Über die Anti-G8-Großdemo in Rostock: Gewalt
Die Berichterstattung in den Medien geht völlig an der Wahrheit vorbei. Bei dem Verhalten der Polizei von Deeskalation zu sprechen, ist lächerlich und absurd.
Vom Beginn der Kundgebung an war das Verhalten der Polizei provokativ. Der Hubschrauber über der Bühne machte jegliche Kommunikation unmöglich und zerrte an den Nerven. Die Kundgebung konnte man nicht verstehen. Obwohl die Veranstalter die Polizei mehrfach aufforderten, den Hubschrauber abzuziehen, reagierte diese überhaupt nicht. Als die Polizei dann auch noch mitten in den Menge einrückte, fingen die Leute an, fluchtartig nach hinten auszuweichen. Ein anderer Teil der Demonstranten fing an, Steine und Flaschen zu werfen.
Wir waren dann in der Stadt, um uns ein wenig aufzuwärmen. Das Bild, was sich uns auf dem Rückweg bot, erinnerte an Kriegszustände. Überall Polizei, von allen Seiten bedrohlich heranrückende Polizisten. Wir wurden Zeugen einer brutalen Festnahme- Eine völlig verzweifelte Französin, die kein Wort verstand, rief uns immer wieder ihren Namen zu. Mit der riesigen Kamera in der Hand konnte sie unmöglich einen Stein geworfen haben. Wir versuchten, den EA zu erreichen, aber die Netze waren teilweise abgestellt und man konnte nicht mehr telefonieren. Allein dadurch, dass wir Zeugen einer Festnahme waren, waren wir schon in Gefahr. Der Reporter, der angelaufen kam, wurde angegriffen. Von hinten rückten drei Schwarzuniformierte näher. Von den Seiten rückten ganze Hundertschaften an. Was für eine Chance hat man dann noch außer zu gehen, den Rückzug anzutreten?
Wir versuchten zur Bühne zurückzugelangen, weil uns das als der sicherste Ort erschien. In der Zwischenzeit war die Polizei schon mit Wasserwerfern angerückt. Von unserer Position aus konnten wir den ganzen Platz überblicken. Ganze Trupps von Polizisten rannten aus allen Seiten auf den Platz, griffen sich wahllos jemanden heraus und transportierten die Person auf brutale Weise ab. Die Leute schrien vor Schmerzen und wurden auf unmenschliche Weise weitergeschleift. Und man konnte nichts tun außer den Truppen aus dem Weg gehen, um nicht selber festgenommen zu werden.
Wir hatten Glück und erreichten unversehrt den Bühnenvorplatz. Dort versuchten die Veranstalter verkrampft, eine nette Partystimmung zu erzeugen. Es war absurd. Erst als von der Bühne aus auf das Verhalten der Polizei eingegangen wurde, beruhigte sich die Situation. Trotzdem rückte die Polizei noch mit mehreren Wasserwerfern und Panzerfahrzeugen an.
Die Medien zeichnen mit ihren Bildern eine ganz andere Situation. Allein der Satz „da brannte das erste Auto“ klingt wie: da brannten Hunderte von Autos. Auch die Selektion der Bilder macht einen nur fassungslos und wütend. Immer wieder die sogenannten „Autonomen“ mit Steinen in der Hand. Die Spaltung zwischen den „friedlichen Demonstranten“ und den „gewaltbereiten Autonomen“ ist eine Darstellung der Medien. Wenn man auf dem Platz stand, wurde man mit einbezogen, egal welche Absichten man hatte. Und wenn wahllos Menschen verprügelt werden, soll man dann einfach weggehen? Wenigstens nicht wegzusehen war das Einzige, was man tun konnte, wenn man keine Steine werfen wollte.
