kritischer bericht zur G8 abschlusskundgebung

nog8 09.06.2007 11:40 Themen: G8 Heiligendamm
während der abschlusskundgebung zum g8-widerstand im rostocker stadthafen passierten einige dinge, die uns entsetzen und bei denen wir uns fragen, wie es in einer allem anschein nach linken, globalisierungskritischen organisationsgruppe innerhalb einer linken
koordinationsstruktur zu so etwas kommen kann.
währed der abschlusskundgebung am rostocker stadthafen wurde die hinter
uns liegende woche des g8-widerstandes beschrieben und durch verschiedene
redner_innen ein bild des protestes und der infrastruktur der
globalisierungsgegner_innen gegeben.
die stimmung sollte bunt und fröhlich sein, der presse sollte ein
friedliches, gewaltfreies bild der proteste vermittelt werden.

während der kundgebung passierten einige dinge, die uns entsetzen und bei
denen wir uns fragen, wie es in einer allem anschein nach linken,
globalisierungskritischen organisationsgruppe innerhalb einer linken
koordinationsstruktur zu so etwas kommen kann.

dazu hier ein bericht einiger geschehnisse:

- der polizei wurde mehrfach von der bühne aus von der moderatorin sabine eine gute fahrt
"wohlverdientes wochenende" gewünscht. dies geschah während die polizei am
rand der veranstaltung
menschen intensiv durchsuchten und sie an der teilnahme der kundgebung
hinderten. die moderatorin ging auf beschwerden von menschen im publikum
darüber nicht ein.
fakt ist, dass die polizei während der gipfelproteste massive, köperliche
und oft wahrlose gewalt gegen menschen eingesetzt hat. wasserwerfer,
tränengas, schlagstöcke, fausthiebe, beschimpfungeb, misshandlungen in der
gefangenensammelstelle forderten viele verletzungen, zum teil so schwer,
dass menschen
ins krankenhaus gebracht werden mussten. die erfolgreichen bockaden an
denen sich insgesamt weit über
10.000 Menschen beteiligten, wurden
zum teil von der polizei brutal auseinander getrieben.zahlreiche Menschen
wurden durch Schläge und
Tritte sowie Tränengaseinsatz der Polizei teils schwer verletzt.

die soviel zitierte gewalt, die auf ein paar aktionen entstand, ging
also nur zu einem geringen teil von den teilnehmenden aus - vielmehr ist
es immer wieder die polizei, die provoziert und bewusst falsche auskünfte
in die medien bringt.

auch von nicht körperliche massnahmen der repression wurde während der
letzen wochen häufig
gebrauch gemacht. es gab wahllose durchsuchungen von menschen und orten
und sogenannte "verdachtsunabhängige verkehrskontrollen".
der ermittlungsausschuss meldet als bisherigen stand der dinge über 1000
festnahmen, von denen 95%
illegal sind (so die person, die auf der abschlusskundgebung für den ea
sprach)


wir sind entsetzt darüber, dass daraufhin der polizei ein
"wohlverdientes wochenende" gewünscht wird! damit wird jegliche
polizeigewalt und repression gelobt und bestätigt.


- ein weiterer punkt ist die fehlende übersetzung und das direkte
intervenieren, wenn redner_innen ihre beiträge zwei sprachig halten
wollten.
zu den gipfelprotesten kamen viele menschen aus anderen ländern, die durch
ihre präsenz den gipfel massgeblich mitgetragen haben. daraus resultierend
waren so gut
wie alle formen der vernetzung und des protestes mindestens zweisprachig.
auf der bühne wurde allerdings nicht übersetzt, was mit der knappen
zeitplanung begründet wurde. auch nach dem die moderatorin trotz
suggestiver frage
aus dem publikum per sprechchor "wir haben zeit" übermittelt bekam, ging
sie darauf nicht ein und entzog menschen, die ihre beiträge übersetzen
wollten, das wort.
hiermit wird folgendes bild der abschlusskundgebung vermittelt: menschen,
die nicht deutsch sprechen sind hier willkommen -aber nur solange sie
nicht extra aufwand bringen und den geregelten verlauf der veranstaltung
nicht stören. eine gute übersetzung, die eigentliche eine
selbstverständlichkeit sein sollte, wird zu einer störenden,
zeitverschwendenden und nicht so wichtigen nebensache.
das ist -einfach gesagt- rassistische ausgrenzung von menschen, die kein
deutsch verstehen.


