Antifa Demo Ehrenfeld

Ernst 17.06.2007 13:32 Themen: Antifa
Passiver DGB, unerfahrene Kinder, gewaltbereite Polizei Ehrenfeld hurra!
Die Demonstration von Seiten des DGB's war eine echte Show unter dem Motto "Wir sind antifaschistisch, machen aber nichts.... doch Grillwürstchen essen und kostenloses Wasser austeilen!"

Selbst als nach der DGB Demo noch Faschisten am Ehrenfelder Bhf. standen wollte der DGB Chef die Demonstranten die den Bhf. blockierten immer wieder auf die DGB Demo locken, dazu gab es diverse Durchsagen etc. Ergo ziemlich passives Verhalten seitens des DGB's...

Mineralwasser kann ich mir auch gut woanders besorgern!

Während dieser heiteren Show des DGB'S lieferte sich die Polizei wahre Gewaltexzesse und nahmen nach meines Wissen nach mind. fünf Personen fest. Da die ProKölner nicht pünktlich losmarschierten versuchte ein großér Teil der Antifa Demo an der Fuchsstraße die Absperrungen zu durchgdringen, was dann zum Teil in einem lustigen Katz und Maus Spiel im angrenzenden Park endete...

Danach waren dann auch die Seitenstraßen auch zu und ein besoffener Punk warf eine Bierflasche, das nahm die Polizei direkt zum Anlass dort Reizgas und Schlagstock einzusetzen. Auf der Kreuzung der Venloer Straße wurde dann schön gekesselt und als Drohgebärde Panzerwagen und Wasserwerfer angefahren.

Danach mehrmyabr />
So wurde im Park ein Bengalo gezündet, eine Wanne von einem Vorbeilaufenden mit einer Bierkanne attckiert usw.

Zum Teil war es auch vielen Demonstranten neu in einen Kessel Ketten zu bilden, denn während die zum Teil wirklich erfahrenen Leute versuchten Ketten zu bilden liefen die pupertierenden Schwarzröcke immer wieder fröhlich zur Bullenkette.

Fazit des Ganzen ist, wenn nicht so viele beherzte Demonstranten gegen aufkeimende Gewalt eingeschritten wären, hätte es in Ehrenfeld Gestern eine waschechte Straßenschlacht mit der Polizei gegeben. ProKöln hätte ungestört marschieren können und hätte danach etwas von gewaltbereiten Linken verbreitet, die Presse hätte von Gewaltexzessen seitens der Linken und von den friedlichen Nazis schreiben können und die Demo hätte ihr Ziel total verfehlt.

Dabei gab es in den frühen Morgenstunden genug Gelegenheiten die ProKöln Demo zu verhindern zu wurde z.B. die Fuchsstraße erst ab 8 Uhr gesperrt, allerdings waren die meisten Demonstranten anscheinend Spätaufsteher. Dementsprechend sollte man den gestrigen Tag als Beispiel nehmen wie es nicht laufen sollte und das man für eine gelungene Demonstration etwas mehr Disziplin braucht.
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Ergänzungen

Widerspruch

Balaclawa 17.06.2007 - 14:20
hallo alle miteinander.

ich war gestern auch auf der ehrenfeld-demo, hauptsächlich im antifa-block, kann ernst aber nur teilweise zustimmen. Mehr Disziplin wäre mit sicherheit angebracht, da der antifa-zug ein wenig verwirrt drei mal ein und die selbe straße langlief, die bullen haben dieses spiel scheinbar gerne mitgemacht: kette hier, kette dort, und schon waren sie ratlos, die demonstranten. Dadurch kam es zu einzelnen Ausbrüchen und erstem Kontakt bzw. Festnahmen, bis sich der schwarze block nach sichtkontakt mit einer nazi-gruppe in der nähe eines Parkes auflöste und in autnomen kleingruppen, teilweise recht erfolgreich, loszog (siehe ernsts beitrag).
doch allen voran ist zu sagen: die demo war nicht optmial organisiert, dennoch konnten "pro köln und freunde" (aus belgien und österreich) nur sehr sehr beschränkt bzw. gar nicht auflaufen. dazu wurden die nazis am bahnhof erfolgreich vertrieben: sie wurden von bullen in zügen gesteckt, die sie dann weggefahren haben.
die demo war diesbezüglich in erster hinsicht ein erfolg, da der aufmarsch größtenteils verhindert wurde, dennoch konnte man besorgniserregende schwächen in der organisation feststellen.