Wir waren dann in der Stadt, um uns ein wenig aufzuwärmen. Das Bild, was sich uns auf dem Rückweg bot, erinnerte an Kriegszustände. Überall Polizei, von allen Seiten bedrohlich heranrückende Polizisten. Wir wurden Zeugen einer brutalen Festnahme- Eine völlig verzweifelte Französin, die kein Wort verstand, rief uns immer wieder ihren Namen zu. Mit der riesigen Kamera in der Hand konnte sie unmöglich einen Stein geworfen haben. Wir versuchten, den EA zu erreichen, aber die Netze waren teilweise abgestellt und man konnte nicht mehr telefonieren. Allein dadurch, dass wir Zeugen einer Festnahme waren, waren wir schon in Gefahr. Der Reporter, der angelaufen kam, wurde angegriffen. Von hinten rückten drei Schwarzuniformierte näher. Von den Seiten rückten ganze Hundertschaften an. Was für eine Chance hat man dann noch außer zu gehen, den Rückzug anzutreten?
Wir versuchten zur Bühne zurückzugelangen, weil uns das als der sicherste Ort erschien. In der Zwischenzeit war die Polizei schon mit Wasserwerfern angerückt. Von unserer Position aus konnten wir den ganzen Platz überblicken. Ganze Trupps von Polizisten rannten aus allen Seiten auf den Platz, griffen sich wahllos jemanden heraus und transportierten die Person auf brutale Weise ab. Die Leute schrien vor Schmerzen und wurden auf unmenschliche Weise weitergeschleift. Und man konnte nichts tun außer den Truppen aus dem Weg gehen, um nicht selber festgenommen zu werden.
Wir hatten Glück und erreichten unversehrt den Bühnenvorplatz. Dort versuchten die Veranstalter verkrampft, eine nette Partystimmung zu erzeugen. Es war absurd. Erst als von der Bühne aus auf das Verhalten der Polizei eingegangen wurde, beruhigte sich die Situation. Trotzdem rückte die Polizei noch mit mehreren Wasserwerfern und Panzerfahrzeugen an.
Die Medien zeichnen mit ihren Bildern eine ganz andere Situation. Allein der Satz „da brannte das erste Auto“ klingt wie: da brannten Hunderte von Autos. Auch die Selektion der Bilder macht einen nur fassungslos und wütend. Immer wieder die sogenannten „Autonomen“ mit Steinen in der Hand. Die Spaltung zwischen den „friedlichen Demonstranten“ und den „gewaltbereiten Autonomen“ ist eine Darstellung der Medien. Wenn man auf dem Platz stand, wurde man mit einbezogen, egal welche Absichten man hatte. Und wenn wahllos Menschen verprügelt werden, soll man dann einfach weggehen? Wenigstens nicht wegzusehen war das Einzige, was man tun konnte, wenn man keine Steine werfen wollte.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Mir fällt keine prägnante überschrift ein
Polizei gibt bewußt falsche Informationen
Den Artikel kann man übrigens ansehen unter:
http://www.focus.de/politik/deutschland/g8-gipfel/rostock-krawalle_aid_62405.html
Polizei macht Politik !
Das in einer Großdemonstration diesen Ausmaßes völlig unsachgemäße Prügel-Verhalten der Berliner Einheit wurde von der Polizei natürlich nicht thematisiert. Das Beiseiteschieben des zuständigen Leiters der Demonstration (sichtbar in Videos) wurde nirgends diskutiert - obwohl die Polizei einen Demonstrationsleiter nicht einfach "machtvoll" verdrängen und die Dinge selbst in die Hand nehmen kann. Die Polizei war nur Gehilfe der Demonstrationsleitung und ihrer Ordner. Das kann nicht mit Berliner Knüppeln einfach abgeändert werden, die mit ihrem Einsatz natürlich erheblich zur Eskalation beigetragen haben - und wohl auch beitragen wollten. Sie wollten wahrscheinlich die Bilder erzeugen, die von den Medien dann "aufgesogen" und publiziert wurden: "Action" in Bildern geht immer, kommt immer an, geht in die Köpfe.
