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"Linksruck" verbündet sich mit Antideutschen

Antifaschistische Aktion 25.05.2007 15:34
Den Ruckies ist jedes Mittel recht. Nach einer Pressekampagne gegen angebliche Linksruck-Unterwanderung der "Linken" rücken die Ruckies weiter nach rechts und sind sogar zum Bündnis mit den "Antideutschen" in der Linkspartei übergegangen. Formale Auflösung und Umbennung des Linksruck in "Sozialistische Plattform".
Einen Eindruck welchen Kurs die in "Sozialistische Plattform" umbenannte Gruppe "Linksruck" in der neuen Linkspartei einschlägt bekam man auf dem Gründungskongress der Parteijugend am vergangenen Wochenende. Linksruck bildet einen Teil des neuen Jugendverbandes der Linkspartei. Unter dem Motto "Einheit vor Klarheit" verbündete sich "Linksruck" überraschend mit ihrem Erzfeind in der neuen Linkspartei, - dem antideutschen PDS-Klüngel um die "Jungen Linke" und Michael Leutert, 33 Jahre alter Bundestagsabgeordneter aus Sachsen der Bundeswehreinsätze im Ausland fordert. Die von Linksruck beeinflusste WASG-Jugend denunzierte solid-Kritik an den "Antideutschen" als "uralte Debatten und ging großzügig auf die Erpressungsversuche der "Antideutschen" ein: "an uns soll die Einheit nicht scheitern". Gegen den Willen von solid einigten sich Ruckies und "Antideutsche": ihr kriegt vier Vorstandsposten, wir kriegen vier Vorstandsposten in der neuen "Links"-Jugend.

Seit dem Verschmelzungsprozess von WASG und PDS versucht Linksruck stur den Kurs der beiden Parteivorstände in der WASG durchzuprügeln und die neue Linkspartei stramm nach rechts zu rücken. So peitschten bekannte Linksruckkader, wie Christine Buchholz, auf dem Dortmunder Bundesparteitag der Linken durch, dass bei der Partei beschäftigte Mitarbeiter (also von der "Linken" finanziell Abhängige) ein Wahlamt, zum Beispiel als Bezirksvorstand, ausüben dürfen. Die "Trennung von Amt und Mandat" wurde abgeblockt. Von der WASG-Linken war dagegen immer eine "Trennung von Amt und Mandat" gefordert worden. Das bedeutet: kein Mitarbeiter der Partei oder Fraktion kann sich in einen Vorstand oder sich als Delegierter zu Parteitagen wählen lassen. Die Absicht dahinter: Die Basis gegenüber dem Parteiapparat stärken. Die Basis soll die Partei kontrollieren. Genau umgekehrt ist das aber bei der PDS seit ihrer Gründung: Bezahlte Mitarbeiter der Partei sind gleichzeitig Parteitagsdelegierte und besetzen Vorstandsposten bis hinunter auf die lokale Ebene. Der Apparat kontrolliert die Partei und ihren politischen Kurs.

Linksruck ist seit der Bundestagswahl finanziell vom Apparat der Linken abhängig. Viele Ruckies sind bei der Bundestagsfraktion als Mitarbeiter beschäftigt. Als Belohnung für ihren strammen Rechtskurs. Kein Wunder daher, dass sich Linksruck stets bemüht zeigt den Willen der PDS-Führung durchzusetzen. So auch als es darum ging den Eigenantritt der Berliner WASG zu verhindern. Auch im neuen linken Jugendverband stellt Linksruck wieder zur Schau, wie weit nach rechts sie ihre Anpassung an die Linkspartei und ihren Apparat führt. Während die Solids für die Eigenständigkeit ihrer Organisation gegen den Linkspartei-Vorstand kämpften, boxte Linksruck zusammen mit den antideutschen Jungen Linken aus Sachsen den Parteibezug in der Satzung durch. Offiziell heißt es, damit könne man auf die Linkspartei mehr Einfluss nehmen. ---Umgekehrt wird ein Schuh draus!

Hinderlich für die weitere Parteikarriere der Ruckisten ist nur Linksrucks kleines altbekanntes "Hygenie-Problem". Bekommen sie in den Fächern "der Führung in den Arschkriechen" und "Der Basis in den Hintern treten" die Note 1+, fallen sie der Linkspartei unangenehm durch ihre Israelfeindliche und Hamas-, bzw. Hisbullah-freundliche Stimmungsmache peinlich auf. Nachdem von jungle world (Ivo Bozic) bis hin zum Tagesspiegel in den vergangenen vier Monaten eine regelrechte Kampagne gegen eine "Unterwanderung" der Linkspartei durch Linksruck-"Trotzkisten" losgetreten wurde, bekamen die Ruckies das grosse Zittern. Man sieht die Arbeitsstellen im Bundestag und den Einfluss in der Linken gefährdet. Offiziell hat sich daher "Linksruck" aufgelöst um fortan als "Sozialistische Plattform in der "Linken" nach aussen hin aufzutreten.

