HH: Fotos vom Tag (Asemdemo etc.)

mad 28.05.2007 22:58 Themen: G8 G8 Heiligendamm Repression
Kurzer Abriss: Kraftvolle Demo geht mit 6000-8000 Leuten vom Millerntor über die Hafenstr. zum Rödingsmarkt, wird dabei aber immer wieder wegen Polizeiprovokationen gestoppt.
Am Rödingsmarkt löst der Veranstalter die Demo wegen der Provokationen auf, die leute werden erst nach einiger Zeit vom Veranstaltungsort weggelassen. Es gibt Scharmützel auf dem Weg in die Schanze welche alle ansteuern obwohl von der Ludwig-Erhart-Strasse nach Rechts Richtung Innenstadt alles frei war! Polizei nimmt immer wieder Leute im Umfeld der Flora fest, die 6000-8000 haben sich zerstreut.


Genauer stehts hier:  http://de.indymedia.org/2007/05/178831.shtml
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Pressemitteilung der Polizei

- 28.05.2007 - 23:47
POL-HH: 070528-4. Gewalttätige Auseinandersetzungen im Anschluß an einen Aufzug gegen G8 und EU-Gipfel

Hamburg (ots) - Zeit: 28.05.2007, 12:00-21:00 Uhr

Ort: Hamburg-Innenstadt



Die heute Nachmittag unter dem Tenor "Gate to global resistance -

Gegen den G 8 und EU-Gipfel" durchgeführte Demonstration verlief

weitgehend friedlich. Die polizeiliche Präsenz im Bereich der

gewaltbereiten Teilnehmer sowie das konsequente polizeiliche Handeln

führten dazu, dass es im Verlauf der Demonstration zu keinen größeren

Gewalttätigkeiten kam.



Der heutige Aufzug war am 07.05.2007 angemeldet worden. Die

Versammlungsbehörde führte fünf Kooperationsgespräche bei denen es zu

keiner Einigung kam. Am 23.05.07 wurde der Aufzug mit beschränkenden

Auflagen bestätigt. Der Anmelder hatte das Verwaltungsgericht

angerufen, das Oberverwaltungsgericht (OVG) bestätigte am 26.05.2007

sämtliche Auflagen der Versammlungsbehörde. Das vom Anmelder im

Anschluß angerufene Bundesverfassungsgericht bekräftigte die vom OVG

erlassene Entscheidung.



Folgender Marschweg wurde vom Bundesverfassungsgericht bestätigt:

Glacischaussee - Millerntorplatz - Reeperbahn - Pepermöhlenbek -

St.Pauli Fischmarkt - St.Pauli Hafenstraße - St.Pauli Landungsbrücken

- Johannisbollwerk - Vorsetzen - Baumwall - Rödingsmarkt -

Stadthausbrücke - Ludwig-Erhard-Straße - Holstenwall - Valentinskamp

- Dammtorstraße - Dammtordamm - Theodor-Heuß-Platz.



Nach einer kurzen Kundgebung begann der Aufzug um 13:15 Uhr mit

4.000 Teilnehmern.

In der Zeit von 14:43 Uhr bis 14:57 Uhr fand im Bereich der

Landungsbrücken eine erste Zwischenkundgebung statt. Eine zweite

Zwischenkundgebung begann im Bereich des Rödingsmarktes um 16:04 Uhr.

Dort erklärte der Leiter um 16:16 Uhr die Veranstaltung als beendet.



Im Anschluss an die Demonstration kam es im Bereich des

"Schanzenviertels" durch Kleingruppen zu gewalttätigen

Auseinandersetzungen. Bereits während der Abwanderung der Teilnehmer

wurden Polizeibeamte mehrfach massiv mit Steinen, Farbbeuteln,

pyrotechnischen Gegenständen und Fußtritten attackiert. Die meisten

Personen zogen danach in kleinen Gruppen in die angrenzenden

Stadtviertel. Im weiteren Verlauf kam es immer wieder zu

Sachbeschädigungen und Angriffen auf die Einsatzkräfte und Fahrzeuge

der Polizei. Die Polizei setzte mehrfach Wasserwerfer ein.

