19.05 Antifa-Actionday-Wolfsburg

Rod Meyer 20.05.2007 20:13 Themen: Antifa
Bericht über die Spontankundgebung, die Spontandemo und das Solikonzert das RevolutionärInnen und AntifaschistInnen aus Wolfsburg und Umgebung am 19.05 veranstalteten.
Am 19.05.2007 wollte die NPD in Wolfsburg einen Infostand aufbauen. Nachdem dieser von der Stadt aufgrund von „Sicherheitsbedenken“ verboten worden ist, verteilten Nazis in der Stadt, um das Verbot zu umgehen, Flugblätter.
Ab circa 9.00 Uhr waren zwei Neonazis unterwegs die die NPD Propaganda unter die Menschen bringen wollten. Dabei hatten sie nur mäßigen Erfolg. Denn auch den Wolfsburger BürgerInnen konnte es nicht entgehen, dass dort keine „normale“ Partei Werbung macht - sondern es Faschisten waren, unter Polizeischutz versuchten, ihre Menschenverachtende Ideologie zu verstreuen.
In der Stadt hielten sich neben den 2 Verteilern, noch einige weitere Neonazis auf. Unter ihnen NPD Landtagskandidat Michael Knobloch. (Bild im Anhang)
Den ebenfalls in der Stadt anwesenden AntifaschistInnen war es aufgrund des massiven Polizeiaufgebots nicht möglich die Verteilung noch weiter zu erschweren.

Gegen 11.15 Uhr versammelten sich auf dem Platz vor der „Volkswagen Bank“ (Pestalozzi-Allee) etwas mehr als 60 AntifaschistInnen aus Wolfsburg und dem Umland.
Es kam zu einer spontanen Kundgebung in der, ein Redner von REVOLUTION zum einen den verbotenen NPD Stand, die gegenwärtig schon beendete Flugblattaktion, und die geplante NPD-Kundgebung thematisierte. Er thematisierte weiterhin die in den letzten Wochen stattfindende Kriminalisierung von antifaschistischem Engagement, wie sie nach dem Protest im Wolfsburger Rathaus vom 09.05.07 (vgl.  http://de.indymedia.org/2007/05/176170.shtml) in Wolfsburger Presse und Politik ablief. Nachdem der Aktivist seinen Redebeitrag unter Applaus von anwesenden AktivistInnen aber auch zufällig vorbeikommenden Passantinnen beendet hatte, formierten sich die AntifaschistInnen zu einer Spontandemo durch die Wolfsburger Innenstadt.

Der Demozug sah sich fortwährender Schikane durch die Polizei ausgesetzt. Mehrmals wurde versucht den AntifaschistInnen den Durchgang zu verwehren (u.a. vor der „City-Galerie“ Wolfsburg), welches aber aufgrund des Lautstarken Protests nicht durchgesetzt werden konnte. Die Sponti bewegte sich lautstark durch die Wolfsburger Fußgängerzone und wurde von der Polizei in die Poststraße gedrängt, wo den Antifas endgültig der Durchmarsch verwehrt wurde.
Die AntifaschistInnen lösten ihre Demo daraufhin von selbst auf, was ihnen jedoch ebenfalls verwehrt wurde.
Die polizeiliche Repression sah so aus, dass die AktivistInnen weitere dreimal aufgefordert wurden ihre Versammlung aufzulösen (was von der Polizei unterbunden wurde) und das ihr Verhalten Rechtswidrig wäre, da sich einige AntifaschistInnen vermummt hätten (was nicht der Fall war). Die AntifaschistInnen wurden daraufhin einige Zeit im Kessel festgehalten und danach einzeln von jeweils zwei schwarz gepanzerten Einsatzkräften durchsucht, abgefilmt und „Erkennungsdienstlich“ behandelt.
Polizisten versuchten gerade jüngere AntifaschistInnen gezielt einzuschüchtern in dem ihr vollkommen legales verhalten kriminalisiert wurde.
Weiterhin beschlagnahmten Polizisten sämtliche Transparente, da diese „wichtiges Beweismaterial“ wären. Beweismaterial für eine nicht vollzogene Straftat.
Wieder einmal bewies der Staat also, dass ihm nichts am Kampf gegen Faschismus liegt. Das er selbst Faschisten schützt und antifaschistischen Engagement gezielt kriminalisiert.

Das geschehene unterstrich die Worte des Redners der Spontankundgebung. Denn dieser hatte gefordert, die Kämpfe gegen Faschismus mit Kämpfen gegen Unterdrückung und Ausbeutung zu verbinden.

Am Abend fand im Selbstverwalteten Jugendhaus Ost, ein Solikonzert für das Ungdomshuset statt. Zu guter Musik vergnügten sich weit über hundert Jugendliche. Zur Unterstützung immer noch in Haft sitzender AktivistInnen sind am gestrigen Abend rund 400€ zusammengekommen, die dem Anarchist Black Cross zur Verfügung gestellt werden.
Der 19.05 war ein erfolgreicher Tag für die antifaschistische und antikapitalistische Linke in Wolfsburg.

Doch wir müssen wachsam bleiben. Die NPD hat für die „Zeit vor den Sommerferien“ eine Kundgebung angekündigt. Die Nazis können sich darauf gefasst machen, dass wir alles daran setzen werden dies zu verhindern. Denn Nazis haben keinen Platz in Wolfsburg!
Sobald ein konkreter Termin bekannt ist, wird dieser auf unserer Website veröffentlicht.

Es ist anzumerken, dass nachdem der NPD Stand in Wolfsburg verboten wurde ein solcher in Goslar aufgebaut wurde. Lokalen AntifaschistInnen gelang es jedoch diesen restlos zu zerstören. (Vgl.  http://media.de.indymedia.org/2007/05/177608.shtml)
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Ergänzungen

Artikel

aus der WN 20.05.2007 - 23:20
Die Wolfsburger Nachrichten berichten:

 http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2165/artid/6774291

Schon mal daran gedacht...

Mein Name 21.05.2007 - 09:26
...dass der Infostand in Goslar nichts mit Wolfsburg zu tun hatte?
Die NPD hatte Bundesweiten Aktionstag

Das ist nicht Knobloch

ig-metall 24.05.2007 - 15:26
Das Foto zeigt NICHT den Nazikader Knobloch, sondern einen VW-Mitarbeiter.
Dieser Mitarbeiter heist nicht Knobloch und hat mit der NPD nichts zu tun.

Bitte das Foto ändern !!!!!!!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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gute güte — Dein Name

Super! — exil-Wob`ler

plausibel — Rod Meyer

@ plausibel — Mein Name