- schließlich wurde sprecher_innen, die eine andere position als die
moderation vertraten, ins wort gefallen und ihre aussagen revidiert.
ein redner, der aus den aussagen von michael kronawitter zitierte, wurde
unterbrochen als er die andere seite der proteste skizierte und damit das
heile, bunte bild, dass die moderatoring krampfhaft aufrecht erhalten
wollte, in frage stellte.
auch der hinweis auf eine spontane solidaritätsdemo zur
gefangenensammelstelle, in der noch viele menschen festgehalten werden,
wurde erst über mikro veröffentlicht, als einige menschen aus dem publikum
sich den zugang zur bühne verschaffen wollten.

dadurch -und durch das bewusste weglassen von tatsachen- distanzierten
sich die organisatior_innen von menschen, die für die selben ziele kämpfen
- das es mehr als eine art von protest
gibt, geben kann und muss, wurde absolut negiert und so eine bewusste
spaltung der bewegung, wie sie in den medien schon passiert, voran getrieben.


Nur durch die vielen gemeinsame Aktion und die Vielfältigkeit des
Widerstandes von bunt bis schwarz
waren die Proteste so erfolgreich und eine tatsächliche Störung des
G8-Treffens möglich!




veranstalter_in der kundgebung waren die menschen von www.heiligendamm2007.de
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Ergänzungen

Das ist...

...wohl... 09.06.2007 - 12:58
...nur ein besonders deutlicher Ausdruck der Politik, die von den Widerstandseliten gefahren wird. Auf der einen Seite wird kritisiert, dass die G8 "nur" 13% der Weltbevölkerung repräsentieren (was in meinen Augen eine skandalöse Behauptung ist, die Stellvertreterpolitik auf nationaler Ebene bestätigt - hat irgendwer schonmal darüber nachgedacht, dass sich vielleicht nicht alle Menschen der Bevölkerungen der G8-Länder durch "ihre" RegierungschefInnen repräsentiert fühlen bzw. gar nicht durch sie repräsentiert werden möchten?). Und wie groß müsste die Zahl hinter dem G denn sein, damit die Bündnis-KoordinatorInnen zufrieden sind?
Auf der anderen Seite wird ganz unverhohlen im "G8-Widerstand" (gibt es den so homogen?) eine Gegen-Elite manifestiert und ausgelebt. Wer sich darüber beschwert, dass Bush & Co. für die ganze Welt reden und Absprachen treffen, kann doch nicht ernsthaft damit einverstanden sein, wenn Schädel, Wahl, Shayar & Co. genau dasselbe für "DEN Widerstand" tun. Oder doch? Die Bereitschaft vieler, bei vorbereiteten Großereignissen als Mobilisierungsmasse zu dienen, spricht eher dafür, dass vielen gar nicht die Alternative eines selbstbestimmten Lebens vorschwebt, sondern nur eine "gute" Elite gesucht wird, die an der Spitze steht und dagt, wo's lang geht - und die definiert, was zu einem bunten, vielfältigen Protest gehört und was nicht (Gefährdet ein brennendes Auto staatliche/internationale Fördergelder? Sollte ein Widerstand sich von der Gunst des Staates abhängig machen?)

Schade, wenn dann auf einer solchen Abschlusskundgebung Massen von Menschen nicht intervenieren, sondern nur ihren Ersatz für den Fernseher gefunden haben, auf den kritiklos geglotzt werden kann...

Danke für die Anmerkungen zu der Veranstaltung!

WARUM?

The Run 09.06.2007 - 13:47
Warum ist dass so ?

