Übersicht: Nazi-kundgebungen am 2. Juni 2007

Hannes 03.06.2007 18:54 Themen: Antifa G8 Heiligendamm Repression
Am 2. Juni 2007 fanden nach dem Verbot einer NPD-Kundgebung gegen den G8-Gipfel in Schwerin in mindestens 12 Städten Neonzi-Aufmärsche statt. Hier ein Überblick.
Nachdem das Oberverwaltungsgericht Mecklenburg-Vorpommern in der Nacht zu Samstag das Demonstrationsverbot in Schwerin sowohl für die NPD als auch für ein Antifa-Bündnis bestätigt hatte, gab es statt dessen am Samstags mehrere dezentrale Neonzi-Aufmärsche in mindestens 12 Orten, an denen insgesamt mehr als 1.5000 Personen teilgenommen haben sollen.
Während die nach Schwerin anreisenden Neonazis am Samstagmorgen weitgehend unbehelligt in andere Orte ausweichen konnten, wurden gleichzeitig in Schwerin etwa 150 Antifaschisten bis zum Abend in Vorbeugehaft genommen (siehe:  http://de.indymedia.org/2007/06/180178.shtml)

Da sich die NPD bereits im Vorfeld darauf einstellen konnte, nicht in Schwerin demonstrieren zu dürfen, hat es für die nicht angemeldeten Ersatzdemos mit großer Wahrscheinlichkeit bereits im Vorfeld konkrete Planungen gegeben. Auf Altermedia etwa war bereits am 30. Mai zu lesen, dass es im Falle eines Verbotes der Schweriner Demo "eben unkalkulierbar viele kleine Schwerin in der ganzen brD!" geben werde.

Nach bisheriger Kenntnis gab es Nazidemos in folgenden Städten (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Lüneburg (400 Teilnehmer)
Lauenburg (200 Teilnehmer)
Greifswald (200 Teilnehmer)
Güstrow (170 Teilnehmer)
Osterburg (150 Teilnehmer)
Wittenberge (150 Teilnehmer)
Boizenburg (150 Teilnehmer)
Oranienburg (100 Teilnehmer)
Lübbenau (100 Teilnehmer)
Potsdam (80 Teilnehmer)
Dortmund (50 Teilnehmer)
Berlin, Brandenburger Tor und auf den Stufen des Reichstages (70 Teilnehmer)

Infos und Fotos zu den einzelnen Demos gibt es bislang u.a. hier:

Lüneburg:
 http://de.indymedia.org/2007/06/179825.shtml
 http://de.indymedia.org/2007/06/179969.shtml

Greifswald:
 http://de.indymedia.org/2007/06/179907.shtml

Wittenberge und Osterburg:
 http://de.indymedia.org/2007/06/180316.shtml

Lübbenau:
 http://de.indymedia.org/2007/06/180049.shtml

Potsdam:
 http://de.indymedia.org/2007/06/179820.shtml
 http://de.indymedia.org/2007/06/179822.shtml

Berlin:
 http://de.indymedia.org/2007/06/179823.shtml

Dortmund:
 http://de.indymedia.org/2007/06/179872.shtml
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

strategie

*** 03.06.2007 - 19:15
anstatt sinnlo sich mit der polizei zu wäschern, wäre es sinnvoller, meck-pomm ein wenig von den nazis zu befreien. immerhin waren um die 2500 nazis gestern unterwegs. aber ich denke, die – beim gß-protest vorherrschende – linke ideologie meint, in den nazis noch den fehlgeleiteten antikapitalisten zu erkennen, wie die nazis im linken den fehlgeleitetetn "volksgenossen" sieht.
Zwar wurden 433 Polizisten verletzt (was man ihnen u. U. auch gönnen kann), aber denoch macht der ganze kram mit steinen etc. kaum etwas aus. ein gutes indiz: sie haben keine schilde mehr, sondern sind pro peron so gut gepanzert, dass schilde überflüssig sind.


Also: Raus aufs Land und Nazis angegriffen!

Boys und Girls lasst bei den Nazis eure Energie! Wismar, Schwerin, Greifswald warten auf euch!


PS: Weiß jemand etwas über die Nazis, die in HRO waren?

Weitere Bilder ...

(muss ausgefüllt werden) 03.06.2007 - 20:37
... der Nasen in Berlin haben die auf ihrer Page xxx.npd-thueringen.de eingestellt. Kann dem einen oder anderen ja zur Info dienen.

[redok] berichtete

[redok]_Leserin 03.06.2007 - 23:49
"NPD-Demos blieben verboten - Unangemeldete Aufmärsche in acht Bundesländern" ->  http://www.redok.de/content/view/703/36/ (02.06.2007)

seltsam

egal 03.06.2007 - 23:56
...zumindest in Güstrow wo anhand des bildes ganz gut nachgezählt werden kann, sind es keine 170 sondern bestenfalls etwas mehr als 70 faschos. Auch der Umstand, dass die Gesichter unkenntlich sind, lässt mehr einen Erfolgsfake von Faschoseite vermuten.

