Nach G8-Razzia in Berlin: Peilsender entdeckt

tlc 12.05.2007 23:20 Themen: G8 Heiligendamm Repression
BKA-Peilsender am Auto eines Berliner Beschuldigten gefunden - Presseerklärung
Nach der G8-Razzia in Berlin: Peilsender entdeckt

BKA peilt Grauwacke an
Berlin, 12.05.07

Am 12.05.07, drei Tage nach der Grossrazzia durch BKA und Bundesanwaltschaft, wurde am Auto eines der Berliner Beschuldigten ein offenkundiger GPS-Peilsender des BKA entdeckt. Eine erste flüchtige Untersuchung ergab, dass der Peilsender vermutlich nicht erst seit der Razzia, sondern bereits seit einiger Zeit am Auto befestigt war.
Der Betroffene aus dem Autorenkollektiv „AG Grauwacke“ ist einer der angeblichen Mitbegründer der angeblichen „Militanten Kampagne zum Weltwirtschaftsgipfel“. Er erklärt zu dem Fund: „Ich sehe es als ein Zeichen leiser Verzweiflung der Verfolgungsbehörden an, wenn sie meinen, durch Satellitenpeilung der geheimen Verschwörung zum Schreiben eines Buches auf die Spur kommen zu müssen. Ich rate allen anderen Beschuldigten und Mitbetroffenen, ihre Autos gründlich zu untersuchen.“

Der Peilsender war im vorderen linken Radkasten des Pkws mit starken Magneten befestigt. Er ähnelt im Aufbau stark einem Sender, der bereits vor einigen Wochen in Hamburg entdeckt worden war. Offensichtlich handelt es sich um einen Satz Hochleistungsbatterien, eine GPS-Empfangsantenne, ein Modul zur Datenverarbeitung und ein Mobilfunk-Sendemodul mit Sendeantenne. Das ganze mit schwarzem Klebeband umwickelt als handliches Päckchen. Details dazu demnächst.
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Ergänzungen

Presseerklärung

Dein Name 13.05.2007 - 12:40
Campinski Pressegruppe
Kontakt: 0179-376 48 12 (Carl Kemper)

Presseerklärung
An die Redaktionen Politik, Inland

BKA-Peilsender am Auto eines Berliner Beschuldigten gefunden

Am 12.05.07, drei Tage nach der G8-Grossrazzia durch BKA und Bundesanwaltschaft,
wurde am Auto eines der Berliner Beschuldigten ein offenkundiger GPS-Peilsender
des BKA entdeckt. Eine erste flüchtige Untersuchung ergab, dass der Peilsender
vermutlich nicht erst seit der Razzia, sondern bereits seit einiger Zeit am
Auto befestigt war.

Der Betroffene aus dem Autorenkollektiv „AG Grauwacke“ ist einer der angeblichen
Mitbegründer der angeblichen „Militanten Kampagne zum Weltwirtschaftsgipfel“. Er
erklärt zu dem Fund: „Ich sehe es als ein Zeichen leiser Verzweiflung der
Verfolgungsbehörden an, wenn sie meinen, durch Satellitenpeilung der geheimen
Verschwörung zum Schreiben eines Buches auf die Spur kommen zu müssen. Ich rate
allen anderen Beschuldigten und Mitbetroffenen, ihre Autos gründlich zu
untersuchen.“

Der Peilsender war im vorderen linken Radkasten des Pkws mit starken Magneten
befestigt. Er ähnelt im Aufbau stark einem Sender, der bereits vor einigen
Wochen in Hamburg entdeckt worden war. Offensichtlich handelt es sich um einen
Satz Hochleistungsbatterien, eine GPS-Empfangsantenne, ein Modul zur
Datenverarbeitung und ein Mobilfunk-Sendemodul mit Sendeantenne. Das ganze mit
schwarzem Klebeband umwickelt als handliches Päckchen.

Berlin, 13.05.07
Kontakt: 0179-376 48 12 (Carl Kemper)

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Lotta Kemper • Carl Kemper
Telefon: +49 (0)174 / 896 58 24
Telefon: +49 (0)179 / 376 48 12

