum Heyder und Schäfer outen? Die Beiden stellen sich in der Öffentlichkeit so dar, wie sie gern wahrgenommen werdne würden. Deshalb war es umso wichtiger, über ihre sonstigen Aktivitäten aufzuklären und den Bürgern Wernigerodes klar vor Augen zu führen, mit wem sie es zu tun haben (zB. Beteiligung Heyders an der Abschussliste "RedWatch Deutschland" und Schäfers Beteiligung an den Übergriffen auf mehrere Demonstrationen!). Was daran kontraproduktiv sein soll, bleibt mir doch ein wenig rätselhaft.

An die Leute von "Augen Auf": Nicht den kopf hängen lassen! Bei einer besseren Organisation kommen auch deutlich mehr Leute! Setzt euch früher mit Antifas aus eurer Region in Verbindung, mahct Infoveranstaltungen, organisiert Konzerte... So 'ne Demo durch 'ne Nazihomezone lässt sich nicht von einem Tag auf den Anderen auf die Beine stellen!

Zu den Bullenschikanen....

Red 26.06.2007 - 23:09
Zu den bullen nochmal....

Das was da am bahnhof los war, war reine willkür!

die gründe warum gewisse sachen konfestiert wurden:


Transpi " Nazis den Arsch versohlen " <<< Aufruf zur gewalt! ( ganz bestimmt !!! )

Winkelemente oder auch Knüppel wie die Beamten vor ort gesagt haben: KNÜPPEL halt SCHLAGstock.... EIN GEGENSTAND mit den MENSCHEN VORSÄTZLICH VERLETZT werden können.

Eine Fahnenstange aus ALU wurde ebenfalls beschlagnahmt aus den selbigen gründen der Winkelemente.

Handschuhe.... dies hab ich leider nicht erfahren aber denk mal die bullen dürfen als einzigstes handschuhe bei minus 5 grad tragen ;)

Die Massiven vorkontrollen waren auch unnötig, aber die Polizei hatte ihren spaß mensch hat es gemerkt als herr Sherriff sagte: ihr seid die ersten ihr dürft euch gleich alle mal Anstellen und immer in 3er gruppen weiterlaufen wenn ihr dazu aufgefordert werdet.... ( mit nem fetten grinsen im Gesicht )


Desweiteren wer sich vom versammlungsplatz entfernte ( auf ne bank setzen ) und dann wieder zum versammlungsplatz wollte oder zum Kiosk ( um kaffee zu trinken ) Musste sich JEDESMAL aufs neue einer Kontrolle unterziehen egal ob man 2 oder 3 mal bei dem Selben beamten war...
warum? WIR KÖNNTEN JA WIEDER WAS MIT SCHMUGGELN!!!!
Schwachsinnig!

ach und bevor ich es vergesse...
Die Beamten der Polizei ( BFE, BGS oder wer auch immer von denen in grün )
haben auch Gezielt die Alternativen provoziert mit Sprüchen wie " Ey du/ihr VÖGEL, bleibt stehen! "
oder " So ein KINDERGARTEN hier wegen euch idioten muss ich jetz hier sein "
das waren vermutlich ein paar von den Beamten die in ROSTOCK auf der G8-WARM-UP demo waren und dort die Krawalle provoziert haben!

an dieser Stelle Fehlverhalten an die Polizei!

SIND WIR NICHT ALLE EIN BISSCHEN § 129 A !?

Kontra für Bürgerbündniss:
Ich weis nun nicht woran es gelegen hat aber 50 Leute nur is Traurig!
wenn man bedenkt letztes jahr mit 1000 leuten ( Antifa Mobilisierte )
einen Zug durch WR veranstaltete.
Aber ich Spekuliere darauf hinaus das Mangelnde Kommunikation das Problem ist/war.
Ändert dies und dann sehen wir uns Nächstes Jahr wieder!

P.s. baut eure Homepage mal besser man könnte denken kommt von irgendwelchen Hobby Nazis

ja soviel dazu...


we comming 2008!

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Antifa?

Antifaschist.LG 26.06.2007 - 13:01
Von der Mobilisierung hat man leider kaum was mitbekommen.
Wo gibt es denn Antifa-Gruppen in dem Gebiet?

Das Ding ist ja wohl noch nicht ausgefochten..

iiiiiiiiiiiiii

xjesusx 26.06.2007 - 14:43
mit ner sponti neben dem lauti und nem transpi gehn wir zum deli plenum.

lol

belustigt 27.06.2007 - 21:58
36 Leute ... mann oh mann, wie kann denn sowas passieren ... peinlich.

@ LOL

Red 28.06.2007 - 00:41
Sag nich peinlich hättest mal dein arsch bewegt und wärst dagewesen statt jetz hier rum zu lachen wären wir 1 mehr gewesen

aber nööö immer schön zuhause bleiben und Kritik ablassen oder andere leute auslachen....


tz tz tz stino!