Spontandemo am 18.05. in Rochlitz (Sachsen)

Antifaschistin 19.05.2007 12:35 Themen: Antifa Freiräume
Als Reaktion auf zwei Naziübergriffe am sogenannten Männertag auf einen Jugendclub in Rochlitz und auf eine Gruppe Jugendlicher in Burgstädt, beide Landkreis Mittweida, zogen heute ca. 50 junge Antifaschistinnen und Antifaschisten in einer Spontandemonstration durch Rochlitz.
Als Reaktion auf zwei Naziübergriffe am sogenannten Männertag auf einen Jugendclub in Rochlitz und auf eine Gruppe Jugendlicher in Burgstädt, beide Landkreis Mittweida, zogen heute ca. 50 junge Antifaschistinnen und Antifaschisten in einer Spontandemonstration durch Rochlitz.

Der Landkreis Mittweida kommt nicht zur Ruhe. Am sogenannten Männertag kam es einmal mehr zu Naziüberfällen. In Rochlitz griffen augenscheinlich zugekokste Prollnazis den Jugendclub "Alte Schmiede" an. Ein Opfer dieses Übergriffs musste daraufhin stationär im Krankenhaus behandelt werden.
Im 15 km entfernten Burgstädt rotteten sich am selben Abend mehr als 50 überwiegend alkoholisierte Neonazis zusammen. Nachdem sie den Auseinandersetzungen untereinander überdrüssig geworden waren, griffen sie wahllos eine Gruppe Jugendlicher an. Anschließend lieferten sie sich eine Straßenschlacht mit einer Hundertschaft der Polizei. Augenzeugen bot sich am nächsten Morgen ein Bild der Verwüstung: Blutlachen, zerfledderte Nazitransparente ("Antifa, hahaha"), zerschlagene Fensterscheiben und Glassplitter.

Diese Vorfälle reihen sich ein in eine ganze Serie von Gewalttaten mit extrem rechtem Hintergrund im Landkreis Mittweida in den letzten Wochen und Monaten. Nachdem bereits in der letzten Woche mehr als 1900 AntifaschistInnen in der Kreisstadt Mittweida gegen diesen Naziterror auf die Straße gingen, formierten sich heute in Rochlitz ca. 50 Jugendliche zu einem spontanen Demonstrationszug. Mit kraftvollen Parolen und über weite Strecken unbehelligt von Nazis und Staatsmacht zogen sie durch die Innenstadt und forderten neben der kleinteiligen Rückgabe der Straße an die Nazis auch die Auflösung Deutschlands und das Verbot der CDU.

Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Infos

IM Andreas Schramm 19.05.2007 - 20:29
Wiederholte Festnahmen in Folge des "Sturm 34"-Verbotes
Olaf Meyer
redok 18.05.2007

Mittweida/Burgstädt. Die strukturellen Zusammenhänge der rechtsmilitanten Kameradschaft sind augenscheinlich nach wie vor intakt, wie mehrere polizeiliche Maßnahmen gegen weiterhin aktive Rechtsextremisten aus der Region nach dem Verbot des Sturm 34 dokumentieren.
...

 http://www.redok.de/content/view/685/38/
_____________________________________________________________________

Freie Presse, Rochlitzer Zeitung, 19. Mai 2007

Jugendlicher mit Bierflasche verletzt

Rochlitz. Vier oder fünf Jugendliche, die die Polizei der rechten Szene zuordnet, haben am Donnerstagabend in Rochlitz einen 19-Jährigen verletzt und randaliert. Die Täter hatten am dortigen Jugendklub auf der Schützenstraße eine Scheibe eingeschlagen und einen Jugendlichen durch einen Schlag mit einer Bierflasche auf den Kopf verletzt. Das Opfer wurde im Krankenhaus behandelt. Ein 18-Jähriger erlitt durch Faustschläge auf den Oberkörper leichte Verletzungen. (GP)
______________________________________________________________________

Freie Presse, Mittweidaer Zeitung, 19. Mai 2007

"Sturm 34" randaliert
Krawalle nach Fest in Burgstädt - Neonazis inhaftiert

Burgstädt. Am Rande der Lichtenauer Sommertour von Radio PSR in Burgstädt ist es am Sonntagabend zu rechtsradikalen Ausschreitungen gekommen. "Dabei wurden fünf Jugendliche festgestellt, die der verbotenen rechtsextremen Kameradschaft ,Sturm 34' zuzuordnen sind", sagte gestern der Chemnitzer Polizeisprecher Frank Fischer.
Zuvor hatten rund 3000 Burgstädter die einstündige Livesendung vom Brühl erlebt. Dabei drehte sich alles um die Stadt am Taurastein und ihre Einwohner. Doch schon während der Show hatten Mitarbeiter der Burgstädter Stadtverwaltung die Gruppe von rund 50 Personen bemerkt, die dem rechten Spektrum zuzuordnen waren. Daraufhin verständigten sie die Polizei. "Uns ist gegen 20.10 Uhr gesagt worden, dass wir den Platz schnellstens räumen sollten, damit Ruhe einkehrt", so gestern Radio-PSR-Sprecher Markus Elbers. Die meisten Besucher hätten daraufhin den Brühl binnen weniger Minuten verlassen. Als sich die Situation zuspitzte und es gegen 20.30 Uhr zu Prügeleien innerhalb der rechten Gruppe kam, konnten die herbei geeilten Polizeikräfte die Lage beruhigen. Die Polizisten stellten die Personalien der Randalierer fest und sprachen Platzverweise aus. Dabei fielen ihnen fünf Männer im Alter von 18 bis 21 Jahren auf, die der Kameradschaft "Sturm 34" angehören. "Gegen diese fünf Männer wurde Anzeige wegen Verstoßes gegen das Vereinsgesetz erstattet", sagte Polizeisprecher Fischer. "Sie verbrachten die Nacht im Polizeigewahrsam." Bei einem der Fünf, einem 18-Jährigen Jugendlichen, stellten die Polizisten darüber hinaus einen Ring mit einem eingravierten Hakenkreuz sowie Hakenkreuzaufkleber sicher. Ende April hatte die Polizei bereits im Zusammenhang mit dem Verbot der rechtsextremistischen so genannten Kameradschaft "Sturm 34" auch Wohnungen in Burgstädt durchsucht. Insgesamt 25 Mitarbeiter des sächsischen Innenministeriums, begleitet von 200 Polizisten, hatten in mehreren Orten der Kreise Mittweida und Stollberg Personen, die zum "harten Kern" der Gruppierung gerechnet werden, die Verbotsverfügungen des Innenministers Albrecht Buttolo zugestellt. Bei Wohnungsdurchsuchungen wurden Schreckschusswaffen, Würgehölzer, Helme, Masken, Sturmhauben, rechtsextremes Propagandamaterial, Fahnen, Handys, Computer und Datenträger sichergestellt. "So etwas hat es bisher noch nie bei einer unserer Veranstaltungen gegeben", meinte gestern PSR-Pressesprecher Markus Elbers. Gleichwohl betont er: "Die Ausschreitungen hatten nichts mit unserer Sendung zu tun, haben der Stimmung keinen Abbruch getan." (hh)

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 5 Kommentare an

Die Koksen nicht — Wisser

unklar — Nachdenker

solidarität, hoffentlich bald auch praktisch! — Ilja Grigorjewitsch Ehrenburg

Die Straße — @Nachdenker

was genau... — ist eigentlich ein naziauto?