Fotos von der Köpi-Soli-Demo

krasse zeiten 17.06.2007 14:55 Themen: Freiräume Soziale Kämpfe
Ergänzend zu dem Bericht auf Indymedia noch ein paar Fotos von dem Soli-Demo für den Erhalt der Köpi am 16. Juni 2007 in Berlin.
Rund 3000 Leute haben am 16. Juni 2007 für den Erhalt des autonomen Wohnprojekts Köpi in Berlin demonstriert. Weil die Polizei die Route über die Geschäftsstraße Kudamm verboten hatte, musste der Demozug durch eher unbelebte Nebenstraßen gehen. Ein Grund für das Verbot: Im Vorfeld hatte es auf Demos Parolen wie "Nehmt ihr uns die Häuser ab, machen wir die City platt" gegeben. Das reicht heutzutage schon dafür, das Grundrecht auf Demonstrationsfreiheit auszuhebeln. Am Ende der Demo kam es zu kleineren Rangeleien.

Hier ergänzend zu dem bereits erschienen Bericht

 http://de.indymedia.org/2007/06/185114.shtml

auf Indymedia und den dortigen Kommentaren ein paar Fotos von der Demo, weitere gibt es unter

 http://www.krasse-zeiten.org/foto.php?dir=koepi2007

da der Fotoupload bei Indymedia nicht so super-komfortabel gestaltet ist.

Alle Fotos - die auf Indymedia veröffentlichten und die auf unserer Homepage - unterliegen dem Urheberrecht, jede Weiterverwendung bedarf unserer ausdrücklichen Zustimmung. Warum das so ist steht hier:  http://www.krasse-zeiten.org/show.php?art=kontakt#copyright
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Ergänzungen

2 Videos der Demo

Vid 17.06.2007 - 16:15

repression gegen antifas in schmidgaden

sonja erikson 17.06.2007 - 19:17
Presseerklärung der „antifa NT“ zur massiven Polizeirepression gegen die antifaschistischen Proteste gegen den „NPD-Bayerntag“
München, Sonntag, den 17.06.2007

