Der Zapatismus ist angekommen - 1

Co.lectiu Zapatista 'El Caragol' 20.06.2007 08:44 Themen: Biopolitik Globalisierung Soziale Kämpfe Weltweit
Die "Andere Kampagne" hat den Rahmen ihrer traditionellen europäischen UnterstützerInnengruppen gesprengt: In Spanien beziehen mehrere Gruppen ihren ökologisch-ökonomischen Kampf auf die Zapatistas (Teil 1) und in italien hat die neugegründete Partei der Europäischen Linken die Sexte Erklärung unterzeichnet und unterstützt die "Otra" "bedingungslos" (Teil 2).
BIEN VENID@S ZAPATIST@S - TEIL 1
VERTEIDIGUNG DER REGION VALENCIA IN ANLEHNUNG AN DEN APELL DER EZLN ZUR VERTEIDIGUNG VON LAND UND TERRITORIUM
Zur "Anderen Kampagne" und Zapatismus siehe:
www.gruppe-basta.de -  http://projekte.free.de/bankrott/links.html - www.chiapas.ch -
 http://www.narconews.com/otroperiodismo/de.html

VERTEIDIGUNG DES TERRITORIUMS IM LAND VALENCIA (STAAT SPANIEN)
von: Co.lectiu Zapatista 'El Caragol', XX Alternativmesse
Konföderale Solidaritätskomission mit Chiapas der Gewerkschaft CGT; 11 Juni 2007
www.feriaalternativavalencia.com

An diesem Wochenende findet in Valencia (Staat Spanien) unter dem Motto "Verteidigung des Territoriums" die XX Alternativmesse statt.
Die von den Regierungen auferzwungenen Projekte des Neoliberalismus, haben den traditionellen Anbauflächen in Valencia ein Ende gesetzt. Deshalb sehen wir es als notwendig an, die Kollektive zur Landverteidgung in Valencia mit der von der EZLN angestossenen Kampagne zu vereinen.

"Der Kampf in Verteidigung der Erde und des Territoriums ist der Kampf für das Leben und die Würde" -EZLN -

Es ist schwierig sich vorzustellen, wie die Stadt Valencia vor etwa 40 Jahren ausgesehen hat, als der Zement die Landschaften und Bewässerungskanäle noch nicht verwüstet hatte. Wenn wir für etwas beispielhaft in der Welt sind, dann für ein lebensfeindliches, ausplünderische und ethnozitäres Urbanisierungsmodell.

Trotzdem sind die Bezirks,-und autonomen Regierungen drauf stolz, ein modernes Bild zu präsentieren, das auf einer pharaonischen Architektur basiert, die die Landschaften mit riesigen Brücken und postmoderen Wahrzeichen füllt. Man konsolidiert eine populistische Politik durch Wahlversprechungen, die auf neoliberalistischen Versprechungen fussen, wie die Segelregatte 'America's Cup' oder ein künftiges Formel 1-Rennen. Beide sind angeregt und werden gesponsort von transnationalen Konzernen wie Endesa, eines der Gesichter der Plünderer von natürlichen Ressourcen in Lateinamerika.
Die Zerstörung von fruchtbarem Nutzland ist unwichtig, wenn dadurch die Marktkapazitäten des Flughafens erweitert werden. Es ist unbedeutend, dass unsere Nahrungssouveränität verloren geht; dass wir unseres lokalen Wissen über die Kultivierung von Pflanzen und der diesbezüglichen Kenntnisse verlustig gehen, während gleichzeitig Gebiete umqualifiziert werden, um die Kassen Einzelner zu füllen.

Dies ist unser armer Reichtum und dieses Modell exportieren wir als die beste Art zu leben.

Aber seit einigen Jahren hat die Zahl von Kollektiven und EinwohnerInnen, die gegen diese Spekulations,-und Urbanisierungspolitik der valenzianischen Regierung Widerstand leisten, zugenommen. So ist die Plataforma 'Compromís pel Territori' entstanden, ein Raum in dem diese wenigen Erfahrungen verknüpft werden.

In derselben Weise können wir eine Karteographie des Widerstands auf weltweiter Ebene erstellen; der Widerstandsformen in Opposition zum Plünderungskapitalismus und den Marktinteressen, die uns tagtäglich immer mehr Land und Gebiete rauben und damit die kollektive Erinnerung der Völker/Gemeinschaften:

Am 25. März 2007 hat die Zapatistische Befreiungsarmee (EZLN) von Chiapas aus, die "Kampagne zur Verteidigung der indigenen, bäuerlichen und autonomen Ländereien und Territorien" gestartet. Eine weitere Anstrengung im Rahmen der Sexten Erklärung aus den Lakandonewäldern, die auf einer Stärkung des Kampfs gegen den Neoliberalismus basieren; zunächst durch die Anerkennung und dann durch die folgende Vereinigung aller Alternativen, die in Mexiko und auf der ganzen Welt geschaffen werden und die, wie im Fall der Zapatisten, neue Formen der Lebensorganisation hervorbringen und von daher, andere POLITIKFORMEN.

Zu Beginn der Kampagne erinnerte uns Kommandantin Kelly daran, "dass für die indigenen,-bäuerlichen,-und ländlichen Gemeinschaften, Land und Territorium mehr sind, als Arbeit und Nahrungsquelle: Sie sind auch Kultur, Gemeinschaftlichkeit, Geschichte, Erbe der Ahnen, Träume, Zukunft, Leben und Mutter.
Das kapitalistische System betreibt jedoch seit Jahrhunderten Denaturalisierung; die Vertreibung von Bauern/Bäuerinnen und Indigen@s; es verändert die Struktur der Erde und verunmenschlicht sie. Die contrarevolutionäre Politik der mexikanischen und chiapanekischen Regierungen hat in den letzten Jahren verstärkt zapatistische Gemeinden geräumt und zerstört, in dem sie einerseits den legalen Apparat benutze und auf der anderen Seite Zwangsvertreibung einsetzte und in dem sie alle erdenklichen Mittel zur Spaltung und Nötigung anwandte, einschliesslich paramilitärische Gruppen.

Wir denken, dass die Verteidigung von Land und Terrotorium die verschiedenen, lokalen Kämpfe , die gegenwärtig auf allen fünf Kontinenten stattfinden, vergeschwisterlicht werden muss und dass sich der Ruf nach einer Beendigung dieses kapitalistischen Systems, das alle Sphären und Räume unseres Lebens zur Ware macht, gemeinsam erheben muss. Die "Verteidigung von Land und Territorium" ist nicht nicht zufällig das Motto der XX Alternativmesse, auf der alle politisch-sozialen und kulturellen Kollektive anwesend sein werden, die auf verschiedenen Erfahrungen und Praktiken basierend, ein anderes Land Valencia fordern, in dem die Respektierung der Erde und des Territoriums Realität sein sollen.

Deshalb fordernn wir dazu auf, sich der "Kampagne für die Verteidigung von Land und Territorium" anzuschliessen, zu kämpfen und, "jeder/jede in seiner/ihrer Weise, neue lebbareFormen zu schaffen, durch die wir die Weisheit unserer Vorfahren zurückgewinnen und durch diese wieder eine neue Lebenskunst mit Gerechtigkeit und Würde schaffen.

Comisió Confederal de Solidaritat con Chiapas de la CGT
i Col.lectiu Zapatista 'El Caragol' de València
XX Fira Alternativa de VAlència, 8, 9 und 10. Juni 2007.

PROGRAMM 08.-09.- 10.-14. und 23. Juni 2007

In den kommenden Tagen des 08.-09. Und 10. Juni werden wir an der XX Alternativmesse teilnehmen, die in diesem Jahr das Thema Territorium zum Inhalt haben wird. Dafür ist u.a. ein Videoforum unter dem Tiltel: "Die zapatistische Verteidigung des Lebens und des Lands" konzipiert. Drei Tage lang wird zudem ein Messestand mit verschiedenen Materialen des Zapatismus unterhalten werden.

Am 14.Juni wird es in den Räumen der UNiversität Valencia ein von Alfons Cervera moderiertes Debattenforum geben sowie eine Konferenz: "Die Kämpfe von unten nach links in Mexiko: "Die Fälle Atenco und Oaxaca, an der Cristina Valls Fernández teilnehmen wird, Journalistin der alternativen Medien in Oaxaca, die von der mexikanischen Regierung in Oaxaca gefoltert und illegal abgeschoben wurde.

