Berlin: Prozeß gegen Christian und Leila

Linke Fenner 22.06.2007 19:19 Themen: Antifa Repression
Viel neues gabs nicht, es wurdedas alte Urteil verlesen und Filme wurden gezeigt das lka war diesmal nicht da.
Am 26.6. geht weiter, dann mit codierten Zeugen, Turmstraße 91 9 Uhr Raum 820.
Christian sitzt seit dem 14.6. wieder im Knast und freut sich sicher wenn ihr kommt.
AM 21.6. begann in Berlin Moabit in der Turmstrasse 91 der Berufungsprozeß gegen Leila und Christian, zum zweiten Mal, nach dem beim 1. Versuch am 22.3. beschlossen worden war diesen erst mal zu verschieben.
Um es gleich vorwegzunehmen der Prozeß endete heute noch nicht und der Freispruch läßt weiter auf sich warten.

Erstmal die Vorgeschichte :

Christian war vor ein paar Jahren wegen eines angeblichen Steinwurfes in Richtung eines Naziaufmarsches zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden und dann wegen Aktivitäten gegen den Naziaufmarsch am 1.5.2004 zu noch mal 3 Jahren, ohne Bewährung, wogegen er Berufung einlegte.
In Dresden wurde er dann im Februar festgenommen wegen eines angeblichen Flaschenwurfes Richtung Nazis/Polizei und saß 11! Monate in U-Haft bis er im Januar am 7. Prozeßtag des Dresdenprozesses die Berufung gegen den 1.Mai –Prozeß zurücknahm.
Bei diesem Prozeß hatten ProzeßbeobachterInnen den Eindruck das der Prozeß eher vom LKA und dem Staatsanwalt Fenner geleitet wurde und nicht von der Richterin Dr. Linke.
Es ging bei der damaligen Einigung im Januar anscheinend um einen Ausgleich verschiedener Interessen (mensch könnte es auch Erpressung nennen):
Die Richterin wollte einfach den Prozeß los sein, der Staatsanwalt wollte einfach einen Schuldspruch und vor allem das andere Urteil zum 1.5. abgesichert haben und wir wollten Christian aus dem Knast mit den U-Haftbedingungen raus haben, bevor auch er am Medikamentenskandal stirbt.


Der Prozeßtag heute:

Der Prozeß begann kurz nach neun und es dauerte mehr als eine halbe Stunde bis das Urteil vom vorletztem Januar komplett verlesen war: 1 Jahr für Christian ohne und 7 Monate für Leila mit Bewährung, weil die codierten vermummten Beamten ja so glaubwürdig waren obwohl sie die Festnahme der beiden ganz anders beschrieben haben als andere Polizisten.
Nachdem sich dann die beiden Angeklagten vorstellen mußten wurden ab 5 vor 10 Filme gezeigt auf denen aber kein Flaschenwurf zu sehen ist. Grade bei einen längerem Film der beide angeblich kurz vor und nach dem vorgeworfenem Flaschenwurf zeigt fehlen die zwei Minuten in denen die Flasche geflogen sein soll.
Die Verteidigung beantragte den Film ganz zu bekommen der Richter vertagte seine Entscheidung darüber.
Um 11:15 war der erste Prozeßtag (ohne LKA oder Bereitschaftspolizei) dann auch schon zu ende.


Sonstiges:

Der Richter fragte am Anfang ob es denn für Christian, der seit dem 14.6. im Knast sitzt, Freigang gäbe: erst nach Abschluß des Prozesses; und am Ende sagte er es sei nicht nötig ihm Handschellen anzulegen.
Er scheint sozialer zu sein als die Sozialarbeiter die sich im Knast um Christian „kümmern“ und: ihm davon abraten sich von seiner Anwältin vertreten zu lassen und ihm sagen es bringe nichts wenn er sein Abi nachmacht.

Am 26.6 geht um 9 Uhr in der Turmstraße 91 Raum 820 weiter, wahrscheinlich mit codierter Polizei .