Dieser Artikel ist ein schönes Beispiel...

Michael D. 17.06.2007 - 14:20
...für die Antifa Arbeit: Keine Inhalte, nur stören, wenns geht mit den Polizsten prügeln und hier und da mal etwas schmeißen. Und da fragt ihr euch, warum euch keiner in der Bevölkerung ernst nimmt?

Und die anderen sind für euch sowieso die Nazis. Warum haben dann die Pro-Kölner es geschafft, "die Nazis" von ihrem Demozug auszuschließen? Und warum bezeichnen die Nazis von der NPD Pro Köln als "keine befreundete Oranisation", gegen deren Widerstand man trotzdem verschen muss an der Demo teilzunehmen. Pro Köln und die 500 friedlichen anderen Demonstranten konnten dies aber verhindern.

Warum können das nicht die Linken mit dem "Schwarzen Block" auch schaffen?

Und habt ihr euch überhaupt mal über den DITIB informiert? Ihr protestiert gegen Faschismus und unterstützt dann eine Organisation, die komplett dem türk. Staat untersteht. Einer Organisation, die aus der Türkei die Imame gestellt bekommt, die selbst nach 4 Jahren in einer DITIB Moschee in Deutschland noch kein einziges Wort Deutsch können, und es in einem ARD Interview, als ihre Aufgabe bezeichnen, besonders bei den türkischen
Jugendlichen in Deutschland deren Zugehörigkeitsgefühl zur *türkischen Nation* zu stärken.
Ist euch das nicht peinlich, für so eine Organisation zu demonstrieren?

Link: Ard Interview
 http://video.google.com/videoplay?docid=2920563713190765973&hl=de

Kurz Blockiert

Neptun, der Spaziergänger 17.06.2007 - 15:06
Die "Spontandemo" der Rechten vom Ehrenfelder Bahnhof, an der sich viele der sogenannten "Autonomen Nationalisten" [besorgt euch mal nen eigenen Stil!], war auf der Vogelsangerstr. Höhe Neptunbad kurzzeitig blockiert worden.

Polizei und Faschos schienen mit dem plötzlichen Auftauchen der DemonstrantInnen und deren Taktik vollkommen überfordert gewesen zu sein. Wir Anwohner dagegen sehr erfreut!

Die Polizei ging am Anfang sehr hart gegen die Blockierer vor, ein oder zwei von ihnen wurden mehrmal zu Boden geworfen.

Danach wurden sie von der Polizei mitgenommen.

Schöne Aktion, mehr von solchen hätten Polizei und Nazis echt in Bedrängnis gebracht!

Grüße von Neptun

persönliche einschätzung

schwerefeld 17.06.2007 - 15:15
pro köln hat entgegen der eigenbehauptung keine massenhafte mobilisierung im viertel hinbekommen, genauso wenig sind sie aber eine allianz mit den nazis eingegangen, haben diese vielmehr der demo verwiesen.

nazis, besonders autonome nationalisten, waren aber zahlreich in der stadt unterwegs und was bisher nicht bekannt zu sein scheint oder bewusst verschwiegen wird. es gab eine nazidemo mit 200 teilnehmern in der innenstadt, die lange zeit ohne begleitung durch die polizei lief, weil spontan. die nazis haben auch scheiben eingeworfen und die cops angegriffen, antifa gegenwehr gleich null.

