Nachbericht zum WGT – Leipzig / Presse Echo

großer Vampir 29.05.2007 13:26 Themen: Antifa
Leipziger und sächsische Presse kriminalisieren linkes Vorgehen gegen Nazis beim WGT – Leipzig am Pfingstwochenende.
Nachbericht zum WGT – Leipzig

Die Leipziger Presse kriminalisiert Leipziger Linke und beteuert das WGT sei doch ein so „friedliches“ Fest. Selbst regionale Nachrichten wie bei MDR INFO stellen die Ereignisse vom 16.WGT falsch dar.

So schreibt ein Herr Andreas Tappert auf der Seite 20 in der LVZ unter Lokales „Wave-Gotik-Treffen / Linksautonmome prügeln auf Besucher ein“ „Mietglieder der linksautonomen Szene haben am Wochenende Besucher des WGTs angespuckt und tätlich angegriffen.“
Diese Behauptungen, die Herr Tappert in seinem Artikel aufstellt, sind Lügen.
Ja es kam zu Rangeleien zwischen einigen Connewitzer Bürgern und Besuchern des WGTs vor dem UT-Connewitz. Doch die Bürgerinnen und Linken die sich vor dem UT-C. getroffen hatten, haben sich mit Transparenten (Gegen Nazis beim WGT) erkenntlich gemacht und ihren Unmut über rechte Tendenzen in der „Schwarzen Szene“ zum Ausdruck gebracht.
Vor dem UT-Connewitz wurde mit Besuchern des Festivals gesprochen und darauf hingewiesen, dass die Band „Stormfågel“ aus Schweden eine Band ist, die auf einem rechten Label vermarktet wird. Viele der Besucher nahmen Kenntnis davon und kamen ohne Probleme in den Konzertsaal. Trotzdem gab es viele Besucher die daran gehindert wurden, in das UT-C. zukommen, da sie einschlägig rechte Zeichen als Anhänger, Anstecker und Aufnäher an ihre Kleidung hatten oder weil sie Wehrmachts-, SS-, oder SA-Uniformen trugen.
Sie wurden darauf hingewiesen, dass sie nicht an dem Konzert im UT-Connewitz teilnehmen können. Man wies ihnen den Weg zurück Richtung Connewitzer Kreuz, mit der Auforderung ihr Auftreten zu überdenken. Einige dieser zurückgewiesenen Besucher versuchten mit Gewalt in das Konzert zu kommen. Die wurden energisch daran gehindert. Selbst die Security, die vor dem UT-C. standen, beteiligten sich an den Zurückweisen der Besucher mit rechten Klamotten und Ansteckern. Man kann aber nicht davon reden, dass es gewalttätige Übergriffe gegenüber friedlichen Besuchern des WGTs gegeben hätte.
So finde ich auch bedauerlich, dass die Veranstalter davon sprechen, wie es im Text von steht „ ´Wir sind sehr traurig über diese Zwischenfälle´, erklärte Cornelius Brach, Pressesprecher der Veranstalter. ´Wir können nicht nachvollziehen, weshalb die linksautonome Szene so reagiert.´…“ Obwohl mit einigen Mitarbeitern der Security-Firma und der Veranstalter darüber gesprochen wurde, weshalb Leute darin gehindert wurden, in das UT-C. zu kommen.
Noch schlimmer kommt es im letzten Abschnitt: „ Bereits am Vorabend war es in der Bernhard-Göring-Straße zu einem Zwischenfall gekommen. Dort wurden … zwei junge Leute … von fünf Passanten angegriffen, … . Nach Angaben der Polizei störten sich die Angreifer an einem T-Shirt mit der Aufschrift „Thor Steinar“, … .“ Es ist doch toll, wenn es den Bürger nicht stört, dass „Thor Steinar“ eine Nazimarke ist, von Nazis hergestellt, für Nazis gemacht.
Aber mit dieser Aussage bestätigt Herr Tappert die Meinung vieler Anwohner Leipzigs, dass unter den „Schwarzen“ die jedes Jahr zum WGT nach Leipzig kommen Rechte sind, ohne das selber zu meinen. Er stellt die Situation so dar, als wäre ein „Thor Steinar“-Träger ein harmloser Gruftie.