Das ist offenbar gelungen, wie man am Aufschrei inkompetenter Politiker, welche die Eigendymanik einer Großdemonstration nicht kennen und beurteilen können, sehen konnte. Die aufgeblähten Zahlen, die von Stammtischlern nicht weiter hinterfragt wurden, hatten ihre Wirkung.
video
http://www.interpool.tv
http://www.interpool.tv/video/g8_rostock_ausschreitungen_020607.wmv
na ja
selbst in unserer provinz tageszeitung wurde das vorgehen kritisch beäugt, in der taz so wie so, das bild und rtl doof sind is doch nichts neues, und auhc nicht verwunderlich, dass die die wahrheit verzerren... (dadurch wirds natürlich nicht besser) aber die ganzen bürger die da mal gespürt haben was manche bullen für arschhlöcher sind, haben auf dieser demo bestimmt risse in ihrem bisherigen weltbild bekommen.
eskalation wurde hier von beiden seiten betrieben...
Kein Wunder
Und nach all den "Vorkommnissen" im Vorfeld (Hausdurchsuchungen, Peilsender, Geruchsproben, Demonstrationsverbot, -einschränkung, etc.) des G8-Gipfels ist es nicht wunderlich, dass
einige Demonstranten schon von Vornherein mit Wut im Bauch, evtl. rachegelüsten und der Hinnahme von Gewalt nach Rostock bzw. Heiligendamm fahren.
Umso schlimmer ist es, wenn sich nun Politiker hinstellen und meinen, dass die "Sicherheitsmaßnahmen" im Vorfeld nun ihre Berechtigung finden und zum Teil noch stärker hätten ausgeweitet werden müssen und die Polizei nun agressiver gegen "Chaoten" vorgehen soll auch wenn man dabei riskiere, dass Unbeteiligte davon betroffen werden.
deutsches muster
Im Chat ab 21.45 Uhr: Ein Vertreter des Berliner Verfassungsschutzes und Stephan Lindner, Mitglied des Attac-Koordinierungskreises.
"Gleichgeschaltet"
Ob friedlich oder militant...
Wenn die Medien die Krawalle so hochpushen, und dabei Inhalte in den Hintergrund treten, ist das nicht die Schuld derer, die ihren Protest auf militante Weise zum Ausdruck bringen.
Natürlich ist es verständlich, dass man sauer ist und traurig, wenn man über einen so langen Zeitraum friedliche Aktionen, Camps, Infrastruktur und Bündnisse organisiert, und davon plötzlich kaum was an die Öffentlickeit gelangt. Aber es ist doch falsch, "den Autonomen" die Schuld in die Schuhe zu schieben ob einer sensationsgeilen Berichterstattung, die in die Fußstapfen der Regierenden tritt, die schon vor dem Protests versucht haben, die Gipfel-GegnerInnen zu kriminalisieren und damit mögliche DemonstrantInnen, die friedlich vorgehen wollten, vom Protest fernzuhalten.
Dazu sollte man auch zu Bedenken geben, dass der angebliche Missbrauch von friedlichen ProtestteilnehmerInnen als Schutzschild etwas zu kurz gedacht ist. Wenn die Bullen grundlos in eine Demo reinknüppeln, sind alle froh, wenn die schwarzgekleideten ersten Reihen ihren Arsch für alle hinhalten - genauso sollte man von der anderen Seite ein Stückchen Solidarität erwarten können, wenn sich Militante nach ihrem Kampf gegen die ausführende Staatsgewalt eine Verschnaufpause in den friedlichen Reihen gönnen.
Für einen vielfältigen Protest!
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
nicht so wichtig — nicht egal
Berichterstattung der Medien — Gilo
Haftstrafe — Ma
Naja — Ma
@chronist — Chris
Haftstrafe — egal
Was hier langsam auffällt: — Wann immer...
Hallo, R.Andale — Eben nicht