die antifa demo, also die linksradikale demo, nicht dgb etc, wurde in den medien ebenfalls als moscheebefürworter abgestempelt, die religionskritik ist leider total untergegangen, nicht wahrgenommen worden oder schlicht ignoriert worden.

schaut man sich das mal im gesamten an, kann der gestrige samstag nur als absolute niederlage bewertet werden. die nazis haben ungestört und militant agiert, pro köln hat ebenfalls größtenteils ungestört demonstriert, linke kritik ist völlig untergegangen.

zeit wieder vernünftige strukturen aufzubauen, die diverse spektren der radikalen linken umfassen!

Irrwitziger Schwachsinn

PoliFunk 17.06.2007 - 15:24
Morgen allerseits.
Ich kann nur zustimmen, wenn jemand behauptet, dass die Demo am 16.06 in Köln schlecht organisiert und bis auf schlechte Werbung für alle AntifaschistINNen fast effektlos war.
Als ich um 11 Uhr an der Fuchsstraße ankam, sah ich bis auf vereinzelte Protestler vor der Absperrung, und (zu einem erschreckend großen Teil rechte) Anwohner und Beobachter der proKöln Zusammenrottung, keinerlei nennenswerte Proteste, Aktionen etc...
Der Versuch mit ein paar Leuten auf die Nazi-Marschroute zu gelangen scheiterte an dem verhältnismäßig großem Polizei Aufgebot, und auf dem Rückweg befanden wir uns schon auf der Rückseite einer Polizeikette, die verhinderte, das ein Trupp von ca 50 (schätzungsweise 12-20 Jährigen) Kravallos weiter vordringen konnten. Nach kurzem Pöbeln flogen dann auch schon vereinzelt Flaschen, wofür ich als Beobachter des ganzen echt keinen Grund erkennen konnte. Kurz darauf kam es, wie schon gesagt, zu einem lustigen Katz und Maus Spielzwichen Demonstaranten und Bullen, bis sich immer mehr Demonstranten dem Zug anschloßen, und irgendwann, nachdem die Polizei (aus purer Machtdemonstration) 2 Wasser Werfer, ein Räumfahrzeug, und X Manschaftswagen auffuhr (was zum Teil zaghaft mit Sitzblockaden einzelner Punker zu verhindern verucht wurde),die Demo sich Richtung Neptunplatz aufmachte. Darauf folgte dann nach langem Warten ein 30 Minuten Marsch mit dem DGB und weiteren Demonstanten zum nächsten Kundgebungsort. Da konnte man dann beobachten, wie die Polizei die Nazis entsorgten, und geschützt abtransportierten.
Alles in allem war alles viel zu unorganisiert,zu kurz und das Auftreten vieler AntifaschistINNen lächerlich und unangebacht. Ganz ehrlch: wenn ich mir anhören muß, dass sich eine "Schüler gegen Rechts" Demo auflöst, weil die schlichtweg keinen Bock auf die Unterwanderung von gewalltbereiten Antifas haben, Leute den Bullen mehr Probleme machen als der proKöln,und die meistgehörten Parolen sich gegen "Das Bullensystem" oder "Das scheiß Kapital" richten, kann ich nur sage, Thema verfehlt- setzten 6!!!
Mein privater Höhepunkt war, als ich beobachten konnte wie ein Hundertschaftszug ziemlich verwirrt in die falsche Richtung lief und nach der durchsage "Leute ihr rennt in die komplett entgegengesetzte Richtung" umkehrte, oder eine ziemlich alte anscheinend Ortskundige Oma uns und andere dazu animieren wollte "einfach mit der U-Bahn ne Station weiter zu fahren, und dann kommt ihr von Hinten an die Nazis, und könnt denen eins auf die Mütze geben!"(Lieselotte Meyer lebt!).
Ansonsten war die Demo reine Zeitverschwendung. Dank an die Idioten die es immer wieder schaffen, sich an die Spitze friedlicher Demos zu stellen, und uns anderen Linken schlechte Presse zu machen. Keine Macht für niemanden!!! Ich bin davon überzeugt, das wir mit solchen Aktionen echten Aufwind kriegen.