Weil die Menschen Angst haben, Angst vor dem Staat, Angst vor der Polizei und Angst vor sich selbst.
Deswegen laufen sie mit der Masse, schwimmen nie gegen den Strom, auch wenn dieser in einem Wasserfall endet.
Es gab bei G8 die Möglichkeit dem rettenden Ufer ein Stück näher zu kommen, doch der Sog der allgemeinen Depression hat uns wieder heruntergezogen.

Ich konnte leider alles nur im TV ansehen, doch die Lügen haben mich nicht erreicht, sie haben mich Bestättigt in dem was ist. Es gibt zuviele die nicht sehen wollen, wollen Blind sein.

Mein Dank gilt denen, die mit dem Herzen kämpften. Sie sind der Grund, warum ich nicht aus Wut und Ohnmacht meinen ganzen Besitz zerztört habe.

Es lebe die unerreichte Freiheit und die Hoffnung jemals glücklicher Leben zu können......, für jeden!

inmen

ganz meiner meinung

rodo 09.06.2007 - 14:20
ich war auch auf der abschlussveranstaltung und kann mich der kritik nur anschließen. die veranstaltung war leider kein gelungenes ende unseres großartigen protestes. die moderatorin schien mir mit ihrer rolle vollkommen überfordert zu sein, um es mal gemäßigt auszudrücken.

es fing ja schon damit an, dass sie am anfang die frage aufwarf, ob man denn pünktlich anfangen oder auf die blockadeleute warten sollte. meine fresse, da haben die leute drei tage durchgehalten und mit größtem persönlichen einsatz für unsere sache gekämpft, und dann will man schon mal anfangen, weil man ja einen zeitplan hat, der einzuhalten ist. das ist null wertschätzung. sorry, aber ich hätte kotzen können. die blockadeleute sind freitags zu fuß bis nach bad doberan gegangen. es war knall-heiß. dann haben sie sich in der bahn einen abgeschwitzt. dann sind sie zu fuß zur abschlußkundgebung gekommen. tja, tut uns leid, die veranstaltung ist gleich zu ende, aber wir wollten pünktlich anfangen. ihr könnt ja noch ein wenig zuhören. war nett, dass ihr da wart.

überhaupt ging es ja der moderatorin die ganze zeit über nur um ihren zeitplan. scheiß zeitplan. wir haben unter telweise extremen bedingungen widerstand geleistet, nahmen wasserwerfer, tränengasgranaten, schlagstöcke, repressionen, in-gewahrseinnahmen, stinkende dixies und vieles mehr in kauf. und dann ist da am ende keine zeit für übersetzungen? die leute dürfen nicht einmal ausreden? das muss man sich mal reintun. als die moderatorin dem russischen aktivisten das weiterreden verbot, war ich auch kurz davor, die bühne zu stürmen.

ich kann nur sagen, unser g8-widerstand war grossartig, die abschlusskundgebung war eine pleite. dabei hätte es eine party sein sollen.

ich möchte mich hier bei all unseren freundInnen aus der welt für diese art des umgangs entschuldigen. es war grossartig, dass ihr alle da wart. diese veranstaltung entsprach nicht dem geist unserer bewegung.

dear friend from all of the world, who came to show resistance against the politics of the g8, sorry for the way the final event was done. sorry that there was no translation. we are very glad that you were here in germany, that you gave all your energy, your money, your time, your voice, your body. together we are strong. this final event was the old world, not the new one.

und weil ich nicht gehört habe, dass man euch auf der abschlusskundgebung auch nur erwähnt hat: tausend dank an 'Xtausend mal quer'!!! ohne eure erfahrung, eurem einsatz und eure konkrete logistische unterstützung und hilfe vielfältigster art hätten wir die blockaden nicht in dieser form auf die reihe bekommen.

