Homophober Überfall in Berlin-Kreuzberg in der U1

greift ein ! 17.06.2007 19:42 Themen: Gender
Am Freitag, den 15. Juni 2007 gegen 22.45 hat eine Gruppe von 6-8 Personen einen Mann in der U1 auf dem Weg zum U-Bahnhof Warschauerstrasse brutal angegriffen.
Die aggressive Gruppe waren junge migrantische Männer zwischen 16 und 20, mit keinem oder wenigem Haar, mit weißen T-shirts, Sportschuhen und Hip-Hoper Hosen, die die U-Bahn am Halleschen Tor bestiegen und mit ihrem Verhalten, von laut sein bis zur Ausübung von Muskeltraining innerhalb des Wagons, die Atmosphäre klar dominierten.
Nach relativ kurzer Zeit nahmen sie von einem Mann mit langen schwarzen Haaren in einem schwarzen Leder-Minirock und hautfarbenen Strumpfhosen Notiz. Kurz darauf schubsten sie ihn wütend durch den Wagon und hielten ihn an der Ausgangstür in Schach.
Alle aus der Gruppe schlugen nun mit großer Grausamkeit und hasserfüllt auf ihn ein, bis er fast bewusstlos am Boden lag. Sein rechtes Bein verletzten sie dann noch mit einem Messer.
Die U-Bahn Passagiere haben die Situation ängstlich beobachtet und sind nicht eingeschritten ,bis auf ein Freund des Angegriffenen, der dann ebenfalls ins Gesicht geschlagen worden ist.
Ein Passagier drückte den Alarmknopf. Der ganze Angriff dauerte ca. 3-5 Minuten und als die U-Bahn an dem U-Bahnhof Prinzenstrasse anhielt, rannten die Angreifer davon bis auf einen, der weiterhin auf den bereits Verletzten, der fast bewusstlos am Boden lag und aus der Nase, dem Mund und am Bein blutete, einschlug.
Die Polizei wurde gerufen, aber als sie eintraf, hatte sich die Gang bereits verflüchtigt.
Der Mann wurde ins Krankenhaus gebracht und dort gegen 1:35 entlassen, nachdem festgestellt worden war, dass er sich nichts gebrochen hatte.
Dieser Angriff steht im Zusammenhang mit rassistischen, diskriminierenden und homophoben Ideen, die in breiten Kreisen der Gesellschaft, einschließlich einiger migrantischer, sehr patriarchal geprägter Gemeinden, vorherrschen und existieren.
(Ich würde an dieser Stelle nicht sagen bzw, nicht ausschließlich hervorheben, dass migrantische Gemeinden mehr oder insbesondere patriarchal oder patriarchaler geprägt sind als die Gesellschaft im Allgemeinen – zumindest kann dies hier missverstanden werden; die Übersetzerin)
Wie erwartet haben die Bullen in ihrer Pressemeldung nicht die Motivation der Angreifer erwähnt und die gleiche Vorgehensweise konnte auch bei der Meldung der Presse festgestellt werden.

Der Staat und die Medien reißen diesen Angriff aus dem Zusammenhang, wenn sie nicht über die wahren Hintergründe sprechen.
Homophobie, Rassismus, Diskriminierung, Hass
Rassisten raus aus Kreuzberg
Für absolute Freiheit
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Ergänzungen

Was guckst Du, Bist Du schwul?

TAZ Leser 17.06.2007 - 21:14
da es hier auch nocheinmal berichtet wird, hier eine ergänzung zu kreuzberg.
 http://www.taz.de/index.php?id=archiv&dig=2003/11/08/a0081
probleme ansprechen und nicht negieren!

nachgehackt

theo 17.06.2007 - 23:42
was ist daran so wichitg, dass die täter einen migrantischen hintergrund haben? wie es scheint, werden manche menschen in deutschland nie als gleichberechtigte mitglieder dieser gesellschaft anerkennung finden.
die tatsache, dass menschen aus anderen kulturellen zusammenhängen stammen, bedeutet doch nicht, dass sie nicht rasssistisch, schwulen-, lesbenfeindlich, antisemitisch oder dumm sein können.
deswegen wird sich die autorin leider nicht frei machen können von dem vorwurf des rassismus, den sie eigentlich nicht will. was ich ihr eigentlich auch erstmal glauben will.
schliesslich gibt es die oben genannten missstände gerade auch in der deutschen gesellschaft, zu der in dem artikel die täter nicht gezählt werden, und das nicht zu knapp. sind deswegen alle deutschen rassisten, homophobe, antisemiten? nein, natürlich nicht!
der papst ist übrigens auch deutscher und katholik.