Nazis in Rostock

Doschi 04.06.2007 - 01:01
Gegen 13 Uhr sammelten sich etwa 250 Nasen in Rostock-Dierkow und versuchten - verfolgt von vier sportlichen Antifas mit Fahrrädern - mit der Tram in die Stadt zu fahren. Nach wenigen Stationen war aber Endstation, als ein grosses Bullenaufgebot die Bahn stoppte und die Nazis herausholte. Diszipliniert und Obrigkeitshörig wie sie nun mal sind, haben sie auch brav gehorcht und sind ohne jeden Widerstand in kleinen von Bullen begleiteten Grüppchen nach Hause gedackelt.

Ergänzung zu Berlin; Nazis vor dem LKA

Anna 04.06.2007 - 01:35
Die Busse der Nazis wurden in Berlin nicht Mittags von den Bullen aus der Stadt eskortiert, wie hier auf Indymedia zu lesen war. Vielmehr machten etwa 100 Nasen (aus 2 Bussen) bis etwa 17 Uhr eine ""Soli-""Kundgebung vor dem LKA am Tempelhofer Damm, wo ihre Kumpels ED- behandelt wurden.


auch Nazis sind mobil ...

roflkasper 04.06.2007 - 02:35
Nur so zur Info: zumindest die Demonstranten in Osterburg und Wittenberge waren ein und dieselben, die mit dem Zug von Ort zu Ort gefahren sind. Station wurde dabei u.a. auch in Magdeburg und Stendal gemacht - wenn auch dort, jeweils ohne relevante Aktionen.

Vier Naziaktionen in Brandenburg

Inforiot 04.06.2007 - 10:49
Kleinstdemos statt Gipfelsturm
Vier Naziaufmärsche am 2. Juni in Brandenburg / Angriff auf Potsdamer Hausprojekt versucht
 
INFORIOT Entgegen ihren großspurigen Ankündigungen ist es der bundesdeutschen Neonaziszene misslungen, am 2. Juni eigene Akzente zu setzen. Der Hauptgrund: Die zentrale NPD-Demonstration in Schwerin blieb verboten (ebenso wie die antifaschistischen Gegenaktionen). Aus dem angedachten Ersatz-Aufzug der Rechtsextremen in Ludwigslust wurde ebenso nichts. Stattdessen fanden lediglich einige spontane Kleinaktionen statt. Vier davon waren in Brandenburg: In Oranienburg, Potsdam, Wittenberge und Lübbenau.
 
Alle Demonstrationen waren nach Polizeiangaben nicht angemeldet und wurden vorzeitig aufgelöst. Zusätzlich wurde eine kurzfristig angemeldete rechte Kundgebung in Brandenburg/Havel verboten. In Potsdam versuchten die rund 30 bis 60 Neonazis ein linkes Hausprojekt in der Zeppelinstraße anzugreifen. Sie wurden 250 Meter davor von der Polizei gestoppt. Der Aufmarsch rekrutierte sich aus Neonazis aus Potsdam, Berlin und dem Oderland. In Oranienburg marschierten etwa 80 Neonazis. In Wittenberge wiederum stiegen die gleichen rund 200 Neonazis für eine Kundgebung aus dem Zug, die auch beim "Sachsen-Anhalt-Tag" in Osterburg auftauchten. Über die Aktion in Lübbenau sind bislang keine weiteren Informationen bekannt - auf Neonazi-Webseiten ist von 70 TeilnehmerInnen die Rede.
 
Weitere rechtsextreme Kleinaktionen fanden in Güstrow, Lüneburg, Lauenburg, Osterburg, Boizenburg, Dortmund, Greifswald und Berlin statt. In der Bundeshauptstadt zogen rund 120 Neonazis ungehindert von der Polizei durch das Brandenburger Tor Es gab später 13 Festnahmen. Unter den Rechten befanden sich NPD-Chef Udo Voigt und der Brandenburger Landesvorsitzende Klaus Beier. Auch am Reichstag demonstrierten NPDler.
 
Die Aktionen wurden allesamt von Neonazis durchgeführt, die von Schwerin aus auf dem Nachhauseweg waren oder schon auf der Anreise umkehrten. Die meisten machten wahrscheinlich gleich in mehreren Städten Station. Recht früh am Tag war deutlich geworden, dass die NPD-Demonstration verboten bleiben würde. Eigentlich hatten in Schwerin NPD und Freie Kameradschaften mit 2000 AnhängerInnen unter dem Motto "Es gibt keine gerechte Globalisierung" aufmarschieren wollen, um gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm zu protestieren. Die Rechtsextremen wollten mit einer zentralen Großaktion politischen Gewinn aus den anlaufenden Anti-G8-Protesten ziehen. In ersten Stellungnahmen bemühen sich NPD und Freie Kameradschaften, den 2. Juni trotz der ausgefallenen Großdemo als "guten Tag für den nationalen Widerstand" zu interpretieren. In Rostock demonstrierte am 2. Juni indes ein breites Bündnis von Kirchen über Attac bis zu linksradikalen Gruppen mit etlichen zehntausend Menschen gegen den Gipfel.
 
Quelle: Inforiot

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 4 Kommentare an

wie jetzt? — Hase

Blöde Bilder — @Virtuelle_AntifaschistInnen

@seltsam — @seltsam