Darüberhinaus wurden im Bereich des Stadtteils Hamburg-St.Pauli

wiederholt Gegenstände wie Bauzäune und Paletten auf die Fahrbahn

gezogen und angezündet. Beim Räumen der Barrikaden wurden

Polizeibeamte mehrmals angegriffen. Im Bereich der Schanzenstraße

wurden Einsatzkräfte von einer noch nicht festgestellten Person mit

einer unbekannten Flüssigkeit besprüht und dadurch verletzt.



Nach Hinweisen auf den Bau von Molotowcocktails auf einem Gelände

im Doormannsweg gelang es Polizeibeamten gegen 18:00 Uhr insgesamt

sieben Tatverdächtige vorläufig festzunehmen. Ein Molotowcocktail und

ein Feuerlöscher wurden sichergestellt.



Anschließend beruhigte sich die Situatuion ein wenig. Es kam aber

immer wieder zu kleinen Auseinandersetzungen im gesamten

Schanzenviertel.



Im Verlauf des Einsatzes wurden insgesamt 24 Personen vorläufig

festgenommen und 64 Personen in Gewahrsam genommen.



Ein Polizeibeamter (31) aus Hamburg erlitt einen offenen

Fingerbruch, ein weiterer Beamter wurde durch einen Flaschenwurf

verletzt. Aufgrund der in der Schanzenstraße erlittenen

Augenreizungen werden derzeit 150 Polizeibeamte ärztlich behandelt.

Im Bereich Sternschanze verletzten sich zwei Teilnehmer der

Anschlußaktionen.



Insgesamt waren über 2800 Polizeibeamte aus Hamburg,

Schleswig-Holstein, Bremen, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen

und Thüringen im Einsatz.



Veh.

Spiegel-Video

informant 28.05.2007 - 23:57
Ein Video von spiegel.de gibts hier:


 http://www.spiegel.de/videoplayer/0,6298,18532,00.html

Mehr Bilder

name_muss_nicht 29.05.2007 - 03:38
Noch mehr Bilder: indybay.org

link zum video

hochlebewireshark 29.05.2007 - 04:39

die vermeintlichen zivis

hochlebemplayer 29.05.2007 - 05:33
krigt ihr so

$ mplayer -vf screenshot,crop=200:245:180:70 -v -zoom -ss 1:56 ./18532_420x315_VP6_576.flv -vo jpeg:quality=100:subdirs=jpegs

Nachbetrachtungen

Peter Pan 29.05.2007 - 08:10
Noch ein paar Nachbetrachtungen zum Polizeieinsatz:
1. Unbesetzte Mannschaftswagen werden von einem Fahrer ohne Schutzkleidung gefahren, der im Regelfall im Fahrzeug bleibt und nur im Einzelfall mit der Dienstwaffe auf der Strasse rumfuchtelt.
2. Hundertschaften fahren nicht in irgendwelchen Polizeiwagen sondern in genauc ihren Fahrzeugen, d.h., wenn die nicht da sind, gibts auch keine Verlegung.
3. In HH setzten als erstes die ortskundigen Hamburger Kräfte nach, in Heiligendamm dürfte es kaum ortskundige Polizeikräfte geben.
4. Einsatzkräfte in voller Schutzmontur halten kaum Sprints über mehr als 1000m durch, vor allem die Feuerlöscherträger nicht. Naturgemäß nimmt die Gruppe Rücksicht auf den/die Schwächte/n.
5. Dies gilt nicht für BFEs und sonstige Spezialkräfte, diese zeigen oft ein hohes persönliches Engagement.
6. WaWes auf freien, offenen Plätzen habe nur die Wirkung von Kanonen auf Spatzen.

Eskalation vor Flora

lalalülülü 29.05.2007 - 10:40
Erstmal sind es Eskalationen!!! Das Wort Deeskalation kennt die Poliztei in Hamburg leider nicht!!!!