Am 23. Juni findet in der Assoziativen Bücherei Sahiri (C/Danzas, 5 de Valencia).eine Paella Internacionalista für Oaxaca statt.


VORHERIGES TREFFEN ZUR VERTEIDIGUNG DES TERRITORIUMS VALENCIA, STAAT SPANIENEN
Mai 2007
Als Echo auf den internationalen Aufruf der EZLN zur Verteidigung des Lands und des Territoriums, haben die Chiapaskomission der CGT und das zapatistische Kollektiv El Caragol von Valencia eine Reihe von Aktivitäten programmiert. Ziel hierbei ist die Schaffung eines Raums, der sowohl als Treffpunkt für den lokalen Widerstand von Valencia als auch für die Zugehörigen zur "Anderen Kampagne" in Mexiko dienen soll.

Die erste dieser Aktivitäten hat am 21. Mai stattgefunden und aus einem Treffen von Aline Desentis und Sergio Beltrán bestanden, Repräsentanten der Landuniversität Oaxaca (Universidad de la Tierra de Oaxaca) und StudentInnen der Bildungswissenschaften im ersten Semester. Nach der Darstellung der Philosophie und Organisation der Landuniversität und ihrer Art und Weise, Bildungsalternativen in den Raum zu stellen, wurden die verschiedenen Projekte, die von dort aus angeregt werden erklärt, wie z.B. die Kooperative chocolate Chocosol*. Ca. 50 StudentInnen nahmen danach an einer Debatte teil und zeigten dadurch ihr Interesse an anderen Formen sozialer Intervention.

Am 23. Mai und in Bezugnahme auf den ersten Jahrestag der Geschehnisse in Atenco am 03. Und 04. Mai 2006, organisierten wir ein Videoforum in der Aula Magna der Philosophischen,-und wissenschaftlichen Fakultät der Universität Valencia. Hieran nahmen als Repräsentantin der Volksfront zur Landverteidiung in Atenco/Frente de Pueblos en Defensa de la Tierra de Atenco, Martha Pérez Pineda, sowie neuerlich Sergio Beltrán und Aline Desentis von der Landuniversität Oaxaca teil.
Dazu luden wir die verschiedenen, zivilen Organisationen ein, die im Bereich Valencia gegen die Formen, die der Neoliberalismus in Europa annimmt, kämpfen: Kampagne die NATO-Basis in Bétera; Assoziation der Metro-Opfer vom 03.Juli; Salvem el Cabanyal; Nachbarn des Parks gegen IKEA; Nachbarn gegen PAI Nou Mil.leni von Catarroja; Amics i Veïns de la Malva, Nachbarschaftsvereinigung von Favara gegen die subestación eléctrica von Patraix, etc... Während des von Sergio de Castro moderierten Video-Forums wurde der Film "Morena" de Mal de Ojo" über die Einahme von Canal 9 durch die Frauen Oaxacas und "El Resplandor de Los Fulgores" ( Der Glanz der Strahlen ) von Salvador Díaz über den Widerstand der Bevölkerung in Atenco gegen das Flughafenprojekt 2002 gezeigt.

Die Anwesenheit der Compañeros wurde zudem für eine Sendung in Radio "Acció Directa" genutzt, dem Sendeplatz der CGT bei Radio Klara (www.radioklara.org ), um über die soziopolitische, aktuelle Situation und Alternativen, die in Mexiko geschaffen werden zu sprechen.

COL.LECTIU EL CARAGOL
 colsuport@yahoo.es
COMISIÓN CHIAPAS CGT
 info@cgtchiapas.org
www.cgtchiapas.org

Quellen :  http://chiapas.indymedia.org/display.php3?article_id=146717
 http://www.cgtchiapas.org/article.php3?id_article=1835

Übersetzung: tierr@
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super

class war 21.06.2007 - 13:03
das finde ich ja richtig klasse das sich die Kämpfe ja so internationalsieren. Ich hoffe das wir in deutschland auch davon was spüren werden.