Aber worin besteht Linksrucks angeblicher "trotzkistischer Einfluss"?
Linksrucks Rolle in der neuen Linken ist nicht die des trotzkistischen Entrismus, sondern die des Polizisten im Sinne der Führung. Schon in der antifa, bei attac und den Montagsdemos versuchte Linksruck staatsaffirmierend zu handeln und Anpassungsdruck auf die sozialen Bewegungen auszuüben. Dabei wird immer mit einer abstrakten "Einheit", die es über den Inhalt zu stellen gelte, argumentiert, ergänzt durch die Behauptung man könnte tatsächliche oder gewünschte Bündnispartner verprellen. Bündnispartner für Linksruck sind nie basisorientierte Gruppen, wie antifas sondern stets starre, autoritäre Apparate, wie der DGB oder bürgerliche Kreise. In der eigenen Logik gefangen versuchen die Ruckies linke Inhalte im Namen der Einheit wegzudrücken und durch vage allgemein gehaltenen reformistische Inhalte zu ersetzen um Bündnisspartner nicht zu erschrecken.

Linksrucks Taktik ist nicht die "Einheitsfront", sondern die Stalinsche "Volksfront": Das Bündnis mit den "fortschrittlichen Teilen der Bourgeosie" bis hinein in das rechte Kleinbürgertum; - bei gleichzeitiger Kontrolle "unkontrollierbarer Kräfte" - wenn nötig bis hin zu ihrer Vernichtung: Man denke nur an das Vorgehen der Volksfront in Spanien im Mai 1937 gegen Anarchisten und Trotzkisten.

Für antideutsch beeinflusste Gruppen ist die systemaffirmierende Rolle von Linksruck allerdings kein Problem. (Wen wundert´s?) Sie konzentrieren sich in ihrer Kritik auf den "Antisemitismus" von Linksruck, ohne die Gefahr, die von Linksruck für die sozialen Bewegungen ausgeht zu beschreiben. Richtig ist: Bei dem Versuch linke Projekte nach rechts auszuweiten und linke Inhalte durch Reformismus zu ersetzen landet Linksruck - ALS "NEBENPRODUKT" - automatisch bei einer verkürzten Kapitalismuskritik und bei Antiamerikanismus. Die Ruckies funktionieren dabei als Resonanzboden für Lafontaines Verbalradikalismus gegen Bush, Blair und "ausländische" Heuschrecken.

Weder damit noch mit der affirmierenden Funktion von Linksruck haben Gyi und Klaus Ernst ein Problem: Für die Führung der neuen Linkspartei war damals nicht alles schlecht was Linksruck machte. ---Nur das mit Israel, das hätten sie nicht tun dürfen.

Seit der Artikelserie im Tagesspiegel zeigen sich Bodo Ramelow und Gregor Gysi wegen einer Unterwanderung durch Linksruck und deren Israelfeindlichkeit öffentlich "alarmiert". Führende Linksruckler, wie auch WASG-Bundesvorstandsmitglied und Mitarbeiterin der Linksfraktion im Bundestag, Christine Buchholz wurden von der Führung der Linkspartei zur Brust genommen.

Das muss gesessen haben. Um ihre eigene Haut zu retten sind die Ruckisten jetzt sogar zum offenen Bündnis mit den "Antideutschen" übergegangen. Ganz im Sinne der Führung der Linkspartei und des antideutschen Flügels der "Linken" handelnd, wollen sie die als "unberechenbar" geltende "solid-Jugend" aus der "Linken" herausliquidieren.
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Ergänzungen

@solid

anarcho 25.05.2007 - 16:15
Dann bleibt halt mit solid eigenständig - andere Organisationen kommen auch ohne die Büros & Kohle einer Mutterpartei aus und stellen sich die Sachen halt selbst auf die Beine...

Berichtigungen

Sanja 26.05.2007 - 13:08
Hier muss einiges richtig gestellt werden.

1. Auf dem 'solid-Kongress haben die Linksrucker in den WASG-Jugenstdruktutren (von den anwesenden 27-WASGlern waren 4 aus dem Linkruck und nicht mehr) wie alle WASGler für das Zusammengehen gestimmt - im Unterschied zu Michael Leutert und seinem direkten Umfeld, denn die haben dagegen gestimmt - trotzdem hat sowohl eine absolute Mehrheit von 'solid-Mitgliedern als auch von "jungen Linken.PDS'lern" für die Fusion der drei Jugendströmungen gestimmt (allerdings jeweils knapp unter der 2/3-Mehrheit, was durch die 97%Zustimmung der WASG'ler aber dann knapp ausgeglichen werden konnte) . Also nichts von wegen einer Allianz aus "Antideutschen" und Linksruck

