Polizei Repression in Hamburg

Pampelmuse 29.05.2007 16:59 Themen: G8 Repression
Zahlreiche Festnahmen und Ingewahrsamnahmen in den letzten 4 Tage während der Aktionstage in Hamburg.
Solidaritäts-Kundgebung heute abend (29.Mai, 20 Uhr) vor der Roten Flora.
Seit dem 25.Mai steht das Convergence Center in Hamburg für AktivistInnen aus aller Welt offen.
In dieser Zeit finden verschiedene Aktionen, Demonstrationen sowie Informationsveranstaltungen und Workshops statt.
Bisher wurden besonders die Aktionen mit starker Öffentlichkeitswirkung mit erheblicher Repressionen von der Polizei belegt.
Am 25.Mai fand eine "Critical Mass" unter dem Motto "move your mind, move your bike" statt.
Die Fahrrad-Demo wendete sich gegen die aktuelle Klima-Politik und begrüßte die Fahrradkarawanen in Hamburg.
Dort kam es zu 7 Ingewahrsamnahmen, bei denen die Leute teilweise aggressiv von den Fahrrädern gezogen wurden. Alle 7 wurden nachts wieder frei gelassen.
Am 26.Mai wurde bei der Zangendemo, die unter anderem die Bildungspolitik der G8 kritisierte 1 Person mitgenommen.
Am 27.Mai fand eine "Reclaim the Streets" statt, die mit 3 Soundsystems auf 3 Routen verteilt durch Hamburg/Altona zog.
Von den ca.100 teilnehmenden Leuten wurden 65 in Gewahrsam oder fest genommen, sowie 2 Soundsystems beschlagnahmt. Nach der Aktion wurden Leute, denen vorgewurfen wurde als Melder bei der RTS fungiert zu haben, erneut brutal vom Fahrrad geboxt.Zahlreiche Personen haben dabei einen umfangreichen Gebietsverweis bis zum 11.6. erhalten (gegen den aber ein Eilantrag beim Verwaltungsgericht eingereicht wurde, über den voraussichtlich bis morgen mittag entschieden wird.)
Des weiteren wurden am 28.Mai bei der Großdemonstration gegen den ASEM-Gipfel und den anschließenden Aktionen laut Polizeibericht 86 Menschen in gewahrsam und 34 Menschen festgenommen. Eine friedliche Sitzblockade gegen TeilnehmerInnen des Asem-Gipfels in der Nähe des Rathauses wurde von der Polizei mit unverhältnismäßiger Gewalt aufgelöst.
Ab heute (29.5.) machen Zivis Jagd auf Personen, die gegen den Platzverweis vom 27.5. verstoßen, dabei werden auch Zivis aus der Drogenfahndung eingesetzt.Festgenommene Leute mussten allerdings wieder rausgelassen werden, da der Eilantrag vom Verwaltungsgericht nicht schnell genug beschieden wurden.
Im Moment sitzt noch eine Person im Knast, kommt aber wahrscheinlich morgen früh um 6 uhr wieder raus.

Wir lassen uns nicht einschüchtern, sondern sehen die Repression eher als Ergebnis eines gefruchteten Widerstandes und logische Reaktion des Staates auf unsere erfolgreichen Aktionen.

Kommt alle zur Solikundgebung heute abend 29.5., 20 uhr Rote Flora.

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Ergänzungen

Solikundgebung/demo

- 29.05.2007 - 17:22
siehe:

Berichte "Junge Welt"

JW 29.05.2007 - 20:45
"Warmprügeln für G8"
 http://www.jungewelt.de/2007/05-30/026.php
"Die Polizei war gewaltbereit"
 http://www.jungewelt.de/2007/05-30/028.php

Ingewahrsam-Festnahmen

Betroffen 29.05.2007 - 21:04
Viele Gefangennahmen waren aus lächerlichen Gründen wie z.B eine Straßenecke nicht schnell genug verlassen. Andere Leute wurden ihrer Freiheit beraupt weil sie sich zum falschen Zeitpunkt , in der falschen Kleidung im falschen Gebiet aufhielten. Das reichte schon aus um einzufahren. Diese Leute sind ohne weitere Vorwürfe freigekommen weil einfach nichts gegen sie vorlag.
Man konnte den Eindruck gewinnen das wahllos festgenommen wurde einfach um Leute einzuknasten. Klares Beispiel für staatliche Repression . Da kann man nur sagen nicht kleinkriegen lassen.
Wäre schön zu wissen ob schon alle draußen sind.
Für die Polizei ist das PR-technisch allerdings nicht so gut gelaufen weil eine Menge Bürgerliche mitgekriegt haben wie die Ordnungshüter sich verhalten haben und das negativ quitiert haben.

wasserwerfereinsatz am heiligengeistfeld

hambuger 29.05.2007 - 22:07
mit käse

Aktion->Reaktion

SAP 30.05.2007 - 10:29
Das Polizeiaugebot war übertrieben. Der Demozug wurde Vorn und an den Seiten von mehreren Reihen Polizei begleitet, so das sie auf keinen Fall gesehen werden können und auf den Gipfel aufmerksam machen konnten(Bild). Dies und die andauernden Provokationen und Übergriffe der Polizei führten dann auch dazu das der Veranstalter die Demo auflöste. Die Menschen, die in der Gegend des Rödingsmarktes leben, hatten deshalb eine eindeutige Botschaft an die Polizei.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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