Zum Schluß das Letzte
Im Verhandlungsraum wurde zwar ein Zettel auf dem Filmen verboten stand gesehen aber ein Hinweis auf die Videoüberwachung konnte nicht gefunden werden.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Hier ein paar Infos...

Levold 22.06.2007 - 21:18
...von jemandenm, der mit der Soligruppe nichts zu tun hat.
 http://www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,2101263
Der Link bezieht sich auf den Mediskandal. War ganz einfach über die Soliseite zu finden.
Und besser jemanden, der einen mit einem schlechten Schreibstil unterstützt als gar keine Solidarität.

was noch im artikel fehlt

sollte egänzt werden 22.06.2007 - 21:32
z.B.:

Übernehme auch DU eine Patenschaft für
Christian Sümmermann

Am 14. Juni 2007 hat Christian eine Haftstrafe von 40 Monaten angetreten. Um ihm auch im Knast weitere politische Arbeit und ein angenehmes Leben zu ermöglichen, wird Geld gebraucht.

Christian ist ein langjähriger linksradikaler Aktivist mit einem entsprechenden Vorstrafenregister. Seine aktuelle Haftstrafe beruht auf zwei Verurteilungen wegen Landfriedensbruch bei der aktiven Verhinderung von Neonaziaufmärschen in den Jahren 2000 und 2004.

Christian hat seine Strafverfahren in den letzten Jahren trotz hoher Haftandrohungen immer politisch und konfrontativ geführt. So standen nicht seine Reue oder genaue Tatumstände im Vordergrund der Gerichtsverhandlungen, sondern vielmehr illegale Polizeipraxis, staatsanwaltschaftliche Rechtsbrüche und politische Justiz.
Die Verselbstständigungstendenzen des Berliner LKA und der Ausbau zu einem unkontrollierbaren Billig-Geheimdienst konnten am Fallbeispiel Christian in die Öffentlichkeit gezerrt werden. Eine offensichtliche Verquickung von Staatsschutz, Staatsanwaltschaft und einer gefügigen Gerichtsbarkeit sorgten für viel Aufsehen. Das alles spielt auch für andere Strafverfahren eine große Rolle.

Christians unfreiwillige Aufenthalte in Untersuchungshaft bzw. die mangelhafte therapeutische Betreuung seiner Hepatitis-C Erkrankung veranlassten seinen Unterstützerkreis das Thema Gesundheit und Menschenrechte im Knast ebenfalls in den Fokus zu rücken. Dass Todesfälle im Knast plötzlich als Folge korrupter Schließer und verdeckter Misstände gelten, ist auch dieser Arbeit geschuldet. Christian konnte aufzeigen, dass mit ein bisschen Solidarität von außen, die entrechteten Gefangenen sich auch selbst zur Wehr setzen können.

Christian will sich auch weiter politisch betätigen. Auch DU kannst es ihm ermöglichen.

Pate/in wird, wer monatlich 10 Euro spendet. Wenn ihr uns zusätzlich per Mail über eure Patenschaft informiert, können wir euch während der Haftzeit jeweils über den aktuellen Stand informieren

Überweisungen an:

Kontonummer: 1591 9683 00
Stichwort: Patenschaft Christian
Kontoinhaberin: ssb e.v.
Bankname: SEB berlin
Bankleitzahl: 1001 0111
Swift/BIC: ESSE DE5F 100
IBAN: DE61 1001 0111 15919 683 00


Kontakt zum UnterstützerInnenkreis:  soligruppe@no-log.org
Infos zu Christians Verfahren, LKA, Knast und Justiz:  http://freechristian.gulli.to

wurde auf der Christian-soli-seite gefunden, wo mensch auch infos über den Medikamentenskandal in den Berliner Knästen finden kann.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 5 Kommentare an

schlechter artikel — bedalvkv

Anti-Repressions Demonstration in München — RevolutionäreAntifaschisten/innen