Chaoskarawane im Abschiebelager Bramsche

rx 15.05.2007 23:15 Themen: Antirassismus G8 G8 Heiligendamm
Nachdem das Haus in Osnabrück heute morgen geräumt wurde, dass mit Hilfe der Fahrradkarawane besetzt wurde, sind die Radler weiter gezogen und haben am Nachmittag den Zaun um das Abschiebelager Bramsche- Hesepe spontan besetzt und ordentlich zum Wacklen gebracht...
Fahrradkarawane in Bramsche- Hesepe

Die Gr8Chaoskaravan ist heute von Osnabrück aus weiter in den Norden gezogen und hat auf ihrem Weg einen Zwischenstopp an dem Abschiebelager in Bramsche- Hesepe gemacht. Dort haben am Nachmittag rund 40ig Leute nicht nur lecker geschlemmt und mit den Kindern gespielt, sondern auch noch eine symbolische Aktion gestartet: Unter dem Motto „Zäune Überwinden- Brücken bauen“ wurde der Doppelzaun ums Lager mit einem Drahtnetz passierbar gemacht. Somit konnten sich Menschen aus dem Lager und die BesucherInnen gemeinsam auf den Zaun setzen und von dort aus ihren Forderungen „no border, no nation- stop deportation“ Nachdruck verleihen! Hierbei ist auch ein wenig der Zaun kaputt gegangen...aber die Polizei ist nicht weiter eingeschritten und so konnten alle nach einiger Zeit in Ruhe wieder abziehen.

An der Stelle, an der die Aktion stattgefunden hat ist besonders, dass sich dort innerhalb des Lager- Zaunes ein Spielplatz befindet- und ein Anderer nur einige Meter Luftlinie entfernt liegt, doch für die Kinder aus Hesepe bestimmt ist und ebenfalls eingezäunt ist. Also können sich die Kinder aus dem Lager und dem Dorf durch zwei Zäune hindurch gegenseitig beim Spielen sehen, müssen jedoch um zusammen zu kommen, erst noch komplett ums Lager herum laufen...!


Grad ist die Karawane in Vechta und startet morgen was zum Thema Agrarpolitik und Massentierhaltung.
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Ergänzungen

Nachtrag Albrecht besetzt

albrecht 16.05.2007 - 15:56
aus nicht nachvollziehbaren gründen, ist die Erklärung der besetzterInnen nicht auf indy erschienen, deshalb hier:

Haus in der Albrechtstrasse besetzt!!!

Verschiedene AktivistInnen haben gerade ein Haus in der Albrechtstrasse besetzt. Die BesetzterInnen wollen auf den dringenden Bedarf an Freiräumen in Osnabrück und Überall aufmerksam machen. Es wurde ein Freiraum eröffnet, der seit Jahren in Osnabrück fehlt und trotz vieler Bemühungen verschiedenster Gruppen von Seiten der Herrschenden immer verweigert und blockiert wurde. So wurde z.B. vor einigen Monaten durch den Verkauf eines Hauses in der Neulandstrasse an die Firma Karmann ein weiterer Raum genommen. Dort standen für Bands Proberäume zur Verfügung, die den ehemaligen Nutzerinnen und Nutzern jetzt fehlen. Immer noch gibt es in Osnabrück kein selbstverwaltetes Zentrum das neben Proberäumen auch den dringend benötigten Raum für politische und kulturelle Veranstaltungen jenseits kommerzieller Interessen bieten würde.
Dass es diese Räume nicht gibt, ist kein Zufall, sondern zwangsläufige Konsequenz der kapitalistischen Verwertungslogik. De Facto gibt es hier kaum öffentlich zugängliche Räume, in denen mensch seine DA-SEINS-BERECHTIGUNG nicht erst erkaufen muss. So werden immer mehr Menschen von der Teilhabe an dieser Gesellschaft und ihrem gesellschaftlich produzierten Reichtum ausgeschlossen und ausgegrenzt.
Privatisierungskampagnen, z.B. von Wasser, Einführung von Studiengebühren, Verschärfung von Asylgesetzgebung, Kürzungen im Gesundheitswesen und anderen sozialen Bereichen, Prekarisierung der Arbeits- und Lebensverhältnisse, etc. werden nicht nur hier oder in Deutschland sondern weltweit durchgesetzt.
Genau dies wird auch von den acht großen Industrienationen, den G8, bei ihrem jährlichen Treffen organisiert und koordiniert. Wobei die G8 als symbolische Repräsentanten der menschenverachtenden Gesellschaftsform wahrgenommen werden.
Die Staaten und ihre Akteure sichern dieses System gegen jede humanistischen Grundwerte ab, und setzten es, wo es in Frage gestellt wird, auch mit brutaler Gewalt durch.
Beispielhaft sei der Versuch der Kriminalisierung des Gipfelprotestes genannt, wobei mit Diffamierung der Aktivisten als terroristische Vereinigung sogar das Grundrecht auf Unverletzlichkeit der Wohnung präventiv aufgehoben wird.
Davon lassen sich die vielen KritikerInnen jedoch nicht einschüchtern. 100 000 AktivistInnen werden kommen, und ihre Stimme erheben, statt sie alle 4 Jahre an der Wahlurne abzugeben.
Auch bewegen sich zur Zeit 6 Fahrradkarawanen aus allen Himmelsrichtungen nach Heiligendamm. Eine von diesen – die Gr8ChaosKaravaan – macht auf ihrem Weg von Gent (Belgien) nach Rostock Station in Osnabrück. Den über 30 Leuten aus 8 Ländern geht es nicht nur darum, beim Gipfel zu protestieren. Unter der Prämisse „der Weg ist das Ziel“ wird sich auf umweltfreundliche Weise fortbewegt, das Experiment des herrschaftsfreien Zusammenlebens erprobt und über viele Stationen und Zwischenstopps sich mit anderen politischen Gruppen ausgetauscht. Lokale Kämpfe werden dabei mit kreativen und bunten Aktionen unterstützt.
Die Karawahnsinnigen sind dabei Menschen, die wie viele andere auch, Eigeninitiative ergreifen, sich Freiräume erkämpfen, in denen Alternativen zu den bestehen Verhältnisse ausprobiert und entwickelt werden.

Wir brauchen diese Räume, um uns zu treffen, auszutauschen, unsere Alternativen zur allgegenwärtigen Logik der neoliberalen Markt-Ware-Geld Kultur zu leben.
Wir brauchen Räume, um Strukturen zu schaffen, in denen Menschen nicht nach ihrer Verwertbarkeit und am Maßstab des Profits beurteilt werden.
Wir wollen Räume, die wir selbstbestimmt gestalten können, in denen Jede und Jeder eine Stimme hat, unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Kontostand.
Wir wollen Räume, wo wir für uns und andere Verantwortung übernehmen können und Entscheidungen basisdemokratisch, d.h. Unter Beteiligung aller Betroffenen, gefunden werden.
Wir wollen Räume, in denen uns nicht vorgeschrieben wird, was richtig oder falsch ist und wo weder Konzerne noch Regierungen diktieren, was gut oder schlecht für uns ist.
Wir haben einen eigenen Kopf zum Denken und wir sind entschlossen, uns diese Räume zu nehmen, die wir brauchen!

KRIEG DEN HÜTTEN - PALÄSTE FÜR ALLE!!!

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