GÖ: G8-Aktionstag am Gänseliesel

Beim Aktionstag gab es:
- vier Biertischgarnituren
- Kuchen und Getränke
- lecker vegane Vokü
- Büchertisch vom Buchladen Rote Straße
- Flugblatttisch mit Aufrufen, Direct-Action-Tipps, kostenlosen Zeitungen zum G8 etc.
- die Verteilung der "Göttinger Gipfelzeitung" (jetzt sind nur noch 400 von 25.000 da, Download:  http://www.soziales-zentrum-goettingen.de/goettingen/G8-Zeitung.pdf)
- Mars-TV mit blaugesichtigen Marsianis zu diversen Themen rund um den G8
- Lotterie Sorglos zum Thema politische Stellvertretung
- eine Ausstellung zum Thema "1-Euro-Jobs in Göttingen"
- ein Arm-Reich-Weltglücksrad nebst Erläuterungen
- eine Stellwand mit Text und Fotos zum Thema Kriminalisierung der G8-Proteste
- eine kleine Ausstellung mit G8-Plakaten
- ein Bodenbild zur Festung Europa mit Erläuterungen zum Thema Migration
- eine DNA-Sammelstelle zur Abgabe von DNA-Spuck-Proben ( http://de.indymedia.org/2007/04/174170.shtml)
- Musik
- Kurzansagen die zum Umschauen, Diskutieren und Essen einluden und kurze Informationen rund um den G8-Gipfel enthielten
- zwei Transpis, die anzeigten, dass es sich bei allem um Aktivitäten im Rahmen der G8-Proteste handelte

Die Polizei hatte außerdem mitgebracht:
- zahlreiche polizeiliche Einsatzfahrzeuge mit Besatzung in den Innenstadt-Straßen (viele PassantInnen berichteten von in Horden herumstehenden Polizeifahrzeugen, Autor hat das Aufgebot selbst nicht gesehen)
- polizeilichen Überwachungstrupp
- Fußstreifen und vermutlich auch Zivi-Bullen vor Ort (in Gö sind letztere gerade überall dabei)
- einen Ordnungsamtsmenschen

Der Aktionstag war insgesamt sehr nett. Die Ausstellungen und Stellwände sind von vielen angeschaut worden (insb. bezüglich gestalteter Stellwände deckt sich das mit früheren Erfahrungen - Tipp!). Der Bücher- bzw. Infotisch war stark frequentiert, Tische und Bänke waren zumeist besetzt und das Essen war am Ende weg. Als sehr gut funktionierender PassantInnen-Stopper hat sich das Bodenbild zur Festung Europa herausgestellt - leider musste es wegen drohendem Regens frühzeitig eingepackt werden. Mars-TV hat einige interessante Interviews gemacht, ist mit dem Mars-TV-Konzept aufgrund der Komplexität mancher Themen aber auch an Grenzen gestoßen. Die Kurzansagen haben teilweise dazu geführt, dass die Infotische stärker besucht wurden, teilweise haben sie nur die PassantInnen über das Geschehen informieren können. Insgesamt ist es gelungen, mit vielen Leuten ins Gespräch zu kommen bzw. die G8-Proteste zum Gespräch zu machen.

Schade war, dass zu wenig Leute bei der Organisation und Durchführung des Aktionstags mitgemacht haben. Die meisten Beteiligten waren ununterbrochen beschäftigt damit, Zeitungen zu verteilen, den Büchertisch zu betreuen, das Bodenbild zu erläutern, Essen auszugeben o.ä. Das soll ja im Prinzip auch so sein, aber ein höheres Maß an Beteiligung hätte vieles entspannter gemacht. Zu der Lage passte, dass die offene Einladung und Mobilisierung für den Aktionstag erfolglos war. Die Möglichkeit mit einem wie immer aussehenden Beitrag präsent zu sein, hat keine Gruppe genutzt, die nicht bei der Vorbereitung eingebunden war. Tatkräftige UnterstützerInnen sind durch den Aufruf leider auch nicht hinzu gekommen. Die knappe Beteiligung schränkte dann auch die Möglichkeit ein, mit PassantInnen ins Gespräch zu kommen und hat sicher auch dazu geführt, dass einige Beiträge nicht ausreichend betreut werden konnten. Erwähnenswert ist zuletzt noch, dass die Stadt die Veranstaltung mal wieder nur mit extrem vielen Auflagen genehmigt hat, von denen viele einen Prozess wert wären. Offenkundig regiert der Wille, Protest zu verunmöglichen.

Alles in allem fand ich den Aktionstag gelungen und erfolgreich. Unterstützen kann ich daher den Spruch eines Passanten: "So etwas wie hier müsste es in jeder Stadt geben!"

Zusammengetragen und berichtet von: einfreunddesmaquis
Um Ergänzungen, Kritik und Kommentare wird gebeten!

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Die Plattform "Gö goes G8" ist ein offenes Vernetzungs- und Koordinierungstreffen, bei dem selbstorganisierte, hierarchiekritische und streitbare Auseinandersetzungen einen festen Platz haben. Anfragen, Mitfahrangebote etc. bitte über die Mailingliste ( http://de.groups.yahoo.com/group/GoeGoesG8/), zur Not auch an die Mailadresse  keinspamoderrundmails.goe_goes_g8@yahoo.de .

Göttingen-Kontakt vor Ort während der Protestwoche: YaBasta-Barrio im Camp Reddelich oder Tel. 0151-56939600.

Letztes Koordinierungstreffen für Heiligendamm-FahrerInnen: Mittwoch, 30. Mai, 19 Uhr, JuZI.

Nächstes Vorbereitungstreffen für daheimbleibende G8-AngreiferInnen: Mittwoch, 30. Mai, 20 Uhr, JuZI.

Antirepressions-Nachtreffen mit RH und Anwalt: 19. Juni, 18:15 Uhr, DGB-Haus.