Campinski: Polizei versucht erkennungsdienstliche Behandlung bei Kleinkind

Kemper Family 06.06.2007 14:40 Themen: G8 Heiligendamm Repression
Unzählige Durchsuchungen und Personenkontrollen haben gestern viele AktivistInnen davon abgehalten, sich an der Kundgebung in Rostock-Laage zu beteiligen. Bei einer der Kontrollen war es der Polizei nicht zu peinlich, den Versuch zu starten, ein 1,5 Jahre altes Kind erkennungsdienstlich zu behandeln.
Beide fuhren in einem der vom Aktionsbündnis gegen Militarisierung, Krieg und Folter eingerichteten Shuttle-Busse Richtung Rostock-Laage, als sie auf der A 19 von rund 20 Polizeiwagen gestoppt wurden. Die Beamten nahmen die Personalien von allen 42 Insassen auf, darunter auch ein Kleinkind von 1,5 Jahren, durchsuchten den Bus stundenlang und machten Bilder. Da sie weiter nichts finden konnten, beschlagnahmten sie einige Halstücher und zwei Paar Handschuhe.

Anschließend wurden alle AktivistInnen mit dem Vorwurf, sie hätten sich im Bus vermummt, in Gewahrsam genommen und auf die Gefangenensammelstelle in die Industriestraße (Rostock) gebracht. Dort wurden sie mehrere Stunden festgehalten und erkennungsdienstlich behandelt. Auch bei dem Kleinkind wurden die Personalien aufgenommen. Anschließend forderten die Beamten die Mutter mehrmals auf, das Kind in die Kamera zu halten. Nachdem es nicht gelang, eine Aufnahme zu machen, gaben die Beamten auf.

Mutter und Kind wurden als erste aus der Gruppe um Mitternacht entlassen. Beide erhielten einen Platzverweis für Rostock und Bad Doberan bis zum 9. Juni.
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Ergänzungen

Mütter u. Demos

nic 08.06.2007 - 22:33
Ist schon schade, dass gerade dehalb viele Leute nicht mit auf Demos gehen, da sie ihre Sicherheit oder die Ihrer Kinder gefährdet sehen.

Busfahren an sich ist jedoch eine ziemlich ungefährliche Angelegenheit, meistens jedenfalls.
Vor Ort hätte es dann wieder die Möglichkeit gegeben, die Lage zu checken und sich auf ein sicher scheinendes Gebiet zu begeben, notfalls auch von der Demo weg.
Mit Kind auf Demo muß mensch immer versuchen, den Überblick zu behalten und sehr sensibel auf Situationen und Stimmungsschwankungen zu reagieren.
Es geht aber. Außerdem wird mensch von den Mitdemonstranten gut unterstützt.
Ein großes Polizeiaufgebot bietet ja leider keine Sicherheit.

ist ja wohl nicht wahr

prada fraktion 11.06.2007 - 19:36
erstaunlich, dass hier die mutter kritisiert wird, die politisch genug ist, sich nicht durch Repressionsmöglichkeiten davon abhalten zu lassen auf die Straße zu gehen. Jeder Mensch ist auf einer Demonstration gegen die G8 willkommen, es gibt kein Mindestalter..... Anstatt die Mutter zu kritisieren, fehlen hier eindeutig die Stimmen, die sich dagegen wenden, dass seitens der Polizei so vorgegangen wird, bzw. dass Verletzungen eines Kindes nicht ausgeschlossen sind.

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Babys und Demos — sick

@ sick — Doofi

@sick — öoxcnm

busfahrende Mütter — KritischerLeser