lieber angelo: poste deine scheisse doch woanders! das ist ja mehr als schlecht getarnte nazischeisse. als wenn nazis den csd toll finden würden. das ist doch bestimmt wieder so ein "autonomer nationalisten" bockmist.

gute nacht!

der Text in Englisch

Verlinker 18.06.2007 - 01:08

Sind konservative ,sexistische,homophobe ,rec

tr. 18.06.2007 - 02:35
rechte,fundamentalreligiöse Migranten das Problem oder eine Gesellschaft ,die sich der Errungenschaften aus sozialen Bewegungen (hier die Schwullen-und Lesbenbewegung und auch Teile der Frauenbewegung ) übernahmeartig bedient ,um sich als tolerant und progreßiv ,westlich und liberal darzustellen ,wobei jeder Rückstand als identitäre Eigenart identitär (z.B. über nationalcharakteristische und kulturelle Zuschreibung ) rückständiger Einwanderer ,als Kulturimport
derjenigen betrachtet wird ,die hier nicht mehr gewollt werden.Andererseits ist da was drann ,und gemeßßen an der Homosexuellen-und Türkkkkkkische Zuwanderermetropole Berlin gibt es viele Gegenden ,in denen viele sehr rückständige Leute wohnen .Nicht nur außerhalb Deutschlands .Männlichkeit in der Krise,eine ehemals mutige und jetzt normale schhhwule Outingpolitik ,die Abwertung traditionalistischer Lebenskonzepte und die Verwechslung des Einzelnen mit den reaktionärsten Inhalten seiner Hintergrund -und Herkunftskultur bei gleichzeitiger Preisgabe von denen ,auf deren Anerkennung man pro Forma so stolz ist (....),Leugnung wirklicher sozialer Verständigungsppprozeße und des ihnen eigenen Tempos
(wie z.B. in den Einwanderungstests für Migranten in deutschen Bundesländern ),Kulturalisierung und Chancenlosigkkeit für mmanche muslimischen Migarnten ,die eventuell Homosexuelle als "starke Schache " in der deutschen Gesellschaft wahrnehmen ,die sowohlprrreisgegeben als auch beßer leben,vieleicht erzeugt diese Mischung einen bis zum erbrechen analysierten und beschriebenen Haß,den von Minderheiten gegen Minderheiten ,der das Reßentiment der Mehrheit agiert oder auf deßen Hintergrund damit rechnen kann ,"verstanden" zu werden .Das ist nicht kultursppezifisch und nicht auf Homosexuelle beschränkt .
Sexismus auf der Straße und im Club,auch gegen Frauen kommt wieder häufiger vor ,entläd sich aggreßiv ,willkürlich ,den Leuten muß es beschißen gehen ,trotzdem kein Grund ,herzuhalten als AgreßionseinfängerInnen und Blitzableiter.

smash homophobia!

wild, zauberhaft & unberechenbar 18.06.2007 - 10:43
10 Jahre für das Dagegensein

10 Jahre Transgenialer CSD. Was mit Schlamm begann, geht mit Wut weiter.
Und wir sind richtig wütend! Denn es gibt uns seit 10 Jahren – toll!
Doch es ist zum kotzen, dass es uns immer noch geben muss.
Wir wollen keinen Transgenialen CSD mehr!
Aber solange es Diskriminierung, Profitgier, globalisierte Zwangsausbeutung, vorgeschriebene Zweigeschlechtlichkeit, Armut und all die andere Scheisse gibt, und nichtsdestotrotz lustige Spass-Leistungs-Paraden durch die Stadt ziehen, geben wir keine Ruhe!
Wir haben keinen Bock auf Gleichschaltung und hüpfen in keine Mainstream-Schubladen, um endlich in der Mitte angekommen zu sein.
Wir haben keinen Bock auf Nazis, in Parlamenten, Darkrooms und Köpfen.
Wir haben keinen Bock auf G.walt, G.winnsucht, G.schlechtsdiktate und G8.
Wir haben keinen Bock auf Gesetze, die uns vorgeben, wie wir aussehen, auftreten und heißen sollen, um akzeptiert zu werden.
Wir haben keinen Bock auf Grenzen, Kriege und Abschiebungslager, denn Menschen sollen fliehen können, wohin sie wollen.
Wir haben keinen Bock auf Parteien, uns könnt ihr nicht ausnutzen!
Wir haben keinen Bock auf eine sexistisch organisierte homo- und transphobe Gesellschaft, deren Grusel-Gurus ihren Gott dazu benutzen, Gewalt gegen uns zu predigen.
Wir haben keinen Bock auf die Diskriminierung von Migrant_Innen und auf die Diskriminierung von Menschen unterschiedlicher Hautfarben, Lebensweisen oder körperlicher Eigenschaften, auch nicht in der Szene!
Wir wollen kein Stück vom Kuchen, wir wollen ein anderes Rezept!
Und bezahlt wird immer noch nicht.

