Neue Schikanen auf den Gipfeln von Mittenwald

GipfelstürmerInnen Sektion Mittenwald 23.05.2007 15:18
AK Angreifbare Traditionspflege
Gruppo di Lavoro italo-tedesco
contro la tradizione nazista

 http://mittenwald.blogsport.de

 angreifbare.tradition@freenet.de
Pressemitteilung vom 23.Mai 2007


Mittenwald und Ottobrunn 2007 - Wir sehen uns vor dem
Bundesverfassungsgericht!

"Sinn einer Demonstration ist, dass Protest auch in Hör- und
Sichtweite des Gipfels geschehen kann. Wer das
verhindern will, will sich vor Kritik schützen. Das
ist ein Armutszeugnis und nicht Ausdruck von Stärke
eines Rechtsstaats." (Claudia R.)

Der Schutz des diesjährigen Kriegverbrecher-Treffens
in Mittenwald nimmt immer groteskere Formen an.


Ein ganzer Berg wird zur demonstrationsfreien Zone
erklärt,(siehe Pressemitteilung vom AK Distomo im
Anhang),Proteste von Angehörigen der Opfer gegen die
Mörder von Cefalonia sind auf dem ganzen Berg verboten
worden.
Heute erreichte uns die Ankündigung seitens des
Landratsamtes München, die Kundgebung vor dem Haus
des in Italien zu lebenslänglicher Haft verurteilten
Gebirgsjägers Josef Scheungraber nur unter bestimmten
Auflagen zu genehmigen:

"Änderung des Zugwegs, da eine Kundgebung vor dem
Haus von Herrn S. nicht zulässig ist.Verbot den Namen
von Herrn S. in Äußerungen zu nennen oder sonst auf
Herrn S. hinzuweisen."

Eine Kundgebung für die Bestrafung eines verurteilten
Kriegsverbrechers mit der Auflage zu verbinden, den
Namen des Täters nicht zu nennen, ist zwar ziemlich
originell, aber unter rechtsstaatlichen
Gesichtspunkten eine Frechheit.

Der Täterschutz für NS-Kriegsverbrecher im Freistaat
Bayern treibt ungewöhnliche Blüten, Josef Scheungraber
wurde im Nachbarland Italien rechtskräftig wegen 14
fachen Mord zu lebenslänglicher Haft verurteilt.
Seine Einheit hatte im Juni 1944 als „Vergeltung“
gegen Partisanenangriffe 13 Zivilisten in ein
Bauernhaus gesperrt und es gesprengt. Alle im Haus bis
auf einen 15jährigen Jungen starben.
Nicht nur die Angehörigen der Opfer von Falzano kennen
seinen Namen. Scheungraber ist eindeutig eine Person
der deutschen Zeitgeschichte. Sein Name war in Italien
und Deutschland in der Presse. Wir sehen daher keinen
Anlass, den Nachbarn von Scheungraber in Ottobrunn den
Namen des verurteilten Gebirgsjägers zu
verheimlichen.

Wir werden uns gegen diese Auflagen mit allen
juristischen Mitteln bis in die höchsten Instanzen zur
Wehr setzen.


Mittenwald - Stadt der Kriegsverbrecher

Das Städtchen Mittenwald wird seit einiger Zeit mit
den abscheulichen Kriegsverbrechen auf Cefalonia
(Kephallonia) , in Kommeno, Lingiades und Camerino in
Verbindung gebracht. Unter der Schirmherrschaft des
scheidenden Ministerpräsidenten Stoiber treffen sich
bis heute zu Pfingsten die Mörder der 4000
italienischen Gefangenen, die Mörder der über 400
Kinder, Frauen und Greise aus Kommeno und Lyngiades.
Es treffen sich die SS-Gebirgsjäger, die die
griechischen Juden zusammen getrieben und nach
Auschwitz deportiert haben.

Seit dem sog. Totenschädelskandal, bei dem sich
Mittenwalder Gebirgsjäger der Bundeswehr mit ihren
Geschlechtsteilen neben Totenschädeln ablichten
ließen, ist Mittenwald international zusätzlich
diskreditiert.


Angehörige der Opfer demonstrieren gegen das
Kriegsverbrecher-Treffen

Es ist uns eine große Ehre, mit Marcella und Enzo de
Negri, die Tochter und den Sohn des auf Cefalonia von
Gebirgsjägern ermordeten Hauptmanns Cap.Francesco De
Negri bei unserer Gegenveranstaltung in Mittenwald
begrüßen zu dürfen.Auch Paola Fioretti, Tochter des
am 24.9. 1943 ermordeten Hauptmanns Giovanni Battista
Fioretti wird anwesend sein.

Weiterhin erwarten wir den ehemaligen Partisanen Nikos
Fokas aus Cefalonia, der in der ELAS kämpfte und
italienschen Soldaten zur Flucht in die Berge verhalf.

Mit Richard Wadani (Wien), begrüßen wir einen
Widerstandskämpfer, der 1944 in Frankreich aus der
deutschen Wehrmacht desertierte und in tschechischer
Uniform als alliierter Soldat Österreich befreite.

Wir wollen mit der Einladung nach Mittenwald die
moralische Legitimität des Widerstands der
italienischen Soldaten auf Cefalonia und der
griechischen Resistenza unterstreichen und den Kampf
der griechischen Partisanen, der italienischen
Soldaten und aller anderen, die sich der Teilnahme am
Vernichtungskrieg der Wehrmacht und Waffen-SS
entzogen haben,würdigen.

Bergfrei Nie wieder Horrido! Nie wieder Faschismus!

Wir rufen die Mittenwalder Zivilgesellschaft, die
Kirchen, die Geigenbauschule, die Schulen, die
Kurverwaltung, die Hoteliers und Gastwirte und
natürlich die prekär Beschäftigten auf, den
Gästen aus Italien, Griechenland und Österreich den
internationalen Gästen einen würdigen Empfang zu
bereiten.

Die Verantwortlichen in Mittenwald, deren Städtchen
von der Bundeswehr, vom Tourismus und von
NS-Kriegsverbrechern lebt,müssen sich entscheiden.
Sie sollten nicht unterschätzen, wie hoch der
Imageschaden für Mittenwald jetzt schon ist.
Seit 5 Jahren berichten Zeitungen und Fernsehanstalten
in verschiedenen Ländern regelmäßig über das
Kriegsverbrecher-Treiben in Mittenwald.

Sie sollten nicht unterschätzen, welche Bedeutung die
Kriegsverbrechen der Gebirgsjäger in Italien,
Griechenland, Frankreich und Slowenien heute noch
haben.Z.B war der Massenmord von Cefalonia Hauptthema
bei den diesjährigen Feiern zum 25. April in Italien
und der italienische Staatspräsident besuchte die
Gedenkstätte auf der griechischen Insel.
Schließlich führte die Einstellung des Verfahrens
gegen den Gebirgsjäger Otmar Mühlhauser wegen der
Morde in Cefalonia durch die Münchner
Staatsanwaltschaft in Italien zu großer Empörung.

Vor diesem Hintergrund kann sich Mittenwald ihre
speziellen Tourismus-Kampagnen in Italien und anderswo
und auch das Bozen-Fest im August in die Lederhose
schmieren, wenn sie nicht endlich einlenken und Schluß
machen mit dem Pfingst-Treffen der Gebirgsjäger.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen