vom der nog8-demo [rostock]

weiß man schon wie viele in gewahrsam genommen sind?

Spiegel Online Ticker von heute abend, 18 Uhr 30:

"Auf der Kundgebungsbühne stachelt ein Redner die militante Szene auf: "Wir müssen den Krieg in diese Demonstration reintragen. Mit friedlichen Mitteln erreichen wir nichts."

Herzlichen Glückwunsch an den schwarzen Block: auf genau diese Bilder, die Ihr liefert (z.B. das soeben im Fernsehen gesehene, bei dem systematisch alle Fenster der örtlichen Sparkasse eingeschlagen wurden) haben Schäuble und Beckstein gewartet. Alle friedlichen Demonstranten habt Ihr einen Bärendienst erwiesen, die Einschränkungen der Demonstrationsfreiheit und die Sicherheitsmassnahmen für den G8-Gipfel müssen die Verantwortlichen der breiten Öffentlichkeit gegenüber nicht mehr verteidigen!

hier ist noch genug verstärkung im hinterland.
aber heute nacht sind erst einmal die überforderten, weil unterbesetzten kleinstädte an der reihe. :-)

Wieder einmal - wie schon in Hamburg - ist die Polizei bemüht, mit Knüppeln und unter den üblichen Vorwänden Grundrechte der Demonstranten zu zerknüppeln. Von der Freiheit, sich unter freiem Himmel zur Kundgabe von Meinungen friedlich versammeln zu dürfen, kann bei solchen Provokationen der Polizei keine Rede mehr sein.

Schmeißen bunt gekleidete, friedliche Demonstranten Autos um?
Attackiert die Mutter, die mit ihren Kindern zur Demo geht Polizisten?
Ändert die Anwesenheit von Polizei grundsätzlich etwas an der Möglichkeit friedlich zu demonstrieren?
Wenn hunderte vermummte und mit Flaschen/Steinen/Knüppeln bewaffnete Randalierer in Richtung Polizei sprinten, ist das Widerstand?

was war denn zuerst demoverbot oder randale

rechtfertigt ein demo-verbot solche gewalt gegen personen und sachen?

...in den Medien kommt es größtenteils so rüber als ob "der Schwarze Block" mit den Ausschreitungen angefangen hat.
Man sieht aber auch das eine Gruppe von ca. 30 Beamten sich in eine friedliche Demo begibt und dann von friedlichen Demonstranten mit erhobenen Händen wieder zurückgedrängt wird.
Das war m.a. eindeutig eine provokation seitens der Bullen!
Leider helfen uns solche Ausschreitungen nicht gerade beim Verfassungsgericht erfolg zu haben, um doch noch näher an den Zaun zu können.
Ich bin selbst ab Dienstag in Heiligendamm und freu mich schon auf aggressive Bullen die ihrem ärger an unschuldigen Demonstranten luft machen wollen..
Smash G8!

Und mit Gewalt erreicht man nichts, es geht auch friedlich...das wurde schon bewiesen, oder??

konnte sich - wie spiegel online zu berichten weiss - die polizei manchmal nur mit tränengas zur wehr setzten.

vielleicht solltet ihr mal eine politische demonstration besuchen, damit ihr mal mitbekommt wie es um den achso demokratischen rechtsstaat steht.

wenn ich sehe wie friedliche demonstranten bei einer sitzblockade eins mitm knüppel inne fresse bekommen, kann ich es nur verstehen wenn die netten damen und herren vom staatlichen prügeldienst mal die andere seite des spiels kennenlernen!

aber bleibt ruhig mal vor der glotze sitzen, in eurer kleinen heilen welt und lasst weiter den toleranten raushängen...




"Es gibt keinen Unsinn, den man der Masse nicht durch geschickte Propaganda mundgerecht machen könnte."

Bertrand Russell

Die Eskalation am Rand der Demo war eigentlich klar bei der provozierenden Staatsmacht. Ich glaube kaum, das irgendwelche Leute zu diesem Mittel gegfiffen hätten, wäre die Polizei nicht so vorgegangen wie sie es tat. Geschieht denen echt ganz recht. Hätte es früher solche Leute (Autonome etc.) gegeben, wäre Hitler nicht so weit gekommen wie er ist, und wen man schon überlegt die Bundeswehr gegen das eigene Volk einzusetzten dann sind wir ganz schnell vom Polizeistaat zum MIlitärstaast geworden und recht und unrecht verwischt zunehmend. Es tut mir um jeden Verletzten leit, ob Polizist oder nicht, aber die haben echt selber schuld, hätten ja nicht zur Polizei gehen müßen oder diesen Einsatz gegen die Menschlichkeit verweigern können.

