Die Provokation ging von den Bullen aus

Zaunkönig 02.06.2007 21:31
Die Provokation ging von Seiten der Polizei aus

Polizei provoziert Ausschreitung bei der Anti-G8 Demo, erst bildliche Eindrücke von der Demo und der Abschlußkundgebung am Rostocker Stadthafen.
Polizei provoziert Ausschreitung bei der Anti-G8 Demo, erst bildliche Eindrücke von der Demo und der Abschlußkundgebung am Rostocker Stadthafen.
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Ergänzungen

nachtrag: veranstalter entschuldigen....

egal 02.06.2007 - 22:24

Wasserwerfer

ich 02.06.2007 - 22:29
Hier ein paar Bilder von der Repression bei der Demo heute. Die polizei reagierte völlig überzogen und setzte bis zu fünf Wasserwerfer (mit Tränengas) gleichzeitig ein, die wahllos in die riesige Menschenmenge schossen. Dabei reichten sie fast bis an die Leute, die sich das Abschlusskonzert ansahen.

egal

egal 02.06.2007 - 22:36
wären die cops bei ankunft der demo am hafen nicht gleich provozierend in die menge gelaufen, wäre alles ruhig geblieben. selbst schuld.

Provokationen Seitens der Polizei

Bärchen 02.06.2007 - 22:40
Ich selbst kann bestätigen, dass die Polizei teilweise unrechtmäßig eingreift. Ich war mit meiner Mutter (50+) auf der Anti-Asem Demo in Hamburg. Meine Mutter (!) ist dort, neben einer Vielzahl weiterer Demonstranten, von Polizisten bedrängt worden. Wir waren eindeutig erkennbar als gewaltfreie Teilnehmer. Auf einmal stürmten Polizisten, die eine Kette gebildet hatten, auf uns zu und nutzten ihre Schlagstöcke als "Schieber". Wir wurden zusammengedrückt wie ein Sandwich. Meine Mutter bekam einen Anfall, hatte Atemprobleme- erst auf starke Interventionsmaßnahmen seitens weiterer Teilnehmer der Demo wurde sie aus diesem Kessel herausgelassen. Wir entschieden uns deshalb dazu ganz am Rand weiter mitzugehen (obwohl sie eigentlich - verständlicherweise - sofort nach Hause wollte). Am Ende der Demo - wir waren schon wieder eingekesselt und wussten überhaupt nicht wie wir der Aufforderung nach Haus zu gehen Folge leisten sollten - begegnete uns ein Mann, der sich eindeutig als zu der Polizei zugehörig offenbarte. Dieser Mann hatte keine Polizeiuniform an, sondern war als Journalist verkleidet. Ein Umstand der uns sehr empörte, denn schließlich nehmen Journalisten eine besondere Stellung ein. Wir haben nun die Befürchtung, dass dies wohl schon eine Weile so läuft - denn schließlich war dieser Mann so dreist, dass er sich als Polizist offenbarte. Er muss sich also unheimlich sicher gefühlt haben.

borniert + gewissenlos

beobachter von ferne 02.06.2007 - 22:42
Ich musste leider heute noch daheim bleiben, daher konnte ich die Geschehnisse nur via Internet + Telefon verfolgen (die Tagesschau habe ich mir dann doch mal 20:00 angetan - ich hätte es bleiben lassen können, da hier nach meiner Beobachtung die irrealsten und staatstreuesten Zahlen veröffentlicht wurden). Aber zum Thema: Eine Handvoll Jungs in Hassis zerlegt einen Bullen-Wagen, der böse Schwarze Block lässt sich gar nicht stören und läuft friedlich dran vorbei, und der Rest des Tages ist komplett gelaufen und kann als Generalprobe für den III. Weltkrieg herhalten. Wem das nicht ebenso spanisch wie bekannt musterhaft vorkommt, der muss entweder völlig verblödet sein oder lebt von Tagesschau-Informationen.
Was ich von Ferne beobachten und hören konnte, war eine triebgesteuerte martialische Polizei, die im Rausch alles niedermähte, was ihr in den Weg kam. Anwälte werden bedroht, Journalisten niedergeschlagen, Festgenommene geknebelt, ganze Züge aufgehalten. Es reiht sich so wunderbar an all die repressiven Maßnahmen im Vorfeld der Proteste an. Und es dient so wunderbar als nachträgliche Begründung aller Maßnahmen und Verbote. Ob jetzt noch ein positiver Entscheid der Gerichte bezüglich Laage und Sternmarsch/Zaun zu erwarten ist, bezweifle ich leider.
Wie wenig Gewissen und Würde qualifiziert einen Menschen eigentlich zum Polizisten oder Journalisten?