Schlimmer kommt es auf der Seite 11 der LVZ unter Szene Leipzig in dem Artikel von Hendrik Pupat „20 000 in einer dunklen Nische“.
Er schreibt im Absatz fünf:
„Dass es dennoch zu Gewalt kam, ist schwer zu verstehen. In Connewitz machten Leute im Name der Antifa Jagd auf uniformierte Besucher, Steine flogen auf Straßenbahnen, mindestens ein Gast musste wegen einer Verletzung am Hinterkopf notärztlich behandelt werden. Für die Angreifer ein Erfolg, einer schreibt auf den Portal Indymedia: ´Es bleibt zu hoffen nächstes jahr besser vorbereitet zu sein und den `besuchern` vom wgt klar zu machen, dass wir hier weder diese gedankengut, noch symboliken, noch style haben wollen.´ Eine Szene, die sich durch Offenheit und Vielfalt auszeichnet, wird als faschistisch difamiert.“
Im Schluss des Absatzes macht er noch klar, dass es Bands wie „Das Ich“ und „Deine Lakaien“ gibt, die sich gegen Rechts positionieren.
Was will der Autor in diesem Absatz zum Ausdruck bringen?
Oben nimmt er keinen echten Bezug auf die wahren Ereignisse in Connewitz ( z.B. UT-C.) und er nennt Nazis nicht beim Namen. Nein er nennt sie lieber nur „uniformierte Besucher“. Oder er schreibt einen Beitrag aus Indymedia ab, ohne auf den Bezug des Beitrages einzugehen. Bei den Beitrag geht es nicht darum Grufties über einen Kamm zu scheren, sondern darum dass Linke oder Antifaschistinnen keinen Bock mehr auf Nazis beim WGT haben. Der Beitrag bezieht sich auf einen Text bei Indymedia (WGT Leipzig- internationales Nazitreffen [1]), über diesen wird aber in der LVZ nicht berichtet, die verschließt lieber die Augen vor der Wahrheit und stellt das WGT als das Treffen der „Gutmenschen“ dar.
Genauso wenig haben sich Künstler oder Veranstalter bisher sichtlich bemüht, ein öffentliches Statement gegen Rechte beim WGT abzugeben und Antinazi-Arbeit während des Festivals durchzuführen. Auch wenn es vereinzelte Bands gibt, die ihren Unmut gegen rechte Tendenzen in der „Schwarzen Szene“ äußern, geht es doch den meisten Bands nur darum gutes Geld beim Festival zuverdienen und denn Veranstaltern nur um volle Kassen. Wie so oft im Kapitalismus öffnet der Kommerz Rechten den Weg in Subkulturen und Subkulturen gehen im Mainstream auf und verlieren ihre Individualität.

Doch sieht man auf dieser Seite sich noch andere Texte an, kommt der Schock grausam von hinten. Da beschreibt ein Lars Schmitt die Band Komu Vnyz aus der Ukraine, die sich selbst als „… ukrainische Patrioten“ bezeichnen, und verharmlost das mit deren Aussage: „wobei das für uns keinesfalls mit nationalen Chauvinismus zu tun hat.“
Nein Komu Vnyz ist eine Band, die ihre Texte aus „… der ukrainischen Geschichte und Mythologie…“ entnehmen.
Mit diesem Beitrag bestätigt die LVZ mit ihren Autoren, wo sie steht.
Linke werden, wenn sie auf die Straße gehen und Leute aufmerksam machen, auf die Verhältnisse in der „Schwarzen Szene“, kriminalisiert. Regressive Bands werden dagegen als progressiv dargestellt und der „Schwarzen Szene“ wird ein Heiligen-Schein aufgesetzt, den sie selber nicht will, aber auch nicht hat.

Auch im MDR INFO Radio kam ein kurzer Bericht über schwere Übergriffe von Linksautonomen auf Besucher des WGTs.
Wahrscheinlich haben sie die Mitarbeiter nur auf die Arbeit ihrer Kollegen von der LVZ unkritisch übernommen. Es klingt ja auch besser, wenn man über ein friedliches Fest spricht, wo die Störer von außen kommen.

Die unkritische Betrachtungsweise der Medien bestärkt mich und auch andere dabei im nächsten Jahr, die von „kleiner Vampir“ geforderten Konzepte (z.B. Demo, INFO-Veranstaltungen, Referate, Flyer) umzusetzen.
(Kontakt über „kleiner Vampir“  jenny-leid@web.de)
Wir müssen der Öffentlichkeit die Augen öffnen über regressive Formen in der „Schwarzen Szene“ und den fast Nazi freien Raum Leipzig auch gegen Gotik-, EBM- und andere „schwarze“ Nazis immer wieder aufs neue erkämpfen.


Grufties gegen Rechts Leipzig

[1]  http://de.indymedia.org/2007/05/178817.shtml

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Ergänzungen

Inhaltl. Ergänzung + Fragen

RedZack 29.05.2007 - 14:13
"Vor dem UT-Connewitz wurde mit Besuchern des Festivals gesprochen
und darauf hingewiesen, dass die Band „Stormfågel“ aus Schweden
eine Band ist, die auf einem rechten Label vermarktet wird".

Die Platten der Band "Stormfagel" erscheinen bekanntlich alle auf dem Label "Cold Meat Industry". Was genau ist an diesem Label neonazistisch oder rechtsextrem/rechtsradikal? Ich höre das hier zum ersten Mal. Wenn ein solcher Vorwurf erhoben wird, muss er ja auch genauestens belegt werden. Also - wer, wie, wo, was, warum?

Und zu den angeblich zahlreichen "SS- und SA-Uniformen" (!) von denen auchs chon in einem anderen Indy-Artikel zum WGT die Rede war, hätte ich auch zwei Fragen:

1.) Wo gibt es Fotos, die diese Behauptung belegen? Mir erscheint das spontan irgendwie etwas unwahrscheinlich, dass auf einem öffentlichen Konzert/Festival mit bis zu 20.000 potenziellen Tatzeugen (!) Leute mit einer Uniform herumlaufen, die in Deutschland glatt strafbar ist.

2.) Da es sich dabei eindeutig und für jeden Menschen klar ersichtlich um Straftaten handelt, würde mich außerdem interessieren, wie oft diese von den insgesamt rund 20.000 Festival-Besuchern zur Anzeige gebracht wurden, und wie die Bullen dann auf diese Strafanzeigen reagiert haben (Festnahmen etc.?)

von wegen lügen

andy 29.05.2007 - 15:17
ich stand in der warteschlange und habe eurem treiben zusehen dürfen. sorry, aber erstens gab es keine stichhaltigen argumente seitens der selbsternannten weltverbesserer, zweitens wurden in meinem beisein leute tatsächlich mit bier beschüttet, angepöbelt, weggeschubst, t-shirts zerrissen und tätlich angegangen.

ich hatte einen schwarzen anzug und pikes and und wurde ebenfalls dumm angemacht, wobei ich leute, die immernoch mit misfits fanartikeln rumrennen, obwohl micheal graves unlängst conservativepunk.com eröffnet hat keinesfalls ernst nehmen kann.

und ich weiß nicht, was der schreiber des artikels alles als uniform bezeichnet, offensichtlich reichen ein weißes hemd, ne hose mit springern und ne nicht weiter nennenswerte 08/15 armytasche dazu, EINZELPERSONEN zu FÜNFT wegzuschubsen.

DAS HAT MIT POLITISCHER AGITATION NICHTS ZU TUN, DASS IST EIN SELBSTHERRLICHES HANDELN OHNE IRGENDEINE DASEINSBERECHTIGUNG UND WIRFT AUF ALLE BETEILIGTEN DAS VERDIENTE SCHLECHTE LICHT!

sorry, aber ich hab KEIN FLUGBLATT von euch gesehen, nur hohle parolen wie "stormfagel" abknallen und müll gehört wie "äh der und der hat gesagt des sind nazis, mehr weiß ich nicht"

macht mal ne gruppentherapie, aber die jungs am volkspalast habens richtig gemacht, informative flugblätter und keine faschistoide meinungs-aufzwingung. ihr seid zu dem zeitpunkt nämlich keinesfalls besser als der dumme skin von nebenan.

wir wurden als gruppe auch von leuten aus diesem pulk mit bier bespritzt, in der straßenbahn, ohne irgendwelche begründung. das war tiefstpubertärer kindergarten!

tut mir leid, aber für diesen kack von euch hatte keiner von uns verständnis.

rechte tendenzen auf dem wgt

beobachter 29.05.2007 - 15:47
huch, neue erkenntnisse aus dem online-forum von www.lvz-online.de die ich einfach mal zitieren möchte:

So schreibt Bürger 64:

Leider existiert in den Medien ein wenig differnziertes Bild über die Veranstaltung des WGT. So tummeln sich z.b. zahlreiche Besucher in einschlägigen Uniformen, oder dekoriert mit NS-Runen, ohne das dieses Verhalten ernsthafte Konsequenzen nach sich zieht. Weder die Veranstalter noch die Mehrheit der Besucher fühlen sich anscheind durch die Nähe zur rechten Szene gestört und unternehmen erst gar den Versuch sich von dieser eindeutig zu distanzieren.
Meiner Meinung nach hat die Öffentlichkeit ein Recht darauf darüber informiert zu sein, dass es diese Schnittmengen dort gibt und welche Folgen diese haben.


Fritz ergänzt:

Hallo,


zum besagten Artikel heute in der LVZ möchte ich doch auch mal ein paar Zeilen
schreiben, da ich schon lange in Connewitz wohne verfolge ich auch seit Jahren
das Gothic Treffen hier bei mir vor der Haustür.
Meistens sind wir sogar extra Sonntag Nachmittags immer eine Stunde durchs Viertel
gewandert um die teilweise beeindruckenden Kostüme zu bewundern, was mir dieses
Jahr aber erstmals aufgefallen ist war eine Menge Teilnehmer in Uniformen die für micht
stark an den Nationalsozialismus erinnerten und Teilnehmer mit SS Totenkopf Ansteckern.
Jetzt kennen ich mich in der Szene nun ja nicht aus aber was Menschen mit dem tragen
eines SS Totenkopfes in Zeiten steigender Rechtsextremer Gewalttaten zeigen wollen ist mir
total unklar.
Das hier Anwohner des Viertels welches sich ja eher als weltoffen und multikulturell begreift
provoziert fühlen ist für mich schon verständlich auch wenn jegliche Form der Gewalt natürlich nicht toleriert werden sollte.

Super

VJ 29.05.2007 - 18:31
Ok, bei 20.000 Leuten und einer dermassen heterogenen Szene wie auf dem WGT rennen also einige Rechtsausleger rum. Gut, Ihr wollt etwas dagegen unternehmen. Aber warum unternehmt Ihr dann nicht etwas gegen genau diese Leute, statt hirnlos gegen alle vorzugehen?
Ihr müsst euch mal darüber klarwerden, daß Ihr Steine auf junge Mädchen geschmissen habt, und in genau diesem Augenblick den Erfolg dieser Aktion (Person liegt im Krankenhaus) feiert. Das Ihr willentlich Personen verletzten oder töten wolltet, die "anders" sind, und mit "anders" meine ich nicht rechtslastig (damit könnt Ihr euch nicht rausreden, dafür waren Eure Attacken zu unkontrolliert und zu beliebig gegen alle anwesenden Gruftis), sondern einfach nur klar erkennbarer Bewucher des WGT. Ich war zum ersten mal auf dem WGT, erfolgreich von meiner Freundin dazu "gedrängt" worden ;), und ich muss sagen ich war beeindruckt von der Vielfalt der Anwesenden Personen. Ich sah Romantiker, Möchtegernvampire, EBM´ler, Schwule und Lesben, ich hab westliche Gesichtszüge gesehen und asiatische, hörte alle möglichen Sprachen einschlisslich Hebräisch und sah sogar mehrere Schwarze Schwarze...äh...Farbige Schw....äh...Afroamerikanische Gothics, sowie alle möglichen Hautschattierungen dazwischen. Und jetzt sollen all diese Leute auf einmal Nazis sein?
Ich arbeite tagtäglich in einem multikulturellem Umfeld, wir haben bei uns Deutsche, Türken, Inder, Franzosen,Italiener, Briten, ich hab sogar schon im Büro neben richtig schrägem Volk wie z.b. Holländern gesessen. Ich bin mit allen gut ausgekommen, aber nur weil ich ein WGT-Bändchen trage und an dem Wochenende in schwarzen Turnschuhen, schwarzer Jeans und einem schwarzen Hemd von C&A durch Leipzig latsche bin ich auf einmal ein Drecknazi, der zu Freizeitgaudi der Antifa zu einem "Volltoten" befördert werden soll? Merkt Ihr eigentlich noch was?
Ich würde gerne nächstes Jahr wieder zur WGT kommen, aber angesichts Eurer eindeutigen Drohungen á la "kein Handbreit von Leipzig den WGT´lern" muss ich wirklich fürchten daß Ihr nächstes Mal mit Pyrotechnik daherkommt. Ist genauso unselektiv und hinterlässt genau denselben Eindruck bei allen, aber mit weniger Aufwand für Euch, gelle?

Leute, Ihr müsst dringend aufwachen. Ihr müsst mal eure Zielsetzung überdenken. Ihr müsst mal eure "operativen Ziele" oder wie Ihr das nennt überdenken. Ihr müsst auch dringend Eure Methoden überdenken.
Egal wie gut es gemeint war, Ihr betreibt nichts anders als willkürliche Gewalt gegen einzelne, die Ihr aufgrund ihrer Kleidung, ihrer Lebenseinstellung und ihres Musikgeschmackes aussucht, und damit meine ich Gothics, nicht Nazis.
Ihr seid ausser Kontrolle. Völlig. Ihr seid zu dem geworden, was Ihr mal verabscheut hattet.

Ich war da

WGT-Besucher 29.05.2007 - 18:41
Ich war da und kann sagen dass es auf dem Festival teilweise wirklich schlimm war.
Zur Sache am UT-Connewitz selbst hab ich nichts beizusteuern, da ich davon während des Festivals nichts mitbekommen habe.
Ich möchte aber trotzdem etwas dazu sagen, da ich mich seit meiner Ankunft am Freitag Abend ständig von Neofaschisten umgeben sah. Die erste Begegnung machte ich in der Straßenbahn, wo ein älterer Glatzkopf mit einem "Masterrace Europe" Shirt saß, an dessen Handgelenk ein Einlassbändchen des diesjährigen WGT's baumelte.

Im Folgenden werde ich die meine Erlebnisse der folgenden drei Tage schildern.
Zum einen wäre da ein Stand in der Agra-Halle zu nennen, in dem es, neben "heidnischen T-Shirts" (das übliche Odin statt Jesus, Wotan Allvater etc.), auch Aufnäher mit schwarzen Sonnen zu kaufen, die in keinem Bezug zu heidnischen Religionen stehen, sondern einzig zum Nationalsozialismus. (  http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_Sonne )

Diese Schwarzen Sonnen wurden auch von sehr vielen Besuchern als Aufnäher, auf Hemden oder T-Shirts getragen.
Zum anderen habe ich auch einige Festivalbesucher gesehen, auf deren T-Shirts der Totenkopf der "SS-Division Totenkopf" (  http://de.wikipedia.org/wiki/SS-Totenkopf-Division ) abgedruckt war.
Ein Besucher hat sich sogar das SS-Symbol auf seine Kleidung gemalt.

Weiterhin befand sich im sog. "Heidnischen Dorf" ein Stand, der "Thor Steinar" Kleidung anbot. Als ich die Verkäuferinnen am Stand darauf ansprach, ob sie wissen dass es sich bei Thor Steinar um eine Neonazimarke handele, bejahten sie das und gaben offen zu kein Problem damit zu haben.

Als mehr als grenzwertig empfand ich auch das Angebot eines Schallplattenhänders, welcher neben üblicher Wave-Platten auch ein recht großes Angebot an Punk-LP's hatte. Unter diesen Platten befand sich auch die "All Skrewed Up" von der Band Skrewdriver. (  http://de.wikipedia.org/wiki/Skrewdriver )

Die Toleranz die diesen Leuten auf dem gesamten Festival entgegen gebracht wurde war wirklich ekelhaft.

Bilder gibts leider, da keine Kamera dabeigehabt.

anmerk zu von wegen Lügen

noch Gruftie 29.05.2007 - 19:40
Nazis, mit Uniformen, welche absichtlich an die SS erinnern sollen, sind wahrhaftig nichts Neues beim WGT. Das kann ich als mehr oder weniger regelmäßige Besucherin, seit 1997, bestätigen.
Schön das dagegen endlich etwas unternommen wird. Wenn auch leider nicht als Selbstreinigungsprozeß. Das die Antifa + Helfer dabei nicht unbedingt zivilisiert und mit feiner Zunge vorgehen, wiegt für mich endlos geringer Kleiderständer mit Uniformen, die ein mörderisches System romantisieren.
Ich will damit nicht die Leute aburteilen, deren Lebenssinn es ist einmal im Jahr besonders schön auszusehen oder viel Kohle auszugebe,, wenn aber dabei die Opfer der Faschismus verhöhnt werden und dies offen toleriert wird, da muß doch einer lebendigen Seele die Geduld platzen oder zumindest die Lust auf Konsum vergehen.