Wenn man sich ansieht wie die Wochen vorher abgegangen sind - fällt mir zum heutigen Tag nur Artikel 20 unseres Grundgesetztes ein: Artikel 20 (1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat. (2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt. (3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden. (4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

Vorweg: Ich war nicht dabei und hab nicht viel Demoerfahrung. Jedem steht es frei, deshalb mein Urteil zu verwerfen und für unwichtig/unqualifiziert zu halten. Aber selbst wenn dem so sein sollte, werden trotzdem eine Menge Leute so wie ich darüber denken:
Ich bin der Meinung (also ist es wohl keine inhaltliche Ergänzung), Gewalt ist kontraproduktiv und unmoralisch. Zur Verteidigung, aber nur zur Verteidigung kann sie legitim sein. Aber mein Eindruck (natürlich vermittelt durch Medien) ist, dass es sich nicht ausschließlich oder in erster Linie um Verteidigug gehandelt hat.
Es ist auch so, dass vermutlich jetzt noch weniger über die Inhalte der Demonstration berichtet werden wird und mehr über die Gewalt.

Die Polizei soll deeskalierend wirken, stimmt. Sollen Demonstranten es auch tun? Ja. Will nicht ausschließen, dass das passiert ist (von der Mehrheit, die gar nichts mit der Auseinandersetzung zu tun hatte) und es hier nur um Verteidigung ging, aber den Eindruck habe ich nicht. Ich kann mir (im Rahmen einer Demonstration) keine Umstände vorstellen, unter denen Steine-, Flaschenwürfe oder gar Würfe von Brandsätzen gerechtfertigt sein sollen. Ich kann mir vorstellen, dass jemand so wütend wird, aber dann ist es auch eine Frage der Selbstdisziplin. Das ist natürlich leicht gesagt.

...dass diese große und bunte demonstration eines breiten bündnisses bewusst und vorsätzlich zerstört wurde. Hier dem Team Green die Schuld zu geben ist leider viel zu einfach. Da wird immer wieder lamentiert, dass demos nur noch in wanderkesseln stattfinden und kaum gibt es mal wieder eine wirklich zurückhaltende taktik der polizei und freiräume für die demoteilnehmer, schon wird von militanten und autonomen sinnlos gewalt angewandt- natürlich ist auch militanz ein mittel des widerstands und manchmal auch notwendig, aber heute in rostock, bei einer solch großen un weltweit im fokus stehenden Demo völlig fehl am platze. Zumindest hätte man bis zum abend abwarten müssen, um auch den friedlichen und bürgerlichen protest in die welt zu transportieren. dies ist nun wieder einmal gänzlich misslungen. zwei verkehrsbullen anzugreifen mit fast zwanzig mann ist schon fast peinlich, aber dann auch immer wieder steine in die eigene demo zu werfen, weil man bei aller gewaltgeilheit völlig den durchblick verloren hat ist einfach nur sch....! der bürgerliche und breite protest wird so wohl wegbrechen und es bleibt nur der Krawall und die randale....sinnlos!!!!!

Da sich deine Überschrift auf meinen Beitrag weiter oben bezieht:
Ja, ich war auf diversen Demos. Auch die Polizei verhält sich manchmal falsch, keine Frage. Und auch bei der Polizei gibt es Arschlöcher, genau wie in jedem anderen Bereich auch. Aber daß tatsächlich _friedliche_ Sitzblockierer geknüppelt werden ist glücklicherweise eher die Ausnahme denn die Regel.

"wenn ich sehe wie friedliche demonstranten bei einer sitzblockade eins mitm knüppel inne fresse bekommen, kann ich es nur verstehen wenn die netten damen und herren vom staatlichen prügeldienst mal die andere seite des spiels kennenlernen!"

Menschen schlagen ist böse. Polizisten schlagen ist gerechtfertigt. Ist das deine Aussage?
Welche der friedlichen aber dennoch verprügelten Demonstranten "rächen" sich denn so an der Polizei? Für diese primitive Form von Moral könnte man ja fast sowas wie Verständnis aufbringen, "Auge um Auge" war schließlich auch mal ein Fortschritt im Rechtssystem. Aber der Großteil der Gewaltbereiten ist _nur_ darauf aus, zu randalieren und sich das adrenalinanregende Katz-und-Maus-Spiel mit den Polizisten zu geben.

Spiegel Online:
[19:16] Die globalisierungskritische Organisation Attac sieht die Schuld für den Gewaltausbruch bei den Autonomen. Die Eskalation habe mit deren Angriff auf einen Polizeiwagen begonnen, sagt Aktivist Werner Rätz. Für die Taktik der Polizei habe er "ein gewisses Verständnis".

Siegt die Einsicht?

Wisst ihr was scheisse ist? Die Medien, die Presse berichtet wieder so, als ob die Gewalt nur von links ausgegangen wär - wies wirklich abgelaufen ist weiss ich nicht, war nicht dabei.

Schaut mal bei google-news, die ganze Presse, und zwar die ganze Presse schiesst sich auf uns ein!
Und das am ersten Tag. Damit habt ihr dem G8-Protest echt einen Bärendienst erwiesen... Jetzt kommen viele nichtmilitante Leut, die gekommen wären, nicht mehr. Mediale Aussenwirkung negativ, in den Augen "der Bürger" sind wir die Schuldigen, die repressiven Maßnahmen von Beckstein bis Schäuble scheinen nun gerechtfertigt - schlimmeres wird folgen, in nächsten Monaten und Jahren. Eben weil kein Widerspruch aus der Durchschnittsbevölkerung mehr zu erwarten ist.

Ihr hättet wirklich echt wenigstens bis zum Abend warten können - oder auf die kommenden Tage. Am besten bis zum Ende oder Höhepunkt des G8-Gipfels.

Meine bitte, wär', dass wenigstens manche Demos friedlich ablaufen. Und Gewalt nur dann, wenn für den Durchschnittsbürger die Anwendung von Gewalt halbwegs nachvollziehbar ist - zB nach einer unsozialen Beschlussverkündung seitens der g8, sobald der gipfel wirklich auf hochtouren läuft.

genau auf diese bilder hat die welt gewartet!!!
vielleicht sind die "2000 autonomen" vom cia geschickt, um weitere restriktivere polizeieinsätze zu rechtfertigen... nee,im ernst, wir können nur etwas erreichen, wenn wir ÜBERZEUGEN und uns RESPEKT VERSCHAFFEN!!! so, wie es heute gelaufen ist, wird das leider nichts! ich bin so sauer auf diese steinewerfer, die die kreative und unermüdliche arbeit von vielen vielen menschen in den schatten stellen und ihre mögliche macht unterwandern.
ey und von wegen "hitler hätte es schwer gehabt, wenn es damals mehr autonome gegeben hätte": ihr autonome verhaltet euch menschenfeindlich und rassistisch gegen polizisten, so wird das nichts mit dem frieden. wenn ihr mit worten und friedlichen taten nicht überzeugen könnt, dann geht doch zum sport, da könnt ihr euch austoben und vielleicht beeindrucken.

Autos anzünden und Fenster zerkloppen, prima.
Mit etwas Glück war der Besitzer des Autos vom Konzertgelände selbst auf der Kundgebung und ist nun gewiss hocherfreut. Mit noch mehr Glück war's womöglich ein Musiker von den spielenden Bands.
Und Bullen klatschen, wir wollen Rache! Für alles und alle, für früher, jetzt und später, für irgendwas wirds schon gut sein.
Und schlagen sie nicht, dann schmeißen wir so lange, bis sie schlagen, wozu hamwer die Mollis hergeschleppt, um se wieder heimzuschleppen - neeeee.

Leute Leute, wenn wir im Oktober '89 so verfahren wären, dann wär die DDR in einem Blutbad untergegangen.
Die haben da auch geprügelt, und wie! Man hat immer nur die Großdemos vor Augen, als sie schon paralysiert waren. Aber vorher in Dresden, da hats richtig geknallt, und in Leipzig haben sie die Leute auch haufenweise hoppgenommen und auf den Dienststellen schikaniert.
Hätten nur einer nen Stein aufgehoben, sie hätten die MPis gerichtet.
Die Leute haben aber gerufen "Keine Gewalt" und haben sich bedrohen lassen und verhaften lassen, ohne auszuticken. Damit haben sie sich größten Respekt verschafft, und die Sympathierklärungen nahmen kein Ende - auch diese immer von Repressalien bedroht.
Schließlich wurden es bei jeder Demo mehr, und sie haben mit den Bullen geredet und diskutiert, und dazu gehörte Überwindung, weil die richtig indokriniert waren und aufgehetzt.
Aber sie haben es schließlich geschafft, kein Schuß fiel, und die Verhaftungen und Prügeleien hörten auf.
Provokateure hatte die Stasi garantiert genügend dabei, aber offensichtlich konnten die nichts ausrichten.
Also mussten die VoPos am Ende der schieren Gewaltlosigkeit weichen, die hatten alle ihre Methoden versucht und nichts erreicht.

@willi
Den Vergleich mit Hitler kannste glatt vergessen. Es gab damals sehr wohl militante *Autonome*, sie hießen nur anders. Die Schlachten, die sich Arbeiterkampfgruppen mit Polizei, "Stahlhelm" und SA in den Zwanzigern geliefert haben, sind Legion.

tiamat

...lacht sich heute ins Fäustchen und dankt den "Autonomen" unbekannter Weise für die Unterstützung seiner Politik. Ich wollte die Woche über in Heiligendamm bleiben, bin aufgrund der erschreckend hohen Zahl an Wahnsinnigen heute wieder gefahren. Feiert eueren "Karneval der Gescheiterten" doch bitte woanders. 50.000 + x legen keinen Wert auf euere Anwesenheit. Alles was ich heute beobachten konnte war sinnlose Gewalt und ein Segen für den Innenminister. Weiter so und wir kriegen noch die Bundeswehr im inneren. Wer die maßnahmen vor der Demo (nur die Maßnahmen in Rostock gemeint) für überzogen hielt hat sich heute eines besseren belehrt gesehen. Mich macht das wütend, dass der Polizei und allen Konservativen in diesem Land heute eine Steilvorlage gegeben wurde.