Homophober Überfall in Berlin-Kreuzberg in der U1

greift ein ! 17.06.2007 19:42 Themen: Gender
Am Freitag, den 15. Juni 2007 gegen 22.45 hat eine Gruppe von 6-8 Personen einen Mann in der U1 auf dem Weg zum U-Bahnhof Warschauerstrasse brutal angegriffen.
Die aggressive Gruppe waren junge migrantische Männer zwischen 16 und 20, mit keinem oder wenigem Haar, mit weißen T-shirts, Sportschuhen und Hip-Hoper Hosen, die die U-Bahn am Halleschen Tor bestiegen und mit ihrem Verhalten, von laut sein bis zur Ausübung von Muskeltraining innerhalb des Wagons, die Atmosphäre klar dominierten.
Nach relativ kurzer Zeit nahmen sie von einem Mann mit langen schwarzen Haaren in einem schwarzen Leder-Minirock und hautfarbenen Strumpfhosen Notiz. Kurz darauf schubsten sie ihn wütend durch den Wagon und hielten ihn an der Ausgangstür in Schach.
Alle aus der Gruppe schlugen nun mit großer Grausamkeit und hasserfüllt auf ihn ein, bis er fast bewusstlos am Boden lag. Sein rechtes Bein verletzten sie dann noch mit einem Messer.
Die U-Bahn Passagiere haben die Situation ängstlich beobachtet und sind nicht eingeschritten ,bis auf ein Freund des Angegriffenen, der dann ebenfalls ins Gesicht geschlagen worden ist.
Ein Passagier drückte den Alarmknopf. Der ganze Angriff dauerte ca. 3-5 Minuten und als die U-Bahn an dem U-Bahnhof Prinzenstrasse anhielt, rannten die Angreifer davon bis auf einen, der weiterhin auf den bereits Verletzten, der fast bewusstlos am Boden lag und aus der Nase, dem Mund und am Bein blutete, einschlug.
Die Polizei wurde gerufen, aber als sie eintraf, hatte sich die Gang bereits verflüchtigt.
Der Mann wurde ins Krankenhaus gebracht und dort gegen 1:35 entlassen, nachdem festgestellt worden war, dass er sich nichts gebrochen hatte.
Dieser Angriff steht im Zusammenhang mit rassistischen, diskriminierenden und homophoben Ideen, die in breiten Kreisen der Gesellschaft, einschließlich einiger migrantischer, sehr patriarchal geprägter Gemeinden, vorherrschen und existieren.
(Ich würde an dieser Stelle nicht sagen bzw, nicht ausschließlich hervorheben, dass migrantische Gemeinden mehr oder insbesondere patriarchal oder patriarchaler geprägt sind als die Gesellschaft im Allgemeinen – zumindest kann dies hier missverstanden werden; die Übersetzerin)
Wie erwartet haben die Bullen in ihrer Pressemeldung nicht die Motivation der Angreifer erwähnt und die gleiche Vorgehensweise konnte auch bei der Meldung der Presse festgestellt werden.

Der Staat und die Medien reißen diesen Angriff aus dem Zusammenhang, wenn sie nicht über die wahren Hintergründe sprechen.
Homophobie, Rassismus, Diskriminierung, Hass
Rassisten raus aus Kreuzberg
Für absolute Freiheit
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Ergänzungen

Was guckst Du, Bist Du schwul?

TAZ Leser 17.06.2007 - 21:14
da es hier auch nocheinmal berichtet wird, hier eine ergänzung zu kreuzberg.
 http://www.taz.de/index.php?id=archiv&dig=2003/11/08/a0081
probleme ansprechen und nicht negieren!

nachgehackt

theo 17.06.2007 - 23:42
was ist daran so wichitg, dass die täter einen migrantischen hintergrund haben? wie es scheint, werden manche menschen in deutschland nie als gleichberechtigte mitglieder dieser gesellschaft anerkennung finden.
die tatsache, dass menschen aus anderen kulturellen zusammenhängen stammen, bedeutet doch nicht, dass sie nicht rasssistisch, schwulen-, lesbenfeindlich, antisemitisch oder dumm sein können.
deswegen wird sich die autorin leider nicht frei machen können von dem vorwurf des rassismus, den sie eigentlich nicht will. was ich ihr eigentlich auch erstmal glauben will.
schliesslich gibt es die oben genannten missstände gerade auch in der deutschen gesellschaft, zu der in dem artikel die täter nicht gezählt werden, und das nicht zu knapp. sind deswegen alle deutschen rassisten, homophobe, antisemiten? nein, natürlich nicht!
der papst ist übrigens auch deutscher und katholik.

lieber angelo: poste deine scheisse doch woanders! das ist ja mehr als schlecht getarnte nazischeisse. als wenn nazis den csd toll finden würden. das ist doch bestimmt wieder so ein "autonomer nationalisten" bockmist.

gute nacht!

der Text in Englisch

Verlinker 18.06.2007 - 01:08

Sind konservative ,sexistische,homophobe ,rec

tr. 18.06.2007 - 02:35
rechte,fundamentalreligiöse Migranten das Problem oder eine Gesellschaft ,die sich der Errungenschaften aus sozialen Bewegungen (hier die Schwullen-und Lesbenbewegung und auch Teile der Frauenbewegung ) übernahmeartig bedient ,um sich als tolerant und progreßiv ,westlich und liberal darzustellen ,wobei jeder Rückstand als identitäre Eigenart identitär (z.B. über nationalcharakteristische und kulturelle Zuschreibung ) rückständiger Einwanderer ,als Kulturimport
derjenigen betrachtet wird ,die hier nicht mehr gewollt werden.Andererseits ist da was drann ,und gemeßßen an der Homosexuellen-und Türkkkkkkische Zuwanderermetropole Berlin gibt es viele Gegenden ,in denen viele sehr rückständige Leute wohnen .Nicht nur außerhalb Deutschlands .Männlichkeit in der Krise,eine ehemals mutige und jetzt normale schhhwule Outingpolitik ,die Abwertung traditionalistischer Lebenskonzepte und die Verwechslung des Einzelnen mit den reaktionärsten Inhalten seiner Hintergrund -und Herkunftskultur bei gleichzeitiger Preisgabe von denen ,auf deren Anerkennung man pro Forma so stolz ist (....),Leugnung wirklicher sozialer Verständigungsppprozeße und des ihnen eigenen Tempos
(wie z.B. in den Einwanderungstests für Migranten in deutschen Bundesländern ),Kulturalisierung und Chancenlosigkkeit für mmanche muslimischen Migarnten ,die eventuell Homosexuelle als "starke Schache " in der deutschen Gesellschaft wahrnehmen ,die sowohlprrreisgegeben als auch beßer leben,vieleicht erzeugt diese Mischung einen bis zum erbrechen analysierten und beschriebenen Haß,den von Minderheiten gegen Minderheiten ,der das Reßentiment der Mehrheit agiert oder auf deßen Hintergrund damit rechnen kann ,"verstanden" zu werden .Das ist nicht kultursppezifisch und nicht auf Homosexuelle beschränkt .
Sexismus auf der Straße und im Club,auch gegen Frauen kommt wieder häufiger vor ,entläd sich aggreßiv ,willkürlich ,den Leuten muß es beschißen gehen ,trotzdem kein Grund ,herzuhalten als AgreßionseinfängerInnen und Blitzableiter.

smash homophobia!

wild, zauberhaft & unberechenbar 18.06.2007 - 10:43
10 Jahre für das Dagegensein

10 Jahre Transgenialer CSD. Was mit Schlamm begann, geht mit Wut weiter.
Und wir sind richtig wütend! Denn es gibt uns seit 10 Jahren – toll!
Doch es ist zum kotzen, dass es uns immer noch geben muss.
Wir wollen keinen Transgenialen CSD mehr!
Aber solange es Diskriminierung, Profitgier, globalisierte Zwangsausbeutung, vorgeschriebene Zweigeschlechtlichkeit, Armut und all die andere Scheisse gibt, und nichtsdestotrotz lustige Spass-Leistungs-Paraden durch die Stadt ziehen, geben wir keine Ruhe!
Wir haben keinen Bock auf Gleichschaltung und hüpfen in keine Mainstream-Schubladen, um endlich in der Mitte angekommen zu sein.
Wir haben keinen Bock auf Nazis, in Parlamenten, Darkrooms und Köpfen.
Wir haben keinen Bock auf G.walt, G.winnsucht, G.schlechtsdiktate und G8.
Wir haben keinen Bock auf Gesetze, die uns vorgeben, wie wir aussehen, auftreten und heißen sollen, um akzeptiert zu werden.
Wir haben keinen Bock auf Grenzen, Kriege und Abschiebungslager, denn Menschen sollen fliehen können, wohin sie wollen.
Wir haben keinen Bock auf Parteien, uns könnt ihr nicht ausnutzen!
Wir haben keinen Bock auf eine sexistisch organisierte homo- und transphobe Gesellschaft, deren Grusel-Gurus ihren Gott dazu benutzen, Gewalt gegen uns zu predigen.
Wir haben keinen Bock auf die Diskriminierung von Migrant_Innen und auf die Diskriminierung von Menschen unterschiedlicher Hautfarben, Lebensweisen oder körperlicher Eigenschaften, auch nicht in der Szene!
Wir wollen kein Stück vom Kuchen, wir wollen ein anderes Rezept!
Und bezahlt wird immer noch nicht.

Tragt die Wut mit uns auf die Straße. Lasst uns lieben, lachen, kämpfen für queere Solidarität auf dem Transgenialen CSD und überhaupt!

Transgenialer CSD 2007
23.06.2007
12:00 Uhr
Treffpunkt Karl-Marx-Allee – Kosmos Kino

naja

das 18.06.2007 - 11:19
die deutsche linke zu "lasch" mit den migranten umgeht is ja wohl sehr lange nich mehr der fall.viel lieber betreibt man heut zusammen mit dem liberalen bürgertum die gleichen hetzkampagnen um den islam als böse religion darzustellen.ohne zu merken worums eigentlich geht. naja
zu diesem fall lässt sich sagen, es ist mit sicherheit nicht rassismus zu erwähnen das es sich um migranten handelt, das ist totaler quark. nur sollte mensch doch bevor er wider schaum vorm mund kriegt, mal ganz genau drüber nachdenken wie der deutsche männliche jugendliche AUSSERHALB der linke szene so drauf ist, und mal im geiste durch berlin gehen, da wird einem auffallen, dass die ganzen prolls die da so ausserhalb kreuzbergs rumhängen zum grossen teil deutsche sind und auch nich besser.

Studie: Muslime überwiehend Homophob

Ben/Left Wing 18.06.2007 - 12:39
18.04.2007
London: Muslime überwiegend homophob

London (queer.de) - In einer Gallup-Umfrage unter Londonern gaben nur fünf Prozent der muslimischen Bevölkerung an, Homo-Sex sei "akzeptabel" - bei der Gesamtbevölkerung waren es hingegeben zwei Drittel. Das berichtet die "Times". In einer Reihe von Fragen hatten demnach Muslime eine grundsätzlich andere Haltung als der Durchschnitt: So lehnten sie Abtreibung und Pornografie grundsätzlich ab, während sich andere Londoner gegen Verbote aussprachen. Nur zehn Prozent sagten ferner, Sex außerhalb der Ehe sei in Ordnung – in der Gesamtbevölkerung waren es 80 Prozent. Muslime machen in Großbritannien rund drei Prozent der Bevölkerung aus. Die Mehrheit kommt ursprünglich aus Pakistan. (dk)

 http://www.queer.de/news_detail.php?article_id=6770

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Das sind leider die Realitäten,und besonders in Holland,Frankreich und Belgien die Regel.

Es gibt in dieser Gemeinschaft eine propotionale höhere Feindlichkeit gegen Schwule.
Aber auch die Rolle der Frau und Antisemitismus sind gravierende Probleme.
Wer das wegschaut hat leider nichts verstanden.

Rassistische Logik, weil ...

? 18.06.2007 - 13:22
Das Problem mit der Bennenung der Täter als "migrantisch" (vornehmer Ausdruck für keine weissen Deutschen, von irgendeinem äusserem Merkaml wird geschlossen dass die Männer "nicht von hier" sind) ist, dass suggereirt wird dieser Umstand wüde das Verhalten erklären. Ausgesprochen wird diese Logik im Beitrag "zu tolerant" von "egal" - die Linke müsse gegen bestimmte Migranten Stellung beziehen.
Rassistisch ist diese Logik, weil das "Migrant-sein" als Erklärung, als Problem, benannt wird. Bei Deutschen Täter_innen wird stattdessen schön nach Hools, Faschos oder Skins, Schickis etc sortiert. Die Deutsche heterosexisitsche Gesellschaft an sich ist so nie Gegenstand der Kritik, immer nur ihre sogennaten Ausnahmen. Bei als "migrantisch" wahrgenommenen verhält es sich genau umgekehrt.

Ein guter Artikel zum Thema ist
 http://fqueer.blogsport.de/2007/05/24/joerg-fischer-vom-nazi-zum-buergerrassisten/
auf dem Kollektivblog f*cking Queer:
 http://fqueer.blogsport.de/

Konstruktion rassistischer Stereotype

? 18.06.2007 - 13:31
Wie das Bild des "homophoben Kanaken" mühsam erzeugt wird, darüber hat lysis in den Kommentaren zu einem Blogeintrag interessantes geschrieben:
 http://lysis.blogsport.de/2007/06/16/mir-falle-iwwerall-uff-gruppenbildung-unter-ausgegrenzten-jugendlichen/#comment-22894

Frage zum Artikel

gegen Schubladen 18.06.2007 - 13:57
Hallo
Mich würden folgende Dinge interessieren:
Was sind denn eigentlich "Hio Hoper-Hosen"?
Was hat die Kleidung und die Ethnie mit dem Handeln verbrecherischer Menschen zu tun?
Was versprecht ihr Euch davon, Nachrichtenbeiträge mit Parolen abzuschliessen? Wollt Ihr nur eure eigene Szene erreichen? Dann solltet Ihr nicht auf Indy posten.

Antworten @ gegen Schubladen

antwortgeberin 18.06.2007 - 17:37
>Mich würden folgende Dinge interessieren:
>Was sind denn eigentlich "Hio Hoper-Hosen"?

Hip-Hop-Hosen sind Hosen, die in aller Regel bevorzugt von Hip-Hoppern (AnhängerInnen der Hip-Hop-Szene) getragen werden, vgl. z.B.:  http://www.piazza.ch/de/inserat/348502/ufo_pants_hip_hop_hosen.html

>
>Was hat die Kleidung und die Ethnie mit dem Handeln verbrecherischer Menschen zu tun?

Die Art der Kleidung ist ein wichtiges Merkmal zur Ergreifung der Täter, bzw. um sie identifizieren zu können. Unter Hip-Hop-Hosen kann sich fast jede/r was vorstellen, außerdem ist in der Hip-Hop-Szene und in Hip-Hop-Texten Homophobie leider recht weit verbreitet.

Auch die anderen genannten, auffälligen Merkmale (z.B. dass sie männlich und unter 20 Jahre alt sind) grenzen die als Täter in Frage kommenden Personen auf eine halbwegs überschaubare Anzahl ein. JEDE Information ist bei so einer TäterInnenbeschreibung wichtig und relevant!

@ antwortgeberin

gegen Schubladen 18.06.2007 - 20:24
Ja. Genauso hatte ich mir das auch vorgestellt. Hier nun die Aufklärung:
Wenn man von einer Hiphop-Szene-Kleidung sprechen kann, dann wären das am ehesten Jeans, Sneaker und Kapuzenteile. Die heutigen Antifas lehnen sich ziemlich daran an. Die von dir verlinken hässlichen Gelben Sommer-Sack-Hosen werden in der Hiphop-Szene kaum getragen und aqls lächerlich empfunden.
Deine andere Bemerkung zu "TäterInnenbeschreibung" (nanu, waren da auch Frauen beteiligt?) ist ein bischen autistisch. Verwechselst Du Indymedia mit einer Polizeidienstelle? Sollen die Indyuser jetzt eine Verhaftung aller Türken mit gelb-oranger Sack-Hose vornehmen?

erklärung

the author 19.06.2007 - 18:31
To give an end to this endless discussion:
This article was written to report the brutal event to the left scene that reads the indy. Mentioning of the clothes-appearance of the attacking persons as well as of the victim, was only given to photografically describe the event as detailed as possible. There was no intention to accuse immigrants, hip-hopers, young people or anyone else than the certain persons that came to such action without any justification.
Therefore I denounce the ACTION and NOT THE APPEARANCE and whichever cultural, national, musical BACKGROUND of the persons.
Schluss

Rassismus in jeder Form bekämpfen...

Stratos77 20.06.2007 - 11:23
Mit der Erwähnung eines Migrationshintergrundes bei den Tätern ist eine absolut überflüssige (weil negativ besetzte) Charakterisierung dieser Menschen vorgenommen worden. Wen interessiert das? Nach linkem Selbstverständnis taugen "rassische Merkmale" eben nicht als soziologisches Unterscheidungskriterium. Wer bei solchen Straftaten einen etwaigen
Migrationshintergrund erwähnt, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, genau die gleichen ausländerInenfeindlichen Methoden der bürgerlichen Mainstream-Presse zu benutzen und damit antifaschistische Ideale/Ziele ad absurdum zu führen.

Die Täter kann man sicher dem abgehängten Prekariat zuordnen und ihre homophoben Einstellungen sind wahrscheinlich das Ergebnis ihrer hoffnungslosen sozialen Lage. Wer ganz unten ist und dies auch weiß, der sucht sich oft Opfer, von denen er/sie fälschlicherweise annimmt, dass sie noch ein Stufe niedriger einzuordnen sind als er/sie selbst. Dieses
zugegebenermaßen gefährliche Szenario kann man nur bekämpfen, in dem man die soziale Situation und die gesellschaftliche Integration dieser Menschen verbessert. Verständnis, Hilfe(mehr Sozialarbeiter, mehr Geld usw.) und der Kampf der Linken
um bessere Lebensbedingungen sind die bewährten Mittel, um diese Probleme _ursächlich_ zu lösen.

Der Hinweis auf ein MigrantInnen-Status ist dabei sicher nicht zielführend...

Gruß
Stratos

Der Wirklichkeit ins Auge blicken

Franz Biberkopf 20.06.2007 - 14:03
Lieber Stratos,

du machst es Dir zu leicht. Ich lebe als Schwuler in Kreuzberg, so wie viele andere Homoletten hier auch. Ich glaube nicht, dass mich mein subjektiver Eindruck, so wie der Eindruck vieler FreundInnen und Freunde, trügt. Es gibt eine Zunahme des homophober An- und Übergriffe und dies gerade von Jugendlichen mit einem Migrationshintergrund (sie sind hier geboren, deshalb sind es für mich auch Deutsche). Es gibt zahlreiche Übergriffe in letzter Zeit, zuletzt ein Übergriff auf der O-Strasse am legendären Bierhimmel, durch Jugendliche mit Migrationshintergrund.
Dies muss man und dies kann man erwähnen ohne Rassismus zu betreiben. Rassistisch wäre es dann, wenn ich Homophobe quasi in sie einschriebe. Dies ist nicht der Fall, denn sonst könnte es ja auch nicht die Gegenbeispiele geben: den interkulturellen Kreuberger CSD und Partys wie Gayhane im SO 36.
Nun gilt es sich den Ursachen anzunähern, ohne eben Rassimus zu betreiben. Übrigens findest du ähnliche Diskussionen auch Frankreich, GB oder den USA, z.B. über Homophobie, Patriachat und Antisemitismus in Teilen der Black Community. (s. Bell Hooks)
Mögliche noch nicht sozialogisch belegte Gründe:
- Männlichkeit als Halt innerhalb prekärer und seggregierter Verhältnisse
- stärkere Verwurzlung der (heterosexullen) Familienideologie, patrilinearen Fortpflanzung
- die Ausbreitung des politischen Islams, in den Medien (Satelittenfernsehen!!), Veröffentlichungen der muslimischen Gemeinden.
Diese Faktoren betreffen eben nicht Jugendliche mit einem Nicht-Migrationshintergrund.
Forschung tut hier not. Aufklärung und Kooperation noch mehr.
Aber bedenke, wie schwer sich gerade auch die "Indymedia-Linke" mit Schwulen und Lesben tut. Heteronormativität ist auch in sie zutiefst eingeschrieben.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 16 Kommentare an

Gewisse Kreise? — Paule

zu tolerant — egal

@egal — FredPerry

zu nachgehackt theo — Antonius

Sexistisch — Antisexuell

@ Antisexuell — doppelplusgut

NIX USP — fröhliche hessen dabei

aua aua — ich

Transgenialer — Antonius

Namus & co — che1

Transgenialer — Antonius

Rassismus??? — dortmund