Da wird natürlich ( früher geschehen im Haus Leipzig, Agra und in der MB) traditionell weg geschaut. Die Stadt und die einzelnen Veranstalter verdienen an den "Grufties" ja auch mehr als an schmuddeligen Punks nich ?! Auch wenn die ,meisten schwarzen Nasen darauf achten, dass ihre Verkleidung gerade noch legal bleibt, gibt es auch immer ein paar besonders " Mutige", die sich auch eine Echte trauen. Die Scheitel, abgewandelten und echte Symbole oder weiterführende Literatur sagt ein Übriges.

Trotzdem möchte ich nicht ganz uneigennützig, die schwarze Szene in Schutz nehmen. Ich habe mich nämlich im Haus Leipzig auch nicht getraut einen des Saals zu verweisen oder zu beschimpfen. weil ich vor endlos hirnrissigen Diskussionen Angst hatte.

Punks und Antifa sollten AUCH vor ihrer eigenen Haustür kehren, statt sich die "Grufties" als Feindbild raus zupicken. Da gibt's nämlich genug zu tun.

an alle Heulsusen

Bademeister 29.05.2007 - 19:43
Wer von euch genau weiss (wenn ja, woher?!), dass das mit dem Stein auf die Strassenbahn eine Antifa-Aktion war, hebe die Hand. Keine Hände zu sehen? Sehr gut. *Ich* (als Antifa) weiss nur von der großen Aktion vorm UT und einigen kleineren Scharmützeln rund ums Connewitzer Kreuz. Soviel zum Thema "feige Angriffe", "Krankenhaus", "junge Mädchen verletzt" etc. pp. Und ja, "Boys dont Cry", ganz genau - mensch sieht sich.

Antifa - fuer mich gestorben !

PAtrick 30.05.2007 - 13:04
Hallo,

ich war selbst am UT und habe miterlebt, wie alle schwarzen "gefilzt" wurden. Ich hatte ein mulmiges Gefuehl, als ploetzlich 20 und mehr auf mich zugangen und mir meine Jacke formlich aus der Hand rissen. Ich hatte einen DAF Anstecker dran, das war ok. Also durfte ich passieren.

Ich habe dann noch miterlebt, wie ein Death in June T Shirt Traeger attackiert wurde und von hinten sein T Shirt vom Leibe gerissen wurde.

Von meiner Seite wurde versucht, mit Argumenten gegen diese in meinen Augen sinnlose Gewalt vorzugehen, dies hat aber leider nicht gefruchtet. Da ich mich selbst als serh links bezeichne, hat mich diese Aktion sehr geschockt. Fuer mich ist die ANTIFA seid diesen Momenten Unglaubwuerdig gewurden, da es sich nur um meist gewaltbereite Idioten handelte.

Ich habe dort keinen mit SS oder aehnlichen Uniformen gesehen, nicht einen einzigen.

Am Montag Abend, im Volkspalast liefen dann aber in der Tat einige SS Totenkopftraeger herum, was mich wiederrum auch schockierte. Da war dann von der ANTIFA keine Spur zu sehen, es war denen wohl zu weit und zu regnerisch.

Statement von Stormfagel Statement

Leser 31.05.2007 - 12:15
Hi!

Wenn eine Band angegriffen wird, warum ist dann ihr Statement keine inhaltliche Ergänzung????
Sorry, aber so verliert indymedia immer mehr (?) an Glaubwürdigkeit!

Hier nochmal:

30/5 2007 To the people demonstrating outside UT - Connewitz 27/5. Stormfågel is NOT a Nazi-band! No member of Stormfågel is a Nazi or a racist! Not even the tiniest bit! We are very curious how you came up with that idea. Please email us and let us know. Someone told me that is was the link to "Third Reich in Ruins" you were upset about. Well, I'm very interested in that subject. Just as I'm interested in all European history, football, the environment and so on. It isn't stranger than that! As soon as I find a "USSR in Ruins"-site I'll add it to the link-section. Maybe you know where I can find it? Censorship is never OK and if you want to forbid websites, books and other things dealing with the Nazi-era, well, then you're no better then the Nazis yourself. I hope you don't have any problem with our other links, like the one to W.S.P.A, WWF or Greenpeace. Well, I hope you didn't get to wet in the rain. But next time, please do your homework and check out the facts! You caused a bit of trouble and forced the police to stand outside the concert all evening. That was a big waste of tax money and I think the police had more important things to do, like preventing hatecrimes and rapes. If you have any questions, feel free to contact us on:  info@stormfagel.com Pax vobiscum! /Stormfågel" QUELLE :  http://www.stormfagel.com/html/index2.htm

Klärung

Lilu 09.04.2008 - 02:07
Ich muss jetzt hier mal eines ganz dringend klar stellen, da sich wohl einige Aktivisten, welcher Szene auch immer, kein wirkliches Bild der Realität machen.