2. Linksruck spielt(e) in den WASG-Jugenstrukturen keine zentrale Rolle - in NRW sind einige Linksrucker dort zwar aktiv, aber der Einfluss von Gewerkschaftjugendlichen und JD/JL ist wesentlich größer; in Ba-Wü spielt der Linksruck gar keine ROlle in den Jugendstrukturen und in Bayern (dem größten organisierten Jugendverband der WASG) sind vom aktiven Kern aus 30 Personen gerade mal 2 mit Linksruckhintergrund - aber dort sind einige mit Antifahintergrund, Gewerkschafthintergrund, FAU-Hintergrund, PLAK-Hintergrund und viele "ganz neue"

3. Der jetzt 14köpfige BundessprecherInnenrat des neuen Jugendverbands hat 6 'solids (alle "ganz links"), 4 WASGler ("ziemlich links" - drei aus BAyern (bayerische Jugendverband eher 'solidnah als Junge-Linke nah), eine aus NRW) und 4 Junge Linke ("pragmatisch") - bei allen essentiellen Fragen bei denen Dissenz bestehen könnte, steht es also 10 zu 4, und selbst wenn knapp wird steht es maximal 7 zu 7 - liegt an der Ausrichtung einer Einzelperson

4. Michael Leutert wurde vom Podium aus bei einem Redebeitrag durch einen Linksrucker (durchaus zurecht)für sein Fehlverhalten scharf angegriffen - der Angriff bekam großen Applaus; Leutert (samt Umfeld) un der Restlinksruck hassen sich spätestens seit dem Moment

5. Wer von Parteiinterna wenig bis keine Ahnung hat und auch zusätzlich keine Ahnung von din Strömungen und AUseinandersetzungen innerhalb des (immer noch unabhängigen) Jugendverbandes, sollte nicht seine Phantasien und Projektionen als Bericht und Analyse tarnen, sondern schlicht in seiner UNwissenheit schweigen, bevor er Blödsinn in die Welt setzt.

P.S. Bin nicht vom Linksruck - konnte die nie sonderlich ausstehen ("schildchentragende Drückerkolonne") - die sind aber zur Zeit auch kein Problem

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 8 Kommentare

VerLinksRuck

Reiner Alkohol. 25.05.2007 - 17:00
Schon als sie sich mit Kopftuchfundamentalisten verbündeten zeigten sie, wozu sie fähig sind. Ihre angekündigte Auflösung ist daher nicht als Entwarnung zu verstehen, trotzdem ist dieser Verein nicht mehr so wie früher zu destruktiver Politik fähig. Dazu sind ihnen schon zuviele Leut davongelaufen. Die Pappschildträger die noch vor wenigen Jahren das Demobild zu bestimmen versuchten, sind wohl mangels Masse verschwunden. Was von diesen Haufen übrig ist versucht sich nun mit den Antideutschen zu verbünden? Ausgerechnet? Das kann ja heiter werden. Israelhasser gemeinsam mit Israelhypern? Was dabei wohl rauskommen wird? Man darf gespannt sein.

omg

sfbs 25.05.2007 - 17:39
oh nein. wie darf man sich dieses monster von antideutschen und linksruck vorstellen? kinder in carhart mit israelfahne und bush terrorist nr.1-schildern?
naja. ein gutes hat es. so müssen wir nicht mehr soviel zwischen den ganzen sekten unterscheiden...

hilfe wie schlecht!

xxx 25.05.2007 - 18:32
was für ein sinnloser text...hilfe! linksruck sind doch ne erbärmliche sekte!

jaja

nene 25.05.2007 - 18:42
Alles klar,"die Antideutschen"...

Gibts in eurem Kindergarten jetzt auch Internet?
Lächerlich...

p.s.:

Die Antideutschen sind übrigens britische Geheimagenten,lol...

Linksruck ist halt VS

(muss ausgefüllt werden) 25.05.2007 - 18:50
Mußtopf? Linksruck ist VS, ist lange bekannt. Und die Antideutschen spalten nun mal effektiver, also werden die jetzt supported.

hihihi

hohoho 25.05.2007 - 18:52
Höhö!

Solid hat keine Freunde mehr!

mit antideutschem Kichern,

die Carhartt/Coca-Cola- Fraktion

IHR SEID OSKAR, GEHRCKE UND PAECH !!!

(muss ausgefüllt werden) 25.05.2007 - 19:57
attac und montagdemos wie auch ein teil "der antifa" waren schon immer staatsaffirmierend mit oder ohne linksruck. die vermeintlichen "antideutschen" aus sachsen sind israel-solidarisch und mehr nicht!

und für alle gilt: linkspartei und alle linkspartei-solidarischen - ihr geht mir rechts am arsch vorbei!

an den Mod

a. a. 25.05.2007 - 23:10
Hallo? Wurde hier ein Kommentar, ein Diskussionsbeitrag oder eine Stellungnahme einer Gruppe reinkopiert? Nein! "Antifaschistische Aktion" ist ein rein fiktiver Name, gewählt durch eine Einzelperson. Dies war kein Beitrag einer Gruppe. Also bitte lösche den Eingangshinweis, lösche dann diesen Hinweis --- und stelle meinen Beitrag auf die Startseite. Oder ist indy immer noch ein Bürokratenverein?