critical mass - der Auftakt in Hamburg

Also Auftakt gegen das ASEM-Meeting in Hamburg am 28./29.05. fand in Hamburg eine „critcal mass“ statt. (INFO:  http://de.wikipedia.org/wiki/Kritische_Masse_%28Protestform%29 )
Gegen 16:30, pünktlich zur Rushhour in der Hamburger City, ging es los. Von der Großen Bergstraße aus Altona machten sich etwa 300, vom Hauptbahnhof ungefähr 50 Leute auf den Weg. Langsam in den Verkehr tasten... erstmal schauen was geht. Die Gruppe vom Hauptbahnhof hatte freundliche Begleitung, drei Wannen haben die Straße hinter uns dicht gemacht. Der Verkehr hinter uns wurde zäh. Bis jetzt war alles relativ entspannt. In der nähe der Laiszhalle änderte sich das schnell. Von vorne kamen vier Wannen, aus Richtung Heiligengeistfeld mehrere Motoradcops und die die uns eben noch so friedlich durch die Stadt begleitet haben sprangen aus den Wannen raus und griffen etwa 20 Leute ab. Der große Rest ist in den Park "Planten un Blomen" geflüchtet. Von da ab wurde es stressig. Um den Park rum nur noch Blaulicht und Sirenen. Nachdem sich einige Versprengt wiedergefunden hatten ging es Richtung St.Pauli und dann ab nach Altona. Eine größere Gruppe wurde in Altona in eine Sackgasse getrieben. Personalienfeststellung sowohl dort also auch bei den Abgegriffenen an der Laiszhalle. Es gab einige Ingewahrsamnahmen. Bis zum späten Abend wurden laut dem "Ticker" die meisten wieder freigelassen.
Der schönste Moment war, als wir die Ost-West-Straße runtergefahren sind. (Für die Nichthamburger: eine der wichtigsten Verkehrsachsen der Stadt.) Auch später in der City wurde eine größere Gruppe in der Spitalerstraße abgegriffen. In der Innenstadt waren die Cops ziemlich ruppig - um nicht zu sage Scheiße! Es wurde versucht den Weg mit Wannen abzuschneiden und zwar bei ziemlich hohem Tempo. Einige wurden während der Fahrt von ihren Rädern gerissen.
Erstaunlich fand ich die Reaktion einiger Passanten - die durch die Sprechchöre aufmerksam wurden und ziemlich schnell begriffen, worum es ging. Es gab unterstützende Rufe, Winken und Klatschen. ( Bei den Autofahreren sah das ein bisschen anders aus...) Anscheinend sympathisiert ein Teil der Gesellschaft mit den Aktionen gegen den G8-Gipfel, was nicht zu letzt daran liegen wird, dass auch der bürgerliche Block keine Verständnis für Schnüffelproben und LKA in Postämtern hat. Ganz zu Schweigen von der Kriminalisierung einer ganzen Protestbewegung - wir sind eben doch alle Terroristen.
Das sei noch erwähnt - ich habe die Cops selten so planlos gesehen. Der Feierabendverkehr wurde extrem beeinträchtigt. Mal waren wir hier und dann schon wieder da. Durch einen kleinen Park und eine ganze Batterie von Wannen wusste nicht wohin. Wie es einer der „Freizeitradler“ nach der Ankunft an der Flora formulierte: "Schön zu sehen, dass wir auch mal gewinnen können!"

Die Straße gehört uns - G8 verhindern!