Tragt die Wut mit uns auf die Straße. Lasst uns lieben, lachen, kämpfen für queere Solidarität auf dem Transgenialen CSD und überhaupt!

Transgenialer CSD 2007
23.06.2007
12:00 Uhr
Treffpunkt Karl-Marx-Allee – Kosmos Kino

naja

das 18.06.2007 - 11:19
die deutsche linke zu "lasch" mit den migranten umgeht is ja wohl sehr lange nich mehr der fall.viel lieber betreibt man heut zusammen mit dem liberalen bürgertum die gleichen hetzkampagnen um den islam als böse religion darzustellen.ohne zu merken worums eigentlich geht. naja
zu diesem fall lässt sich sagen, es ist mit sicherheit nicht rassismus zu erwähnen das es sich um migranten handelt, das ist totaler quark. nur sollte mensch doch bevor er wider schaum vorm mund kriegt, mal ganz genau drüber nachdenken wie der deutsche männliche jugendliche AUSSERHALB der linke szene so drauf ist, und mal im geiste durch berlin gehen, da wird einem auffallen, dass die ganzen prolls die da so ausserhalb kreuzbergs rumhängen zum grossen teil deutsche sind und auch nich besser.

Studie: Muslime überwiehend Homophob

Ben/Left Wing 18.06.2007 - 12:39
18.04.2007
London: Muslime überwiegend homophob

London (queer.de) - In einer Gallup-Umfrage unter Londonern gaben nur fünf Prozent der muslimischen Bevölkerung an, Homo-Sex sei "akzeptabel" - bei der Gesamtbevölkerung waren es hingegeben zwei Drittel. Das berichtet die "Times". In einer Reihe von Fragen hatten demnach Muslime eine grundsätzlich andere Haltung als der Durchschnitt: So lehnten sie Abtreibung und Pornografie grundsätzlich ab, während sich andere Londoner gegen Verbote aussprachen. Nur zehn Prozent sagten ferner, Sex außerhalb der Ehe sei in Ordnung – in der Gesamtbevölkerung waren es 80 Prozent. Muslime machen in Großbritannien rund drei Prozent der Bevölkerung aus. Die Mehrheit kommt ursprünglich aus Pakistan. (dk)

 http://www.queer.de/news_detail.php?article_id=6770

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Das sind leider die Realitäten,und besonders in Holland,Frankreich und Belgien die Regel.

Es gibt in dieser Gemeinschaft eine propotionale höhere Feindlichkeit gegen Schwule.
Aber auch die Rolle der Frau und Antisemitismus sind gravierende Probleme.
Wer das wegschaut hat leider nichts verstanden.

Rassistische Logik, weil ...

? 18.06.2007 - 13:22
Das Problem mit der Bennenung der Täter als "migrantisch" (vornehmer Ausdruck für keine weissen Deutschen, von irgendeinem äusserem Merkaml wird geschlossen dass die Männer "nicht von hier" sind) ist, dass suggereirt wird dieser Umstand wüde das Verhalten erklären. Ausgesprochen wird diese Logik im Beitrag "zu tolerant" von "egal" - die Linke müsse gegen bestimmte Migranten Stellung beziehen.
Rassistisch ist diese Logik, weil das "Migrant-sein" als Erklärung, als Problem, benannt wird. Bei Deutschen Täter_innen wird stattdessen schön nach Hools, Faschos oder Skins, Schickis etc sortiert. Die Deutsche heterosexisitsche Gesellschaft an sich ist so nie Gegenstand der Kritik, immer nur ihre sogennaten Ausnahmen. Bei als "migrantisch" wahrgenommenen verhält es sich genau umgekehrt.