Journalist

Journalis 09.06.2007 - 15:37
Zu dem bereits geschrieben gibt es nur wenig hinzu zu fügen.
Zur typisch deutschen Ignoranz gegenüber Leuten die kein deutsch können möchte ich allerdings doch etwas hinzu fügen. Von der sagenhaften Stimmung, die mit dem Einzug der Blockade-Menschen auf den Platz transportiert wurde blieb, je länger die Kundgebung dauerte immer weniger. Einzig den Leuten von Block-G8 war es erlaubt ihre Beiträge auf deutsch UND englisch zu halten. Alle anderen durften aus "Zeitgründen" nur noch in deutsch reden - "Entweder nur 7 Beiträge auf mit Übersetzung oder alle Beiträge nur auf deutsch" so die Moderatorin. Was für eine bodenlose Ignoranz gegeüber den tausenden angereisten Menschen aus allen möglichgen Ländern! Ohne deren Unterstützung hätten die ganzen Tage aber GANZ anders ausgesehen. Denen dann eine rein deutsche Abschlusskundgebung vor die Nase zu setzen ist echt der Hammer. Ganz abgesehen von den zahllosen interessierten ausländischen Journalisten, auch für die war es unmöglich der Veranstaltung zu folgen.
Schade, dass die Moderatorin in zwei Jahren Vorbereitungstreffen NICHTS gelernt hat!

Verlinkung

Verlinker 09.06.2007 - 16:04
Dass wir von den Noglobaleliten die ganze Woche durch verarscht wurden, die nur den einen Widerstand, schön bunt und angepasst und ungefährlich gelten lassen, ist wohl vielen erst im Nachhinein klar. Dies muss in der Bewegung diskutiert werden. Die Frage stellt sich, inwiefern es nicht schon eine Verarschung der Bewegung war, die Auftaktdemo vor dem eigentlichen Treffen der G8 durchzuführen. Und die Blockaden dort durchzuführen, wo gar nicht wirklich was blockiert wurde.

Der Link:  http://de.indymedia.org/2007/06/182809.shtml

ticktack ticktack

Tackticker 09.06.2007 - 17:43
>>>der polizei wurde mehrfach von der buehne aus von der moderatorin sabine eine gute fahrt
"wohlverdientes wochenende" gewuenscht<<<

hoert sich fast nach einem sexistischen Arbeitsverhaeltnis an. Da braucht sich niemand mehr zu wundern, wenn Polizeikraefte sich schon auf das naechste Zusammentreffen freuen.

Bloed wie ich bin, bin ich natuerlich "zuHause" geblieben und hatte also auch keinen Grund zur Freude, aber so ein bisschen helfen mir eure abenteuerlichen Erlebnissberichte damit fertig zu werden.

Damit fertig zu werden, sollten mir doch einmal die armen von der Polizei misshandelten Personenkreise ueber den Weg laufen, nicht beschaemt auf den Boden zu schauen, wenn mir die Polizeiuebergriffe gerade zu bildlich geschildert werden.

Doch es hat auch Tote gegeben mitten unter euch und keine Presse hat davon berichtet. Die Toten die ihren Kampf gegen einen totalitaeren Polizeistaat laengst aufgegeben hatten und trotzdem voll bei der Sache waren. So ist die Grenze zwischen friedlich und tot eben doch wesendlich duenner als allgemein angenommen wird.

Deshalb nochmal fuer alle: "die Welt laesst sich nicht ausbeuten." "Der Krieg gegen den Terror, frisst Billiarden $ und ein Ende ist erst dann in Sicht wenn sich niemand mehr den Krieg leisten kann, oder die Kriegstreiber einschließlich Bullenstaat einer natuerlichen Todesursache zum Opfer fallen." "Es gibt genug Beiweise und Fakten dafuer dass zumindest einige der boesen Terrorattentate Al Kaida's, einschliesslich der Zerstoerung des WTC's, von Geheimdiensten und Regierungen selber inzeniert wurden, um damit ein Kriegsrecht zu erwirken." "ich wuensche euch ein schoenes Wochenende, wie gesagt ich war gar nicht da, und schlaft schoen."