Artikel vom Kölner Express

name 17.06.2007 - 16:05
Köln – In Ehrenfeld herrschte Ausnahmezustand: Die rechtsextreme Organisation „Pro Köln“ demonstrierte mit 200 Anhängern gegen den Moscheebau.

Bei drei verschiedenen Gegendemos mit insgesamt rund 1300 Teilnehmern wurde gegen „Pro Köln“ protestiert und für das Gotteshaus geworben.

Wirbel gab es um den Kölner Ratsherr Claus Ludwig (Linkspartei), der im Demo-Wirrwarr die Übersicht verlor: Er hielt Rechtsradikale für linke Autonome und versuchte, die Polizei an der Gefangennahme von Neonazis aus dem Ruhrgebiet zu hindern. Folge: Er wurde abgeführt!

Etwa 130 Rechtsradikale aus dem Pott waren nach Ehrenfeld gekommen. „Die wollten zu ihren Gesinnungsgenossen“, womit Polizeisprecher Bernd Kraushaar „Pro Köln“ meinte.

Als die Neonazis rassistische Sprüche wie „Juden raus“ riefen, setzte die Polizei sie fest. 17 nahm sie wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt fest. Das versuchte Ratsherr Ludwig mit Gewalt zu verhindern – er hatte die Rechten mit linken Demonstranten verwechselt.

Mit Ludwig machte die Polizei kurzen Prozess: Die Beamten verfrachteten ihn nach Brühl in eine Gewahrsamszelle.

1000 Polizisten verhinderten eine Konfontation der 600 Antifaschisten und 200 „Schüler gegen Rechts“ mit den Rechtsradikalen und den 200 „Pro Köln“-Anhängern.

Letztere – verstärkt durch den wegen ausländerfeindlicher Übergriffe verurteilten Ex-Polizisten und rechtsextremen Politiker Bart Debie aus Belgien und den rechtspopulistischen FPÖ-Chef Heinz Straché aus Wien – marschierten von der Fuchsstraße (an der Moschee) in die Herbrandtstraße. Bei der „Kundgebung“ blieben nur 60 Moscheegegner.

Währenddessen hielten DGB, SPD, Grüne, FDP, Linkspartei, Kirchen und der Moscheebauverein DITIB vor 500 Teilnehmern auf dem Neptunplatz eine Kundgebung gegen „Pro Köln“ und für die Moschee ab. Die Redner – unter ihnen DGB-Chef Wolfgang Uellenberg-van Dawen und Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes (SPD) – warben für ein friedliches Miteinander der Kulturen in Ehrenfeld.

Angelika Over (61) wusste nicht, wohin: „Ich bin gegen die Moschee und gegen Pro Köln“, sagte sie. „Ich muss mich aber als Nazi beschimpfen lassen, weil ich sage, dass die Moschee nicht in unsere Stadt passt. Das trifft mich.“

Ähnlich sieht es Marion Müller: „Ich bin nicht gegen eine Moschee. Aber sie muss viel kleiner sein als das, was geplant ist.“

Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) fasst den Tag wie folgt zusammen: „Es ging nicht um die Moschee, nicht um Ehrenfeld und nicht um die Bürger und das Ringen um die beste Lösung! Es ging um die aufgeschaukelte Selbstdarstellung am rechten und am linken Rand.“

 http://www.express.de/servlet/Satellite?pagename=XP/index&pageid=1004370693460&rubrik=200&artikelid=1181904576121

Fascho-Angriff in Grünanlage

Pflanzer 17.06.2007 - 17:09
Ich verstehe nicht wie sich manche hier wieder zu 100% selbst feiern. Ich war dabei als ungefähr 80 "autonome" vermummte Faschos in einer Parkanlage auf 200 Antifaschist_innen loststürmten. Es ist kaum einer stehen geblieben und jene, die die Nazis noch packten wurden von den Genoss_innen im Stich gelassen. 10 Minuten später, ein paar hundert Meter weiter versuchten die Nazis wieder die Antifaschist_innen zu attackieren. Auch hier machte sich wieder Panik breit. Die linke Sonnenbrillenfraktion sah zwar militant aus, mehr nicht! Es waren einigen Alternative und Punks die vorerst noch stehen blieben.

Von Seiten der näher kommenden Nazis flogen Steine und sie waren mit Fahnenstangen und Knüppeln bewaffnet. Nur die anrückende Polizei könnte den Angriff der Faschos abwehren. Als Polizeiverstärkung anrückte verschwanden die Nazis Richtung Innenstadt.

Rechte Randalierer in der Innenstadt

Mehrere Personen offenbar aus dem Umfeld der so genannten "autonomen Rechten" randalierten nach der Auflösung ihrer Kundgebung in einer Kölner Einkaufsstraße. Eine Gruppe habe extremistische Parolen gerufen, erklärte ein Polizeisprecher. Weitere Teilnehmer errichteten anschließend auf dem Weg zum Kölner Hauptbahnhof Straßenbarrikaden und randalierten mit Stühlen und Fahrrädern. "Wir haben insgesamt mehr als 70 Personen in Gewahrsam genommen", erklärte Polizeisprecherin Maren Leißner.

 http://www.ksta.de/html/artikel/1179819783596.shtml

repression in schmidgaden

sonja erikson 17.06.2007 - 19:16
Presseerklärung der „antifa NT“ zur massiven Polizeirepression gegen die antifaschistischen Proteste gegen den „NPD-Bayerntag“
München, Sonntag, den 17.06.2007

Gegen den am gestrigen Samstag in Schmidgaden bei Schwandorf stattfindenden „NPD-Bayerntag“ waren von antifaschistischen Gruppen aus ganz Bayern Proteste angekündigt worden. Geplant war, ab 10:00 in Schmidgaden eine Kundgebung und ab 12:00 Uhr eine Demonstration durchzuführen. Beides war auch von den zuständigen Behörden genehmigt worden.
Geplant war von antifaschistischer Seite auch ein Busverkehr vom Bahnhof Schwandorf nach Schmidgaden, welches mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwer zu erreichen ist. Bereits bei der ersten Fahrt zwischen Schwandorf und Schmidgaden wurde der Bus von Beamten des USK aufgehalten und alle Insassen kontrolliert und durchsucht. Eine zweite Gruppe, später anreisender AntifaschistInnen wurde nach dem Ausstieg am Bahnhof vom USK eingekesselt und ebenfalls kontrollier t und durchsucht. Wie bei der ersten Kontrolle war auch hierbei auffällig, dass die Polizei versuchte „Zeit zu schinden“. Die Kontrolle dauerte, trotz der hohen Zahl an Beamten, ca. 45 Minuten. Nachdem auch diese Gruppe ihr Ziel in Schmidgaden erreicht hatte und auf der antifaschistischen Kundgebung angekommen war, verkündete die Polizei, aufgrund von Zeitüberschreitung sei die genehmigte Demonstration von nun an verboten. Daraufhin versuchten ca. 130 AntifaschistInnen durch eine spontane Demonstration auf diesen klaren Rechtsbruch seitens der Polizei aufmerksam zu machen. Dies scheiterte allerdings am Vorgehen der Polizei, woraufhin sich die Gruppe über einen anderen Weg in Richtung des NPD-Geländes aufmachte, um dort zu protestieren. Hier wurde man wiederum von den massiv bewaffneten Beamten des USK gestoppt. Ca. 10-20 Personen wurden hier schon in Gewahrsam genommen, eine weitere Gruppe von ca. 40 Personen wurde eingekesselt. Die von der Polizei erhobenen Vorwürfe, Demonstranten hätten sich mit Steinen bewaffnet kann schon deshalb als absurd bezeichnet werden, da man sich auf einem steinlosen Acker befand. Eine weitere Gruppe von ca. 40-50 Personen, die sich eindeutig auf dem Rückweg zur bürgerlichen Kundgebung befand, wurde vom USK angegriffen und gejagt. Teils kam es auch zu brutalen Ingewahrsamnahmen. Auffällig ist auch, dass die Polizei vor allem gegen jene brutal vorging, die „autonom“ aussahen. Personen, welche ein „bürgerliches Erscheinungsbild“ hatten, wurden teils von den Beamten nicht wahrgenommen.
Die zuerst festgenommen Gruppe wurde ins benachbarte Amberg gebracht, die zweite in die örtliche Turnhalle, wohingegen die dritte Gruppe, trotz einsetzendem Gewitter mit Hagel, 3 Stunden (13:15-16:15)im Freien gekesselt war. Weiblichen Personen wurde es stundenlang, trotz mehrmaligen Nachfragens, verboten auf die Toilette zu gehen. Begründet wurde dies damit, es gäbe keine weiblichen Beamten, obwohl mehrfach welche gesehen wurden. Dies sehen wir als zweifelsohne als Körperverletzung an. Ab 17:40 wurde allen in der Turnhalle Gefangenen der Gang zur Toilette verwehrt. Die Gefangenen wurden mit Handschellen bzw. Kabelbinder zu zweit aneinander gefesselt, sämtlichen Gruppen wurde, trotz wiederholter Nachfrage kein Essen und auch keine Getränke gebracht. Auch wurden Personen von den USK-Beamten ständig beleidigt. So wurde eine Person „aufgrund“ ihres pinken T-Shirts homophob beschimpft , eine andere gedrängt die Turnhalle aufzuräumen. Auch wurde den Gefangenen zu keiner Zeit der Grund ihrer Ingewahrsamnahme mitgeteilt. Einzelne Beamte begründeten diese u.a. aufgrund von Landfriedensbruch, dem Nichtnachkommen eines Platzverweises, welcher einer Vielzahl der Gefangenen niemals ausgestellt worden war, bzw. mit dem vollkommen frei erfundenen Vorwurf, man habe versucht die Absperrungen gewaltsam zu durchbrechen. Offiziell war den Gefangenen kein Grund bekanntgegeben worden. Nach Nachfrage einiger Demonstranten nach Informationen zu der USK-Einheit, die sie in Gewahrsam genommen habe, wurde ihnen erwidert sie seien in Schwandorf stationiert, allerdings ist bislang keine in Schwandorf stationierte USK-Einheit bekannt. Auch die Tatsache, dass Personen, die sich als Zeugen der besagten Turnhalle nähern wollten, massiv vom USK bedrängt wurden, dass augenscheinlich alles daran setzte, unerkannt und ohne Zeugen ihrer illegalen Maßnahmen (Verbot des Toilettengangs etc.) zu bleiben. Ebenfalls machte die Polizei von allen Personen Portraitphotos und fragte in Verhören gezielt nach, ob man an den Protesten gegen den G8-Gipfel teilgenommen habe. Zwischen 18:00 und 19:30 wurden die meisten Gefangenen freigelassen.
Wir, die „antifa NT“, wie auch andere bayernweite Antifa-Gruppen sehen im absolut grundlosen und überaus gewalttätigem Vorgehen des USK die Rache für den G8-Protest und den Versuch, das eigene Versagen, während des Gipfels und den Gegenprotesten, am friedlichen und legitimen Protest von AntifaschistInnen durch physische, wie psychische Gewalt zu kompensieren.
Betroffene haben angekündigt juristisch gegen das ihnen zugefügte Unrecht vorzugehen.

Dazu Sonja Erikson, Pressesprecherin der „antifa NT“:
„Das Polizeivorgehen am gestrigen Samstag gegen durchweg friedlichen und legitimen Protest, stellt einen vorläufigen Höhepunkt der Polizeirepression gegen linke AntifaschistInnen dar. Das Verbot der, von den Behörden genehmigten Demonstration, durch die Polizei, die schickanösen Vorkontrollen und letztendlich das, mit nichts zu rechtfertigende, brutale und rechtswidrige Verhalten der Polizei, insbesondere des Unterstützungskommandos (USK) zeigt die bayrische Linie, sich gerne auch mal über rechtstaatliche Normen und Gesetze hinwegzusetzen. Wenn Nazitreffen geschützt und AntifaschistInnen zum Prügelknaben der gewaltgeilen Hooligantruppe USK werden, dann ist das ein Zustand der von keinem reflektierenden und demokratischen Menschen akzeptiert werden kann. Wir werden ein solches Verhalten nicht einfach hinnehmen und juristisch, wie politisch dagegen vorgehen.“
Sollten weitere Fragen, Interviewwünsche etc. bestehen, wenden Sie sich doch bitte an uns. Wir hoffen, dass Sie über diese neue Qualität der Polizeirepression gegen legitimen antifaschistischen Protest berichten.
Mit freundlichen Grüßen. Sonja Erikson, Pressesprecherin der „antifa NT“ (München)

Mausgrau, Steingrau, Betongrau...

Kaiser F 18.06.2007 - 08:22
Mist, schon wieder nix mit Schwarz und Weiß, Gut und Böse...
Da steh ich also am Samstag in Ehrenfeld zusammen mit zwei linken Skins in der Demo gegen die rechte Demo gegen die Moschee, für die ich auch nicht unbedingt bin. Die linke (?) Demo (also eine der verschiedenen linken Demos, seufz) mal wieder chronisch unkoordiniert und planlos - Venloer Straße rauf, Venloer Straße wieder runter usw.
Die Polizei entgegen anders lautender Aussagen weiter oben eigentlich recht cool, wartete nur darauf, dass die Rechten ihnen Anlass boten, deren Demo aufzulösen. So kam's dann auch.
Weswegen die Linken dann eigentlich auch nix mehr zu tun hatten und sich noch weiter zersplitterten. Während auf der DGB-Kundgebung teils roboterhaft runtergelesene Kuschelreden gehalten wurden und ein paar "normale Bürger", die aus durchaus nachvollziehbaren Gründen da keine große Moschee wollen, von der Polizei zur Pro-Köln-Demo geschickt wurden, wo sie aber meistens nicht hinwollten, da sie Pro-Köln mies finden, sich dann aber dennoch von minderjährigen Kapitalismusgegnern (?) aus der Mittelschicht (oh Mann...) als Nazi titulieren lassen durften. Da musste selbst Petrus weinen.
Danach in der Innenstadt dann anscheinend Randale durch die "Autonome Rechte" (langsam wird's verwirrend) oder aber (je nach Quelle, z.B. koeln.de) "Personen aus dem Umfeld des Antifaschistischen Bündnisses". Soweit noch alles klar? Dabei würde ich doch wie die meisten einfach gerne mal die eigentlichen Fakten wissen, ohne mich dafür durch dutzende unterschiedliche Quellen wühlen zu müssen.
Oh, und danke an die sog. "Autonomen", die in Rostock Hooligans spielen mussten und damit all den Schäubles, Schönbohms und Becksteins ihr "linkes 9-11" geliefert haben und die Polizei jetzt trotz unzähliger rechter Gewalttaten sich wieder so richtig auf die "Linken" einschießen kann. Denken hilft!

Verleumdungen gegen linkes Ratsmitglied

Demoteilnehmer 18.06.2007 - 11:09
Demo-Teilnehmer weisen die Verleumdungen gegen linkes Ratsmitglied zurück

Die Unterzeichnenden sind empört über die falsche Berichterstattung in den
Kölner und einigen überregionalen Medien bezüglich der Demonstrationen am
gestrigen Samstag.

Die Behauptung, das linke Ratsmitglied Ludwig wäre festgenommen worden, als
er irrtümlich rechten Randalierern helfen wollte, ist vollständiger
Blödsinn. Die Unterzeichenden waren wie Ludwig an der antifaschistischen
Demonstration beteiligt, die durch die Venloer Str. gelaufen ist. Am
Barthonia-Forum hat die Demo versucht, Richtung Vogelsanger Straße
abzubiegen, um in die Nähe der „ProKöln"-Rassisten zu gelangen. Dabei hat
sich die Polizei der Demonstration entgegengestellt. In dem Zusammenhang kam
es zur Festnahme von Ratsmitglied Claus Ludwig und einem weiteren
Teilnehmer. Wir waren einige Hundert linke, antifaschistische Demonstranten,
Rechte waren überhaupt nicht in der Nähe.

Wir fordern, dass das richtig gestellt wird, denn die bisherige
Berichterstattung ist eine Rufschädigung für Ratsmitglied Ludwig und die
Linke insgesamt. Wir fragen uns, ob dies von den für das Zustandekommen und
die Verbreitung dieser Desinformation Verantwortlichen, der Polizei und OB
Schramma, so gewollt ist.

Statt diese Geschichte über Ratsmitglied Ludwig ungeprüft in die Welt zu
setzen, sollte der eigentliche Skandal beim Namen genannt werden: Mit einem
massiven Aufgebot von 1.000 Polizisten wurde der Stadtteil Ehrenfeld in
einem Belagerungszustand versetzt, um mit unseren Steuergeldern den
Aufmarsch der rechtsextremen "ProKöln" und ihren Nazi-Freunden mit aller
Gewalt durchzusetzen. Dabei wurde Schülern und Bürgern aus Ehrenfeld, die
sich den Nazis friedlich in den Weg stellen wollten, mit Räumpanzern und
Wasserwerfern gedroht. Dass es dabei zum Einsatz von Knüppeln kam und sogar
zur Festnahme von ca. zehn "ProKöln"-Gegnern, ist der eigentliche Skandal.
Menschen, die Zivilcourage gegen Intoleranz gezeigt haben, hat sich eine
Armee von Polizisten in voller Kampfmontur in den Weg gestellt.

Dieser Skandal führte auch gleich zum nächsten. Während die Polizei so sehr
damit beschäftigt war über Menschen daran zu hindern, sich den Nazis und
Rassisten entgegenzustellen, sind der Polizei 80 Neonazis von NPD und
„Kameradschaften" „entwischt", wie sich ein Beamter vor Ort ausdrückte, die
dann in der Innenstadt eine ganze Weile gewütet und randaliert haben.

Gegen solche rechtsradikalen Gewalttäter und Randalierer und gegen die
rassistischen Hetzer von "ProKöln" waren an diesem Tag mindestens 1.500
Menschen auf der Straße, um sie zu stoppen. Damit war der Tag trotz des
skandalösen Verhaltens der Polizei ein voller Erfolg.

Wir möchten Sie bitten, unsere Stellungnahme bei ihrer Berichterstattung zu
berücksichtigen.

Stellvertrend für weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer der
antifaschistischen Demonstration.

Conny Dahmen

Marc Treude, Mitglied im Rat der Stadt Aachen, DIE LINKE.

Nima Sorouri, Sozialistische Alternative – SAV Köln

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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scheiß querfront — antifa

entschuldigt — aber

respekt — jawer?

Balaclawa - Ballaballa — schwarzer Block ev. / Geschäftsstelle Köln