Ein guter Artikel zum Thema ist
 http://fqueer.blogsport.de/2007/05/24/joerg-fischer-vom-nazi-zum-buergerrassisten/
auf dem Kollektivblog f*cking Queer:
 http://fqueer.blogsport.de/

Konstruktion rassistischer Stereotype

? 18.06.2007 - 13:31
Wie das Bild des "homophoben Kanaken" mühsam erzeugt wird, darüber hat lysis in den Kommentaren zu einem Blogeintrag interessantes geschrieben:
 http://lysis.blogsport.de/2007/06/16/mir-falle-iwwerall-uff-gruppenbildung-unter-ausgegrenzten-jugendlichen/#comment-22894

Frage zum Artikel

gegen Schubladen 18.06.2007 - 13:57
Hallo
Mich würden folgende Dinge interessieren:
Was sind denn eigentlich "Hio Hoper-Hosen"?
Was hat die Kleidung und die Ethnie mit dem Handeln verbrecherischer Menschen zu tun?
Was versprecht ihr Euch davon, Nachrichtenbeiträge mit Parolen abzuschliessen? Wollt Ihr nur eure eigene Szene erreichen? Dann solltet Ihr nicht auf Indy posten.

Antworten @ gegen Schubladen

antwortgeberin 18.06.2007 - 17:37
>Mich würden folgende Dinge interessieren:
>Was sind denn eigentlich "Hio Hoper-Hosen"?

Hip-Hop-Hosen sind Hosen, die in aller Regel bevorzugt von Hip-Hoppern (AnhängerInnen der Hip-Hop-Szene) getragen werden, vgl. z.B.:  http://www.piazza.ch/de/inserat/348502/ufo_pants_hip_hop_hosen.html

>
>Was hat die Kleidung und die Ethnie mit dem Handeln verbrecherischer Menschen zu tun?

Die Art der Kleidung ist ein wichtiges Merkmal zur Ergreifung der Täter, bzw. um sie identifizieren zu können. Unter Hip-Hop-Hosen kann sich fast jede/r was vorstellen, außerdem ist in der Hip-Hop-Szene und in Hip-Hop-Texten Homophobie leider recht weit verbreitet.

Auch die anderen genannten, auffälligen Merkmale (z.B. dass sie männlich und unter 20 Jahre alt sind) grenzen die als Täter in Frage kommenden Personen auf eine halbwegs überschaubare Anzahl ein. JEDE Information ist bei so einer TäterInnenbeschreibung wichtig und relevant!

@ antwortgeberin

gegen Schubladen 18.06.2007 - 20:24
Ja. Genauso hatte ich mir das auch vorgestellt. Hier nun die Aufklärung:
Wenn man von einer Hiphop-Szene-Kleidung sprechen kann, dann wären das am ehesten Jeans, Sneaker und Kapuzenteile. Die heutigen Antifas lehnen sich ziemlich daran an. Die von dir verlinken hässlichen Gelben Sommer-Sack-Hosen werden in der Hiphop-Szene kaum getragen und aqls lächerlich empfunden.
Deine andere Bemerkung zu "TäterInnenbeschreibung" (nanu, waren da auch Frauen beteiligt?) ist ein bischen autistisch. Verwechselst Du Indymedia mit einer Polizeidienstelle? Sollen die Indyuser jetzt eine Verhaftung aller Türken mit gelb-oranger Sack-Hose vornehmen?

erklärung

the author 19.06.2007 - 18:31
To give an end to this endless discussion:
This article was written to report the brutal event to the left scene that reads the indy. Mentioning of the clothes-appearance of the attacking persons as well as of the victim, was only given to photografically describe the event as detailed as possible. There was no intention to accuse immigrants, hip-hopers, young people or anyone else than the certain persons that came to such action without any justification.
Therefore I denounce the ACTION and NOT THE APPEARANCE and whichever cultural, national, musical BACKGROUND of the persons.
Schluss

Rassismus in jeder Form bekämpfen...

Stratos77 20.06.2007 - 11:23
Mit der Erwähnung eines Migrationshintergrundes bei den Tätern ist eine absolut überflüssige (weil negativ besetzte) Charakterisierung dieser Menschen vorgenommen worden. Wen interessiert das? Nach linkem Selbstverständnis taugen "rassische Merkmale" eben nicht als soziologisches Unterscheidungskriterium. Wer bei solchen Straftaten einen etwaigen
Migrationshintergrund erwähnt, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, genau die gleichen ausländerInenfeindlichen Methoden der bürgerlichen Mainstream-Presse zu benutzen und damit antifaschistische Ideale/Ziele ad absurdum zu führen.