Ereignis am Rande: der Hype-Block

de-hyper 09.06.2007 - 19:06
Was peinlich wirkte: etwa fünfzig Meter entfernt - und isoliert - von den Menschenmassen drehte zu Beginn der Kundgebung ein Miniblock von ca. 30 Personen kreuz und quer über den Platz. Dabei wurde der Hype von einem Pulk Fotografen umringt. Dieser Minidemo wurde vom Linksruck-agit-prop-Bauchredner Ahmed Shah Parolen brüllend mit einem Mega eingeheizt. ("Linksruck" hat sich inzwischen offiziell aufgelöst.) Der Block hielt das blaue Frontranspi vom 2. Juni. Vorher, bevor die Demo vom Hauptbahnhof eintraf, hatte dieser Block vor dem Geleände am Seehafen gewartet - sich selbst hypend, - offenbar wollten sie die Spitze der eintreffenden Demo machen? In dem Block waren Fahnen und Personen zu sehen, die sich wohl als sowas wie eine Avantgarde des Protestes verstehen. Tobias Pflüger, Europaabgeordneter der Linkspartei, weitere Stars der Bundestagstagsfraktion der Linken, und ihre Mitarbeiter - Ruckie-Celebs. Attac-Fähnchen waren auch zu sehen - logo. Selbst die sonst attac- und Linkspartei-kritische SAV entblödete sich nicht und war bei dieser "Protestelite" mit einem Fähnchen dabei. Warscheinlich zieren Fotos dieses Fanblocks demnächst die Cover der diversen Sekten- und Linkspartei-Fanzines um zu demonstrieren wer das "einige, bunte, friedliche, große und breite Bündnis des Protestes" von Heiligendamm anführte. "Hier spricht die Bewegung". Oder was sollte diese billige Show bezwecken?

Der Kampf geht weiter

so oder so 09.06.2007 - 19:43
Obwohl ich in meinen Kommentaren ja bisher kein gutes Haar an der von ATTAC-Bossen & PDS-Int-Linke geführten Anti-G8-Demo fand:
Man soll auch nicht vergessen, daß sich tausende Menschen über das höchstrichterliche Versammlungsverbot vor dem Zaum einfach hinwegsetzten, in Rostock militant die Polizei abgewehrt wurde und die ATTAC-Bosse es nicht schafften, in den Camps zwischen guten-friedlichen Demonstranten und bösen Gewaltbereiten einen Keil zu treiben. Die Lügen der Polizei um 433 Verletzte wurden genauso entlarvt wie einige Undercovers entarnt wurden! Und der Liz Bertelsmann-Mohns SPIEGEL hatte sogar einen Link zu Indymedia geschaltet!
Nach der Medienhetze hatten Journaile und ATTAC-Bosse fast Hausverbot in den Camps! Und die Journaile hat es nicht fertig gebracht in der Bevölkerung eine Art Progromstimmung gegen die Demonstranten und die Linke herbeizuzetern! Trotz eifrigstem Bemühen!
Außerdem: Die nächste Demo gegen die Herrschenden kommt bestimmt, oder etwas militanter gesagt:
Der Kampf geht weiter!

Heuchelei noch zehn

angewiderter Zuhörer 10.06.2007 - 00:00
Es gibt noch so ein paar andere Kleinigkeiten zu berichten.

So wurden noch Spendensammler gesucht, lt. Moderatorin "am Besten Leute von attac"! Soviel zum Thema Protestelite. Natürlich sind dies nicht Menschen, die mehrere Tage ihres Lebens in Straßenblockaden verbringen, sondern solche, die sich stattdessen mal eben ein paar Bands reinziehen.

Abgewürgt wurden zudem die hoch interessanten Statistiken des Legal Teams. Belege für Bullenaggression scheinen wohl nicht erwünscht zu sein. Zu groß war wohl das Risiko, nicht mehr die Autonomen als alleinigen Sündenbock gesichert zu wissen.

Lustig auch der Beitrag des Kirchenvertreters, der uns von Bullen erzählte, die für die Demonstranten gebetet hätten. Ich weiß ja nicht, nennt die Bibel solche Leute nicht Heuchler und lässt kein gutes Haar an ihnen?
Auch irgendein Kirchenglockengeläut interessiert weder die Herrren und Damen jenseits des Zauns, noch die Millionen Opfer der G8-Politik. Es dient doch einzig dem Gewissen des Christenmenschen. Im Grunde moralische Selbstbefriedigung,insofern doch sehr passend zur ganzen Veranstaltung!