Die Szenen auf dem Weg in die >Schanze kann ich nicht beurteilen, da ich früher die Demo in Richtung Schanze verließ.

In der Schanze sammelten sich etwa 300-500 Menschen vor der Flora und meiner Ansiht nach gab es eine lustige Stimmung ohne ernsthafte Straftaten (sieht man davon ab das die Straße dicht war). Hätte die Polizei sich weiterhin nicht auf dem Schulterblatt blicken lassen, hätte sich die "Versammlung" eh in 2 Stunden aufgelöst denke ich, da es auch zu Regnen anfing.

Als die Polizei mit WaWe und etwa 400Bullen anrückte wurden Feuer entzündet und Flaschen flogen...Die gute Stimmung war dahin und die kleinen Gruppen von gewaltbereiten hatten das was sie wollten...viele kleine Schlachten mit der Polizei.

Also ich frage mich ernsthaft ob die Polizei ihren Einsatzkräften noch ein bissel Adrenalin verschaffen wollte nach dem langen Demolauf oder ob sie ihre Spezialkräfte mal wieder testen wollte....

Ich fands zum kotzen was gelaufen...

Zwischen Berserkern und Kontrolleuren...

SAP 29.05.2007 - 14:21
Die Polizeiwillkür war erdrückend. Die einfache Tatsache dass man eine Kapuze trug führte zur Verhaftung. Ein höherer Polizist mit dem ich kurz sprach, erklärte mir dass damit eine Gewaltbereitschaft signalisiert wird. Auf die Frage warum auf Festgenommene auch während und nach der Verhaftung Gewalt ausgeübt wurde, bekam ich die Antwort, dass von ihnen immer noch eine unmittelbare Gefahr aus geht. An der U und S-Bahn Station Sternschanze sperrte die Polizei den Eingang ab und ließ nur noch Personen mit gültiger Fahrkarte durch. Die Absperrung fand direkt am Eingang statt, so das es nicht möglich war sich am 2Meter dahinter befinden Automaten Fahrkarten zu kaufen. Außerdem wurden für die Kontrolle Polizisten aus Baden-Württemberg durchgeführt die nicht wussten wie eine Fahrkarte des HVV aussieht, deshalb wurden viele Personen mit gültiger Fahrkarte abgewiesen.

kommentar vom mopo redakteur

gehtdichnichtsan 29.05.2007 - 18:10
Demonstration in Hamburg
Wie legal ist ein »mobiler Kessel«?
FRANK WIEDING

Im Juni 1986 kesselte die Hamburger Polizei 800 friedliche Demonstranten auf dem Heiligengeistfeld ein - eindeutig rechtswidrig, wie später ein Gericht feststellte. Was die Polizei nicht davon abhielt, die Demonstration der Globalisierungsgegner gestern mit einem "mobilen Kessel" zu umzingeln. Mit so vielen Polizisten, wie man es in Hamburg noch nicht gesehen hat. So wird die Demonstrationsfreiheit ausgehöhlt, jeder Teilnehmer dieses Protestmarsches pauschal kriminalisiert, weil die Polizei durch ihre Einkesselung das Bild vermittelt: "Vorsicht, hier marschiert eine Horde Krawallmacher."

Dass der Veranstalter die Demo frühzeitig beendete, ist da nur die logische Konsequenz. Dabei hatte Innensenator Udo Nagel doch angekündigt, die friedlichen Teilnehmer des Protestes zu schützen. Nicht mehr als eine Absichtserklärung. Wann ist eine Demonstration noch eine Demonstration? Wie weit darf die Polizei gehen, um Straftaten aus einem Protestmarsch heraus zu verhindern? Es wäre gut, wenn sich mit diesen Fragen wieder ein Gericht beschäftigen würde. Bevor ein wichtiges Grundrecht noch mehr Schaden nimmt.

