Rostock-Laage: Kundgebung und Blockade

((i))laage 06.06.2007 01:43 Themen: G8 Militarismus

Heute fand anläßlich der Ankunft des ersten G8-Teilnehmers, US-Präsident George W. Bush, eine Kundgebung am Flughafen Rostock-Laage statt. Nach einem schleppenden Verlauf aufgrund von Anreiseproblemen und kurzzeitigen Starkregen, gab es am Abschluß noch erste zaghafte Blockadeversuche von Delegiertenfahrzeugen.

Am gestrigen Dienstag, den 5.Juni, fand in Weitendorf am Flugplatz Rostock-Laage eine Kundgebung statt, mit dem Hintergrund das am späten Nachmittag der US-Präsident G.W.Bush dort eintraf. Da außerdem der Aktionstag gegen Krieg, Folter und Militarismus war, stand die Kundgebung auch in dieser Thematik.

Schon die Hinfahrt von Rostock nach Weitendorf gestaltete sich problematisch, da zum Teil die Züge nicht fuhren und ein halbstündlich verkehrender Bus nicht zu einer großen TeilnehmerInnen-Mobilisierung beitrug. Zusätzlich kam mensch auch nur bis Kronskamp einige Kilometer von Weitendorf entfernt. Von da an durfte die Bundesstraße 103 entlang gelaufen werden, mit freundlicher Begleitung der Berliner Polizei, welche im Schritt-Tempo nebenher fuhr. Neben viel Polizeifahrzeugen die dort auf und abfuhren, konnten auch 2 Armeefahrzeuge bestaunt werden, die wohl gut getarnt auf der Suche nach Terroristen waren. Leider ließ das Wetter mit der Zeit stark zu wünschen übrig. aber zum Glück kamen uns mehrere Menschen mit ihren Privatfahrzeugen entgegen, welchen eine Art Shuttleservice betrieben. Angekommen in Weitendorf und Platzregen von oben, ließ die Leute erstmal ein wenig demoralisieren. Aber mensch ist schließlich im Norden der Republik, Augen zu und durch.

Ein paar Meter hinter Weitendorf war dann die angemeldete Kundgebung, mit Lautsprecherwagen und einigen hundert Leuten. Weiter vorne war dann am Absperrgitter Schluß mit lustig und eine Flotte von Polizeifahrzeugen nebst grünem Inhalt war zu erblicken. Es war recht klar, das es hier auch für die etwas mehr Entschlossenen unter den DemonstrantInnen nicht weiter gehen würde. Soweit, so schlecht, kam dann vom Lautsprecherwagen die Info das noch viele Leute auf den Straßen Richtung Laage in Polizeikontrollen feststeckte und der Anfang der Kundgebung bis zu deren Ankunft verschoben wird. Irgendwann waren dann wohl fast alle Leute angekommen und die Kundgebung ging los. Diverse Reden zum Thema Irakkrieg und zur USA-Iran Problematik wurden gehalten. Auch Afghanistan und der dortige Einsatz der Bundeswehr kam zur Ansprache und diesbezzüglich wurde natürlich die jetzige Bundesregierung um Kanzlerin Merkel kritisiert. Die Stimmung auf der Kundgebung war nicht irre berauschend und ein wenig träge, aber eine mobile Vokü (ob der grünlichen Farbe trotzdem erstaunlich lecker) und eine kleine "Armee-Kapelle" sorgten für bessere Stimmung.

Nach einiger Zeit kam dann die Info das G.W.Bush gleich landet und alles schielte nach links, rechts, oben und manche auch nach unten um ein Stück der Airforce One zu erblicken. Ich jedenfalls hab sie nicht entdeckt und kurze Zeit später wurde durchgegeben das er inzwischen gelandet ist. Ein paar Augenblicke später waren 2 Hubschrauber zu erkennen, die auch fleissig mit "Hubschrauberabsturz, Hubschrauberabsturz" begrüßt wurden. Dies geschah leider nicht und so flog der Herr Präsident gen Heiligendamm und die Kundgebung ging langsam zum Ende. Viele Leute zogen nun ab Richtung Bundesstraße 103 und kurz darauf war ein wenig Hektik der Polizei zu erkennen und an einem Feldende an der B103 schien etwas passiert zu sein. Eine Gruppe von Leuten blockierte an einer Zufahrtsstraße des Flughafens zur B103 die Straße und so auch Fahrzeuge die dort entlangfuhren. Es stellte sich heraus das Kleinbusse mit wohl französischen Delegierten an der Weiterfahrt gehindert wurden. Allerdings war die Polizei (23. EhU aus Berlin) vor Ort und die Jungs und Mädels sind leider wie üblich alles andere als entspannt und so versuchten diese durch rigoroses Rumgeschubse die Straße freizubekommen. Das gelang ihnen auch, allerdings mit dem durchgreifenden Erfolg das sie nun selbst die Straße mit ihren Fahrzeugen ziemlich dicht machten. Ab und zu kamen noch weitere Delegiertenfahrzeuge die mal mehr, mal weniger erfolgreich versucht wurde zu blockieren. irgendwann war es dann der Polizei zuviel und da sie wohl mal gesagt bekamen das ein Polizist mit Hund gleich viel gefährlicher wirkt, setzten sie diese Erkenntnis auch gleich mal um und so wurde die B103 inklusive der Delegierten nun von deutschen Hunden und ihren Zweibeinern bewacht.

Das war es dann auch schon und die Leute gingen und fuhren zurück nach Rostock, die Camps oder sonstwohin.

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Ergänzungen