Sogenannte "Nazi-Runen" gibt es einfach nicht. Es ist kein Geheimnis, das die Naziführung sich gern und ausgiebig mit Symbolen starker Kulturen schmückte. Es ist jedoch einfach nur DUMM!!! die Weltgeschichte nur innerhalb der letzten 80 Jahre zu überblicken.

Symbole wie das Hakenkreuz, die schwarze Sonne oder auch die "Sig"-Rune stammen allesamt aus alten Kulturen wie zum Beispiel der römischen, germanischen oder auch keltischen und haben rituelle und religiöse Bedeutungen.

Ich selbst komme ursprünglich aus der vergangenen rechten Leipziger Szene und bin jetzt in der schwarzen Szene heimisch. Deshalb lasse ich mich trotzdem nicht zum Nazi abstempeln.

Ich selbst verwende auch aus religiösen Gründen die soganannte "Sig"-Rune, welche aber im keltischen Runen-Alphabet für Schutz und Stärke steht und nichts mit nationalsozialistischen Ideologien zu tun hat.

Vielleicht sollten einige der besonders aktiven Menschen in diesem Land langsam mal das Denken anfangen. Zu den Totenköpfen möchte ich auch noch etwas loswerden. Die schwarze Szene beschäftigt sich nun mal auch zu einem nicht geringen Teil mit dem Tod. Sei es aus romantischen Gründen oder zur Verarbeitung persönlicher Erfahrungen. Das allgemein bekannte Symbol für den Tod ist der Schädel, weswegen dieser in der schwarzen Mode auch viel Verwendung findet. Und kein Mensch kann mir weiss machen, dass er mit einem flüchtigen Blick aus 2 Metern Entfernung auf einen 2-cm-Button oder Aufnäher Unterschiede in Form und Proportionen von verschiedenen Schädelsymbolen ausmachen kann.

Was die Uniformen angeht ... vieleicht solltet ihr mal darüber nachdenken, ob das Tragen von NVA-Uniformen, sonstigen kommunistischen Uniformen oder auch Uniformen, die an das dritte Reich erinnern nicht eine Form von stillem Protest sind. In einer Zeit, wo viele unbequeme Teile unserer Geschichte einfach totgeschwiegen werden oder zumindest Versuche in diese Richtung unternommen werden, ist dies vielleicht eine der wenigen Formen, die Geschichte in den Köpfen der Allgemeinheit zu halten.

Menschen die in jeder Uniform gleich einen menschenfeindlichen Akt sehen, sollten vielleicht mal darüber nachdenken, ob Alkohol und Drogen mit einem politischen und gesellschaftlichen Bewusstsein zu vereinen sind.

Die schwarze Szene ist tolerant und sie wird es auch bleiben. Wir lassen jeden zu auch wenn wir nicht mit jedem einverstanden sind. Wenn jedoch die breite Masse "Probleme" ausgrenzt, wie soll dann Kommunikation und Austausch entstehen? Vielleicht solltet ihr diese Form der gelebten Toleranz mal als ein Vorbild sehen, denn auch wenn es viele dumme Menschen gibt, so sind es doch Menschen und diesen gegenüber sind wir offen. Und wenn 1000 dumme Menschen auf 19000 schlaue Menschen treffen, werden sicher nicht die 19000 dümmer! Vielleicht werden aber 2 oder 3 der 1000 schlauer ... und das ohne, dass sie zusammengeschlagen werden oder irgendwelche Feststoffe an den Kopf bekommen.

P.S. Diesen Text schreibe ich OBWOHL ich im letzten Jahr beim WGT selbst Opfer von rechten Übergriffen war und mein Outfit in diesem Jahr wahrscheinlich eine noch größere Einladung für Übergriffe von extremistischer Seite ist. (egal von welcher!!!)

viele Grüße und beginnt zu denken
Lilu

Lügen, Verharmlosung und Tatsachenverdrehung

VanGoth 13.05.2008 - 13:40
Dieser Beitrag zeigt leider einmal mehr und sehr deutlich, wie einseitig und intolerant einige Gruppen der Antifa sind - wenn man auch hier bei Indymedia zum Schluss kommen könnte, es handle sich nicht nur um einzelne Gruppen, sondern den Großteil.