(MOPO vom 29.05.2007 / SEITE 2)

 http://www.mopo.de/2007/20070529/hamburg/politik/demonstration_in_hamburg.html

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 16 Kommentare

zivis bei 1:58 ?

im 29.05.2007 - 01:01
spiegel video

@ zivis bei 1:58 ?

zivi nr.1009837356554 29.05.2007 - 03:59
ne ich war bei 0:34

Keine Zivies

Rash 29.05.2007 - 08:49
Der hinter ist devinitiv kein Zivi und der mit Bier wohl auch nicht!

was genau?

provo 29.05.2007 - 09:58
wie genau kam es zur deeskalation?
was genau haben die bullen den jetzt schon wieder gemacht?
würd gern mehr darüber erfahren!

wenn ich mir die bilder auf ntv so ansehe

egal 29.05.2007 - 10:16
....kann ich nur eines sagen:
arschlöcher!!!
wir reißen uns den arsch auf, um was friedliches auf die beine zu bekommen und dieses scheiß revoluzzer-kiddies machen dem GUTEN protest ein ende!
jetzt ist es wieder total egal, was unsere argumente sind, der staat und viele andere leute fühlen sich bestätigt--->chaoten in unseren reihen!

Schwarzer Block in Rosa

Gerold 29.05.2007 - 10:40
ich bin gestern auch bei der Demo gewesen und muss einfach mal los werden das mir der schwarze Block total auf die nerven fällt. Dieses aufgeregte Aufgeplüster und künstlich erzeugte Aufgeregte und allzeit bereit wenns drum geht stress zu machen nervt total. Ich will auch meine Meinung mit einer Demo unterstreichen können, ohne immer diese Wichtigtuer vorweg laufen zu haben. Deshalb bin ich dafür das alle im vodersten Block Rosa Farben tragen sollen. Damit dieses lächerliche Auftreten mal ein Ende hat. Ich will damit nicht im geringsten das Polizeiaufgebot unter den Tisch kehren, aber auch mal Kritik in den eigenen Reihen loswerden.

Nix für ungut.

Gerold

wafenverlust

daya 29.05.2007 - 10:57
als ich mit ein paar freunden nahe am millerntor hinter einer horde polizisten gelaufen bin,kam es zu einem äußerst pikanten zwischenfall.eine kleine politesse verlor ca. 5 meter vor uns ihre geladene schußwaffe!!!!sie selber merkte es erst überhaupt nicht,nur als hinten die leute zu gröhlen anfingen bemerkte es ein polizist der neben ihrhergelaufen war....nur ein paar sekunden länger und ich mag mir nicht vorstellen was passiert wäre wenn diese schußwaffe in andere hände gelangt wäre....

@Schwarzer Block in Rosa

NIX GUT 29.05.2007 - 11:15
Ich sage mal ohne den von dir genannten "Schwarzen Block" würde wohl jede Demo in einem Repressions-debakel enden... Der Block tut was gegen Schikanen der Bullen was nicht umbedingt alle Demoteilnehmer machen würden...

black bloc und knarren

hhler 29.05.2007 - 11:37
Der black bloc wird imma bestehn bleien, vor gericht werden die bullen nicht weit kommen mit ner beschreiben schwarzer pulli, schwarze hose, schwarze schuhe...davon gabs ca. 1000 ?^^

Und das die bullen knarren verlieren is nichts neues...freitag nachm pauli spiel hat nen bulle auch seine knarre verloren, man kann auch nicht viel machen...hebt man sie auf, und bullen stehn drum rum, haste gleich 10 knarren auf dich gerichtet...



Uniformen

mr. pink 29.05.2007 - 11:39
Auf dem Foto oben wird ziemlich deutlich das beide Seiten Uniformen tragen, die einen grün die anderen schwarz.

