Säure, Gift und Einwegspritzen: die G8-Clowns

Etwas, dass nicht stattgefunden hat zu beweisen ist sehr schwierig. Hätte er jetzt gesagt, Clown XY war das, hätte man etwas handfesteres. So kann das irgendwo irgendein "gewaltbereiter Autonomer" gewesen sein, der sich, natürlich in böswilliger Absicht, als Clown verkleidet hat, um die Bullen zu attackieren. Rechtlich wird man ihn nicht zur Verantwortung ziehen können. Wahrscheinlich handelt es sich, wenn überhaupt, um Einwegspritzen ohne Kanüle, also Dinge, die nicht wehtun und noch nicht einmal den Straftatbestand einer Körperverletzung erfüllen. Natürlich stellen sich Leute unter Spritzen was ganz anderes vor und so entsteht der Eindruck, Bullen wären verletzt worden. Allerdings wird wohl nur der Stolz von so manchem Bullen verletzt worden sein, weil sie sich für die größten Clowns halten

Nichtsdestotrotz halte ich die Aussage für Schwachsinn, da derartiges Verhalten sofort eine Festnahme nach sich gezogen hätte. Als ob die Bullen das auch nur eine Sekunde toleriert hätten.

und ein schickes foto zu sehen ist sollte doch zu der überlegung führen den typen anzuzeigen, maybe volksverhetzung oder so (keine ahnung), aber das er lügt dürfte wohl jedem klar sein, oder wendet sich der peacnick jetzt etwa auch von den clowns ab?

durch solche behauptungen soll die agressionhemmung gegenüber den clowns abgebaut werden
den bullen soll beim anblick eines clowns das lachen vergehen
viel lustiger war die kriminalisierung von kartoffeln,durch die aufwertung der kartoffel zur waffe wurde die möglichkeit geschaffen jeden der kartoffeln besitzt,bei sich führt oder schält wegen waffen besitzes festzunehmen.
wenn die bullen auf ganzer linie versagt haben,bei der medienhetze sind sie einduetig ganz vorne.

woher stammen eigentlich die horrorstorys, welche die bullen bei bild und stern ( http://www.stern.de/politik/deutschland/590688.html) von sich geben?

selber erlebt haben sie diese wohl kaum. so beschreibt der herr Boldt im stern "Ab zehn Uhr bis in die Abendstunden .... massive Angriffe auf die Polizeikräfte am Zaun zwischen Vorder- Bollhagen und der westlichen Kontrollstelle."

und was hat herr Boldt da gemacht? - er hat "das Anlegen der Sonderausrüstung" befohlen. weitere konkrete handlungen oder vorfälle beschreibt er nicht.

diese "massiven Angriffe" hat es gemäss der dort anwesenden bürgerlichen presse nicht gegeben - sie fanden ausschliesslich in polizei-pressemeldungen statt (darüber haben z.b. taz und spiegel online viel geschrieben). polizist Boldt wiederholt diese gerüchte trotzdem und der stern druckt sie unkommentiert ab.

ob der von der bild interviewte herr Müller (zufälligerweise auch aus bayern) die beschriebenen sprizen selber gesehen hat, wage ich zu bezweifeln. das hätte er sicher gesagt. trotzdem berichtet er davon.

offensichtlich funktionierte das polizeiliche fehlinformationssystem nicht nur gegenüber der presse, sondern auch intern.
kein wunder, ticken bullen aus, bachdem sie eine woche lang rund um die uhr mit storys über giftspritzende clowns, glaskugeln-schleudernde autonome und hunderte schwerverletzte einsatzkräfte zugedröhnt werden

"offensichtlich funktionierte das polizeiliche fehlinformationssystem nicht nur gegenüber der presse, sondern auch intern."

--> Dies ist wohl nicht nur ein "Nebeneffekt", sondern beabsichtigt. Nicht nur in der Öffentlichkeit muß das Feindbild der "bösen Demonstrierenden" geschaffen und gepflegt werden, sondern es dient auch dazu, eigene BeamtInnen anzustacheln und zu motivieren.
(stell Dir vor, der Frust über 16-Stunden-Schichten, teilweise schlechte Verpflegung/Unterbringung und offensichtliches internes Koordinationschaos würde sich gegen die Befehlshaber richten anstatt gegen die "bösen Demonstrierenden".)
Es ist gängige Praxis, z.B. bei Castortransporten, innerhalb der Beamtenschaft solche Gerüchte zu streuen.

Solche Gerüchte wurden bereits bei den Castortransporten über die Clowns verbreitet (damals ging es auch um Säure). Das sind gezielte Falschmeldungen seitens der Poliei um Repression gegen die Clowns zu legitimieren.
Ich kann euch versichern, dass keiner der Clowns sowas auchnur bei sich hatte. Einmal ganz davon abgesehn, dass es auch fundamental gegen die Clownslogik verstößt.

@dr. no: Es wurde anscheinend auch das Gerücht verbreitet, die Aktivisten würden Spritzen mit Kanülen verwenden, die durch die Panzerung der Pozilei gehen!?
Die interne Panikmache klappte bestens; wir haben bei unseren Späßen öfters Kommentare gehört a la "es wurden bereits mehrere Beamte von euch durch Flüssigkeiten verletzt, darüber macht man keine Späße"... Besonders Montags reagierte die Pozilei extrem vorsichtig und aggressiv uns gegenüber.
Am Freitag wurde dann schließlich noch ein Clown in Multiform (unsre Uniform :o) und Schminke wegen "Uniformierung" und "Vermummung" kurzzeitig festgenommen. Meiner Meinung nach versuchen sie so, rechtliche Schritte gegen unsere Kostümierung zu erproben. Demnächst dürfen wir uns die Tarnfarben und Nasen wohl auf die nackten Körper malen?...

Einer der übelsten, verlogensten Artikel zum Thema, der dann offenbar auch von anderen Medien übernommen wurde, ist dieser hier:
 http://www.ad-hoc-news.de/Politik-News/de/11993695/(ddp-G8-Spezial-Feature)-Diese-Clowns-verstehen-keinen

Das Dementi findet sich überraschenderweise bei spiegel online (Überschrift: "Clown-Attacke: Attentat durch Pustefix?"):  http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,486816,00.html

Dabei haben wir den KollegInnen in Grün soooo oft geholfen, egal ob beim Verkehr regeln, Chaos beseitigen, Sachen bewachen oder Uniform sauber halten. Einfach undankbar, sowas...tststs!

hihihi...