Insgesamt eine der widerlichsten Kundgebungen, denen ich je beiwohnen durfte.


P.S. Attac ausgrenzen. Wir haben mit euch nichts gemeinsam und wollen euch nicht mehr sehen!!!

IGNORANZ DER MODERATORIN

Kitty Cat 10.06.2007 - 11:41
Auch ich stimme dem Artikel voll und ganz zu. Als ich auf dem Platz endlich ankam, nachdem unser Demonstrationszug vom Hauptbahnhof oft gestoppt wurde, war ich zuerst einfach nur kaputt. Wir sind wieder mit der vollen Polizeipräsenz vom HBF zum Stadthafen gezogen. Wieder waren die Vollmonturen angezogen. Wieder wurden Menschen von der Straße gedrängt, wenn eine neue Hundertschaft aufzog. Am Hafen selber war die Polizei dann erneut dabei repressiv und provokativ zu arbeiten. Sie durchsuchten Leute in meiner unmittelbaren Nähe.

Ich, die ich die komplette Woche friedlich blockiert habe und die Berichterstattung von den gängigen Medien wie ARD und ZDF einfach nur zum würgen fand muss mich schämen für eine so dumme Moderatorin.

Unsere ganzen Aktionen sind nur so gut gelungen, weil so viele Menschen aus vielen Ländern angereist sind, weil sie sich aktiv mit unseren Weltproblemen auseinandersetzen. Wie man die Bilder vom 2.6. bewerten soll hin oder her. Ich bin der Meinung, dass diese Bilder inszeniert wurden, damit Schäuble eine Legitimation hat, endlich die Gummigeschosse gegen Demonstranten einsetzen zu können. Diese Bilder sollten gesendet werden und ich bin mehr und mehr davon überzeugt, dass es Provokateure der Polizei waren.

Auf jeden Fall war die dumme Moderatorin wohl des Englisch nicht mächtig, ansonsten hätte sie doch gleich alles auf englisch moderieren können. Anstatt zwei Jahre dumme Vorbereitung hätte sie lieber einen Intensivkurs in Englisch oder Spanisch machen sollen oder ihren Hintern selbst mit in die Blockade setzen sollen.

Ich danke allen Menschen die hier nach Rostock gekommen sind und mit uns zusammen die Blockaden, die Ralley, die MC-Donalds-Aktion, einfach alles was WIDERSTAND bedeutete, zusammen mit uns gemacht haben. Ich danke euch von ganzem Herzen!!!!

Ich hoffe diese Moderatorin wird auf keiner Demo mehr moderieren. Leuten das Wort abschneiden, nicht übersetzen, wie peinlich ist das denn wohl...... Und dann der Oberhammer, den Bullen danken, dass sie mitgebetet haben in Doberan und einen guten Heimweg wünschen.... Ich kotz gleich.... Ich habe die Bullen nicht hergebeten. Ich habe sie nicht aufgefordert mir Tränengas ins Gesicht zu spritzen. Sie hätten uns den Aktivisten einen guten und sicheren Heimweg wünschen müssen und sich bedanken für die Blockadeaktionen und nicht den Bullen noch in den Hintern kriechen.

Die Soli-Demo zur GeSa ist nur zustande gekommen, als einer die Bühne erstürmte und sich Gehör verschaffte, ansonsten hätten wir davon gar nichts erfahren und es sprach für sich, dass auf einmal ca. 1500 Menschen den Platz verließen und mitgingen!!!!

Schade, das nach so einer Woche, die WIR gestaltet haben und meiner Meinung nach auch sehr gut hinbekommen haben so eine peinliche Abschlussveranstaltung stattfand. Lasst uns feiern.

















noch was

dazu 10.06.2007 - 23:28
einer person aus unser bezugsgruppe wurde von der "moderatorin" mitgeteilt, dass es absprachen mit der polizei gibt einzelpersonen herausgreifen zu können!!!!!!!! solidarität??? ich hoffe die aufarbeitung der geschehnisse findet konsequent statt...

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