Polizeiprovokationen, welche waren es denn di

totalegal 29.05.2007 - 12:17
Vielleicht kann doch nochmal wer erklären, in welcher Weise die Polizei provoziert hat. Üblicherweise kämen hier in Frage:
- Regelmäßiges rempeln beim Spalier, insbesondere wenn die Route von großen in etwas kleinere Straßen übergeht
- durchsetzen des oft extren weit ausgelegten "Vermummungsverbot", die Bullen gehen also gegen Leute mit Kapuze + dunkler Brille vor etc.
- Entreißen einzelener Transparente, insbesondere von Seitentransparenten (Auflagen)
- Zwangsstops, um damit eine Demo-Auflage oder "Vermummungsverbot" durchzusetzen
- Herausgreifen einzelner DemonstrantInnen wegen angeblicher Straftaten

All dies kenne ich von Demonstrationen und kann mir denken, dass es keine besonders angenehme Demosituation war. Trotzdem wäre es vielleicht hilfreich, Demoberichte so abzufassen, dass auch für außenstehende deutlich wird, was passiert ist. Und wenn etwas konkreter gesagt werden kann, sollte dies auch getan werden und nicht hinmter allerweltsfloskeln wie "Polizeiprovokationen" versteckt werden.

Black Block It

B. Cole 29.05.2007 - 12:33
Immer dieses Rumgeheule von Berufshippies, Hobbypsychologen und Deeskalationspapis, der schwarze Block sei ja ach so sinnlos und böse. Schon ekelhaft genug wenn der Herrschaftskonsens, gegen strukturelle Gewalt dürfe sich nicht mit Gewalt gewehrt werden nicht hinterfragt werden kann, weil der bürgerliche Geist offensichtlich viel zu tief in den Köpfen steck - oder der Kopf zu tief im Arsch.
Offensichtlich haben einige hier zu viel Springerpresse oder neoliberale Kampfblätter (Spiegel) gelesen, ansonsten würden sie nicht so völlig unreflektiert Randerscheinungen der radikalen Linken (Mackergehabe, Hooliganismus) als Allgemeingültigkeit hinstellen, bzw. den Schwarzen Block auf seine Auswüchse reduzieren.

Und, doch, der Schwarze Block verhindert Repression, zumindest für jene die entschiedenen Widerstand üben wollen. Einheitliche Kleidung verhindert nunmal Identifikation, das sollte eigentlich jeder hier wissen, der schonmal versucht hat Polizeigewalt im Rahmen des Systems zu bekämpfen, sprich anzuzeigen - fast unmöglich, weil das System natürlich seine Mittelchen nutzt, um seine Machtinstrumente zu behalten.

Sicher, wenn ich bloss ein wenig Abseits der Öffentlichkeit latschen will, dann nervt mich die radikale Linke weil sie sich auf Konfrontationen einlässt und ich da reingeraten könnte. Nur ist eine Demo kein Selbstzweck. Ohne Öffentlichkeit wird sie nichts erreichen und die bekommt sie nicht, wenn es für die Medien keine "interessanten" Bilder vorzuzeigen gilt. Und ohne Konfrontation wird sich auch der Staat nicht mehr vor irgendwelchen Konsequenzen fürchten, wenn er die hässliche Fratze von Herrschaft und selbst-vermehrendem Machtstreben offen zeigt.

@ B.Cole - So gehts auch nicht!

Supervizor 29.05.2007 - 13:42
@ B. Cole - Politisches Problem!