Ich habe persönlich die Situation bei genanntem WGT mitbekommen und war enttäuscht - um nicht zu sagen schockiert - vom Verhalten der Antifa. Dass nun auch noch über die Medienberichte hergezogen wird und deren Glaubwürdigkeit in Frage gestellt wird, ist geradezu eine Frechheit. Insbesondere bei den öffentlich-rechtlichen sollte jeder halbwegs Medienkundige wissen, dass dort über linke Gewalt allgemein eh weniger deutlich berichtet wird, als über rechte.

Aus meinem direkten Freundeskreis wurden zwei Personen angegriffen und ernsthaft verletzt.
Nummer eins war derjenige, der in der Straßenbahn von einem Pflasterstein getroffen wurde. Er und wurde von genanntem Pflasterstein direkt an der Stirn getroffen, trug eine Platzwunde davon und benötigte notärztliche Versorgung. Das war dabei noch Glück, ein Treffer dieser Art kann gar nicht so unwahrscheinlich auch zum Tod führen. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass das für den Steinwerfer wohl ein akzeptabler Kollateralschaden war, da der Geschädigte in keinster Weise irgendwelche als rechts auslegbare Symbole oder sonstiges an sich hatte.
Nummer zwei wurde in der Nähe der Parkbühne von einer Gruppe Antifaler überfallen und zusammengeschlagen, hatte Wochen danach noch Blutergüsse. Er trug ebenfalls keine rechten Symbole oder Kleidungsmarken, sondern ein E-Craft T-Shirt, einer Band der Arbeiterbewegung.
Das sind nur zwei Beispiele, die ich direkt persönlich mitbekommen habe und die mich fassungslos gegenüber der grund- und ziellosen linken Gewalt gemacht haben und mir noch mehr den Glauben an linke Ideale genommen haben.

Überhaupt habe ich das Gefühl, dass einige nicht mehr wissen, auf welcher Seite sie nun eigentlich stehen. Es fanden regelrechte Aufmärsche statt, Menschen wurden vorschnell aufgrund der ihnen aus irgendwelchen Gründen zugeordneten politischen Einstellung verfolgt und angegriffen.
Also entschuldigt bitte mal, aber das klingt weniger nach Antifa als nach SA. Ein faschistischer Mob ist ein faschistischer Mob, egal ob mit brauner Uniform oder ohne.

LVZ Redakteur

Mike 26.05.2010 - 23:45
Lars Schmidt von der LVZ kann man auch nicht ernst nehmen. In seinem Bericht über das Konzert von Roman Rain in der Moritzbastei hat er keinen der beiden Musiker mit richtigem Namen genannt und er glaubt auch, die Hauptstadt von Russland sei St. Petersburg.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 48 Kommentare an

mh — "einheitsschritt"

20 000 schauen weg — helga

--- — ---

Conne? Bekloppte — Boys_dont_cry

kein Bock — Vetter

Zusatz — Lucky

So jetzt nochmal hier — WGT Mitveranstalter

@WGT-Besucher — 1984

Alle Mittel Recht — Electro Zombie

UT-Connewitz — aeki

Angrabschen?! — Bademeister

JETZT REICHT ES!!! — "einheitsschritt"

toleranz — kellerkind

@1984 — WGT-Besucher

die bitte um differenzierung! — leipziger allerlei

@aenarion "ergänzung" — "einheitsschritt"

ohje — blubb

ahja — andy nochmal

ergänzung zu Blubb — "einheitsschritt"

hmm — andy

lalala — kellerkind

@kellerkind "ergänzungen" — "einheitsschritt"

steht doch da! — kellerkind

Vielen Dank! — Rote-Hilfe-Grufti

Cold Meat Industry — whatever

Autonomenpack — Grufti

mei o mei — andy

nachtrag zu ohje — blubb

Beschämend! — No Pasaran

- — Schwarzer

@einheitsschritt — aenarion

Warum eben Stormfagel? — nichtversteher

@nichtversteher — ein mensch

Provokation? — Krakrarabe

Auge um Auge, Zahn um Zahn ... — UgandaMachine