Köln - Sind wir nicht alle ein bisschen §129

In Münster findet am Samstag, den 19. Mai um 16.00 Uhr eine Freiraum- und Anti-Repressions-Demo statt. Start: Bremer Platz.

Hintergrund: Anfang April wurde drei Wochen lang die Grevener Straße 59 besetzt. Im Haus entstand ein sozialer und kultureller Freiraum der Linken in Münster. Ein Vorgeschmack auf ein soziales Zentrum, für das schon seit Jahren gekämpft wird. Die Wohn+Stadtbau als Besitzerin ließ aber räumen, nun haben 10 Leute Anzeigen wegen Hausfriedensbruch und Diebstahl am Hals. Das Haus ist mittlerweile kompett abgerissen.

Also kommt nach Münster und solidarisiert euch! Motto der Demo: "La Lotta continua. Für ein autonomes Zentrum und coole Butzen für Alle"
Auch die Repression gegen den G8-Widerstand wird sicher ein Thema sein!!

Mehr zur Besetzung und zum Kampf um die Häuserzeile in der Grevener Straße: htpp://grevener.blogsport.de

hier gibts noch "orgiginaltoene aus koeln, frisch gebrüht, nicht geschnitten"
 http://de.indymedia.org/2007/05/176720.shtml

...3 Bilder

So, ich habe mich zuständig gefühlt für eine Änderung im Text.

Logischerweise war die Demonstration nicht am 14. Mai, so wie berichtet wurde, sondern am 12. Mai, man kann dies aber schon aus dem Posting-Datum erschließen.

...Clowns Army

Meiner Meinung nach war es inhaltlich und organisatorisch die beste Demo hier in Köln seit langem! Anfangs sah es ja noch eher mau aus. Gerechnet habe ich allerdings mit noch mehr Leuten. Stattdessen stand wohl eher nur die antistaatliche (emanzipatorische?) Linke auf der Straße, zu denen ich mich auch rechne, wobei ich mich auch (immer kritisch hinterfragend) an Demos mit 'Partei-Linken' und den Gewerkschaften beteilige: Nur weil ich für die Abschaffung des Kapitalismus bin, heißt dass für mich nicht, dass man sich nicht für soziale Verbesserungen für die Menschen innerhalb des Kapitalismus einsetzen sollte/darf. Falsch wird diese Position nur (und daher Kritik an Gewerkschaften, 'bürgerlichen Linken', u.a. mit keynesianistischartigen Ideologien), wenn man den Kapitalismus dabei als natürlich, bzw. naturnotwendig und immerwährend betrachtet (oder sekundär man bei einer Überwindung an einzelnen Kategorien des Kapitalismus wie z.B. eben Staat, Geld, Ware, Wert oder (abstrakte) Arbeit festhalten will). Und genau dieser Punkt ('Natürlichhaltung') wurde in einen kurzen Redebeitrag vom LKW (vor SPD-Zentrale) auf der Demo auch ausdrücklich kritisiert, bzw. entlarvt (neben Nennung einer ganzen Reihe von negativen/destruktiven Faktoren des Kapitalismus)! Die Redebeiträge (vor und während der Demo) waren in allem schön kurz gehaltend und prägnant! Keine Spur von künstlich langgezogenes Geschwätz, dass die meisten Demonstranten eh nicht interessiert.
Auch die Clowns waren einsame Spitze! Sie trugen ungemein zur allgemeinen Unterhaltung und Belustigung bei! Einen großen Dank an ihr Engagement!
Super auch, dass es auf beiden Seiten (Polizei und Demonstranten) so friedlich geblieben ist! Damit hatte ich anfangs weniger gerechnet. Das kenne ich von anderen Demos hier in Köln nun wirklich ganz anders! Die Kritik an der Polizei mag grundsätzlich durchaus gerechtfertigt sein. Aber für Ihr Verhalten allein auf _DIESER_ Demo kann man sie wirklich kaum kritisieren (außer dass sie im Grunde überflüssig waren). Natürlich wären wir auch in der Lage gewesen die Demo komplett ohne Polizei abzuhalten. Aber so trugen sie im Zusammenhang mit den Clowns wenigstens prima zur Unterhaltung bei. ;)
Auch fand ich gut, dass sich die SSK wieder mit ihrem LKW beteiligt hat. Auf vielen Demos im letzten Jahr habe ich sie vermisst...

Hier ein schlecht(recherchiert)er Bericht aus den WDR Nachrichten von gestern. Zu der Demo hatte einige Personen aus dem linksradikalen Spektrum aufgerufen, das besagte Bündnis machte zeitgleich eine Aktion im Stadtteil Ehrenfeld. Dort wurden Großpuppen gebastelt und es gab mehrere Veranstaltungen im Bürgerzentrum, an der Demo teilgenommen haben aus diesen Spektrum allerdings nur sehr wenige Leute.