Die Täter kann man sicher dem abgehängten Prekariat zuordnen und ihre homophoben Einstellungen sind wahrscheinlich das Ergebnis ihrer hoffnungslosen sozialen Lage. Wer ganz unten ist und dies auch weiß, der sucht sich oft Opfer, von denen er/sie fälschlicherweise annimmt, dass sie noch ein Stufe niedriger einzuordnen sind als er/sie selbst. Dieses
zugegebenermaßen gefährliche Szenario kann man nur bekämpfen, in dem man die soziale Situation und die gesellschaftliche Integration dieser Menschen verbessert. Verständnis, Hilfe(mehr Sozialarbeiter, mehr Geld usw.) und der Kampf der Linken
um bessere Lebensbedingungen sind die bewährten Mittel, um diese Probleme _ursächlich_ zu lösen.

Der Hinweis auf ein MigrantInnen-Status ist dabei sicher nicht zielführend...

Gruß
Stratos

Der Wirklichkeit ins Auge blicken

Franz Biberkopf 20.06.2007 - 14:03
Lieber Stratos,

du machst es Dir zu leicht. Ich lebe als Schwuler in Kreuzberg, so wie viele andere Homoletten hier auch. Ich glaube nicht, dass mich mein subjektiver Eindruck, so wie der Eindruck vieler FreundInnen und Freunde, trügt. Es gibt eine Zunahme des homophober An- und Übergriffe und dies gerade von Jugendlichen mit einem Migrationshintergrund (sie sind hier geboren, deshalb sind es für mich auch Deutsche). Es gibt zahlreiche Übergriffe in letzter Zeit, zuletzt ein Übergriff auf der O-Strasse am legendären Bierhimmel, durch Jugendliche mit Migrationshintergrund.
Dies muss man und dies kann man erwähnen ohne Rassismus zu betreiben. Rassistisch wäre es dann, wenn ich Homophobe quasi in sie einschriebe. Dies ist nicht der Fall, denn sonst könnte es ja auch nicht die Gegenbeispiele geben: den interkulturellen Kreuberger CSD und Partys wie Gayhane im SO 36.
Nun gilt es sich den Ursachen anzunähern, ohne eben Rassimus zu betreiben. Übrigens findest du ähnliche Diskussionen auch Frankreich, GB oder den USA, z.B. über Homophobie, Patriachat und Antisemitismus in Teilen der Black Community. (s. Bell Hooks)
Mögliche noch nicht sozialogisch belegte Gründe:
- Männlichkeit als Halt innerhalb prekärer und seggregierter Verhältnisse
- stärkere Verwurzlung der (heterosexullen) Familienideologie, patrilinearen Fortpflanzung
- die Ausbreitung des politischen Islams, in den Medien (Satelittenfernsehen!!), Veröffentlichungen der muslimischen Gemeinden.
Diese Faktoren betreffen eben nicht Jugendliche mit einem Nicht-Migrationshintergrund.
Forschung tut hier not. Aufklärung und Kooperation noch mehr.
Aber bedenke, wie schwer sich gerade auch die "Indymedia-Linke" mit Schwulen und Lesben tut. Heteronormativität ist auch in sie zutiefst eingeschrieben.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 16 Kommentare

Gewisse Kreise?