Deine pauschale Verteidigung des BlackBlock ist ebenso wenig hilfreich wie dessen pauschale Kritik, gewiss. Allerdings muss ich der Kritik etlicher Vorposts insofern zustimmen, da die Vorkommnisse gestern politisch dämlich waren. Meines Erachtens kann es keine generelle Aktionsweise des BB geben, sondern sie muss an der je konkreten Situation orientieren. Die Wirksamkeit, auch Schutzfunktion entfaltet sich –sage- in Verteidigung von Freiräumen oder lokalen politischen Stressphasen (Bambule o.ä.) in der Art wie Du es darstellst eher, als in der aktuellen Phase des Campaignings gegen G8.
Die Repressionswelle, die auf allen Ebenen durchs Land läuft, trägt irgendwie totalitäre Züge, klar. Sie bedarf aber zu ihrer Legitimation in der Mehrheitsbevölkerung den Popanz Militanz/Terrorismus usw. Du kannst auch nicht abstreiten, dass in den letzten Wochen auch in Teilen der Medien und beim bürgerlich-liberalen Establishments Kritik/Zweifel/Widerspruch gegen die Hysterie des Gewaltmonopols und der exzessiven Präventionsmassnahmen laut wurde. Ich würde nicht sagen, dass einem das egal sein kann; sondern im Hinblick auf das politische Ziel, G8 möglichst effektiv zu stören und an den Störmanövern die politischen Inhalte zu transportieren und –sehr wichtig- Kampagnenfähigkeit der Linken sowie Politisierungsimpacts für Viele zu realisieren, kann die ‚Parole’ nur lauten: DISZIPLIN!!
@ B.Cole: „Nur ist eine Demo kein Selbstzweck. Ohne Öffentlichkeit wird sie nichts erreichen und die bekommt sie nicht, wenn es für die Medien keine "interessanten" Bilder vorzuzeigen gilt. Und ohne Konfrontation wird sich auch der Staat nicht mehr vor irgendwelchen Konsequenzen fürchten, wenn er die hässliche Fratze von Herrschaft und selbst-vermehrendem Machtstreben offen zeigt.“
Um diese hässliche Fratze der Herrschaft nun hervorzulocken – und sie in der aktuellen Phase nicht durch die hässliche Fratze der Barrikadenzündler und Polizistenbewerfer zu überdecken und zu legitimieren – ist es m. E. dringend geboten, auf Angriff/Militanz zu verzichten und zur Entschlossenheit und Disziplin überzugehen, denn das Anliegen AntiG8 ist ein breit Aufgestelltes, hochallgemeines und soll für viele Andockfläche bieten. D.h. z.B. für die Tage um Scheinheiligendamm herum eine Taktik der entschlossenen Blockaden OHNE akute Gegenwehr und Kokeleien zu machen. Platt gesagt: Lieber mal den Ghandi machen und sich nen bischen hauen lassen – das sind dann die Bilder, die die Mehrheitsgesellschaft tiefer in den Zweifel stößt. Ich prophezeie Dir, dass die Staatsbüttel beim G8 den kleinsten Anlass nehmen, um Camps zu kesseln, Raumverbote zu verhängen usw. Um den dort oben offensichtlichen Wahnsinn der Sicherungsmassnahmen usw. besonders auch vor heimischen und weltweit angereisten Journalisten zu rechtfertigen, brauchen sie den Stress. Es wäre ein politischer Teilsieg der ‚Gegenmacht’, wenn sich in großen Kreisen nach G8 die Frage auftut: warum wurde staatsseits so hysterisch überrreagiert. Daher: Der „Schwarze Block verhindert Repression“ in dieser akuten politischen Situation am Besten, wenn er nicht militant agiert sondern seine echte Stärke ausspielt: Entschlossenheit!

Bullen durch eigenes tränengas verletzt

hähäh 29.05.2007 - 17:13
 http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/160/116044/

Polizei schädigt sich selbst
Bei den Ausschreitungen am Rande von ASEM- und G-8-Protesten in Hamburg sind mehr als 150 Polizisten verletzt worden - überwiegend durch ihr eigenes Reizgas.

Bei den Ausschreitungen am Rande von G-8-Protesten in Hamburg sind 179 Polizisten größtenteils durch Reizgas leicht verletzt worden. Die meisten konnten an Ort und Stelle behandelt werden und ihren Dienst fortsetzen, zwei mussten ins Krankenhaus, wie die Polizei am Dienstag mitteilte.

Zudem seien zwei Demonstranten verletzt worden. Insgesamt nahmen die Einsatzkräfte 34 Personen vorläufig fest, 86 kamen in Gewahrsam.