Gegen den am gestrigen Samstag in Schmidgaden bei Schwandorf stattfindenden „NPD-Bayerntag“ waren von antifaschistischen Gruppen aus ganz Bayern Proteste angekündigt worden. Geplant war, ab 10:00 in Schmidgaden eine Kundgebung und ab 12:00 Uhr eine Demonstration durchzuführen. Beides war auch von den zuständigen Behörden genehmigt worden.
Geplant war von antifaschistischer Seite auch ein Busverkehr vom Bahnhof Schwandorf nach Schmidgaden, welches mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwer zu erreichen ist. Bereits bei der ersten Fahrt zwischen Schwandorf und Schmidgaden wurde der Bus von Beamten des USK aufgehalten und alle Insassen kontrolliert und durchsucht. Eine zweite Gruppe, später anreisender AntifaschistInnen wurde nach dem Ausstieg am Bahnhof vom USK eingekesselt und ebenfalls kontrollier t und durchsucht. Wie bei der ersten Kontrolle war auch hierbei auffällig, dass die Polizei versuchte „Zeit zu schinden“. Die Kontrolle dauerte, trotz der hohen Zahl an Beamten, ca. 45 Minuten. Nachdem auch diese Gruppe ihr Ziel in Schmidgaden erreicht hatte und auf der antifaschistischen Kundgebung angekommen war, verkündete die Polizei, aufgrund von Zeitüberschreitung sei die genehmigte Demonstration von nun an verboten. Daraufhin versuchten ca. 130 AntifaschistInnen durch eine spontane Demonstration auf diesen klaren Rechtsbruch seitens der Polizei aufmerksam zu machen. Dies scheiterte allerdings am Vorgehen der Polizei, woraufhin sich die Gruppe über einen anderen Weg in Richtung des NPD-Geländes aufmachte, um dort zu protestieren. Hier wurde man wiederum von den massiv bewaffneten Beamten des USK gestoppt. Ca. 10-20 Personen wurden hier schon in Gewahrsam genommen, eine weitere Gruppe von ca. 40 Personen wurde eingekesselt. Die von der Polizei erhobenen Vorwürfe, Demonstranten hätten sich mit Steinen bewaffnet kann schon deshalb als absurd bezeichnet werden, da man sich auf einem steinlosen Acker befand. Eine weitere Gruppe von ca. 40-50 Personen, die sich eindeutig auf dem Rückweg zur bürgerlichen Kundgebung befand, wurde vom USK angegriffen und gejagt. Teils kam es auch zu brutalen Ingewahrsamnahmen. Auffällig ist auch, dass die Polizei vor allem gegen jene brutal vorging, die „autonom“ aussahen. Personen, welche ein „bürgerliches Erscheinungsbild“ hatten, wurden teils von den Beamten nicht wahrgenommen.
Die zuerst festgenommen Gruppe wurde ins benachbarte Amberg gebracht, die zweite in die örtliche Turnhalle, wohingegen die dritte Gruppe, trotz einsetzendem Gewitter mit Hagel, 3 Stunden (13:15-16:15)im Freien gekesselt war. Weiblichen Personen wurde es stundenlang, trotz mehrmaligen Nachfragens, verboten auf die Toilette zu gehen. Begründet wurde dies damit, es gäbe keine weiblichen Beamten, obwohl mehrfach welche gesehen wurden. Dies sehen wir als zweifelsohne als Körperverletzung an. Ab 17:40 wurde allen in der Turnhalle Gefangenen der Gang zur Toilette verwehrt. Die Gefangenen wurden mit Handschellen bzw. Kabelbinder zu zweit aneinander gefesselt, sämtlichen Gruppen wurde, trotz wiederholter Nachfrage kein Essen und auch keine Getränke gebracht. Auch wurden Personen von den USK-Beamten ständig beleidigt. So wurde eine Person „aufgrund“ ihres pinken T-Shirts homophob beschimpft , eine andere gedrängt die Turnhalle aufzuräumen. Auch wurde den Gefangenen zu keiner Zeit der Grund ihrer Ingewahrsamnahme mitgeteilt. Einzelne Beamte begründeten diese u.a. aufgrund von Landfriedensbruch, dem Nichtnachkommen eines Platzverweises, welcher einer Vielzahl der Gefangenen niemals ausgestellt worden war, bzw. mit dem vollkommen frei erfundenen Vorwurf, man habe versucht die Absperrungen gewaltsam zu durchbrechen. Offiziell war den Gefangenen kein Grund bekanntgegeben worden. Nach Nachfrage einiger Demonstranten nach Informationen zu der USK-Einheit, die sie in Gewahrsam genommen habe, wurde ihnen erwidert sie seien in Schwandorf stationiert, allerdings ist bislang keine in Schwandorf stationierte USK-Einheit bekannt. Auch die Tatsache, dass Personen, die sich als Zeugen der besagten Turnhalle nähern wollten, massiv vom USK bedrängt wurden, dass augenscheinlich alles daran setzte, unerkannt und ohne Zeugen ihrer illegalen Maßnahmen (Verbot des Toilettengangs etc.) zu bleiben. Ebenfalls machte die Polizei von allen Personen Portraitphotos und fragte in Verhören gezielt nach, ob man an den Protesten gegen den G8-Gipfel teilgenommen habe. Zwischen 18:00 und 19:30 wurden die meisten Gefangenen freigelassen.
Wir, die „antifa NT“, wie auch andere bayernweite Antifa-Gruppen sehen im absolut grundlosen und überaus gewalttätigem Vorgehen des USK die Rache für den G8-Protest und den Versuch, das eigene Versagen, während des Gipfels und den Gegenprotesten, am friedlichen und legitimen Protest von AntifaschistInnen durch physische, wie psychische Gewalt zu kompensieren.
Betroffene haben angekündigt juristisch gegen das ihnen zugefügte Unrecht vorzugehen.