Paule 17.06.2007 - 21:24
Mhm, als ob das nur gewisse Kreise betrifft, wenn´s um Homofeindlichkeit geht! Innerhalb der linken Szene herrscht homofeindliches Verhalten ebenso, obwohl man immer so tut, als ob man in einer heilen Welt lebe. Dies äussert sich eben weniger durch körperliche Gewalt, sondern vielmehr durch Meidung oder die Nichtbeachtung dieser Personen. Wenn Heteromänner näheren Kontakt zu schwulen Männern haben, wird ihnen automatisch unterstellt, dass sie auch in einer sexuellen Relation zueinander stehen müssen, als sei das Schwulsein eine ansteckende Krankheit oder eben dass Schwule sich über alles und jeden mit Pimmel zwischen den Beinen herfallen. Dabei wird mit stereotypen Bildern gedacht und gehandelt, die analog zu denen von konservativen und faschistoiden Männer/Schwulenbildern laufen.
Ein Comming Out innerhalb der linken Szene ist für Schwule mit Sicherheit nicht leichter, vielleicht sogar noch schwerer, wenn man nicht gerade in Berlin lebt.
Ich würde sagen, dass der (verklemmte)Umgang mit Sexualität innerhalb der Linken im übrigen seinen Beitrag dazu leistet. Ebenso ein Diffrenzfeminismus, der "Männer" grundsätzlich als Täter sieht, selbst wenn sie auch von heterosexistischer Gewalt betroffen sind.
Bevor man also wieder nur Lippenbekenntnisse fordert und Krokodilstränen heult, sollte man sich innerhalb der "Linken" mal lieber mit den eigenen Befindlichkeiten auseinandersetzen.
Ausserdem finde ich es unnötig zwischen Deutschen und Migranten zu unterscheiden. Ein homofeindlicher Angriff bleibt das, was es ist---Homofeindlich--- und/oder faschistoid.
Hoffen wir, dass solche Übergriffe den Besuchern des X-Berger CSDs nächste Woche erspart bleiben. Natürlich wünsche ich das auch niemandem, der an der Siegessäule feiert....

zu tolerant

egal 18.06.2007 - 00:02
Ich finde es durchaus wichtig und erwähnenswert, dass dieser angriff von migrantenschlägern ausging. lange zeit war es so, dass ausländische menschen und linke eher respektvoll miteinander umgegangen sind. homophobe übergriffe von migranten nehmen zu (auch in hamburg st. georg gab es da einige vorfälle). es zeigt, dass die linke zu lange zu tolerant mit homophoben migranten umgegangen ist. es herrscht immer noch ein gewisser "positiver" rassismus, im sinne von "alle migranten sind gut und nett". insofern ist obiger kommentar nicht völlig falsch. es ist für die linke wichtig, auch gegenüber (bestimmmeten!) migranten stellung zu beziehen, da diese nicht nur homophobe, sondern oftmals extrem sexistische und frauenfeindliche vorstellungen verbreiten. das gleiche gilt insbesondere für muslimische menschen. es gibt keinen "guten" islam, sondern nur humanistisch eingestellte muslime, islam selber ist immer scheiße!!!

@egal

FredPerry 18.06.2007 - 01:01
du meinst diesen bericht mit st.georg?!
 http://www.mopo.de/2007/20070421/hamburg/panorama/moslems_gegen_schwule.html
aber auch in berlin
 http://www.queer.de/news_detail.php?article_id=7026&ptitle=LSVD%20greift%20%20Ahmadiyya-Gemeinde%20an&PHPSESSID=6c38e7fb

in kopenhagen muß dieses jahr der csd umgeleitet werden, weil muslime prostiert haben und sich gestört fühlen, von den bösen "schwuchteln"

was ist aber klasse finde,dass indymedia solche beiträge nicht mehr zensiert.

Respekt!!! ich gebe die hoffnung in der linken nicht auf.

schön,dass nicht nur ich das geschekt habe:-)

zu nachgehackt theo

Antonius 18.06.2007 - 01:08
Ich möchte nur zu "nachgehackt
theo" Stellung nehmen in welcher Welt lebst du?
Deine Position ist zutiefst Rassistisch.




Laßt Berlin in Ruhe

tr. 18.06.2007 - 02:39
Laßt Berlin in Ruhe.

Sexistisch

Antisexuell 18.06.2007 - 10:17
Eigentlich ist es ja schon sexistisch, dass überhaupt dass Geschlecht der SchlägerInnen Erwähnung findet! Ist es nicht egal, ob es sich hier um sechs junge Männer oder sechs junge Frauen oder sechs Transvestiten handelt?!

Konsequenterweise sollte zudem sowohl der Migrantenhintergund, wie auch der politische Hintergrund ausgeblendet werden. Was spielt es für eine Rolle ob hier junge Türken prügeln, oder Neonazis oder normale Schläger.

"6 Menschen schlagen einen Menschen zusammen", das sollte als Meldung zur Meinungsbildung ja wohl ausreichen...

Gott zum Gruße

@ Antisexuell

doppelplusgut 18.06.2007 - 10:40
Dein Vorschlag, hier „Menschen“ anzuprangern, ist übelste Menschendiskriminierung!

Man sollte es stattdessen mathematisch formulieren:

6[--] + 1[++] = # [--] + Rest

NIX USP

fröhliche hessen dabei 18.06.2007 - 10:50
In st.pauli war antirassistisches fan-tunier und in der flora ne dzugehörige party... es gab am rande ein paar provos von (örtlichen?) gang kids (nicht usp), auch mit homophoben sprüchen, die sind aber recht schnell zur "ordnung" gerufen worden... und wer usp als hooligans bezeichnet ist wirklich ein extremer trottel, der sich durch unglaubliche Ahnungslosigkeit auszeichnet... das wissen sogar wir hessen!

antwortgeberin = absurder Blödsinn

HipHopper 18.06.2007 - 20:13
Vielleicht solltest Du nicht allzuviel BILD-Lesen. Diese komischen Kosen werden nicht von Leuten aus der Hiphop-Kultur getragen, auch wenn diesse Billig-Versandhäuser einem das Glauben machen wollen. Einige Linke sind in dem, was Klischees angeht nicht besser als ihre BILD-Lesenden Eltern.

aua aua

ich 18.06.2007 - 20:15
@ antwortgeberin: das war jetzt aber wirklich peinlich. "AnhängerInnen der Hip-Hop-Szene" - oh man, wie kann man denn nur auf so einen stuss kommen. geh mal auf eine hiphop-party und guck dir diese szene an.

ps: linke nehmen heroin, waschen sich nicht und zünden autos an.

Transgenialer

Antonius 19.06.2007 - 01:42
10 Jahre Transgenialer CSD. Was mit Schlamm begann, geht mit Wut weiter.
Und wir sind richtig wütend! Denn es gibt uns seit 10 Jahren – toll!
Doch es ist zum kotzen, dass es uns immer noch geben muss.
Wir wollen keinen Transgenialen CSD mehr!




Also ich schon, wenn ihr keinen wollt dann gebt ihn doch einfach fair die Betonung
auf fair. Bis jetzt habt ihr doch andere Strömungen abblitzen lassen.

Namus & co

che1 19.06.2007 - 01:45
Hier etwas zu den vom Islam perpetuierten vorislamischen Werten, cf.  http://de.wikipedia.org/wiki/Namus. Namus ist in vielen orientalischen Gesellschaft neben Achtung, Respekt, Ehre und Würde ein zentraler Wert und für die innerfamiliären Autoritätsbeziehungen von großer Bedeutung. Die Wirkung des Begriffs ist stark geschlechtsspezifisch.

"Die Konzepte von sevgi, saygi, seref und namus garantieren das enge Eingebundensein in ein soziales Netz, das soziale Kontrolle ausübt und gegenseitige Unterstützung gewährt. Kinder sollen sich unterordnen, gehorsam sein, sich konform verhalten und Loyalität zeigen, damit ein hoher Grad an Zusammenhalt und gegenseitiger Abhängigkeit gewährleistet bleibt. Prozesse und Erziehungsziele wie Individuation, Autonomie, Initiative, Aktivität oder Neugier sind bei Kindern eher unerwünscht, würden sie doch die Kohäsion der Gemeinschaft gefährden."

Wolfgang Bilsky, M. Toker: Jugendliche nichtdeutscher Herkunft im Strafprozeß. In: R. Lempp, G. Schütze, G. Köhnken (Hrsg.): Forensische Psychiatrie und Psychologie des Kindes- und Jugendalters. Steinkopf, Darmstadt 1999, S. 287–299

Hört sich an wie ein Backrezept für Adornos "autoritären Charakter", Spezialfall "faschistische Persönlichkeit". Das empirisch belegte Korrelat, wenn nicht Ergebnis:

"... ein Drittel der türkischsprachigen Migrantenjugendlichen im Alter zwischen 15 und 21 Jahren" neigen zu "einem gewaltzentrierten islamischen Fundamentalismus und ethnischen Nationalismus"

Heitmeyer, Wilhelm/Müller, Joachim/Schröder, Helmut: Verlockender Fundamentalismus. Türkische Jugendliche in Deutschland, 1997/3rd ed. 1998

Das stellte Heitmeyer 97(!) fest, die Jungs sind jetzt älter, und Erwachsene wurden nicht befragt. Wahrscheinlich sind die viel lockerer drauf, denn die Papis von Neonazis sind ja bekanntlich auch alles nette Menschen, die nicht Wissen, wie sie zu der Überraschung kamen. Man stelle sich vor, jeder dritte deutsche Jugendliche wäre ein Neonazi. Auch das Schulversagen muslimischer Immigranten aus dem ländlichen Raum stellt sich im Licht Bilskys und Tokers Erkenntnisse in einem anderen Licht dar.

