Bremer G8 Solidemo

In Bremen demonstrierten heute rund 300 Leute anlässlich des G8 Gipfels in Heiligendamm gegen
die weltweiten kapitalistischen Verhältnisse.
Zu sonnigem Wetter versammelten sich zentral in der Bremer Innenstadt rund 300 DemonstrantInnen. Aufgerufen hatten AktivistInnen des breiten Bremer Anti-G8 Bündnisses.
Verschiedene Redebeiträge, u.a. von der Regionalen Antifa in Delmenhorst (Raid) und solid.org - Organisierung linker Basisgruppen, thematisierten die Polizeigewalt in Heiligendamm, Sozialabbau und die "Festung Europa". Außerdem wurde eine grundsätzliche Kritik an den weltweiten gesellschaftlichen Verhältnissen geübt. Die Demo verlief geschlossen und ließ sich von der anwesenden Bremer Rest-Polizei nicht provozieren. Fotos folgen.

Wir dokumentieren hier den Redebeitrag von solid.org:

Ab heute treffen sich in Heiligendamm bei Rostock die VertreterInnen der G8 Staaten. Die G8, zu denen auch Deutschland gehört, sind ein Zusammenschluss von acht der mächtigsten Industrienationen. Alle Staaten der Welt stehen in einem ständigen gegenseitigen Konkurrenzkampf. Um sich in diesem besser behaupten zu können, sind die G8 daran interessiert ihr Verhältnis zueinander möglichst effektiv zu gestalten. Deshalb ist das Treffen der G8 keine Versammlung einer geheimen Weltregierung oder einer Verschwörung des Bösen. Es ist Ausdruck der globalen kapitalistischen Verhältnisse.

Die RegierungsvertreterInnen sind in ihrer Funktion dabei austauschbare Charaktermasken und unterscheiden sich bei der Umsetzung der gesellschaftlichen “Sachzwänge” meist nur gering. Gerade zu albern wirkt deshalb auch der Versuch der Bundesregierung, sich als die “sozialere” Konferenzteilnehmerin, schlaflos in Sorge um Umwelt, Armut und Afrika, darzustellen. Wie jeder Staat will die Deutsche Vertretung erfolgreich die Interessen des eigenen Standortes vertreten, also die besten Rahmenbedingungen für die weltweite Profitsteigerung der heimischen Unternehmen schaffen. Für die meisten Menschen ist aber genau das die Grundlage für Hunger, Ausbeutung und Krieg.
Deutschland kann deswegen nicht Teil der Lösung sein. Es ist Teil des Problems!

Wenn wir etwas erfolgreich gegen globalen Hunger, Ausbeutung und Umweltzerstörung unternehmen wollen, dann reicht es nicht sich auf den G8- Gipfel in Heiligendamm zu beschränken. Wir finden die Grundlagen dieses Systems in unserem täglichem Leben wieder. Ob wir beispielsweise unsere Arbeit gegen Lohn verkaufen müssen, mit Hartz 4 gerade so überleben oder uns beigebracht wird, wie wir uns in Geschlechterrollen zu verhalten haben. Ausbeutung und Herrschaft sind alltäglich und gehören deshalb auch dementsprechend bekämpft!

In Bremen sind dafür im Moment die drohende Privatisierung der öffentlichen Kliniken oder die ständigen Kürzungen von Leistungen für Hartz-4 EmpfängerInnen beispielhaft. Sozialabbau zu Gunsten der Wirtschaft und des Standortes bedeutet so auch vor Ort zunehmende Armut.

Deswegen: Schließt euch zusammen und organisiert den Kampf ums gesellschaftliche Ganze - hier und in Heiligendamm, überall und zu jeder Zeit – Für die soziale Revolution!
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Ergänzungen