E-Mail:  g8-presse@nadir.org
Web:  http://press.dissentnetwork.org

Wir stehen JournalistInnen zur Beantwortung ihrer Fragen zur Verfuegung und nehmen sie gerne in unseren Presseverteiler auf. Ein Hinweis an unsere E-Mail-Adresse genuegt.
 g8-presse@nadir.org

noch ein Hinweis

Sören 13.05.2007 - 13:37
Die Größe dieser Konstruktion resultiert aus der Batterie, die auch nicht wahnsinnig verkleinerbar ist, deshalb sind solche Konstruktionen relativ leicht auffindbar(der Anbringungsort ist je nach Fahrzeugtyp unterschiedlich). Es gibt allerdings zwei Möglichkeiten ein Auto GPS-überwacht zu machen: einmal diese Konstruktion, die einfach nur innerhalb von Sekunden drangepappt wird(mit Magneten) und auch relativ kurzfristig, z.B. nur für eine Observation rangetan werden kann(deshalb macht es auch Sinn mal zu gucken, wenn klar ist, dass sie dranhängen oder dranhängen dürften).
Es gibt allerdings auch die Variante und die ist fast nicht detektierbar(sofern sie die Daten nicht sofort per Handy verschickt, sondern nur hin und wieder abgeholt werden), dass das Gerät an die Boardelektronik angeschlossen wird. Dies ist eine längere Prozedur, wofür das Auto wegtransportiert werden muss(oder ohnehin an einer entlegenen Stelle stehen muss).
Wenn ihr also keins der klobigen Geräte findet, heißt das nicht, dass ihr keins drunter habt, allerdings dürfte die zweite Variante auch nur bei "hochkarätigen" Leuten gemacht werden.

Viel Spass beim Suchen.

jedes handy ein peilsender

egal 13.05.2007 - 15:42
in diesem zusammenhang sei auch nochmal daran erinnert das die cops auch mit jedem handy genau gucken können wo ihr euch gerade befindet. das erfordert natürlich einen gewissen umgang mit den dingern und zwar nicht nur wenn mensch gerade was macht was eventuell gegen ein gesetz verstoßen könnte. die cops finden es sicher auch interessant sich anzugucken wer gerade mit anderen an einem bestimmten ort verweilt und wie lange. nicht so schlau ist es übrigens wenn so ein handy erst an einem bestimmten ort zusammen mit den anderen ausgeschaltet wird denn dann wissen die cops natürlich noch besser wer da grad mit wem was bespricht. besser ist es also manchmal das handy einfach zu hause oder sonstwo zu lassen. das betrifft spontandemos genauso wie polittreffen oder oder oder.
wer jetzt wieder rumlabert das das alles paranoid ist kann sich ja vorher mal im netz erkundigen. es ist sogar für privatpersonen möglich ein handy fast genau orten zu lassen.

ps an die mods: wollt ihr nicht mal die ganzen sinnlosergänzungen löschen die das geschehen in frage stellen? ist doch jetzt mit der pm total klar das es diesen fall gibt. und die leute vor ort können das sicher besser einschätzen als irgendwelche nerds hier am rechner die nur ein foto haben.

ergänzung vom betroffenen

tlc 13.05.2007 - 16:33
Nur damit hier keine indy-typischen Nebenkriegsschauplätze aufgemacht werden:
1) selbstverständlich wird das Gerät genauer untersucht. Wie schon im Artikel geschrieben: Details dazu demnächst. Hier ging es erst einmal nur darum, die Existenz des Senders möglichst schnell bekannt zu machen.
2) Selbstverständlich ist auch das Klebeband entfernt worden, sonst könnte die detailierte Beschreibung gar nicht gemacht werden.
3) Dass bei einem Auto der Radkasten schmutzig ist, heisst nicht, dass er bei einem anderen nicht sauber sein kann - Autos sind verschieden gebaut. Bei dem betreffenden Auto war nicht nur der Sender, sondern auch der fragliche Bereich des Radkastens trocken und relativ sauber.

junge Welt vom 14.05.2007, Seite 1

Wera Richter 13.05.2007 - 20:45
Mit Peilsender gegen Wecker und Chinaböller
Kriminalisierung von G-8-Gegnern geht weiter. Mobilisierung nach Heiligendamm auch

Wer suchet, der findet. Am Wochenende lieferte der Focus die Erfolgsmeldung nach den Polizeirazzien vom vergangenen Mittwoch in über 40 Treffpunkten, Läden und Wohnungen mutmaßlicher Gegner des G-8-Gipfels: »Wecker, Drähte, Uhren und größere China-Böller« seien gefunden worden. Der Focus nennt das »Zubehör zum Bau von Brandsätzen mit Zeitzündern«. Die Behörden ermitteln gegen 21 Verdächtige wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Haftbefehle gibt es keine. Die Stimmung weiter anheizen soll offenbar auch der Verfassungsschutzbericht, den Bundesinnenminster Wolfgang Schäuble (CDU) am Dienstag vorstellen wird. Laut Bild am Sonntag werden darin immer mehr »terroristische Ansätze in der linksextremistischen Szene« registriert. Anschläge auf Personen seien nicht mehr auszuschließen, zitierte Bild (Montagausgabe) vorab aus dem Bericht.