Transgenialer

Antonius 19.06.2007 - 01:58
„10 Jahre Transgenialer CSD. Was mit Schlamm begann, geht mit Wut weiter.
Und wir sind richtig wütend! Denn es gibt uns seit 10 Jahren – toll!
Doch es ist zum kotzen, dass es uns immer noch geben muss.
Wir wollen keinen Transgenialen CSD mehr!“




Also ich habe schon Lust auf den Transgenialen , wenn ihr keinen mehr wollt dann gebt ihn doch einfach fair ab, die Betonung auf fair. Bis jetzt habt ihr doch andere Strömungen abblitzen lassen.


Sorry bei der Übermittlung vorhin sind Fehler aufgetreten. Ich bin nicht Schuld.

Rassismus bleibt Rassismus

ernst 19.06.2007 - 20:36
was hat das denn bitte mit rassismus zu tun, wenn man beschreibt wer was wann wie getan hat. in diesem fall eben deutsche mit migrationshintergrund. dass v.A. bei gewissen türkischen Jugendlichen selbst rassistische, faschistische oder homophobe anwandlungen vorhanden sind, können wohl nur noch irgendwelche altlinke gutmenschen mit scheuklappen verleugnen. kein fußbreit den faschisten/rassisten/sexisten welcher coleur auch immer!

Rassismus???

dortmund 20.06.2007 - 16:53
Meine Fresse.
Wenn es Kids mit migrantischem Hintergrund waren (ich wage es nicht von ausländischen Jugendlichen zu sprechen) dann war das so und kann auch gesagt werden. Wenn es Burschenschaftler, Blumenkinder, Neo Nazis oder Tick, Trick und Track waren, hilft eine Eingrenzung der Tätergruppe auch weiter. Ich als Teilzeit-Berliner kann mir die Jungs schon vorstellen.
Wenn Euch nen englischer Urlauber auf Ibiza aufm Hippy-Markt besoffen ein paar klatscht, habt Ihr wahrscheinlich auch kein Problem eine möglichst genaue Täterbeschreibung abzugeben. Diese Political Correctness hilft verdammt nochmal keinem. Man muss schon wissen mit wem man es zu tun hat. Das Opfer wird sich auf jeden Fall von Jugendlichen auf die diese Beschreibung zutrifft fern halten. Und aus Opferperspektive sollte man diesen Vorfall auch beurteilen. Die Antifa sollte sich davor hüten aus Vogelperspektive zu urteilen, weil diese vermeindliche "Objektivität" von der Wirklichkeit sehr weit entfernt ist. Wenn die "Antifa Schweich" (nur ein Bsp.) Kreuzberger-Verhältnisse nicht nachvollziehen kann, als Dortmunder geht das ganz gut. Stress mit Nazis gehört hier sicherlich zum größten Problem, aber glaubt mal nicht, dass das das einzige Problem ist. Diese importierte Gangsta-Scheiße mit ihren homophoben Ergüssen ist mir zuwider. Ob "blauäugige, blonde Engel oder ost-anatolischer Teufel" (Achtung Ironie) zur besseren Einordnung ist eine Beschreibung hilfreich sonst kann es auch heißen:
Ein Personenkreis von ca. 6 Menschen hat in einem Szene-Bezirk in Berlin eine Person verletzt.

Archetypen des 'radikalen' Kapitalismus

riotqueer 20.06.2007 - 22:38
Die Sinnhaftigkeit des brutalen Übergriffes auf ein Menschen in aller Öffentlichkeit, zu desavouieren ist beschämend genug, das die Migranten in vielerlei Hinsicht als DIE Stützen des 'brutal-radikalen' Kapitalismuses gelten weiss nicht nur ein Etienne Balibar, sondern auch die vielen Opfer von Menschen aus dem Milieu der 'Schein-Illegalität' und 'Parallel-Gesellschaft'.........Es scheint das die Militanz einer radikalen Linken sich verstärkt mit der multi-polarität von Rassismen in der 'deutschen' Sprache beschäftigen muss, und diese radikale Linke braucht auch klare Grenzen gegenüber der alltäglichen Gewalt die von Menschen mit Migrationshintergrund ausgeht.........

SALAAM!