Nach einer zunächst vergleichsweise friedlichen Demonstration mit rund 4000 Teilnehmern gegen den bevorstehenden G-8-Gipfel war die Situation am Montagabend eskaliert. Die Polizei musste mit Wasserwerfern gegen Straßenblockaden, brennende Barrikaden und Angriffe gegen Beamte vorgehen.

Demonstration vorzeitig beendet

Erst gegen Mitternacht beruhigte sich die Situation. Bis zum Dienstagvormittag gab es keine weiteren Zwischenfälle. Die Veranstalter der Demonstration kritisierten das Vorgehen der Polizei als überzogen.

Am späten Montagnachmittag hatten die Anmelder die Demonstration vorzeitig beendet, weil sie nach eigenem Bekunden keinen Sinn mehr in einer von der Polizei begleiteten Demonstration durch gesperrte Straßen sahen.

Im Anschluss wurden laut Polizei im Bereich des Schanzenviertels kleinere Gruppen gewalttätig. Beamte seien mehrfach massiv mit Steinen, Farbbeuteln, pyrotechnischen Gegenständen und Fußtritten attackiert worden. Im weiteren Verlauf kam es demnach immer wieder zu Sachbeschädigungen und Angriffen auf die Einsatzkräfte und Polizeiautos.

Die Proteste richteten sich gegen den G-8-Gipfel in Heiligendamm in der kommenden Woche und das in Hamburg stattfindende Treffen der europäischen Außenminister mit ihren asiatischen Amtskollegen (ASEM), das am Montagabend begann.

"Berechtigte Kritik an Abschottung"

Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth kritisierte unterdessen das Sicherheitskonzept bei der Demonstration. "Mir geht es darum, dass wir die inhaltlichen Anforderungen an G 8 rüberbringen und nicht Bilder von Krawallen“, sagte Roth dem Fernsehsender N24. "Ich glaube aber, dass dazu auch ein Deeskalationsprinzip der Polizei nötig ist.“

"Gestern gab es, glaube ich, durchaus auch berechtigte Kritik an hermetischer Abschottung der friedlichen Demonstration durch die Polizei“, sagte Roth. "Unser Demonstrationsrecht hat ja einen Grundsatz: Demonstrationen sollen etwas darstellen, etwas zeigen, die sollen in Hör- und Sichtweise stattfinden von denen, die es betrifft“, betonte die Parteivorsitzende.

"Das war ja schon absurd. Man hat die in wirklich menschenleere Gegenden geleitet. Das war eigentlich ein wandelnder Polizeikessel.“

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Konrad Freiberg, verteidigte das Vorgehen der Einsatzkräfte gegen Kritik. "Ich glaube, man kann sagen, dass der Polizeieinsatz geglückt ist“, sagte Freiberg dem Radiosender NDR Info.

"Wir haben mit viel Polizei, mit hohem Kräfteansatz dort, soweit es ging, Sicherheit gewährleistet, zumindest was das Demonstrationsgeschehen betrifft.“ Freiberg bedauerte, dass das Klima zwischen Polizei und Globalisierungskritikern vor dem G-8-Gipfel immer vergifteter werde.

"Die Auseinandersetzungen nehmen auch an verbaler Schärfe zu, aber auch durch Gewalttätigkeit von unbekannten Tätern, die Brandanschläge machen.“ Das sei verbunden mit einem außerordentlich hohen Personaleinsatz bei der Polizei.

ist schon interessant....

oh 29.05.2007 - 18:04
... dass die SZ die einzige Zeitung ist, bei der ich bis jetzt die Version gelesen habe, wonach die Polizei selbst schuld an den 140 "Verletzten" in den eigenen Reihen durch Reizgas ist. Liegt zwar auf der Hand, aber ausgerechnet die SZ, wogegen Spiegel, NDR, Focus alle brav dem "unbekannten Reizstoff" der Demonstranten die Schuld gaben. Sachen gibts!

@ hochlebewireshark

source 30.05.2007 - 13:49
wie bekommt man den direkten link zu den .flv bei SPON?