Einer der von der Polizeirazzia in Berlin Betroffenen berichtete unterdessen, daß er am Samstag einen GPS-Peilsender an seinem Auto gefunden habe. Der Betroffene ist einer der angeblichen Mitbegründer der sogenannten »Militanten Kampagne zum Weltwirtschaftsgipfel«. Der Peilsender war im vorderen linken Radkasten des Pkws befestigt. Laut Mitteilung der »Campinski Pressegruppe« ähnelt er einem Sender, der vor einigen Wochen in Hamburg entdeckt worden war.

Die G-8-Gegner setzen ihre Vorbereitungen trotz Schikanen unbeirrt fort: »Wir wollen Sand im Getriebe dieses Gipfels sein«, sagte Christoph Kleine vom Bündnis »Block-G-8« am Sonntag. Er erwarte bis zu 20000 Teilnehmer, die mit Sitzblockaden an den Zufahrtsstraßen das Treffen der acht Regierungschefs der größten Industrie­nationen stören wollen. Angesichts solcher Zahlen ist es gut, daß es inzwischen einen dritten Campplatz für die Protestierer gibt. Ein Landwirt aus Kröpelin habe sich bereit erklärt, eine geeignete Fläche zur Verfügung zu stellen, teilte die Pressegruppe ebenfalls am Sonntag mit.

mögliche quelle

v. ergoogelt 13.05.2007 - 23:42
GPS/GSM- GPRS Observationssystem mit GPS Antenne 80x55x25mm Extern Akku- oder Batterieanschluss GPS, 900/1800 GSM Europa und 1900 USA GPRS, SMS und CSD Protokoll, Erschütterungssensor, Stromsparmodus. incl. einer Ortungssoftware GPRS Client Google

Preis: EUR 889.00
 http://www.alarm-center.de/technowelt/securityshop/index.html

Handyfernsteuerung über Dienstekanal

Ergänzer 13.05.2007 - 23:49
Was schon länger als Gerücht kursiert, nämlich, daß sich Mobiltelefone fernsteuern lassen, ist inzwischen leider erwiesen.

Bekannt ist das ganze schon seit mindestens Juni 2001 (siehe  http://www.messweb.de/news/22kj2623001.htm), bisher gab es aber keine genaueren Details dazu.
Gerade auch die fast durchgehende Integration von Kameras in Handys sollte aufhorchen lassen, denn zum schießen von Digitalbildern ist ein billiger Digitalfotoapparat allemal besser und erzeugt keine grobpixeligen "Falschfarb"bilder die auf Dauer für MMS-Versand auch nicht wirklich der Renner sind, so daß sie die Mehrkosten für die Kameras rechtfertigen würden.

Zumindest in neueren Nokia-Mobiltelefonen befindet sich das undokumentierte "Dienstmerkmal" Wanze: netterweise zeigte das betroffene Handy der 6510-Baureihe diesen Zustand wenigstens noch als Piktogramm. Es handelte sich dabei um einen Höhrer, dessen Mikroende etwas abgehoben über einem Dreieck schwebt. Ob die übertragen Daten an der Mobilfunkzelle oder über einen IMSI-Catcher (= Funkzelllensimulator) abgeriffen wurden, ist in diesem Fall nicht geklärt, beides wäre aber möglich. Ein weiteres Anzeichen ist auch ein plötzliches rapides Absinken der Akkuleistung.

Der Dienstekanal dient unter anderem neben dem SMS-Versand auch dem Zweck, Symbole für neue Nachrichten auf der Mailbox, sog. Flash-SMS, etc. darzustellen.

Eine einfache Möglichkeit zum Schutz besteht einfach darin, den Akku zu entfernen, denn einen stromlosen Minirechner (Mikrocontroller) kann man nun einmal keine Befehle über die Funkschnittstelle schicken und außerdem wird zusätzlich Strom gespart.

Peilsender versteigert

Mein Name 08.07.2007 - 11:59
Inzwischen hat der Peilsender nicht nur seinen Besitzer, sondern auch seinen Eigentümer gewechselt. Der BKA-Peilsender wurde versteigert. Es ist allerdings nicht bekannt, ob es der in Hamburg oder der in Berlin gefundene Peilsender war, der am gestrigen Abend 3.800 Euro in die Antirepressionskasse gegen Polizeigewalt brachte:

 http://de.indymedia.org/2007/07/186639.shtml

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