selbst n24 berichtet

von 02.06.2007 - 22:59
einem völlig überraschenden auftauchen der polizei und einem eindringen in eine bis dahin friedlich demo. wer ist dann wohl schuld?

Aus Erfahrungen lernen

nichsowichtig 02.06.2007 - 23:02
Ich habe in der Vergangenheit über Demonstrationen zwei wesentliche Dinge gelernt:

1. Bei emotional und politisch aufgeladenen Themen ist Polizei und Sicherheitsbehörden/Politik an einer Eskalation gelegen, um grosse Einsätze zu rechtfertigen und politisch Kapital daraus zu schlagen.

2. Bei grossen Demos dieser Art gibt es immer einen nicht unerheblichen Anteil profilierungssüchtige, abenteuerlustige Menschen (meist postpubertäre Männer), die ihre Wut rauslassen wollen und diese Eskalation unterstützen oder gleich herbeiführen.

Das ist ne gottverdammte Zwickmühle. Einerseits möchte man ein breites Bündnis, um geschlossen zu demonstrieren, andererseits kann man sicher sein, dass man schlussendlich doch auf die Mütze bekommt, wenn Freizeitrevoluzzer miteinbezogen werden. Selbst wenn diese sich beherrschen können: Die Polizei wird immer ein paar Massnahmen im Ärmel haben, um die Situation anzuheizen.

In diesem konkreten Fall glaube ich weder der einen noch der anderen Seite.
Ich glaube, die Initialzündung ging von Krawallmachern aus (Scheiben von Banken einwerfen, einzelne Polizeiautos angreifen, Farbanschläge - alles bereits vor der Eskalation bei der Abschlusskundgebung geschehen), auf der anderen Seite hat die Polizei dankbar eingegriffen, weiter eskaliert (in die Abschlusskundgebung reingehen, Wasserwerfer auffahren und alleine durch massive Präsenz provozieren) und die Stimmung soweit angeheizt, dass es heute nacht vermutlich nochmal rund gehen wird.

Was bleibt?

Polizei und Sicherheitsbehörden werden der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung glaubhaft machen können, dass die Demonstrationsverbote und Polizeipräsenz notwendig und richtig sind.
Ebenjene Mehrheit wird auch nicht für Globalisierungskritiker in die Bresche springen, wenn wieder massiv kriminalisiert wird ("Sind doch eh alles Chaoten! Is doch richtig so, wenn die mal hart durchgreifen!").

Damit spielen all die Leute, die glauben durch Gewalt hier etwas verändern zu können, nur den politischen Kräften in die Hände, die weiter an unser aller Grundrechten schneiden wollen.

Das ist nicht nur schade, das ärgert mich auch kolossal. Eine grosse Demonstration wurde von Polizei und Krawallmachern instrumentalisiert. Schäuble wird sich die Hände reiben.

Meinetwegen sollen sich auch die Krawallmacher austoben können. Aber dann bitteschön nicht im Dunstkreis einer so grossen friedlichen Demonstration. Ja, ich bin ein Spalter. Ich würde schwarze Blöcke und Gewalttäter konsequent ausschliessen. Grade jetzt in Rostock waren das mehr als genug Leute, um eine eigene Demo auf die Beine zu stellen, mit anschliessendem lustigem Räuber und Gendarm-Spiel. Davon hätten alle Seiten mehr gehabt.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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provokationen — beobachter

Provozierende Autos? — Autofeind

@ egal — start the riot

eindeutig — meerjungfrau

Bullen provo — Hilfe

Sehr gut — Junge

tja — oldie

Gewalt — Grisu

glaub ruhig dem rbb — F.Hainer

attac attackiert? — keinereiner

Idioten — Bärchen

@Grisu — nichsowichtig

böse demonstranten — ein mensch

@ nichsowichtig — Grisu