Dazu Sonja Erikson, Pressesprecherin der „antifa NT“:
„Das Polizeivorgehen am gestrigen Samstag gegen durchweg friedlichen und legitimen Protest, stellt einen vorläufigen Höhepunkt der Polizeirepression gegen linke AntifaschistInnen dar. Das Verbot der, von den Behörden genehmigten Demonstration, durch die Polizei, die schickanösen Vorkontrollen und letztendlich das, mit nichts zu rechtfertigende, brutale und rechtswidrige Verhalten der Polizei, insbesondere des Unterstützungskommandos (USK) zeigt die bayrische Linie, sich gerne auch mal über rechtstaatliche Normen und Gesetze hinwegzusetzen. Wenn Nazitreffen geschützt und AntifaschistInnen zum Prügelknaben der gewaltgeilen Hooligantruppe USK werden, dann ist das ein Zustand der von keinem reflektierenden und demokratischen Menschen akzeptiert werden kann. Wir werden ein solches Verhalten nicht einfach hinnehmen und juristisch, wie politisch dagegen vorgehen.“
Sollten weitere Fragen, Interviewwünsche etc. bestehen, wenden Sie sich doch bitte an uns. Wir hoffen, dass Sie über diese neue Qualität der Polizeirepression gegen legitimen antifaschistischen Protest berichten.
Mit freundlichen Grüßen. Sonja Erikson, Pressesprecherin der „antifa NT“ (München)

Bzgl. "kleinere Rangeleien"

kommunist 17.06.2007 - 19:27
Also wenn mir jemand mehrmals mit voller Wucht mit Protektoren in die Fresse schlägt und mit Stahlkappenschuhe in den Bauch tritt, dann ist das für mich keine kleinere Rangelei, sondern ein massiver Angriff auf meine körperliche Gesundheit. Wenn ihr neben der Demo lauft und nicht vorne aufs Maul bekommt, dann ist das eure Sache, aber schreibt dann bitte nicht in Bullensprache was von "Rangeleien".

Ansonten freut es mich, dass krasse Zeiten mal wieder was macht.

DEmo 30.06.07

RAB 17.06.2007 - 21:06
Inzwischen haben wir ein Forum eingerichtet,wo ihr immer euch auf den laufenden halten oder selber mitschreiben könnt im Board.
Wir würden uns auf Mitarbeit und Diskussionen freuen.


@kommunist

krasse zeiten 18.06.2007 - 09:20
Ok, Du hast mit Deinem Einwand bezüglich der "kleinen Rangeleien" recht: Für einen als persönlich Betroffenen dürfte sich das durchaus anders angefühlt haben. Sorry, wenn das falsch angekommen ist.

Allerdings stellt sich natürlich schon die Frage nach Begrifflichkeiten, um Unterschiede deutlich zu machen - denn aus meinem Blickwinkel war das Ende der Köpi-Demo eher eine Inszenierung, wo die eine Seite nochmal zeigen wollte, hey, wir wollen da *wirklich* durch, wohlwissend, dass es nicht funktioniert, und die andere Seite Stärke demonstrieren (und womöglich auch Frust ablassen) wollte, gleichwohl es gar nicht nötig war weil dahinter eh dichte Absperrgitter standen.

Es ging um einen sprachlichen Unterschied um deutlich machen, dass diese körperliche Auseinandersetzung doch eine andere war als etwa am 2. Juni in Rostock. Das ist, zugegeben, schief gegangen. Auf unserer Website ändere ich das.

Weitere Fotos...

oliberlin 20.06.2007 - 15:22

...finden sich auf ccphoto.de, dort ausdrücklich unter einer freien Creative-Commons-Lizenz.

Höher aufgelöste Fotos gibts auf Anfrage.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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